Wir beobachten die Welt
Erfindungsreich im Töten
Amerikanische Wissenschaftler haben eine 1,5 Meter lange, keilförmige Trägerrakete für Atomsprengköpfe entwickelt, die vor der Explosion in die Erde eindringt. Dadurch kommt es zu einer unterirdischen Schockwelle, die die zehnfache Wirkung einer Explosion in der Luft erreicht. Der Londoner Observer berichtet über diesen wissenschaftlichen Durchbruch: „Die Führer der Welt, die sich vorstellen, einen Atomkrieg in unterirdischen Bunkern zu überstehen, werden schockiert sein.“ So nutzen die Menschen weiter ihre Erfindungsgabe, um sich gegenseitig umzubringen, bis Gott das gegenwärtige System beseitigt und „Kriege ... aufhören [läßt] bis an das äußerste Ende der Erde“ (Psalm 46:9).
Kunststoffbatterien
Herkömmliche Kunststoffe sind gewöhnlich elektrische Isolatoren. Doch ein neuer Kunststoff, der aus organischen Verbindungen aufgebaut ist, die als Polypyrrole bezeichnet werden, besitzt elektrochemische Eigenschaften. Die elektrischen und thermischen Kenndaten entsprechen in etwa denen von Kupfer. Darüber hinaus ist er leicht formbar und kann auf die doppelte Länge gedehnt werden. Das Unternehmen BASF, in dessen Labors der Kunststoff entwickelt wurde, hat vor, eine Batterie auf den Markt zu bringen, die das Format einer Postkarte hat und nur dreimal so dick ist. Man plant, den Kunststoff für Kamerataschen, die gleichzeitig als Batterie dienen, und Essenbehälter mit eigenem oder anschließbarem Heizsystem zu verwenden. Da der Kunststoff in einem großen Temperaturbereich elektrisch leitend ist, wird in einem Artikel der Londoner Times die Vermutung geäußert, Computer und elektronische Bauteile könnten in Zukunft unter Bedingungen arbeiten, unter denen es bisher unmöglich war.
Angst vor Spinnen
„Es stimmt, daß ich den Unfall verursacht habe“, gab ein junger Vertreter in Berkshire (England) zu. „Aber ohne die Spinne wäre das nicht passiert.“ Wie es in der Zeitung Daily Mail hieß, hatte sich eine große, behaarte Spinne von der Dachverkleidung des Firmenwagens zum Lenkrad heruntergelassen. Bei dem verzweifelten Versuch, sie wegzuschlagen, verlor der Fahrer, der gemäß seiner Aussage eine ererbte Phobie — Angst vor Spinnen — hat, die Kontrolle über den Wagen und prallte gegen ein entgegenkommendes Auto. Die Behörden waren zwar mitfühlend, aber sie erlegten dem Vertreter dennoch eine Strafe von 60 Pfund Sterling wegen unvorsichtigen Fahrens auf.
Heizung und Tradition
Für viele Menschen der westlichen Welt ist es selbstverständlich, im Winter die Heizung anzustellen. Doch das trifft nicht auf Japaner zu. Nur sehr wenige haben eine Zentralheizung in ihrer Wohnung. Tatsächlich „sind 60 Prozent der neuen Wohnungen ohne Heizung“, berichtet die französische Zeitschrift L’Express. Wieso? „Die überlieferte Kultur legt sehr viel Wert auf das Ertragen von Unannehmlichkeiten.“ In der westlichen Welt wärmt man Räume, in Japan wärmt man nur bestimmte Körperteile. (Öffentliche Gebäude werden allerdings mit Warmluft beheizt.) Wer wirklich friert, trägt Schuhe mit elektrisch geheizten Sohlen oder kuschelt sich in eine Heizdecke.
Schwindel
Ein 61jähriger Mann wurde kürzlich in Cannes (Frankreich) festgenommen und des Betrugs an vielen seiner Landsleute angeklagt. Er hatte sich um umgerechnet etwa 2 000 000 Pfund Sterling bereichert, und zwar durch den Versandhandel mit faustgroßen Goldpyramiden, von denen er behauptete, daß „die von ihnen ausgestrahlte Energie den Kontakt zu der großen kosmischen Kraft, die die Welt beherrscht“, herstelle. Diejenigen, die ein anderes seiner Produkte, „Aladins Wunderlampe“, gekauft hatten, sollten sich, so die Londoner Sunday Times, in einen dunklen Raum stellen, sich nach Süden wenden und unsinnige Wörter rufen, um „unübertrefflichen Reichtum“ zu erlangen. Die Goldpyramiden bestanden gemäß dem Polizeibericht nur aus Schrott.
