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  • Erfolg bei der Kindererziehung — Wie?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
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  • Wodurch zeichnet sich eine Kindererziehung aus, die zum Erfolg führt?
  • Warum ist es so schwierig?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 1. 5. S. 3-6

Erfolg bei der Kindererziehung — Wie?

„ICH weiß, was für eine erfolgreiche Kindererziehung nötig ist“, erklärt Raymond, Vater von fünf Kindern. „Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß.“

Raymonds Frau kann dem nur voll und ganz beipflichten. Sie fügt noch hinzu: „Es ist heute nicht leicht, Kinder zu erziehen, aber wenn man sieht, wie aus ihnen verantwortungsbewußte Erwachsene werden, haben sich die Anstrengungen gelohnt.“

Bei der Kindererziehung ist es eigentlich nie ganz ohne Sorgen abgegangen. Viele Eltern haben allerdings den Eindruck, daß heutzutage besonders viele Probleme damit verbunden sind. „Ich glaube, daß es damals, als meine Eltern noch jung waren, nicht so schwierig war, Kinder zu erziehen, weil das Leben nicht so kompliziert war wie heute“, sagt die 40jährige Elaine, Mutter eines jugendlichen Sohnes. „Man weiß oft nicht, wann man streng sein muß und wann man nachgeben sollte.“

Wodurch zeichnet sich eine Kindererziehung aus, die zum Erfolg führt?

Eine Erziehung, die von Erfolg gekrönt sein soll, muß sich darauf konzentrieren, daß das Kind zu einem verantwortungsbewußten Erwachsenen heranreift, der die Anbetung Gottes aktiv unterstützt und seinen Mitmenschen gegenüber Liebe bekundet (Matthäus 22:37-39). Traurigerweise werden nicht aus allen Kindern verantwortungsbewußte Erwachsene. Warum nicht? Sind in einem solchen Fall immer die Eltern schuld?

Betrachten wir einmal folgende Veranschaulichung: Einem Bauunternehmer stehen die besten Pläne und Materialien zur Verfügung. Was würde jedoch geschehen, wenn er es ablehnt, sich an die Pläne zu halten, vielleicht sogar unkluge Einsparungen vornähme oder zulassen würde, daß die hochwertigen Materialien durch minderwertige ersetzt werden? Wäre es angesichts der nachlässigen Bauausführung nicht sogar gefährlich, ein solches Gebäude zu beziehen? Nehmen wir aber an, der Unternehmer ist gewissenhaft und tut sein Bestes. Er hält sich an die Pläne und verwendet nur hochwertiges Material. Ist nach Fertigstellung des Hauses nicht der Besitzer dafür verantwortlich, es instand zu halten? Trägt dann nicht er selbst die Verantwortung dafür, daß die hochwertigen Materialien nicht herausgerissen und durch minderwertige ersetzt werden?

Eltern führen in übertragenem Sinne ebenfalls ein solches Bauvorhaben aus. Sie möchten in ihren Kindern eine vortreffliche Persönlichkeit „aufbauen“. Die Bibel liefert die besten Pläne dafür. Darin werden Eigenschaften wie zum Beispiel ein starker Glaube, göttliche Weisheit, geistiges Unterscheidungsvermögen, Loyalität und auf Liebe gegründete Ehrfurcht vor dem allmächtigen Gott und seinen Gesetzen mit den hochwertigen Materialien ‘Gold, Silber und kostbare Steine’ verglichen (1. Korinther 3:10-13; vergleiche Psalm 19:7-11; Sprüche 2:1-6; 1. Petrus 1:6, 7).

Mit zunehmendem Alter muß das Kind allerdings immer mehr selbst die Verantwortung übernehmen, eine wirklich rechtschaffene Persönlichkeit zu entwickeln. Es muß bereit sein, sich an denselben Plan, an Gottes Wort, zu halten, und dieselben hochwertigen Materialien verwenden wie seine Eltern. Sollte es sich jedoch als junger Erwachsener weigern, das zu tun, oder ein solches vortreffliches Bauwerk niederreißen, trägt es selbst die Schuld für die katastrophalen Folgen (5. Mose 32:5).

Warum ist es so schwierig?

