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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1986
w86 15. 5. S. 24-26

Werden Konzilien von Gott anerkannt?

UNTER einem Konzil versteht man eine „Versammlung von Bischöfen u. anderen hohen Klerikern zum Zwecke der Erörterung u. Entscheidung theologischer u. kirchlicher Fragen“ (Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache). Die Erörterungen berühren Fragen des Glaubens, der Moral und der Kirchendisziplin.

Von den vielen Konzilien, die im Laufe der Jahrhunderte abgehalten wurden, betrachtet die katholische Kirche 21 als ökumenische Konzilien, und sie reichen von dem Konzil in Nizäa im Jahre 325 u. Z. bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil der Jahre 1962 bis 1965. Gemäß dem Lexikon Die Religion in Geschichte und Gegenwart werden ökumenische Konzilien „vom Papst berufen, durch ihn oder seine Legaten geleitet, mit Geschäftsordnung versehen, verlegt, vertagt, aufgelöst und in ihren Beschlüssen bestätigt“. Wie es im Lexikon für Theologie und Kirche heißt, sind die katholischen Ortsbischöfe, die dem Konzil mit entscheidender Stimme angehören, „nicht nur Berater des Papstes, sondern zusammen mit ihm und unter Wahrung der bleibenden Überordnung des Papstes als ein Kollegium mit und unter dem Papst Träger der höchsten Gewalt in der Kirche und in Sachen des Glaubens bei feierlicher Definition unfehlbar“ (Bd. 6, S. 531).

Auf der Suche nach dem Ursprung

Viele Kirchenführer glauben, derartige Zusammenkünfte kirchlicher Würdenträger seien vergleichbar mit der Zusammenkunft der Apostel und älteren Männer in Jerusalem im ersten Jahrhundert. Demzufolge hätten die späteren Konzilien eine ähnliche Vollmacht in Fragen des Glauben und der Moral (Apostelgeschichte 15:2, 6, 22). Haben solche Konzilien jedoch ihre Vollmacht von Gott erhalten? Erkennt er sie an?

Interessanterweise stammt der in Markus 3:6 verwendete Ausdruck ‘Rat halten’ (Lutherbibel) von einem griechischen Wort, das „Ratsversammlung“ bedeutet. Wir lesen in diesem Vers, daß die Pharisäer mit Anhängern des Herodes ‘Rat hielten’, um Jesus zu vernichten. Sicher fand diese Ratsversammlung nicht Gottes Anerkennung! Außerdem warnte Jesus seine Jünger davor, solchen Männern zu vertrauen (Markus 8:15). Ist ein ähnliches Mißtrauen im Falle der Ratsversammlungen oder Konzilien der Christenheit angebracht?

Jesus sagte: „Ihr werdet ... diese Menschen wirklich an ihren Früchten erkennen“ (Matthäus 7:20). Daher wollen wir die „Früchte“ verschiedener Konzilien untersuchen.

Wer hat dominiert?

In der Encyclopedia Americana heißt es, daß regionale Konzilien zum Zweck der Organisierung der katholischen Kirche in Spanien, Britannien und anderswo „häufig von der weltlichen Macht einberufen und dominiert wurden“. Allgemeine Konzilien religiöser Führer aus dem gesamten Römischen Reich „waren unbekannt vor dem Konzil von Nizäa (325 A.D.)“, das von Kaiser Konstantin einberufen wurde. Der britische Historiker H. G. Wells erklärte, Konstantin habe die Politik und die Autokratie in ein bereits tief gespaltenes Christentum eingeführt. Er schrieb: „Nicht nur das Konzil von Nizäa wurde von Konstantin dem Großen einberufen, sondern alle großen Konzilien, die beiden in Konstantinopel (381 und 553), das in Ephesus (431) und das in Chalcedon (451), wurden von der kaiserlichen Obrigkeit einberufen.“ Aber wie konnte das Gottes Anerkennung finden, da wahre Christen doch nicht versuchen, ihre Religion mit Politik zu vermischen, sondern vielmehr strikte Neutralität wahren? (Johannes 17:16; Jakobus 1:27).

