Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g88 8. 8. S. 16-20
  • Wunderbar geschaffen, um am Leben zu bleiben

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Wunderbar geschaffen, um am Leben zu bleiben
  • Erwachet! 1988
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Der Lebenssaft
  • Notfall — Reaktion auf den Blutverlust
  • Das Immunsystem
  • Die erstaunliche Flüssigkeit in unserem Körper
    Erwachet! 1976
  • Dein bewunderungswürdiges Blutgefäßsystem
    Erwachet! 1974
  • Die kostbarste Flüssigkeit der Welt
    Erwachet! 1990
  • Unsere roten Blutkörperchen — ein Wunderwerk
    Erwachet! 2006
Hier mehr
Erwachet! 1988
g88 8. 8. S. 16-20

Wunderbar geschaffen, um am Leben zu bleiben

IM Körper des Menschen gibt es erstaunliche automatische Abläufe, durch die er auf wunderbare Weise am Leben erhalten wird. Untersuchen wir kurz einige davon.

Ein Beispiel betrifft die Lunge. Erstens wäre der Kehldeckel zu erwähnen, eine kleine Falltür, die beim Hinunterschlucken von Speisen den Zugang zur Lunge versperrt. Eine zweite Schutzfunktion der Lunge ist das Husten. Drittens führt noch ein klebriges Förderband in die Lungenflügel hinab. Kleine Eindringlinge verfangen sich im Schleim und werden durch die Aufwärtsbewegung winziger Härchen wieder hinausbefördert.

Schließlich treten Freßzellen in Aktion. Diese Gesundheitswächter umschließen mikroskopisch kleine Schadstoffe. Dank solcher Mechanismen arbeitet unsere Lunge gut geschützt.

Während du in dieser Zeitschrift liest, zieht sich dein Zwerchfell zusammen und entspannt sich wieder. Jedesmal, wenn es sich zusammenzieht, wird Luft in die Lunge gesogen, und wenn sich die Muskeln entspannen, wird die Luft wieder ausgestoßen. Das Zwerchfell erhält dazu etwa 15mal in der Minute eine Anweisung von einem zuverlässigen Befehlszentrum im Gehirn.

Interessanterweise wird im ersten Buch der Bibel, das vor 3 500 Jahren geschrieben wurde, das hebräische Wort néphesch gebraucht, um sowohl Menschen als auch Tiere zu bezeichnen. Wörtlich bedeutet néphesch „Atmer“a. Medizinisch genau zeigt die Bibel, daß das Leben durch das Atmen erhalten bleibt und daß sowohl Menschen als auch Tiere unverzüglich sterben, wenn nicht ‘in ihrer Nase der Odem der Lebenskraft wirksam ist’ (1. Mose 1:20, 21, 24, 30; 2:7; 7:22).

In anderen alten Handschriften sind unbegründete Vermutungen über den Zweck des Atmens enthalten. Griechische und römische Philosophen vertraten zum Beispiel die befremdende Theorie, daß durch das Atmen im Herzen ein Feuer aufrechterhalten werde und daß jene innere Flamme den Körper mit der nötigen Wärme versorge.

Diese Theorie blieb bis ins 16. Jahrhundert populär, und erst in unserem Jahrhundert erkannte man den wahren Zweck des Atmens. Der Sauerstoff der Luft wird beim Atmen vom Blut aufgenommen und anschließend in die Billionen Zellen des Körpers transportiert. Jede Zelle verwendet dann den Sauerstoff, um Energie zu erzeugen. Wo immer wir uns auf der Erde befinden, überall ist der kostbare Sauerstoff vorhanden und dient diesem wichtigen Zweck. Treffend sagte ein Lehrer in alter Zeit vor griechischen Philosophen: „Der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat, ... [gibt] allen Personen Leben und Odem und alles“ (Apostelgeschichte 17:24, 25).

Das Atmen spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Beseitigung von Abfallstoffen. Wenn das Blut durch die Lunge strömt, lädt es dort Kohlendioxyd ab, bevor es einen neuen Sauerstoffvorrat aufnimmt. Sobald wir uns betätigen, steigt der Kohlendioxydgehalt in unserem Körper an. Ein wunderbarer Mechanismus verhindert, daß die Abfallstoffe die Zellen ersticken. Während das Blut durch das Gehirn fließt, wird jede Änderung des Kohlendioxydgehalts unverzüglich registriert. Und das Befehlszentrum reagiert, indem es die Atmung beschleunigt und vertieft.