Es gibt wenigstens zwei Gründe, warum die Kindererziehung heute so schwierig ist. Zum einen sind sowohl die Eltern als auch die Kinder unvollkommen und machen Fehler. Auch sündigen wir oft, wie es die Bibel zeigt, und die Neigung zur Sünde haben wir alle ererbt (Römer 5:12).

Der zweite Grund ist folgender: Die heranwachsenden Kinder werden nicht nur von ihren Eltern geprägt. Die gesamte Umwelt übt einen gewissen Einfluß auf die Wertvorstellungen des Kindes und auf seine Ansichten über das Leben aus. Daher ist die Prophezeiung, die Paulus über unsere Tage aufzeichnete, für Eltern sehr bedeutsam. Er schrieb: „Das eine sollst du noch wissen: in den letzten Tagen dieser Welt werden schreckliche Zeiten kommen. Dann werden die Menschen nur sich selbst und ihr Geld lieben. Wichtigtuerei und maßlose Selbstüberschätzung werden sie ebenso kennzeichnen wie Verleumdung, Ungehorsam ihren Eltern gegenüber, Undankbarkeit und Ehrfurchtlosigkeit. Lieblos und unversöhnlich werden sie sein, ihre Mitmenschen verleumden und hemmungslos leben, brutal und rücksichtslos. Sie hassen alles Gute und kennen keine Treue, diese unverschämten und aufgeblasenen Sprücheklopfer, die nur ihr Vergnügen und ihre Bequemlichkeit im Kopf haben und von Gott nichts wissen wollen. Nach außen tun sie zwar, als seien sie fromm, aber von der Kraft des wirklichen Glaubens wissen sie nichts. Hüte dich vor solchen Menschen!“ (2. Timotheus 3:1-5, Hoffnung für alle; Kursivschrift von uns).

Angesichts der Struktur der heutigen Gesellschaft, die von solch einem Fehlverhalten durchdrungen ist, wundert es einen nicht, daß einige Eltern vor Verzweiflung die Hände ringen und in bezug auf die Kindererziehung fast schon resignieren. Blicken wir einmal zurück zum Jahr 1914. Dieses verhängnisvolle Jahr war gekennzeichnet durch den Beginn grundlegender gesellschaftlicher Veränderungen. Es waren allerdings keineswegs Veränderungen zum Besseren. Die beiden Weltkriege haben nämlich nicht nur den Frieden von der Erde weggenommen. Der heutigen Gesellschaft fehlt es auch an der Charakterstärke, die nötig wäre, um ihre Funktion bei der Vorbereitung der Kinder auf ein verantwortungsbewußtes Erwachsenendasein in der richtigen Weise auszuüben. Aufrichtig gesinnte Eltern sehen sich daher einer sozialen Umwelt gegenüber, die die Werte ablehnt, die sie ihren Kindern vermitteln möchten.

Die Eltern haben heute weniger Unterstützung als früher. In der Vergangenheit konnten sie auf die Hilfe der Schule zählen, wo ihren Kindern dieselben grundlegenden Wertvorstellungen vermittelt wurden, denen auch zu Hause Bedeutung beigemessen wurde. Das ist jetzt nicht mehr der Fall.

„Heute lastet auf der Jugend ein ganz anderer Druck“, sagt Shirley, die im Jahre 1960 die High-School abschloß. „Als ich die High-School besuchte, kannten wir weder Drogen noch freie Liebe. Vor 30 Jahren war ein Zug an einer Zigarette noch etwas Schlimmes. Als meine älteste Tochter von 1977 bis 1981 die High-School besuchte, waren Drogen ein großes Problem. Inzwischen sind die Drogen sogar in die unteren Schulklassen vorgedrungen. Meine jüngste Tochter ist gerade 13 Jahre alt, und seit zwei Jahren wird sie in der Schule jeden Tag unter Druck gesetzt, Drogen zu nehmen.“

In der Vergangenheit konnten Eltern außerdem auf Großeltern und andere Verwandte sowie auf Nachbarn zählen, die ihnen halfen, über das Benehmen der Kinder zu wachen. Aber auch das ist heute anders. Und traurigerweise gibt es immer mehr Einelternfamilien; die ganze Bürde der Kindererziehung lastet oft auf den Schultern eines Elternteils.