Süchtig nach Bach
Freundliche Delphine würden durch klassische Musik noch freundlicher, berichtete der Forscher Dan Wagner. Mit einem Hydrophon, das er nördlich der Bahamainseln in den Atlantischen Ozean hinabließ, fand er heraus, daß wildlebende Delphine auf Musik reagieren; sie „schwammen auf ihn zu und ließen sich den Bauch kitzeln“, hieß es in einem Bericht der New York Post. Wie man beobachtete, reagieren sie auch auf andere Musik, aber „es scheint so, als ob sie Bach und [Jean-Pierre] Rampal mit seiner Flöte bevorzugen würden“. Dan Wagner bemerkte: „Dafür springen sie aus dem Wasser.“
„Bilder“ für Blinde
„Einigen scheint die Idee, Bücher für Blinde zu illustrieren, wie der Versuch, Musik für Taube zu komponieren“, heißt es in einem Bericht der in Orlando (Florida) erscheinenden Zeitung Sentinel. Doch ein kalifornischer Verlag will gerade das tun. „Kinder, die sehen können, erwarten Bilder, da alle Kinderbücher damit ausgestattet sind“, sagt der Verlagsgründer Jean Norris. „Aber wie soll sich ein blindes Kind, das in Brailleschrift eine Geschichte über einen Vogel liest, den Vogel vorstellen, wenn es noch nie einen gesehen hat?“ Um dieses Problem zu überwinden, stellt der Verlag Bücher mit „Bildern — oder vielmehr topographischen Modellen in Form von Flachreliefs“ — her, „die extra für junge, neugierige Finger geschaffen wurden“. Dadurch wird blinden Kindern geholfen, die kennzeichnenden Merkmale eines Tieres oder eines Gegenstandes zu begreifen. Wie es heißt, würden sie sich, nachdem sie gelernt hätten, die „Bilder“ zu deuten, genauso an Illustrationen freuen wie die anderen.
Haustiere auf Video
Gibt es Haustiere, die man nicht füttern, nicht spazierenführen und nicht sauberhalten muß? Genau das bieten Hersteller von Videokassetten jetzt an. Wie das Magazin Time schreibt, verkauft ein Unternehmen für jeweils 20 Dollar Videokassetten, die die „ganze reiche Erfahrung“ vermitteln, „ein Haustier zu haben, aber ohne den Schmutz und die Unannehmlichkeiten der Realität“. Der Besitzer sieht seinem Haustier jedoch nicht nur passiv zu, sondern er kann ihm auch Anweisungen geben. Das Video ist interaktiv; das Tier „‚reagiert‘ auf einige Befehle (wenn sie in einer festgesetzten Reihenfolge gegeben werden)“. Was kommt als nächstes? „Es gibt bereits ein Video-Baby“, bemerkt die Time.
„Nur in New York“
„So etwas kommt nur in New York vor“, schrieb die New York Post. „Ein Besucher aus Boston wurde von einer ,Frau‘ angesprochen“, die „in seine Tasche faßte und sich sein Geld schnappte“. Es kam zu einem Handgemenge. „Zu seiner Überraschung konnte er, als die Angreiferin ihre Perücke verlor, trotz Ohrringen und Make-up erkennen, daß ,sie‘ ein ,Er‘ war.“ Zwei Polizisten in einem Funkstreifenwagen hielten an, legten dem Täter Handschellen an und setzten ihn hinten in den Wagen. Fluchend, schreiend und spuckend schloß er sich selbst ein. Als die Polizisten die Tür wieder geöffnet hatten, erklärte er, daß er Aids habe, und drohte, sie zu beißen. Die Beamten riefen einen Abschleppwagen und ließen den Streifenwagen samt Täter zur Polizeistation schleppen.
Rachsüchtige Jugendliche
Angst greift unter den Bewohnern der britischen Kanalinsel Guernsey um sich. Gemäß einem Bericht in der South China Morning Post gestand eine aidsinfizierte 18jährige Französin, in einer Art Anfall aus Rache für ihre Infizierung mit Dutzenden von Männern geschlafen zu haben. Wie man annimmt, hatte sie mit „ahnungslosen Schülern, Fischern des Ortes und verheirateten Männern“ Geschlechtsverkehr, ohne sie über ihre Infektion zu informieren. Die tödliche Krankheit sei schon bei vier der 51 000 Bewohner der Insel entdeckt worden.
Nichts geht über Wasser
Was sollte man trinken, wenn man an einem heißen Sommertag seinen Durst löschen möchte? Fachleute sagen, nichts gehe über Wasser. Gesüßte Getränke und Fruchtsäfte verstärken wegen ihres Zuckergehalts — ob natürlich oder künstlich erhöht — das Bedürfnis nach Wasser. Milch und Milchprodukte gehören praktisch zu den Nahrungsmitteln und enthalten zuviel Zucker, Proteine und Fett, als daß sie den Durst löschen könnten. Alkohol- oder koffeinhaltige Getränke wirken harntreibend und entziehen so dem Körper Wasser. Woran ist zu erkennen, ob der Körper Wasser benötigt? An der Färbung des Urins. Sofern der Urin nicht zufolge gewisser Nahrungsmittel, Vitaminpräparate oder Medikamente verfärbt ist, müßte er blaßgelb sein. Dunklere Farben lassen darauf schließen, daß er zu konzentriert ist und daß man wieder Wasser „auffüllen“ und so die Nieren entlasten sollte.