Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g95 8. 7. S. 21-24
  • Was tun gegen Mundgeruch?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Was tun gegen Mundgeruch?
  • Erwachet! 1995
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Was weiß man über Mundgeruch?
  • „Guten Morgen! Was macht der Atem?“
  • Wie man Mundgeruch vorbeugen kann
  • Übler Mundgeruch — was läßt sich tun?
    Erwachet! 1971
  • Odem
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
  • Ein dauerhaft strahlendes Lächeln — Wie?
    Erwachet! 2005
Hier mehr
Erwachet! 1995
g95 8. 7. S. 21-24

Was tun gegen Mundgeruch?

Man sagt, es sei eines der am weitesten verbreiteten Leiden der Welt, von dem über 80 Prozent der Erwachsenen irgendwann einmal betroffen seien. Es kann zu Verlegenheit, Frustrationen und quälender Angst führen.

IN Fachkreisen ist das Leiden weithin als Halitosis bekannt, abgeleitet von dem lateinischen Wort halitus, das „Atem“ bedeutet, und der Nachsilbe -osis, die sich auf einen anormalen Zustand bezieht. Man bezeichnet es auch als Kakostomie. Doch die meisten Menschen kennen es schlicht und einfach als Mundgeruch.

Wie steht es mit einem persönlich? Während es nicht schwierig ist, festzustellen, daß ein anderer Mundgeruch hat, mag es unmöglich sein, den eigenen wahrzunehmen. In der Zeitschrift JADA, herausgegeben von der American Dental Association, wird erklärt, daß man sich leicht an den eigenen Mundgeruch gewöhnen kann und daß sogar Personen, die „unter sehr starkem Mundgeruch leiden, sich ihres Problems gar nicht bewußt sein mögen“. Daher merken die meisten erst dann, daß sie stark aus dem Mund riechen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden. Wie peinlich!

Es ist kein Trost, zu wissen, daß dieses Problem weit verbreitet ist. Schlechter Atem gilt allgemein als abstoßend und unannehmbar. In manchen Fällen löst er sogar ein starkes Trauma aus. Dr. Mel Rosenberg, Leiter des Labors für orale Mikrobiologie an der Universität Tel Aviv (Israel), erläutert: „Kakostomie, ob echt oder eingebildet, kann zu Isolation, zu Scheidung und sogar zu Selbstmordgedanken führen.“

Was weiß man über Mundgeruch?

Mediziner haben schon lange erkannt, daß Mundgeruch auf eine Erkrankung hinweisen kann. Aus diesem Grund haben Ärzte seit dem Altertum die oralen Ausdünstungen des Menschen untersucht.

Vor ungefähr zweihundert Jahren erfand der angesehene französische Chemiker Antoine-Laurent Lavoisier einen Apparat, mit dem man die Bestandteile des menschlichen Atems untersuchen konnte. Seitdem wurden solche Geräte weiterentwickelt. Heute verwendet man in Labors in Israel, Japan, Kanada und in den Niederlanden das Halimeter, das den Grad der üblen Gerüche im Mund mißt. In Neuseeland entwickelten Wissenschaftler Plaquezuchtstationen, auch bekannt als künstliche Mundhöhlen. Mit Speichelflüssigkeit, Plaque, Bakterien und sogar mit übelriechendem Atem reproduzieren sie ein Milieu, das dem in unserer Mundhöhle entspricht.a

Dank der modernen Technik hat man viel über unseren Atem herausgefunden. Gemäß der Zeitschrift Scientific American „konnten Forscher im normalen menschlichen Atem jetzt fast 400 flüchtige organische Verbindungen isolieren“. Allerdings verursachen nicht alle Verbindungen unangenehme Gerüche. Die Hauptschuldigen in Sachen Mundgeruch sind Schwefelwasserstoff und Methylmerkaptan. Man sagt, diese Gase würden dem Atem einen Geruch verleihen, der dem von Stinktieren sehr ähnelt.

Der Mund des Menschen beherbergt mehr als 300 Arten von Bakterien. In dem Rundschreiben Tufts University Diet & Nutrition Letter wird dazu folgendes gesagt: „Feuchtwarm und dunkel, bietet der Mund das perfekte Milieu für das Gedeihen geruchsverursachender Bakterien.“ In erster Linie für Mundgeruch verantwortlich sind jedoch nur vier Arten von Bakterien. Sie leben im Mund eines jeden von uns. Doch wer kennt sie schon mit Namen? Sie heißen: Veillonella alcalescens, Fusobacterium nucleatum, Bacteroides melaninogenicus und Klebsiella pneumoniae. Sie ernähren sich von Speiseteilchen, abgestorbenen Zellen und anderen Substanzen im Mund. Bei dieser Bakterientätigkeit können nun faul riechende Gase entstehen. Es geht dabei ungefähr dasselbe vor sich wie beim Verrotten von Abfall. Passenderweise wird in der zahnmedizinischen Fachzeitschrift J Periodontol ausgeführt: „Bei der überwiegenden Mehrheit der Fälle entsteht Halitosis im Mund selbst, und zwar als Folge mikrobischer Fäulnis [Verwesungsorganischer Stoffe].“ Wenn man nichts dagegen tut, führt das zu Karies und Zahnfleischerkrankungen.