Die Atemregulation erfolgt automatisch. Doch wie ein Kraftfahrzeug mit einem automatischen Getriebe und einem Gangwahlhebel auch per Hand betrieben werden kann, so kann die Atmung sozusagen auf „Handbetrieb“ umgeschaltet werden. Dank diesem Mechanismus können wir unter Wasser oder wenn wir aus einem mit Rauch gefüllten Raum eilen die Luft anhalten. Aber wir können den Atem nicht unbeschränkt lange anhalten. Die Automatik schaltet den Handbetrieb ab, sobald wir das Bewußtsein verlieren. Daher wird unser Körper selbst im Schlaf mit dem lebenerhaltenden Sauerstoff versorgt.

Der Lebenssaft

Die Zahl der Zellen des Körpers übersteigt unser Auffassungsvermögen. Nach einer vorsichtigen Schätzung sind es 75 Billionen — das 15tausendfache der Erdbevölkerung. Damit der Sauerstoff all jene Zellen erreicht, ist ein Verkehrssystem erforderlich, das komplexer und leistungsfähiger ist als das jeder modernen Großstadt.

Das Verkehrssystem des Körpers besteht aus dem Blut, das durch das Herz, die Arterien, die Venen und durch ein Netzwerk kleinerer Blutgefäße strömt. Es ist „ein geschlossenes System mit ungefähr 160 000 Kilometer ... Rohrleitung“, heißt es in dem Buch The Human Body. Nach jener Schätzung wären alle Blutgefäße, würde man sie aneinanderreihen, so lang, daß sie viermal um die Erde reichen würden.

Dieses umfassende Netzwerk transportiert winzige Nahrungsteilchen, die von den Darmwänden aufgenommen werden. So wird der ganze Körper mit Nahrung und Sauerstoff versorgt, sogar die scheinbar unwichtigen Teile. Auf der Haut befinden sich etwa fünf Millionen Haare, und obwohl es so viele sind, ist jede Haarwurzel über feine Blutgefäße an das Netzwerk angeschlossen. Es ist erstaunlich, wie gut jedes Härchen versorgt wird. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Werdet nicht furchtsam ... die Haare eures Hauptes sind alle gezählt“ (Matthäus 10:28, 30).

Die einzelnen Blutbestandteile ermöglichen es dem Körper, jede Minute drei Milliarden neue Zellen zu bilden. So ist zum Beispiel das Haarwachstum das Ergebnis einer Zellvermehrung an der Haarwurzel. Wenn Schuppen von der Haut abfallen, haben sich darunter neue Hautzellen gebildet. Zellen, die sich von den Darmwänden lösen, werden durch neue ersetzt. Jede Sekunde entstehen im Knochenmark Millionen neue rote Blutkörperchen.

Natürlich fällt bei all dieser Betriebsamkeit eine Menge Abfall an. Erneut eilt das strömende Blut zu Hilfe und beseitigt das Kohlendioxyd und kleine Abfallpartikel. Größere Abfallteilchen, wie zum Beispiel abgestorbene Zellen, werden von den weißen Blutkörperchen verzehrt, die in das Gewebe eindringen. Diese Gesundheitswächter eilen in großer Zahl zusammen, wenn irgendwo eine Infektion auftritt, und machen sich an die Arbeit. Lange bevor die Medizin diese Tatsachen entdeckte, hieß es schon in der Bibel: „Die Seele [oder das Leben] des Fleisches ist im Blut“ (3. Mose 17:11, 14).

Notfall — Reaktion auf den Blutverlust

Hast du je eine Verletzung erlitten, die zu starken Blutungen geführt hat? Wenn zuviel Blut verlorengegangen wäre, hätte sogar der Tod eintreten können. Aber meistens verhindert ein erstaunlicher Notfallmechanismus, den man noch nicht völlig versteht, daß es dazu kommt.

Wird ein Blutgefäß verletzt, zieht es sich zusammen und vermindert so den Blutfluß. Bald darauf setzt ein zweiter Mechanismus ein. Blutplättchen in der Nähe der verletzten Stelle werden klebrig und verklumpen. Dann bilden sich in der Wunde Fibrinfäden. Diese binden die Plättchen zu einem Klumpen zusammen, der auch die kleinste blutende Stelle abdichtet.

