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  • Spaß in der Küche
  • Erwachet! 1997
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Erwachet! 1997
g97 8. 1. S. 16-20

Spaß in der Küche

„BLEIB von der Küche weg!“ Diese Ermahnung hat manch ein hungriges Kind zu hören bekommen, wenn es sich schon mal eine Kostprobe vom Essen schnappen wollte. Doch statt Kinder von der Küche fernzuhalten, haben Eltern allen Grund, sie hineinzulassen. Weshalb? Weil die Küche eigentlich ein Unterrichtsraum ist, der Faszination ausübt.

Die Küche ist ein Ort, wo Kinder Kreativität und Findigkeit entwickeln können, wo sie lernen, etwas für andere zu tun und in einem Team zu arbeiten, ein Ort, wo sich spontan tiefgehende, herzliche Gespräche ergeben, ein Ort, wo wichtige Werte so ganz nebenbei vermittelt werden können. Ja, in den vollen Schränken, Schubladen und Regalen jeder Küche sind viele wertvolle Lektionen verborgen, die nur darauf warten, beim Zubereiten der nächsten Mahlzeit angewandt zu werden.

Warum sollte man aber in unserem Zeitalter der Technologie und Informationsflut gerade die Küche als Unterrichtsraum für Kinder benutzen? Die Antwort hat etwas mit Zeit zu tun. Vielen Eltern ist klar, daß kein Weg daran vorbeiführt, mit ihren Kindern Zeit zu verbringen — und zwar eine Menge Zeit.a Die Frage ist nur, woher man sie nehmen soll. Manche Experten empfehlen Eltern nachdrücklich, die Hausarbeit als eine Gelegenheit zu betrachten, etwas mit ihren Kindern gemeinsam zu tun und sie zu schulen. Schon im alten Israel gab es ein Gebot, mit dem Gott Eltern aufforderte: „Es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (5. Mose 6:6, 7).

Da man ohnehin regelmäßig Zeit in der Küche verbringen muß, bietet sie sich für gemeinsame Tätigkeiten als Familie geradezu an. Und im Gegensatz zu Ausflügen, die oft verschoben werden, bis man Zeit, Energie und Geld dafür hat, läßt sich ein gesunder Appetit nicht so leicht „vertrösten“. Abgesehen davon übt die Küche auf Kinder eine natürliche Anziehungskraft aus. Wo sonst lernen sie, vorsichtig mit einem Messer umzugehen und andere Küchengeräte zu benutzen? Allerdings können Kinder, denen die Küchenarbeit Spaß macht, manchmal ein ziemliches Durcheinander anrichten. Was können Kinder also in der Küche lernen?

Im „Unterrichtsraum“ Küche lernen

Louise Smith — ihren vierjährigen Schülern als „Lebkuchentante“ bekannt — sagt, nachdem sie 17 Jahre Erfahrung darin gesammelt hat, kleinen Kindern Kochen beizubringen: „Nahrung ist ein großartiges Lehrmittel, weil es etwas ist, wozu alle Kinder einen Bezug haben. Ihr Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn ist in jungen Jahren so stark ausgeprägt, daß sie voll bei der Sache sind. Durch den Umgang mit Lebensmitteln kann man ihnen die richtige Aussprache, Rechnen und Findigkeit beibringen.“ Ausgießen, Zerdrücken, Schälen, Sieben, Rühren und Ausrollen hilft Kindern, Fingerfertigkeit und Koordination zwischen den Augen und den Händen zu entwickeln. Tätigkeiten wie Sortieren (zum Beispiel Rosinen und Nüsse voneinander trennen) und Stapeln (zum Beispiel Schüsseln ineinanderstellen) dienen als Grundlage für das Erlernen von Mathematik. Ein Rezept auszuprobieren ist eine Übung im Umgang mit Zahlen und Maßangaben, in Zeiteinteilung, Logik und Sprache. Außerdem kann man sich nicht in die komplizierte und gefahrenträchtige Welt der Küche hineinwagen, ohne etwas über Sicherheit, Verantwortung, Ordnung und Teamarbeit zu lernen.

Nicht zuletzt ist es von großem Wert, kochen zu lernen. Häufig können Kinder, die in der Küche mithelfen, als Teenager vollständige Mahlzeiten zubereiten. Für vielbeschäftigte Eltern ist das sicher hin und wieder eine willkommene Entlastung. Kochen verhilft Jugendlichen außerdem zu mehr Selbstvertrauen und zu Selbstgenügsamkeit — Eigenschaften, die ihnen später, wenn sie mehr Verantwortung übernehmen müssen, zugute kommen, ob sie nun heiraten oder ledig bleiben. (Vergleiche 1. Timotheus 6:6.)

Lee, der mit Anfang Dreißig heiratete, erzählt: „Als ich ungefähr sechs Jahre alt war, hat meine Mutter angefangen, mir die wichtigsten Arbeiten in der Küche beizubringen. Zuerst interessierte ich mich hauptsächlich dafür, wie man Kekse, Kuchen und Süßspeisen zubereitet. Aber mit neun Jahren konnte ich dann schon eine ganze Mahlzeit für unsere Familie planen und kochen, und das habe ich auch regelmäßig getan. Später, als Alleinstehender, habe ich festgestellt, daß man es leichter hat, wenn man sich mit verschiedenen Hausarbeiten einschließlich Kochen auskennt. Und das hat ganz sicher auch dazu beigetragen, daß ich heute eine glückliche Ehe führe.“

Kochen macht Spaß!

Wie können Eltern Zeit finden, ihren Kindern in der Küche etwas beizubringen? Eine Mutter empfiehlt, eine Zeit zu wählen, zu der es so wenig Ablenkungen wie möglich gibt. Hat man mehrere Kinder, ist es vielleicht besser, am Anfang jeweils nur mit einem Kind zusammenzuarbeiten. Das kann man tun, während die anderen Kinder Mittagsschlaf halten oder in der Schule sind. Man sollte mehr Zeit für das Kochen einplanen, als wenn man es allein machen würde, und darauf eingestellt sein, bei der Arbeit Spaß zu haben.

Beim erstenmal könnte das Kind selbst etwas auswählen, was es gern ißt. Am besten eignet sich etwas Einfaches, was sich schnell zubereiten läßt. Es sollten Arbeitsgänge dazugehören, die das Kind ausführen kann. Damit es sich nicht langweilt und unruhig wird, kann es als erstes einige der Zutaten und Utensilien zusammensuchen. Um zu vermeiden, daß sich das Kochen zu lange hinzieht und ermüdend wird, könnte man manche Arbeitsgänge sogar schon im voraus erledigen.

Man liest das Rezept mit dem Kind zusammen durch und zeigt ihm dann, wie jeder Arbeitsgang ausgeführt wird. Ideal ist es, wenn das Kind seinen eigenen Arbeitsbereich in der Küche hat — eventuell eine Schublade mit ein paar Schüsseln und anderen Utensilien. Das Kind sollte eine Schürze tragen, wobei man einem Jungen besser keine Mädchenschürze gibt, sondern eine, wie sie Küchenchefs tragen. Es ist wichtig, von Anfang an großen Wert auf Sicherheit zu legen und sinnvolle Regeln für den Küchenbereich festzusetzen. (Siehe den Kasten „Die erste Lektion: Sicherheit“, Seite 18.)

Die Arbeit sollte vor allem Spaß machen. Deshalb ist es gut, wenn das Kind nicht nur zusieht, sondern sich die Hände wäscht und beim eigentlichen Zubereiten des Essens mithilft. Dabei sollte es Gelegenheit haben, Verschiedenes zu erkunden und auszuprobieren und Fragen zu stellen. Es ist nicht weiter schlimm, wenn ein Essen nicht perfekt gelingt. Was ein Kind selbst gekocht hat, wird es höchstwahrscheinlich auch essen.

Die Zusammengehörigkeit der Familie

Zweifellos haben die positivsten Auswirkungen, die sich aus der Zusammenarbeit in der Küche ergeben, mit der familiären Einheit und dem Vermitteln von Werten zu tun. Heutzutage kann man in vielen Haushalten beobachten, daß die einzelnen Familienmitglieder geschäftig ihren verschiedenen Tätigkeiten nachgehen, ohne daß sie viel Kontakt miteinander haben. Unter solchen Umständen ist das Zuhause oft kaum mehr als ein Rastplatz oder eine Tankstelle. Dagegen wird eine Familie, die zusammen kocht, auch eher zusammen essen und zusammen abwaschen und aufräumen. Dadurch bieten sich regelmäßig Gelegenheiten, miteinander zu sprechen, aufeinander Einfluß zu nehmen und miteinander in Kontakt zu bleiben. „Einige der besten Gespräche mit meinen Jungen hatte ich beim Geschirrspülen“, erzählt eine Mutter. Und Hermann, ein christlicher Vater, sagt: „Wir haben viele Jahre bewußt auf eine Spülmaschine verzichtet. Deshalb mußte das Geschirr von Hand gespült und abgetrocknet werden. Für das Abtrocknen wurden abwechselnd unsere beiden Söhne eingeteilt. Es gab keine bessere Zeit für eine zwanglose Kommunikation.“

Die Zeit, die man Woche für Woche und Jahr für Jahr mit den Kindern in der Küche verbringt, bildet eine Grundlage für die Entwicklung christlicher Werte und gottgefälliger Eigenschaften. In solchen Momenten ungezwungener Gemeinschaft können sich spontan offene Gespräche zwischen Eltern und Kindern ergeben, und der Einfluß des elterlichen Beispiels kann ganz nebenbei auf das Herz der Kinder wirken. Eine solche Unterweisung kommt ihnen oft ein Leben lang zugute, denn in Sprüche 22:6 heißt es: „Erzieh einen Knaben gemäß dem Weg für ihn; auch wenn er alt wird, wird er nicht davon abweichen.“

Suchen wir nach Gelegenheiten, mehr Zeit mit unseren Kindern zu verbringen? Warum sie dann nicht bitten, uns beim Kuchenbacken oder beim Zubereiten einer ganzen Mahlzeit zu helfen? Vielleicht werden wir dann feststellen, daß die gemeinsame Arbeit in der Küche sowohl dem leiblichen als auch dem emotionellen Wohl der Familie zugute kommt.

[Fußnote]

a Dieses Thema wird in dem Artikel „‚Sinnvoll genutzte Zeit‘ in kleinsten Mengen“ im Erwachet! vom 22. Mai 1993, Seite 16, 17 besprochen.

[Kasten auf Seite 18]

Die erste Lektion: Sicherheit

Sicherheitsbewußtsein:

• Man sollte ernst, aber ohne angst zu machen, die Gefahren im Küchenbereich erklären, so als würde man die Gefahren auf einer stark befahrenen Straße erklären. Es ist wichtig, selbst ein gutes Beispiel zu geben.

• Kinder, die in der Küche arbeiten, sollten immer von einem Erwachsenen beaufsichtigt werden. Irgendwelche Geräte, vor allem elektrische, gehören erst in die Hände von Kindern, wenn sie gefahrlos damit umgehen können.

• In der Küche ist auf Ordnung zu achten. Etwas Verschüttetes und Abfälle beseitigt man am besten sofort. Tiere und irgendwelche Ablenkungen sind beim Kochen in der Küche fehl am Platz.

Schützen der Finger:

• Kinder sollten elektrische Mixer und Küchenmaschinen nur benutzen, wenn ein Erwachsener dabei ist. Es ist darauf zu achten, daß das Gerät ausgeschaltet und der Stecker herausgezogen ist, bevor das Kind mit einem Löffel oder etwas anderem in die Schüssel geht.

• Messer sollten scharf sein, weil man bei einem stumpfen Messer mehr Druck ausüben muß und es deshalb leichter abrutschen kann.

• Will man einem Kind beibringen, mit einem Messer umzugehen, kann man wie folgt vorgehen: 1. das Messer am Griff anfassen, 2. die Schneide auf dem Nahrungsmittel ansetzen, 3. die andere Hand auf den Messerrücken legen und 4. Druck ausüben, um das Nahrungsmittel zu zerschneiden.

• Zum Schneiden sollte man ein Brett verwenden. Damit das Gemüse nicht wegrollt, wenn das Kind versucht, es kleinzuschneiden, kann man es vorher in zwei Hälften schneiden und mit der flachen Seite auf das Brett legen.

Schutz vor Verbrennungen:

• Herdschalter sollten, solange die Platten oder der Backofen nicht in Gebrauch ist, immer ausgeschaltet sein. Geschirrtücher, Kochbücher und Topflappen sind von Herdplatten fernzuhalten.

• Wenn Pfannenstiele zur Herdmitte hin zeigen, passiert es nicht so leicht, daß man dagegen stößt und etwas verschüttet.

• Läßt man sein Kind am Herd arbeiten, sollte man darauf achten, daß es nicht auf etwas Wackligem steht.

• Etwas Heißes sollte man nicht hochheben, ehe man weiß, wohin man es stellt. Es ist gut, anderen in der Küche Bescheid zu sagen, wenn man etwas Heißes in der Hand hat, besonders wenn man hinter jemandem geht.

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