„Später waren allgemeine Konzilien häufig von der kaiserlichen Kirchenpolitik und der Rivalität der größeren Bistümer überschattet“, heißt es in der Encyclopedia Americana. Da diese Konzilien durch Kirchenpolitik und Rivalität gekennzeichnet waren, brachten sie nicht die Früchte des Geistes Gottes hervor, wie zum Beispiel Liebe und Frieden. Statt dessen waren sie durch fleischliche Werke befleckt, die „Feindschaften, Streit, Eifersucht, ... Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen“ einschlossen. Im Hinblick auf die Werke des Fleisches warnte der Apostel Paulus: „Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben“ (Galater 5:19-23, Einheitsübersetzung). Wie kann man daher behaupten, die Konzilien der Christenheit seien von Gott anerkannt worden?

Schockierende Greueltaten

H. G. Wells führte aus, die Kirchenangelegenheiten seien vom Geist Konstantins beherrscht gewesen, und er erklärte: „Die Idee, jegliche Kontroverse und Spaltung sowie jede Erwägung auszumerzen, indem man allen Gläubigen ein dogmatisches Glaubensbekenntnis aufzwingt, ... ist die Idee eines auf eigene Faust handelnden Mannes, der denkt, er müsse frei von Opposition und Kritik sein, um arbeiten zu können. Die Geschichte der Kirche unter Konstantins Einfluß wird daher jetzt zu einer Geschichte der Machtkämpfe, die auf seine plötzlichen und rauhen Aufrufe zur Einmütigkeit folgen mußten. Von ihm übernahm die Kirche das Bestreben, autoritativ und unangefochten zu sein, eine zentralisierte Organisation zu entwickeln und parallel zum Reich zu arbeiten.“

Die Vorwürfe der Häresie erwiesen sich als ruchlose Machenschaften zur Beseitigung von Gegnern, die es wagten, Konzilien der Christenheit zu trotzen. Jeder, der abweichende Meinungen zum Ausdruck brachte oder gar versuchte, biblische Beweise vorzubringen, um die Dogmen und Kanones (Kirchengesetze) der Konzilien zu widerlegen, wurde als Häretiker gebrandmarkt.

Die Entschlossenheit, Opposition auszumerzen, führte zu schockierenden Greueltaten. Die meisten, die der Häresie gegen das populäre Dogma des Konzils schuldig gesprochen wurden, wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt und erlitten die Qualen eines langsamen Todes als öffentliches Schauspiel — angeblich im Namen Christi.

Zum Beispiel wurde das Konzil von Konstanz (1414—1418) einberufen, um den Streit darüber, wer der rechtmäßige Papst sei, zu beenden und mit den Häresien von Wyclif und Hus aufzuräumen. Angeblich brachte man bei diesem Anlaß mit 30 000 Pferden Gäste nach Konstanz. Während des Konzils wurde Johannes Hus verhört und verurteilt, dann der weltlichen Obrigkeit übergeben und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Wie steht es mit der Lehre?

Es stimmt, daß alle echten Christen „übereinstimmend“ reden. Aber das ist nicht auf unnachgiebigen kirchlichen Druck zurückzuführen. Vielmehr liegt es daran, daß ihre Glaubensansichten und Praktiken fest auf Gottes inspiriertes Wort gegründet sind (1. Korinther 1:10; Apostelgeschichte 17:10, 11; 2. Timotheus 3:16, 17). Wie schneiden die Konzilien jedoch ab, wenn wir ihre Entscheidungen in Fragen der Lehre betrachten?

Obwohl Konzilien beschönigend als Meilensteine der Theologie bezeichnet werden mögen, sind sie im Sinn vieler Menschen Grabsteine, die die vernichtenden Schläge gegen die reinen christlichen Lehren kennzeichnen. Zur Veranschaulichung: Beim Konzil von Nizäa im Jahre 325 wurde die Lehre der Inkarnation Christi (Gott in Menschengestalt) eingeführt. Die Leugnung, daß Jesus in Wirklichkeit ein Mensch war, führte zu einer der irreführendsten Lehren der Christenheit. (Vergleiche 2. Johannes 7.) Aufgrund dessen haben sich Millionen von Jehova Gott abgewandt und sich der verwirrenden Dreieinigkeitslehre zugewandt. Bei keinem der folgenden Konzilien wurde irgendein Versuch unternommen, diesen Irrtum zu berichtigen. Doch die Dreieinigkeitslehre ist eindeutig unbiblisch, denn Jesus sagte: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 14:28). Konnte Gott denn irgendein Konzil anerkennen, das die Wahrheit über seine Identität und die seines Sohnes verdunkelte?

