Pflanzen unter Streß

HAST du schon einmal beobachtet, daß eine Pflanze unversehens von Schädlingen befallen wurde oder einfach krank geworden und eingegangen ist? Zweifellos warst du der Meinung, sie sei irgendwie falsch behandelt, vielleicht zu oft gegossen worden oder sie sei einer Krankheit oder möglicherweise der Luftverschmutzung erlegen. War dir aber bekannt, daß solch schädliche Einflüsse für die Pflanzen Streß bedeuten und daß sie, noch bevor irgendein Krankheitszeichen sichtbar wird, lautlose „Streßsignale“ aussenden?

Daß Pflanzen so reagieren, beschrieb Charles B. Forney in der Zeitung Express, die in Easton (Pennsylvanien, USA) erscheint. „Das amerikanische Landwirtschaftsministerium berichtet“, so war in der Spalte Farm/garden (Landwirtschaft/Garten) zu lesen, „daß nach Aussage einiger Wissenschaftler Pflanzen signalisieren, daß sie unter Streß stehen — sie geben ein Warnsignal.“ Diese „Wissenschaftler glauben, sie hätten herausgefunden, wie eine Pflanze um Hilfe ruft“.

Es scheint, daß Pflanzen, die unter Streß stehen, Äthylen ausscheiden. Das ausströmende Gas wird anscheinend von Insekten wahrgenommen. Wenn zum Beispiel kranke Bäume Äthylen ausscheiden, dauert es nicht lange, und sie werden von gefräßigen Borkenkäfern heimgesucht. Die Forscher hoffen, mit Hilfe eines Gaschromatographen, eines Analysengeräts, in dem Gasgemische voneinander getrennt werden, messen zu können, wieviel Äthylen die Pflanzen abgeben. Auf diese Weise könnten sie feststellen, wann eine Pflanze unter Streß steht und ob sie ihn bewältigt. Offenbar müssen die Pflanzen wie die Menschen vor übermäßigem Streß geschützt werden.