„Guten Morgen! Was macht der Atem?“

Während des Schlafes wird die bakterielle Zersetzung im Mund beschleunigt. Wieso? Tagsüber wird der Mund ständig mit sauerstoffreichem und leicht saurem Speichel gespült, wodurch Bakterien weggeschwemmt werden. Im Schlaf jedoch wird in der Stunde ungefähr 50mal weniger Speichel produziert als normalerweise. In einer Zeitschrift stand, daß aus einem trockenen Mund dann „ein Tümpel mit 1 600 Milliarden Bakterien wird“, was zu dem allseits bekannten „Morgenatem“ und dem damit verbundenen schlechten Geschmack im Mund führt.

In wachem Zustand kann auch Streß ein Auslöser für verlangsamten Speichelfluß sein. Zum Beispiel mag ein Redner, der aufgeregt ist, beim Sprechen einen trockenen Mund bekommen und daraufhin starken Mundgeruch entwickeln. Mundtrockenheit ist auch ein Symptom oder eine Begleiterscheinung von zahlreichen Krankheiten.

Mundgeruch ist indes nicht immer die Folge von Zersetzungsvorgängen durch Mundbakterien. Kakostomie kann auch oft ein Anzeichen für Krankheiten und Leiden ganz unterschiedlicher Art sein. (Siehe Kasten auf Seite 22.) Am besten läßt man deshalb hartnäckig auftretenden Mundgeruch, für den es sonst keine Erklärung gibt, medizinisch abklären.

Daß man aus dem Mund riecht, kann auch vom Magen herrühren. Allerdings ist das im Gegensatz zur landläufigen Meinung selten der Fall. Häufiger ist es die Lunge, die dem Mund unangenehme Gerüche liefert. Wie kommt das? Nahrungsmittel wie Knoblauch oder Zwiebeln gelangen nach der Verdauung ins Blut und werden zur Lunge transportiert. Von dort werden deren Gerüche über die Atemwege aus Mund und Nase ausgeatmet. „Untersuchungen haben ergeben, daß man selbst dann einen Knoblauchatem bekommt, wenn man die Knoblauchzehen einfach auf der Fußsohle reibt oder wenn man sie hinunterschluckt, ohne zu kauen“, so nachzulesen in der Zeitschrift Health.

Genauso bewirken alkoholische Getränke eine Anreicherung des Blutes und der Lunge mit dem Geruch von Alkohol. Ist dies geschehen, bleibt einem fast gar nichts anderes übrig, als abzuwarten. Die Gerüche einiger Nahrungsmittel verbleiben bis zu 72 Stunden im Körper.

Wie man Mundgeruch vorbeugen kann

Mundgeruch läßt sich nicht einfach dadurch vertreiben, daß man ein Bonbon lutscht, das den Atem erfrischen soll. Es sei daran erinnert, daß schlechter Atem häufig das Ergebnis bakterieller Zersetzung im Mund ist. Man bedenke also immer, daß Millionen von Bakterien festlich tafeln können, wenn kleinste Speisereste im Mund verbleiben. Eine wesentliche Maßnahme gegen Mundgeruch ist deshalb, den Mund sauberzuhalten, wodurch sich die Besiedlung mit Bakterien verringert. Dies wird dadurch gewährleistet, daß man die Zähne regelmäßig von Speiseresten und Plaque befreit. Wie? Zähneputzen nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen ist wichtig. Doch das Reinigen mit der Zahnbürste ist nur ein Schritt.

Es gibt Zahnoberflächen, die mit der Bürste nicht zu erreichen sind. Täglich Zahnseide zu benutzen ist demnach bedeutsam. Experten raten auch, die Zunge sanft zu bürsten, weil sie ein bevorzugtes Versteck und eine Brutstätte von Bakterien ist. Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und Zahnsteinentfernung sind ebenfalls notwendig. Einen der Schritte zu übergehen kann zu Mundgeruch und im Lauf der Zeit zu schwerwiegenden Zahn- und Zahnfleischerkrankungen führen.