Was geschieht aber, wenn der genannte Mechanismus nicht ausreicht? Starke Blutungen lösen andere Mechanismen aus. Winzige Rezeptoren in den Arterien registrieren sofort jeden Blutdruckabfall. Das Gehirn wird benachrichtigt und befiehlt den Blutgefäßen, sich zu verengen. Gleichzeitig erhält das Herz die Anweisung, schneller zu schlagen. Hält die Blutung an, leidet das Gehirn selbst unter den Auswirkungen und reagiert mit einer Verstärkung der Nervenreflexe. Der Herzschlag beschleunigt sich von normal 72 Schlägen in der Minute auf etwa 200. Wie wirksam sind diese Mechanismen?

Die verengten Blutgefäße vermindern die Blutzufuhr zu den meisten Körperteilen. Dadurch und durch den beschleunigten Herzschlag bleibt der Blutdruck erhalten. „Doch zufolge einer erstaunlichen Einrichtung“, bemerkt Dr. A. Rendle Short in dem Buch Wonderfully Made, „sind die Arterien des Gehirns von dieser generalisierten Verengung ausgenommen.“ Das gleiche trifft auf die Arterien zu, die die Herzmuskeln versorgen. Somit fließt das Blut durch diese lebenswichtigen Organe weiterhin im wesentlichen normal. Gemäß dem Textbook of Medical Physiology von Professor Arthur Guyton erhöhen die erwähnten Reflexe „die Menge Blut, die verlorengehen darf, ohne daß der Tod eintritt, auf etwa das Doppelte von dem, was ohne sie möglich wäre“.

In der Zwischenzeit sind andere Mechanismen wirksam, um das Blutvolumen zu steigern. Dr. Miller erklärt in dem Buch The Body in Question: „Vorrang vor allem hat die Wiederherstellung des Blutvolumens. Wenn das Blut nicht zu schnell verlorengeht, kann der Körper dies selbst übernehmen, indem er das Blut verdünnt. Die Flüssigkeit wird dem Gewebe entzogen. Ferner wird weniger Urin ausgeschieden, und die Wasseraufnahme durch den Mund erhöht sich.“

Dr. Miller lehnt zwar eine Bluttransfusion im Falle einer Blutung nicht ab, er gibt aber zu: „Die unmittelbare Lebensgefahr ist nicht der Blutmangel an sich, sondern ein ungenügendes Flüssigkeitsvolumen. ... Die Verabreichung von ... Plasmaersatzmitteln ist im Frühstadium ein akzeptabler Notbehelf, da auf diese Weise die natürliche Neigung des Körpers nachgeahmt wird, die Blutmenge durch Verdünnung zu steigern.“ Professor Guyton fügt hinzu: „Es sind verschiedene Plasmaersatzmittel entwickelt worden, die fast genau die gleichen [Kreislauf-]Funktionen wie das Plasma [der Flüssigkeitsanteil des Blutes] erfüllen.“

Der Körper verfügt auch über einen Mechanismus, der den Mangel an roten Blutkörperchen, den Sauerstoffträgern, ausgleicht. In einer Fernsehdokumentation aus der Serie The Living Body, betitelt „Unfall“, wurde erklärt: „Normalerweise erzeugt das Knochenmark rote Blutkörperchen mit ungefähr 20 Prozent seiner Gesamtkapazität. Das bedeutet, daß bei einem plötzlichen Bedarf an roten Blutkörperchen die Produktion etwa auf den fünffachen Wert gesteigert werden kann.“

Wie dankbar sollten wir doch sein, daß bei einem Unfall diese eingebauten Mechanismen in unserem Körper wirksam werden! Andere Mechanismen bewahren uns vor tödlichen Mikroben.

Das Immunsystem

Zuweilen gelangen gefährliche Bakterien oder Viren in den Körper und vermehren sich dort. Wie gut, daß wir eine große Abwehreinheit — die weißen Blutkörperchen — haben, die die Eindringlinge angreifen und vernichten! Doch durch einen wunderbaren Mechanismus, der ebenfalls noch nicht völlig ergründet ist, greifen die weißen Blutkörperchen normalerweise die gesunden Körperzellen nicht an.

Im Fernsehen hast du vielleicht diese talentierten Krieger schon im Kampf beobachten können. Es ist wunderbar, zu sehen, wie ein weißes Blutkörperchen ein Abfallteilchen umschließt, aber es ist noch erstaunlicher, zu beobachten, wie es eine virusinfizierte Körperzelle untersucht und sie mit Hilfe eines seiner Mitarbeiter abtötet. Auf diese Weise wird die Infektion zum Stillstand gebracht.