Ein Dogma, das von einem Konzil aufgestellt worden ist, wird vielleicht von einem anderen umgestoßen. Zum Beispiel wurde, wie aus der Tabelle hervorgeht, die Bilderverehrung bei dem Konzil, das 730 in Konstantinopel stattfand, verworfen. Bei einem späteren Konzil wurde sie jedoch wieder eingeführt. Natürlich zeigt die Bibel, daß das Herstellen und der Gebrauch religiöser Bildnisse götzendienerisch und unchristlich ist (2. Mose 20:4-6; 1. Johannes 5:21).

Wie ebenfalls in der Tabelle vermerkt, gehörte zu den bei den Konzilien der Christenheit festgelegten Lehren die Kindertaufe, der Zölibat, das Fegefeuer und das Höllenfeuer. Die Bibel dagegen stützt die Kindertaufe nicht, ebensowenig den Zölibat und die Lehre vom Höllenfeuer, noch enthält sie irgendeinen Hinweis auf ein Fegefeuer (Matthäus 28:19, 20; 1. Timotheus 4:1-3; Hiob 14:13). Wie könnte Jehova Konzilien anerkennen, die falsche Lehren fördern, wenn doch diejenigen, die seine Gunst zu erlangen wünschen, ihn „mit Geist und Wahrheit“ anbeten müssen? (Johannes 4:23, 24).

Die Zusammenkunft in Jerusalem

Otto Karrer schrieb in bezug auf Konzilien: „Abgesehen vom sogenannten Apostelkonzil [etwa um 49 u. Z.], dessen Entscheidung ein Teil der Überlieferung der göttlichen, apostolischen Verkündigung ist, sind alle Konzilien Produkte der nachapostolischen Kirche. Sie gehören nicht zur Periode der Kirchengründung“ (The Councils of the Church).

Zweifellos unterscheiden sich alle Konzilien der Christenheit erheblich von der Zusammenkunft der Apostel und Ältesten in Jerusalem im ersten Jahrhundert. Damals waren keine machthungrigen Kleriker anwesend, die ein schweres Joch auf die Schultern anderer legten oder die Flammen der Scheiterhaufen schürten. Vielmehr war die Frucht des Geistes Gottes offenkundig. Die Beratungen wurden vom Geist geleitet und waren in Übereinstimmung mit Gottes Wort. Diesem Muster für die Lösung biblischer Fragen folgt heute die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas.

In dem Brief, den die Apostel und Ältesten in Jerusalem an die Mitgläubigen schrieben, hieß es auszugsweise: „Der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch von Dingen zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut und von Erwürgtem und von Hurerei“ (Apostelgeschichte 15:22-29). Diese Gesetze waren nicht einfach menschlichen Ursprungs, sondern waren Erfordernisse, die auf früheren Erlassen des großen Gesetzgebers gründeten (1. Mose 9:3, 4; 5. Mose 5:8-10, 18; Jesaja 33:22).

Jene Zusammenkunft der Apostel und älteren Männer in Jerusalem im 1. Jahrhundert fand Gottes Anerkennung, denn ihre Entscheidungen hatten seinen Segen und förderten das Königreichspredigtwerk, durch das viele Heiden zur Christenversammlung geführt wurden. Doch die Konzilien der Christenheit sind, wie die geschichtlichen Tatsachen bezeugen, niemals von Gott anerkannt worden.

[Übersicht auf Seite 26]

LEHRE KONZIL DATUM

Bilderverehrung abgelehnta Konstantinopel 730 u. Z.

Bilderverehrung wieder eingeführt Konstantinopel 842 u. Z.

Nizäa 787 u. Z.

Dreieinigkeit Nizäa 325 u. Z.

Fegefeuer Florenz 1573 u. Z.

Trient 1545 u. Z.

Höllenfeuer Lyon 1274 u. Z.

Florenz 1573 u. Z.

Inkarnation Christi Nizäa 325 u. Z.

Chalcedon 451 u. Z.

Keine Laienprediger

auf der Kanzel Konstantinopel 681 u. Z.

Kindertaufe Karthago 253 u. Z.

Scheidung bei Ehebruchb Arles 314 u. Z.

Scheidung verboten Trient 1545 u. Z.

Unbefleckte Empfängnis Avignon 1457 u. Z.

Zölibat Trient 1545 u. Z.

[Fußnoten]

a Nur diese Lehren stimmen mit der Bibel überein.

b Nur diese Lehren stimmen mit der Bibel überein.

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