Ein erfolgversprechender Plan für Eltern

Die Kindererziehung ist zwar schwieriger geworden, aber sie kann dennoch von Erfolg gekrönt sein, wenn sich die Eltern ein lang erprobtes Hilfsmittel zunutze machen — die Bibel. Gottes Wort kann auch dir einen Plan oder ein Programm für die Kindererziehung liefern. Genauso, wie sich ein kluger Bauunternehmer eng an einen Plan hält, um die Errichtung eines Gebäudes erfolgreich vollenden zu können, kannst du dir die Anleitung der Bibel bei der Erziehung deiner Kinder zu verantwortungsbewußten Erwachsenen zunutze machen. Es stimmt, die Bibel wurde nicht unbedingt als Handbuch für die erfolgreiche Kindererziehung vorgesehen, aber sie enthält direkten Rat für Eltern und Kinder. Sie birgt einen reichen Schatz an Grundsätzen, deren Anwendung für Eltern von großem Nutzen sein kann (5. Mose 6:4-9).

Greifen wir zum Beispiel Diane heraus. Ihr inzwischen 14jähriger Sohn Eric war, wie sie sagt, früher ein „heftiges Kind, mit dem man nur schwer reden konnte“. Doch sie erkannte die Weisheit hinter folgendem Bibelspruch: „Rat [der eigentliche Vorsatz oder die Absicht] im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser, aber der Mann von Unterscheidungsvermögen, der wird ihn herausschöpfen“ (Sprüche 20:5). Bei einigen Kindern sind die Gefühle und Gedanken — ihre wahren Absichten — tief im Herzen verborgen wie das Wasser am Grund eines tiefen Brunnens. So war es auch bei Eric. Es kostete die Mutter große Mühe, seine Absichten zu ergründen. „Wenn er von der Schule nach Hause kam, hatte er nie viel zu erzählen“, erinnert sich Diane. „Ich nahm mir daher die Zeit, herauszufinden, welche Probleme er in der Schule hatte. Manchmal mußte ich buchstäblich stundenlang mit ihm reden, bis er offenbarte, was er in seinem tiefsten Innern wirklich dachte.“

Es läßt sich leicht begründen, warum die Bibel so wertvolle Anleitung bietet: Jehova Gott ist ihr Autor. Er ist auch unser Schöpfer (Offenbarung 4:11). Er kennt unsere Beschaffenheit und möchte uns ‘zu unserem Nutzen lehren und uns auf den Weg treten lassen, auf dem wir wandeln sollten’. Das gilt sowohl für Eltern als auch für Kinder (Jesaja 48:17; Psalm 103:14). Einige müssen sich bei der Kindererziehung zwar mehr anstrengen als andere, aber bestimmt werden alle ihren elterlichen Pflichten besser nachkommen können, wenn sie sich an die Richtlinien halten, die in der Bibel dargelegt werden.

Jedes Kind individuell behandeln

Es gibt kein menschliches Patentrezept, wie man Kinder zu guten Menschen erziehen kann; genausowenig sind alle Erwachsenen automatisch „vollkommene“ Eltern. Jedes Kind hat eine eigene Persönlichkeit und muß daher individuell behandelt werden. Die Bibel berücksichtigt diese Tatsache. Eltern sollten es beispielsweise vermeiden, ein Kind in abwertender Weise mit einem anderen zu vergleichen. Es ist stets angebracht, den Grundsatz zu beachten, der in folgendem biblischen Rat enthalten ist: „Jeder erprobe sein eigenes Werk, und dann wird er Grund zum Frohlocken im Hinblick auf sich allein und nicht im Vergleich mit einer anderen Person haben“ (Galater 5:26; 6:4).

John, Vater von zwei Kindern, ist überzeugt, daß ihm der oben angeführte biblische Rat hilft, seinen Kindern verständlich zu machen, daß sie sich gegenseitig und auch andere Kinder objektiv betrachten müssen. „Ich ermuntere meine Kinder, nicht danach zu schauen, was andere Familien haben oder tun“, erklärt John. „Wir richten uns nach unserem eigenen Familienmaßstab.“

„Von frühester Kindheit an“ schulen

Von welcher Zeit an sollte die Religion bei der Erziehung eine Rolle spielen, wenn diese zum Erfolg führen soll? „Man kann nicht früh genug damit beginnen“, rät Gary, dessen Sohn gerade in die Vorschule gekommen ist. Gary vertritt die Ansicht, daß Kinder in der örtlichen Christenversammlung bereits echte Freunde haben sollten, bevor sie in die Schule kommen. Aus diesem Grund haben er und seine Frau ihren Sohn Evan von Anfang an in die christlichen Zusammenkünfte mitgenommen. Gary ahmt damit das nach, was die in der Bibel lobend erwähnte Eunike, die Mutter des Timotheus, mit ihrem Sohn tat. Timotheus lernte das Abc der biblischen Lehren „von frühester Kindheit an“ (2. Timotheus 1:5; 3:15).

Die Mutter des Timotheus und wahrscheinlich auch Lois, seine Großmutter, waren darauf bedacht, daß er von frühester Kindheit an nicht durch ihre eigenen Vorstellungen geprägt wurde; sie wußten vielmehr, daß ihn die Lehren Jehovas weise machen würden zur Rettung. In einem der Briefe, die der christliche Apostel Paulus an Timotheus schrieb, heißt es: „Du aber, bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist, da du weißt, von welchen Personen du sie gelernt hast, und da du von frühester Kindheit an die heiligen Schriften gekannt hast, die dich weise zu machen vermögen zur Rettung durch den Glauben in Verbindung mit Christus Jesus“ (2. Timotheus 3:14, 15).

Lois und Eunike halfen Timotheus somit, über Gottes geschriebenes Wort nachzudenken und seinen Glauben darauf zu stützen. Daher gründete sich sein Glaube nicht lediglich auf die Ansichten seiner Angehörigen, sondern auf die göttliche Weisheit des Wortes Jehovas. Timotheus nahm die christliche Wahrheit nicht nur deshalb an, weil seine Mutter und seine Großmutter Anbeter Jehovas waren, sondern er überzeugte sich selbst, daß das, was sie ihn gelehrt hatten, wirklich die Wahrheit war.

Zweifellos zog Timotheus auch in Betracht, was für Menschen seine Mutter und seine Großmutter waren — wahrhaft geistiggesinnte Frauen. Sie hätten ihn weder übervorteilt noch aus selbstsüchtigen Gründen die Wahrheit verdreht. Außerdem waren sie keine Heuchler. Daher brauchte Timotheus die Dinge, die er lernte, nicht in Frage zu stellen. Und ganz bestimmt hat sich seine treue Mutter von Herzen über sein Leben als aktiver Christ gefreut.

Die erfolgreiche Kindererziehung erfordert harte Arbeit, doch wie wir bereits von einer Mutter gehört haben, lohnen sich die Anstrengungen. Das trifft vor allem dann zu, wenn Eltern das von ihren Kindern sagen können, was der Apostel Johannes über seine geistigen Kinder schrieb: „Ich habe keine größere Ursache zur Dankbarkeit als diese Dinge, daß ich höre, daß meine Kinder fortfahren, in der Wahrheit zu wandeln“ (3. Johannes 4).

[Kasten auf Seite 6]

Das Bildungsprogramm, an das sich Eltern in Israel hielten

Im alten Israel waren die Eltern für die Erziehung und Schulung ihrer Kinder verantwortlich. Sie mußten sie unterweisen und anleiten. Auch heute ist es von Nutzen, sich bei der Kindererziehung an ein ähnliches Programm zu halten. Das Bildungsprogramm in Israel kann wie folgt zusammengefaßt werden:

1. Die Kinder wurden gelehrt, Jehova zu fürchten (Psalm 34:11).

2. Sie wurden ermahnt, Vater und Mutter zu ehren (2. Mose 20:12).

3. Sie lernten sowohl das Gesetz kennen als auch die Taten Jehovas (5. Mose 6:7-21).

4. Die Achtung vor älteren Personen wurde betont (3. Mose 19:32).

5. Es wurde Nachdruck auf Gehorsam gelegt (Sprüche 23:22-25).

6. Sie erhielten praktische Schulung für das spätere Leben (Markus 6:3).

7. Unterricht im Lesen und Schreiben wurde erteilt (Johannes 7:15).

[Bild auf Seite 5]

Gottes Wort liefert einen Plan oder ein Programm für die Kindererziehung

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