Es gibt Mittel, mit denen man seinen Atem kurzzeitig erfrischen kann. Zu empfehlen ist alles, was den Speichelfluß anregt, wie zum Beispiel ein Glas Wasser zu trinken oder Kaugummi ohne Zucker zu kauen. Man denke daran, daß Speichel ein natürliches Mundwasser ist, das Bakterien wegspült und für sie ein feindliches Milieu schafft.

Handelsübliche Mundwässer können hilfreich sein, doch geht aus unlängst durchgeführten Studien hervor, daß man sich im Kampf gegen schlechten Atem nicht ausschließlich darauf verlassen sollte. Häufiges Gurgeln mit Mundwasser, das Alkohol enthält, kann sogar Mundtrockenheit verursachen. Einige der wirkungsvollsten, allgemein erhältlichen Mittel reduzieren bakteriellen Zahnbelag lediglich um 28 Prozent. Nachdem man also den Mund mit seinem Lieblingsmundwasser tüchtig ausgespült hat, können dort immer noch mehr als 70 Prozent der ursprünglichen Bakterienansiedlung zurückgeblieben sein. Die Zeitschrift Consumer Reports führt aus, daß in einer Serie von Experimenten „nach dem Benutzen von Mundwasser der Mundgeruch normalerweise nach 10 Minuten bis zu einer Stunde wieder auftrat“. Sogar stärkere Mundwässer, die in vielen Ländern rezeptpflichtig sind, verringern Plaque nur um 55 Prozent. Es ist daher nur eine Frage von Stunden, bis die Bakterien wieder auf ihre ursprüngliche Zahl angewachsen sind.

Wenn es um das Vorbeugen von Mundgeruch geht, darf man offensichtlich nichts auf die leichte Schulter nehmen. Statt dessen sollte man Mund und Zähne wie wertvolle Werkzeuge behandeln, die ständig gewartet werden müssen. Verantwortungsbewußte Tischler und Mechaniker schützen ihr Werkzeug vor Rost, Korrosion und anderen Schäden, indem sie nach Beendigung jeder Arbeit ganz bestimmte Wartungsarbeiten durchführen. Die Zähne und der Mund sind wertvoller als jegliches Werkzeug, das Menschen herstellen. Man sollte sie daher so pflegen, wie sie es verdienen, und sie gut instand halten. Wer sich daran hält, wird nicht so oft frustriert und verlegen sein, da er weniger an Mundgeruch leidet. Und was noch wichtiger ist, der Mund wird sauberer und gesünder sein.

[Fußnote]

a Plaque ist ein klebriger Belag, der sich auf der Zahnoberfläche bildet. Er besteht größtenteils aus Bakterien, die die Zähne und das Zahnfleisch schädigen können.

[Kasten auf Seite 22]

Was sind die Ursachen von Mundgeruch?

Es folgen einige der vielen Umstände, Krankheiten und Gewohnheiten, die Mundgeruch verursachen können:

Alkoholkonsum

Bronchitis

chronische Gastritis

Diabetes

einige Krebsarten

einige Medikamente

Empyem

Eruktation (Aufstoßen)

Hiatushernie

Karies

Leberkrankheiten

mangelnde Mundhygiene

Menstruation

Mundschleimhautentzündung

Mundtrockenheit

Niereninsuffizienz

Ovulation

Rauchen

Sinusitis

Tuberkulose

Wunden nach einem kieferchirurgischen Eingriff

Zahnfleischerkrankungen

[Kasten auf Seite 24]

Auch die Zunge benötigt Aufmerksamkeit

Begib dich zum nächsten Spiegel, und sieh dir deine Zunge genau an. Ist sie mit unzähligen kleinen Furchen übersät? Das ist ganz normal. Aber diese Furchen auf der Zungenoberfläche können Millionen von Bakterien als sicherer Aufenthaltsort dienen. Bleiben die Bakterien ungestört, können sie hartnäckigen Mundgeruch sowie weitere Leiden verursachen. Bei der Mundhygiene wird jedoch gerade die Zunge oftmals übersehen.

Als Mittel gegen Halitosis empfehlen Zahnärzte, die Oberfläche des Zungenrückens regelmäßig mit einer weichen Zahnbürste zu putzen. Einige Fachleute sprechen sich für das Benutzen eines Zungenschabers aus. In Indien werden solche Schaber schon seit Generationen benutzt, um Mundgeruch loszuwerden. Früher wurden diese aus Metall gefertigt, doch heute sind Plastikschaber gebräuchlicher. Mancherorts muß man seinen Zahnarzt aufsuchen, um einen Schaber zu erhalten.

[Bilder auf Seite 23]

Zu einer guten Mundhygiene gehört das Benutzen von Zahnseide sowie das Bürsten der Zähne und der Zunge

[Bildnachweis auf Seite 21]

Life

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen