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    Erwachet! 1989 | 8. Dezember
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      Gesundheitsbewußt — wer ist das heute nicht? Bei den „Wegen“ zur Gesundheit ist die Auswahl groß: Sport, Ernährungspläne und die medizinischen Verfahren des Weltraumzeitalters. Riesige Summen werden dafür ausgegeben. Doch sind wir deshalb heute gesünder? Was können wir für unsere Gesundheit tun? Werden Krankheiten und Gebrechen je besiegt werden?

  • Wie gesund sind wir?
    Erwachet! 1989 | 8. Dezember
    • Wie gesund sind wir?

      EINE Milliarde Dollar am Tag! So viel geben die Menschen in den Vereinigten Staaten für die Gesundheit aus. Die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland verwenden über ein Fünftel ihres Bruttosozialprodukts oder über 340 Milliarden Mark jährlich, um für ihre Gesundheit zu sorgen. In den meisten Industrienationen ist es ähnlich.

      Zweifellos ist der Durchschnittsbürger in diesen Ländern gesundheitsbewußter geworden. Bücher und Videos über Diäten und Fitneßtraining beherrschen die Bestsellerlisten. Reformkost, Vitamine, Sportausrüstungen und -zubehör sind zu einem Milliardengeschäft geworden. Der personifizierte Erfolg ist längst nicht mehr der Zigarre kauende Industriekapitän, sondern der gutaussehende, gepflegte, fitneßbewußte Mensch.

      Sind wir denn mit all der Aufmerksamkeit, die wir der Gesundheit und der Fitneß schenken, wirklich gesünder als frühere Generationen? Haben die riesigen Summen, die für das Gesundheitswesen ausgegeben werden, uns allen körperliches Wohlbefinden gebracht? Wie gesund sind wir eigentlich?

      Die heutige Situation

      Im Gegensatz zu dem, was man erwarten könnte, sind den Meldungen zufolge sowohl die reichen als auch die ärmeren Länder von einer gesunden Gesellschaft weit entfernt. In einem vom Worldwatch Institute erstellten Bericht, der sich mit der weltweiten Gesundheitssituation beschäftigt, heißt es: „Obwohl die Bedürfnisse auf dem Gesundheitssektor stark voneinander abweichen, ist doch dem Reichen und dem Armen eines gemeinsam: Beide sterben unnötigerweise. Der Reiche an Herzerkrankungen oder Krebs und der Arme an Diarrhöe, Lungenentzündung oder Masern.“

      Trotz der Fortschritte in der Medizin sind Herzerkrankungen und Krebs weiterhin eine Geißel der Wohlstandsgesellschaft. Im New England Journal of Medicine war zu lesen: „Wir sehen keinen Grund zum Optimismus im Hinblick auf den allgemeinen Fortschritt der letzten Jahre. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, der Krebs sei, insgesamt gesehen, auf dem Rückzug.“ Was den Fitneßboom betrifft, so charakterisierte Dr. Michael McGinnis vom US-Ministerium für Gesundheit und Soziales die Lage treffend: „Die meisten wissen zwar, wie wichtig Fitneß ist, aber sie unternehmen nichts. Die Amerikaner sind längst nicht so fit, wie sie glauben.“

      Am anderen Ende der Skala befindet sich „ein Viertel der Menschheit, dem es an sauberem Trinkwasser und an sanitären Einrichtungen fehlt“, heißt es in dem Worldwatch-Bericht. „Als Folge davon treten überall in der dritten Welt endemisch Durchfallerkrankungen auf — weltweit bei Kindern die Haupttodesursache.“ Diarrhöe, Lungenentzündung, Masern, Diphtherie, Tuberkulose und andere Krankheiten kosten jährlich 15 Millionen Kindern unter fünf Jahren das Leben und behindern die Entwicklung von vielen weiteren Millionen. Das eigentlich Bittere daran ist, daß nach Ansicht von Fachleuten die meisten dieser Erkrankungen leicht zu vermeiden wären.

      Den Kindern der Industrienationen bleibt ein solches Schicksal zwar zumeist erspart, doch gibt es alarmierende Anzeichen, daß sich der allgemeine Gesundheitszustand der heutigen Jugend eher verschlechtert als verbessert. Der Londoner Guardian berichtete beispielsweise unter der Schlagzeile „Kinder ‚vor 35 Jahren gesünder‘“ über eine Untersuchung des Medizinischen Forschungsrates. Es zeigte sich „ein erheblicher Anstieg bei den Krankenhausaufnahmen von Kindern bis zu vier Jahren, eine Verdreifachung der Asthmafälle bei der jungen Generation sowie ein Anstieg der Ekzeme um das Sechsfache“. Außerdem stellte man einen starken Anstieg bei jugendlichem Diabetes, bei Fettleibigkeit, Streß und psychischen Erkrankungen fest.

      Wie landesweite Untersuchungen in den Vereinigten Staaten ergaben, ist die körperliche Verfassung der Schulkinder heute längst nicht so, wie sie sein sollte. „Es ist das bestgehütete Geheimnis im heutigen Amerika: die mangelnde Fitneß der Jugend“, erklärte George Allen, Vorsitzender des Präsidentenrates für körperliche Fitneß und Sport. Gemäß den letzten veröffentlichten Zahlen dieses Rates bringen 40 Prozent der Jungen und 70 Prozent der Mädchen zwischen 6 und 17 Jahren höchstens einen einzigen Klimmzug zustande. Anderen Studien zufolge haben Jugendliche hohen Blutdruck, einen zu hohen Cholesterinspiegel im Blut und zu viel Körperfett, gar nicht zu reden von schwerwiegenden psychischen Störungen sowie Drogen- und Alkoholproblemen.

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      Wie den meisten bewußt ist, hängt die Gesundheit im Leben bis zu einem gewissen Grad von der Gesundheit während der Kindheit ab. Es überrascht daher nicht, wenn George Allen bemerkte: „Worüber ich mir Sorgen mache, ist, daß Jugendliche, denen man jetzt nicht beibringt, sich fit zu halten, es als Erwachsene nie lernen werden.“ Das gleiche gilt für die Entwicklungsländer mit Ausnahme der Tatsache, daß dort viele Kinder gar nicht die Möglichkeit haben, sich zu gesunden Erwachsenen zu entwickeln.

      So bedrückend die Probleme auch sein mögen, sie sind nicht unüberwindlich. Ungeachtet, wo man lebt, kann man als einzelner etwas für seine Gesundheit und die seiner Angehörigen tun. Viel hängt allerdings von der eigenen Einstellung zur Gesundheit und einem selbst ab. Ja, die Fragen erheben sich: Was ist Gesundheit? Was kann man tun, um seine Gesundheit zu bewahren? Diese Fragen werden in den nächsten Artikeln betrachtet.

  • Was ist Gesundheit?
    Erwachet! 1989 | 8. Dezember
    • Was ist Gesundheit?

      IST jemand wirklich gesund, nur weil er sich nicht krank fühlt? Wie oft hat man schon von Menschen gehört, die äußerst robust zu sein schienen und dann plötzlich aus einem unerklärlichen Grund starben. Bei jedem fünften, der an einem Herzleiden gestorben ist, soll es im voraus nicht die geringsten Anzeichen gegeben haben. Sich fit und gesund zu fühlen ist offensichtlich keine Garantie für eine gute Gesundheit.

      Da war z. B. ein 22jähriger Student und Basketballspieler, nach normalen Maßstäben ein gesunder junger Mensch in seiner Blüte. Doch eines Nachts starb er — ganz plötzlich. Die Untersuchung ergab eine Überdosis Drogen. Er war in körperlicher Bestform, aber führte er ein gesundes Leben? Sicherlich nicht.

      In Wirklichkeit ist Gesundheit mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Vererbung und Umwelt spielen zwar eine Rolle, unter normalen Bedingungen ist unsere Lebensführung jedoch wahrscheinlich der wichtigste Einzelfaktor für unsere Gesundheit. Was wir essen und trinken, wie aktiv wir sind, wieviel Ruhe wir uns gönnen, wie wir auf Streß reagieren: all das — und eine Anzahl anderer Verhaltensweisen — fördert oder schädigt unsere Gesundheit. Sie hängt daher weitgehend von uns selbst ab. Der biblische Grundsatz: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ trifft auch auf unsere körperliche Gesundheit zu (Galater 6:7).

      Gesundheit und Lebensstil

      Wie man beispielsweise weiß, absolvieren die Angestellten vieler großer japanischer Firmen jeden Tag ein anspruchsvolles Fitneßprogramm. Mit welchen Ergebnissen? „Es gibt beachtliche statistische Beweise für die Ansicht, daß die japanischen Arbeiter die gesündesten der Welt seien“, führte die Zeitung Asiaweek aus. Andererseits sei in Japan „Krebs an jedem vierten Todesfall schuld, Herzinfarkte und Schlaganfälle an jedem fünften und Atemwegserkrankungen an jedem zwölften. Einer von 52 Männern begeht Selbstmord (bei Frauen ist es eine von 70).“

      Widersprechen sich diese Angaben nicht? Nicht, wenn man die Tatsachen genauer untersucht. 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Japans verqualmen jährlich insgesamt 300 Milliarden Zigaretten, womit Japan beim Pro-Kopf-Verbrauch gleich nach Griechenland weltweit an zweiter Stelle steht. Außerdem trinken die Japaner 8 Milliarden Flaschen Bier im Jahr und 1,5 Milliarden Liter Sake. Das entspricht etwa einem halben Liter reinem Alkohol pro Mann und Woche. Es wäre wirklich überraschend, wenn diese schädlichen Gewohnheiten keine spürbaren Auswirkungen auf die Gesundheit hätten.

      Auch wenn vielleicht argumentiert wird, die Japaner hätten die höchste Lebenserwartung und woanders sei der Alkohol- und Tabakkonsum noch höher, so sind doch solche Vergleiche im Grunde genommen sinnlos. Tatsache ist: Die Menschen sterben vorzeitig und unnötigerweise. Sie mögen gesünder erscheinen als andere, aber sind sie wirklich gesund?

      Zweifellos ist unsere Gesundheit ein Spiegelbild unseres Lebensstils und unserer täglichen Gewohnheiten. Zu einer guten Gesundheit gehört eine ausgeglichene Lebensführung, die körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden mit sich bringt, was einen wiederum in die Lage versetzt, mit der Umgebung zurechtzukommen und bei den täglichen Aktivitäten Freude und Befriedigung zu empfinden. Wie kann man das erreichen?

      [Herausgestellter Text auf Seite 6]

      Vererbung und Umwelt spielen zwar eine Rolle, aber unsere Lebensführung ist wahrscheinlich der wichtigste Einzelfaktor für unsere Gesundheit

      [Bild auf Seite 5]

      Gesundes Aussehen kann eine Täuschung sein

  • Was kann man für seine Gesundheit tun?
    Erwachet! 1989 | 8. Dezember
    • Was kann man für seine Gesundheit tun?

      „ZUM Teil als Folge einiger spektakulärer Leistungen der modernen Medizin hat sich in Teilen der Welt eine Haltung ausgebreitet, die Gesundheit als etwas ansieht, mit dem einen die Ärzte beliefern, statt als etwas, das man als Gruppe oder als Individuum für sich selber erreicht“, schrieb Dr. Halfdan Mahler in Weltgesundheit, dem offiziellen Organ der Weltgesundheitsorganisation.

      Sicherlich tragen Ärzte und Krankenhäuser viel zu unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden bei. Allerdings sind sie vorwiegend für die Heilung zuständig. Wir nehmen ihre Dienste in Anspruch, wenn uns etwas fehlt, denken aber kaum an sie, wenn es uns gutgeht. Was können wir somit tun, um ein hohes Maß an Gesundheit zu erreichen?

      Richtlinien für ein gesundes Leben

      Im allgemeinen stimmen Fachleute darin überein, daß eine gute Gesundheit von drei Hauptfaktoren abhängt: eine ausgeglichene Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung und eine verantwortungsbewußte Lebensweise. Über diesen Themenbereich gibt es sicherlich keinen Mangel an Informationen, und vieles davon ist praktisch und nützlich. Einige einschlägige, allgemein anerkannte Gedanken über den Zusammenhang von Ernährung, Sport und Gesundheit sind in den Kästen „Ernährung und Gesundheit“ und „Sport, Fitneß und Gesundheit“ zu finden.

      Wie die Tatsachen jedoch bedauerlicherweise zeigen, nimmt bei vielen das Erreichen eines guten Gesundheitszustandes keinen allzu hohen Stellenwert ein. „Zwar weiß jeder, was zum Abnehmen notwendig ist“, bemerkte Dr. Marion Nestle vom Büro für Krankheitsverhütung und Gesundheitsförderung in Washington, „doch am allgemeinen Übergewicht scheint sich kaum etwas zu ändern.“ Gemäß diesem Büro wiegt in den Vereinigten Staaten einer von vier um mehr als 20 Prozent zuviel.

      Einer Studie der Behörde für Gesundheitsstatistik der Vereinigten Staaten war folgendes zu entnehmen: „Zwischen 1977 und 1983 scheinen im großen und ganzen die gesundheitsschädlichen Praktiken zugenommen zu haben.“ Worum handelt es sich bei diesen „gesundheitsschädlichen Praktiken“? Nicht um etwas, worauf der einzelne keinen Einfluß hat, wie etwa Mangelernährung, Epidemien oder Umweltverschmutzung. Statt dessen sind es Praktiken, für die der einzelne selbst voll verantwortlich ist, wie Rauchen, übermäßiges Essen sowie Alkohol- und Drogenmißbrauch.

      Wissenschaftliche Informationen zum Thema Gesundheit reichen offensichtlich nicht. Wir benötigen einen größeren Ansporn, gemäß unserer eigenen Verantwortung zu leben. Wir müssen nicht nur motiviert werden, etwas Gutes für unsere Gesundheit zu tun, sondern auch dazu, das zu meiden, was ihr schadet. Wo ist diese Motivation zu finden, die uns hilft, gesünder zu leben?

      Wenn sich auch die meisten Menschen noch keine Gedanken darüber gemacht haben mögen, so schreibt doch der Medizinautor S. I. McMillen im Vorwort seines Buches Vermeidbare Krankheiten: „Frieden bekommt man nicht durch Tabletten! ... Ich bin fest davon überzeugt, daß die meisten Leser interessiert sind, die biblischen Ratschläge kennenzulernen, die uns vor bestimmten Infektionskrankheiten, vor vielen tödlich verlaufenden Krebsleiden und der langen Liste der psychosomatischen ... Erkrankungen, die sich trotz aller Erfolge der modernen Medizin weiterhin ausbreiten, bewahren können.“

      Die Bibel ist zwar kein Medizin- oder Gesundheitsbuch, jedoch enthält sie, wie oben erwähnt, Grundsätze und Richtlinien, die zu nützlichen Gewohnheiten und einer guten Gesundheit führen können. Welches sind einige dieser Grundsätze?

      Gefühle und Lebensauffassung

      Die medizinische Wissenschaft, so Dr. McMillen, „hat nachgewiesen, daß Gefühlsregungen wie Furcht, Trauer, Neid, Ärger und Haß verantwortlich für die Mehrzahl aller Krankheiten sind — schätzungsweise für 60 von 100 Fällen“.

      Wie kann man dem begegnen? Interessanterweise erklärte die Bibel schon vor etwa 3 000 Jahren: „Ein gelassenes Herz ist das Leben des fleischlichen Organismus, Eifersucht aber ist Fäulnis für das Gebein“ (Sprüche 14:30). Wie bekommt man nun ein „gelassenes Herz“? In der Bibel wird uns geraten: „Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden“ (Epheser 4:31). Mit anderen Worten: Wenn wir körperlich gesund sein wollen, müssen wir lernen, unsere Gefühle zu beherrschen.

      Das widerspricht allerdings dem Rat einiger moderner Psychiater und Psychologen. Sie empfehlen, den Gefühlen freien Lauf zu lassen, statt sie zu beherrschen. „Dampf abzulassen“ und seine Wut abzureagieren kann zwar jemandem, der sich eingeengt fühlt oder aufgeregt ist, für einige Zeit Erleichterung verschaffen. Doch wie wirkt sich das auf sein Verhältnis zu seinen Mitmenschen aus, und welche Reaktionen ihrerseits provoziert es? Man kann sich leicht ausmalen, welche Spannungen dadurch entstehen und wie die Nerven strapaziert werden, ganz abgesehen von den physischen Schäden, zu denen es wohl käme, wenn jeder seine Gefühle abreagierte, statt sie zu beherrschen. Es würde nur zu einem Teufelskreis führen.

      Natürlich ist es nicht einfach, diese schädlichen Emotionen zu beherrschen, besonders wenn man dazu neigt, sich schnell zu ärgern und wütend zu werden. Aus diesem Grund heißt es in der Bibel: „Werdet ... gütig zueinander, voll zarten Erbarmens, einander bereitwillig vergebend“ (Epheser 4:32). Anders ausgedrückt: Die schädlichen, negativen Gefühle sollten durch positive ersetzt werden.

      Wie wirken sich solche positiven Gefühle gegenüber anderen auf uns aus? „Füreinander zu sorgen ist biologisch bedingt“, schrieb Dr. James Lynch in seinem Buch The Broken Heart. „Das Gebot ,Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘ ist nicht nur ein moralisches Gebot, sondern auch ein physiologisches.“ Über die Vorteile positiver Beziehungen schrieb der Psychiater Robert Taylor: „Zu wissen, da ist jemand, wenn man ihn braucht, verleiht einem Sicherheit, Optimismus und Hoffnung — alles wirksame Mittel gegen Streß.“ Die moderne Medizin kann somit zwar versuchen, einige psychosomatische Störungen zu beheben, doch die einfachen Richtlinien der Bibel tragen dazu bei, daß diese Störungen erst gar nicht auftreten. Jeder, der bereit ist, die Ratschläge der Bibel zu befolgen, wird emotionell und körperlich davon profitieren.

      Gewohnheiten und Sucht

      Unser seelisches und körperliches Wohlbefinden hängt auch davon ab, wie wir unseren Körper behandeln. Wenn wir uns in vernünftigem Rahmen bemühen — uns richtig ernähren, uns genügend Bewegung verschaffen, uns ausreichend Ruhe gönnen, auf Sauberkeit achten usw. —, sorgt unser Körper für sich selbst. Wenn wir ihn jedoch gewohnheitsmäßig mißbrauchen, wird er früher oder später nicht mehr mitmachen, und wir haben dann unter den Folgen zu leiden.

      Der Rat der Bibel lautet: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes“ (2. Korinther 7:1). Wie können wir diesen Rat befolgen, und welchen Nutzen bringt dies? Beachten wir den Bericht des Washingtoner Worldwatch Institute: „Das Rauchen ist eine Epidemie, die mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent im Jahr schneller wächst als die Weltbevölkerung. ... Das Wachstum des Tabakkonsums verlangsamte sich zwar Anfang der 80er Jahre — hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen —, ist aber nun zu seinem hohen Tempo zurückgekehrt. Über eine Milliarde Menschen rauchen im Jahr insgesamt fast 5 Billionen Zigaretten, d. h. mehr als eine halbe Packung am Tag.“

      Wozu hat diese wachsende „Epidemie“ geführt? Der Kasten auf der folgenden Seite bietet einigen Stoff zum Nachdenken. Die Auflistung ist keinesfalls erschöpfend, aber die Botschaft ist klar: Die Tabaksucht ist ebenso stark wie kostspielig. Es handelt sich um eine befleckende Gewohnheit, die nicht nur die Gesundheit des Abhängigen schädigt, sondern auch die seiner Mitmenschen.

      Wie steht es mit den Bemühungen, die Gewohnheit aufzugeben? Trotz aller Anti-Rauch-Kampagnen ist der Erfolg weltweit gesehen sehr gering, was daran liegt, daß der Kampf gegen die Gewohnheit so schwer ist. Wie Untersuchungen ergeben haben, kann nur jeder vierte Raucher mit der Gewohnheit brechen. Offensichtlich sind all die Warnungen über die schädlichen Auswirkungen des Rauchens kein ausreichender Ansporn.

      Der oben erwähnte Rat der Bibel zusammen mit dem christlichen Gebot, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst, hat allerdings Tausende, die jetzt Zeugen Jehovas sind, dazu bewogen, das Rauchen aufzugeben. Weder in ihren Königreichssälen, wo sie für mehrere Stunden in der Woche zusammenkommen, noch bei ihren Kongressen, wo Tausende einige Tage zusammen sind, wird man einen von ihnen mit einer Zigarette antreffen. Ihre Bereitschaft, die biblischen Richtlinien anzunehmen und zu befolgen, hat ihnen den nötigen Willen gegeben, das zu schaffen, worin andere versagen.

      Weitere schädliche Praktiken sind der übermäßige Alkoholgenuß, der Drogenkonsum und ein ausschweifendes Geschlechtsleben mit den möglicherweise daraus resultierenden tödlichen Krankheiten und vielen anderen gesundheitlichen und sozialen Problemen. Die Behörden tun sich mit diesen Problemen sehr schwer, doch die Bibel enthält, wie man feststellen wird, Rat, der sowohl vernünftig als auch anwendbar ist (Sprüche 20:1; Apostelgeschichte 15:20, 29; 1. Korinther 6:13, 18).a

      Das Ende aller Krankheiten

      Ungeachtet, wie sehr wir uns um eine gute Gesundheit bemühen, bleibt aber die traurige Tatsache bestehen, daß wir krank werden und sterben. Der Schöpfer des Menschen, Jehova Gott, erklärt uns, warum der Mensch krank wird und stirbt, und er spricht darüber hinaus auch von der nahen Zeit, wo alle Krankheiten und sogar der Tod überwunden sein werden (Römer 5:12).

      Eine biblische Prophezeiung, die in Jesaja 33:24 aufgezeichnet ist, lautet: „Kein Bewohner wird sagen: ‚Ich bin krank.‘“ In Offenbarung 21:4 wird vorhergesagt: „Er [Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein.“ Ja, der Schöpfer hat eine neue Welt verheißen, in der die Menschheit hier auf der Erde zur Vollkommenheit gebracht werden wird. Die Menschen werden dann ewig leben und sich einer sprühenden Gesundheit erfreuen (Jesaja 65:17-25).

      [Fußnote]

      a Weitere Informationen sind im 10. Kapitel des von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegebenen Buches Der Weg zu wahrem Glück zu finden.

      [Kasten auf Seite 8, 9]

      Ernährung und Gesundheit

      „Wenn Sie ... weder rauchen noch übermäßig trinken, kann die Wahl Ihrer Ernährung Ihre künftige Gesundheit mehr beeinflussen als alles andere, was Sie tun“ (Dr. C. Everett Koop, ehemaliger oberster Amtsarzt der Vereinigten Staaten).

      In den letzten Jahren haben sich Gesundheitsexperten dazu geäußert, wie gesundheitsschädlich gewisse Ernährungsweisen in den Industrieländern sind. Abgesehen davon, daß man dabei auf Tabak, Alkohol, Salz und Zucker hinweist, wird besonders betont, daß die Nahrung vieler zuviel Fett und Cholesterin und zuwenig Ballaststoffe enthält.

      „Was uns besonders Sorgen macht“, fährt Dr. Koop fort, „ist der übermäßige Verzehr von Fetten mit dem Risiko chronischer Krankheiten wie Diabetes, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Bluthochdruck und Fettleibigkeit sowie einiger Krebsarten und der Neigung zu Schlaganfällen.“ Auch der britische Chirurg Dr. Denis Burkitt und andere haben auf den Zusammenhang zwischen einer ballaststoffarmen Ernährung und Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Darmkrebs, Magen-Darm-Störungen, Diabetes und anderen Krankheiten hingewiesen.

      Man versteht noch nicht in allen Einzelheiten, wie die Ernährung unsere Gesundheit beeinflußt, und die Fachleute sind sich darin längst nicht einig. Doch es gibt einige medizinische Tatsachen, die Beachtung verdienen.

      Das Fett reduzieren

      Eine hohe Konzentration von Cholesterin, einem fettähnlichen Alkohol, im Blut wird direkt mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. In wessen Familie Herzerkrankungen häufig aufgetreten sind und wer das Risiko möglichst gering halten will, tut gut daran, den Cholesterinspiegel des Bluts auf einem sicheren Wert zu halten. Wie kann man das erreichen?

      Als erstes wird einem normalerweise zu einer Ernährung geraten, die wenig Cholesterin enthält. Es kommt in allen tierischen Produkten (z. B. Fleisch, Eier und Milchprodukte) vor, nicht aber in pflanzlichen. Jüngste Studien haben jedoch ergeben, daß cholesterinreiche Nahrungsmittel allein nur einen mäßigen Einfluß auf den Cholesterinspiegel im Blut haben. Doch wenn die Nahrung außerdem reich an gesättigten Fetten (z. B. tierische Fette, pflanzliche Bratfette, Palm- und Kokosöl) ist, steigt der Cholesterinspiegel im Blut zumeist beträchtlich an. Deswegen heißt es heute in erster Linie: Das Fett reduzieren. Das bedeutet, weniger und magereres Fleisch zu essen, sichtbares Fett abzuschneiden, die Haut von Geflügel zu entfernen und den Verbrauch von Eigelb, Vollmilch und Hartkäse einzuschränken sowie von behandelten Lebensmitteln, die Palm- oder Kokosöl enthalten.

      Während gesättigte Fette dazu tendieren, den Cholesterinspiegel im Blut zu erhöhen, wirken ungesättigte Öle (Oliven-, Soja-, Saflor- und Maisöl sowie andere pflanzliche Öle), fetthaltiger Fisch und Muscheln genau entgegengesetzt. Einiges davon könnte sogar den Anteil des „guten“ HDL-Cholesterins (HDL: Lipoproteine hoher Dichte) erhöhen oder die Konzentration des schädlichen LDL-Cholesterins (LDL: Lipoproteine niedriger Dichte) herabsetzen.

      Mehr Ballaststoffe essen

      Das Reduzieren des Fetts ist nur ein Aspekt. Stark raffinierten und behandelten Nahrungsmitteln, die reich an Weißmehl, Zucker, chemischen Zusätzen und ähnlichem sind, fehlt es völlig an Ballaststoffen. Diese Nahrungsmittel bescheren uns die Zivilisationskrankheiten wie z. B. Verstopfung, Hämorrhoiden, Eingeweidebrüche, Divertikulose, Mastdarmkrebs, Diabetes und Herzerkrankungen. „Wer wenig Ballaststoffe zu sich nimmt, läuft dreimal mehr Gefahr, aus irgendeinem Grund zu sterben, als jemand, der viel davon ißt“, hieß es in der Ärztezeitschrift Lancet.

      Ballaststoffe wirken auf zweierlei Weise. Sie passieren den Verdauungstrakt relativ schnell und absorbieren dabei außerdem Wasser. Fachleuten zufolge nehmen sie hierbei viele schädliche Substanzen mit und beschleunigen deren Entfernung aus dem Körper. Einige lösliche Ballaststoffe halten, wie man herausgefunden hat, den Zucker- und den LDL-Cholesterinspiegel im Blut niedrig — ein Segen für Diabetiker und Herzpatienten.

      Wie kann man aus diesem Wissen Nutzen ziehen? Wenn möglich, sollte man den Anteil an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten an der Nahrung vergrößern, von Weißbrot zu Vollkornbrot wechseln und Vollkornflocken auf den Frühstückstisch bringen. Auch Bohnen sind hervorragende Ballaststofflieferanten. Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Kartoffeln und Reis wirken möglicherweise Krebs entgegen.

      Es gibt natürlich noch viele andere Aspekte der Ernährung, die die Gesundheit beeinflussen. Doch die Reduzierung des Fetts und die Steigerung des Ballaststoffanteils sind die beiden Punkte, die bei den meisten unbedingt der Aufmerksamkeit bedürfen.

      [Kasten auf Seite 10, 11]

      Sport, Fitneß und Gesundheit

      Eine 40jährige Studie, in die 17 000 Männer einbezogen waren, ergab, daß diejenigen, die ein oder zwei Stunden in der Woche Sport trieben (und dabei etwa 500 Kalorien verbrauchten), eine 15 bis 20 Prozent niedrigere Sterberate hatten als diejenigen, die keinen Sport trieben. Bei intensiverem Sport (2 000 Kalorien in der Woche) lag die Rate um ein Drittel niedriger. Andere Untersuchungen kamen zu dem gleichen Schluß: Regelmäßige körperliche Betätigung senkt das Risiko von hohem Blutdruck, einer Erkrankung der Herzkranzgefäße und möglicherweise sogar von Krebs. Sie hilft auch im Kampf gegen Übergewicht, mangelnde Selbstachtung, Streß, Ängste und Depressionen.

      Der Grund, warum das durch regelmäßigen Sport erreicht werden kann, liegt darin, daß die körperliche Leistungsfähigkeit und Ausdauer erhöht wird. Oder anders ausgedrückt: Regelmäßige sportliche Betätigungen machen einen fit. Fitneß ist zwar keine Gesundheitsgarantie, aber ein Körper, der fit ist, ist weniger anfällig für Krankheiten; und wenn er doch krank wird, erholt er sich schneller. Körperliche Fitneß kann zu seelischem Wohlbefinden beitragen und den Alterungsprozeß verlangsamen.

      Was und wieviel?

      Die üblichen Fragen hierzu sind: Welche Art Sport und wieviel? Das hängt davon ab, was man erreichen möchte. Ein Olympiateilnehmer muß viel und hart trainieren, um fit zu bleiben. Aber den meisten geht es darum, abzunehmen, in Form zu kommen, gesünder zu werden oder sich einfach wohl zu fühlen. Nach Ansicht der meisten Fachleute müßten sie sich, um fit zu bleiben, dreimal in der Woche etwa 20 bis 30 Minuten sportlich betätigen. Doch welche Art Sport?

      Fitneß hängt von der körperlichen Leistungsfähigkeit und Ausdauer sowie vom Alter ab. So sollte es das Ziel der sportlichen Betätigung sein, während des Trainings den Herzschlag und die Atmung zu beschleunigen. Das wäre dann Fitneßtraining. Dazu gehört das Laufen, das schnelle Gehen, Aerobic, Seilspringen, Schwimmen und Radfahren — jedes mit seinen Vor- und Nachteilen, was die Bequemlichkeit, die Kosten für die Einrichtung und die Ausrüstung, das Verletzungsrisiko usw. betrifft.

      Andere Trainingsformen kräftigen die Muskulatur und formen den Körper. Hierzu gehören Übungen mit Kraftmaschinen und Gewichten, wodurch die körperliche Kraft und Ausdauer gesteigert wird und man seine Körperhaltung verbessern kann wie auch sein Aussehen — alles Pluspunkte des Bemühens um körperliche Fitneß.

      Wie steht es mit der Gymnastik, die den meisten von uns noch aus der Schulzeit nur zu gut in Erinnerung ist? Sie war für uns sehr nützlich, ob wir das nun damals wahrhaben wollten oder nicht. Dehn-, Streck- und Drehübungen machen den Körper gelenkig; Springen und Hüpfen beschleunigt den Herzschlag; Kniebeugen, Liegestütze und Klimmzüge kräftigen die Muskeln. Der große Vorteil solcher Übungen, auch in zunehmendem Alter, ist, daß man länger beweglich und aktiv bleibt.

      Schließlich gibt es noch die Spielsportarten wie Tennis, Squash und Federball sowie Eislaufen und viele andere entspannende Sportarten. Ihr Vorteil ist, daß sie mehr Spaß machen als die monotonen Übungen und einen daher eher dazu bewegen, regelmäßig Sport zu treiben. Je nachdem, wie geschickt und eifrig man solche Sportarten betreibt, können sie die gleiche Dauerbelastung wie das Fitneßtraining mit sich bringen. Auf jeden Fall tragen sie dazu bei, besser in Form zu sein sowie die Koordinierung, die Elastizität und die Beweglichkeit zu verbessern.

      Bei so vielen Möglichkeiten liegt das Geheimnis des Erfolgs darin, sich eine Sportart oder eine Kombination auszusuchen, die einem Freude macht. Das hilft einem, seinen Vorsätzen treu zu bleiben. Wie Untersuchungen nämlich gezeigt haben, hören 60 bis 70 Prozent der Erwachsenen, die mit sportlichen Betätigungen begonnen haben, innerhalb etwa eines Monats wieder auf. Man darf nicht vergessen: Es kommt auf die Regelmäßigkeit an und nicht nur auf die Menge. Zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Sportarten auszuüben führt zu einer ausgeglichenen Entwicklung des Körpers, so daß man auf ausgewogene Weise fit wird.

      Die Wahl sollte sich auch nach dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand richten. Wer gesundheitliche Probleme hat, sollte natürlich zuerst mit seinem Arzt sprechen, bevor er mit einem Trainingsprogramm beginnt. In jedem Fall ist es am besten, langsam anzufangen und sich in dem Maße zu steigern, wie man Fortschritte macht. Man sollte sich über die gewählte Sportart informieren — an Büchern und Anleitungen auf diesem Gebiet herrscht kein Mangel. Dann wird man Freude daran haben, und die Anstrengungen werden sich auszahlen.

      [Kasten auf Seite 12]

      Die Kosten des Rauchens

      ◻ Tabak verursacht unter Erwachsenen mehr Leiden und Todesfälle als irgendein giftiges Material in der Umwelt.

      ◻ Weltweit kostet das Rauchen jährlich etwa 2,5 Millionen Menschen das Leben. Das sind etwa 5 Prozent aller Todesfälle.

      ◻ Die Kosten für die medizinischen Behandlungen und die wirtschaftlichen Einbußen werden für die Vereinigten Staaten auf 38 bis 95 Milliarden Dollar beziffert oder 1.25 bis 3.15 Dollar je Packung. Diese Zahlen schließen noch nicht die Kosten für den Tabak selbst ein — ca. 30 Milliarden Dollar im Jahr.

      ◻ Bei Passivrauchern ist die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu sterben, dreimal höher als bei denen, die keinem Rauch ausgesetzt sind.

      ◻ Wenn Mütter rauchen, werden die körperlichen und geistigen Fähigkeiten ihrer Kinder beeinträchtigt. In vielen Ländern ist mindestens jedes fünfte Kind auf diese Weise Rauch ausgesetzt.

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