Wenn ein tödliches Virus oder ein anderer Eindringling zum erstenmal in den Körper gelangt, braucht das Immunsystem ein paar Tage Zeit, bevor es ihn vernichten kann. Zunächst muß der richtige Lymphozyt (eine besondere Form eines weißen Blutkörperchens) gesucht werden. Im Körper stehen Millionen Lymphozyten zur Auswahl. Jedes ist in der Lage, eine bestimmte Waffe gegen ein bestimmtes Virus zu erzeugen.

Ist der richtige Lymphozyt erst einmal gefunden, vermehrt er sich ungeheuer schnell. Nach ein paar Tagen ist das Blut mit diesen Kriegern übersät, die sich an die Feinde heften und sie entweder vernichten oder Antikörper erzeugen, die die Feinde kampfunfähig machen und sie zur Zerstörung kennzeichnen. „Der Antikörper“, heißt es in dem Buch The Body Machine, „heftet sich an die Moleküle der Virusoberfläche wie ein Schlüssel, der in ein Schloß paßt.“

Das Immunsystem hat eine weitere Fähigkeit. Wenn die geeignete Waffe gefunden worden ist, behält es diese sozusagen im Gedächtnis. Das bedeutet, daß bei einer künftigen Invasion der gleichen Mikrobenart Antikörper schnell hergestellt werden können. „Jemand, der einmal eine Kinderkrankheit wie Masern, Mumps oder Windpocken hatte, wird in der Regel nicht zum zweiten Mal von dieser Krankheit befallen“, erklärt das wissenschaftliche Lehrbuch Elements of Microbiology.

In Zusammenarbeit mit diesem Gedächtnismechanismus hat die Medizin viel Gutes erreicht. Durch Impfungen wird das Immunsystem angeregt, Antikörper gegen eine Krankheit zu entwickeln, die der Betreffende nie hatte. Auf diese Weise erwerben Kinder Immunität gegen viele Krankheiten. Einige Krankheiten entziehen sich jedoch der Kontrolle des Menschen.

„Ein besseres Verständnis der Antikörper kann zu einer besseren Beherrschung von Krankheiten wie Krebs oder Heuschnupfen führen“, sagt das Buch Elements of Microbiology. „Die Forschungen“, heißt es weiter, „dürften größere Erkenntnisse darüber bringen, wie die Wirksamkeit der Abwehrfunktionen auf das hohe Alter ausgedehnt werden kann, um die Gesundheit zu erhalten und das Lebensalter zu verlängern.“ Doch im Jahre 1981, als dieses Lehrbuch herausgegeben wurde, entdeckte man das erworbene Immundefektsyndrom (Aids). Wie der Name anzeigt, greift das Virus einen Teil des Immunsystems an, so daß der Betroffene gegen gewisse Krankheiten wehrlos ist.

Liegt darin ein Widerspruch? Der menschliche Körper ist tatsächlich so geschaffen worden, daß er am Leben bleiben kann. Er verteidigt sich auf wunderbare Weise, nimmt Reparaturen vor und erneuert sich. Doch etwas fehlt. Einige Krankheiten wie Aids sind zu vermeiden, wenn man sich an biblische Grundsätze hält (Apostelgeschichte 15:28, 29; 2. Korinther 7:1). Aber andere Krankheiten wie Krebs befallen selbst Menschen, die Vorsichtsmaßnahmen treffen. Warum ist dies so? Wurde der Mensch geschaffen, um zu leben oder um zu sterben? Diese Frage wird in einer künftigen Erwachet!-Ausgabe beantwortet werden.

[Fußnote]

a In verschiedenen Bibelübersetzungen wird das hebräische Wort néphesch unterschiedlich wiedergegeben: manchmal als „Seele“, manchmal als „lebendes Wesen“, manchmal als „Leben“ oder noch anders. In der Neuen-Welt-Übersetzung wird es durchweg mit „Seele“ wiedergegeben.

[Diagramm auf Seite 16]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Der Kehldeckel ist einer der vielen Schutzmechanismen der Lunge

Kehldeckel geöffnet

Kehldeckel geschlossen

Luftröhre

Speiseröhre

[Diagramm auf Seite 17]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Ein Netzwerk von Blutgefäßen reicht bis zur Wurzel eines jeden Haares

Haarbalg

Blutgefäß

[Bild auf Seite 18]

Der Körper erneuert sich selbst, indem er schätzungsweise jede Minute drei Milliarden Zellen herstellt

Querschnitt einer Zelle

[Bild auf Seite 19]

Wir besitzen von Geburt an ein Immunsystem, das Krankheiten abwehrt

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen