Wir beobachten die Welt
RELIGIONSFREIHEIT IN MOSAMBIK
Einer Meldung der Africa News zufolge wurde 1988 Jehovas Zeugen in Mosambik ein gewisses Maß an Religionsfreiheit eingeräumt. 1975 hatte die Regierung Tausende von ihnen in einen abgelegenen nördlichen Bezirk verbannt, weil sie sich weigerten, politische Parolen zu wiederholen, etwas, was gegen ihr biblisch geschultes Gewissen verstoßen hätte. Bis 1986 lebten sie dort in der Isolation. Dann wurden sie von Aufständischen angegriffen, die Frauen verschleppten und zu niederen Arbeiten zwangen sowie Dutzende durch Todesschwadronen ermordeten. Die Zeugen flohen in das benachbarte Malawi, das daraufhin die Vereinten Nationen drängte, sie aus dem Land zu schaffen. Schließlich hob die Regierung Mosambiks die Verbannung auf, so daß sie nach 14 Jahren wieder nach Hause zurückkehren konnten. Noch immer halten sie treu an ihrer christlichen Neutralität fest. Anerkennenswerterweise erlaubt ihnen die Regierung jetzt, in Frieden zu leben und Gott zu dienen.
BLUTBANK VERKLAGT
Zum ersten Mal führte man mit Erfolg Klage gegen eine amerikanische Blutbank, die Blut weitergegeben hatte, durch das der Empfänger mit dem tödlichen Aidsvirus infiziert wurde. Das Opfer, ein jetzt fünfjähriger Junge, hatte das Blut bei einer Operation am offenen Herzen einen Monat nach seiner Geburt bekommen. Der Anwalt der Familie des Jungen führte vor Gericht aus, daß die Blutbank nicht nur bei der Blutuntersuchung nachlässig gewesen sei, sondern auch aus Profitgier der Familie betrügerischerweise nicht gestattet habe, das Blut selbst zu spenden. Gemäß der New York Times sprach das Gericht die Blutbank der Vernachlässigung schuldig und verurteilte sie zu einem Schmerzensgeld von 750 000 Dollar.
SICHERHEITSHECKE
Amerikanische Einrichtungen wie der CIA, das Militär und die NASA, die sehr auf ihre Sicherheit bedacht sind, haben ein altes Mittel zum Schutz ihrer Gelände wiederentdeckt: die Hecke. Aus einiger Entfernung sieht der spezielle Busch, der vor hundert Jahren oft zum Einzäunen von Viehweiden benutzt wurde, recht harmlos aus, aber seine Blätter verdecken seine verborgenen Waffen — 10 Zentimeter lange Dornen, scharf wie Rasierklingen. In der Zeitschrift Discover wird erklärt: „Wenn ausgewachsen, ist die feindselige Hecke so dicht, daß sie einen Jeep aufhalten kann.“ Sie kostet nur einen Bruchteil dessen, was ein Drahtzaun kostet, und hält dreimal länger. Der richtige Name des Busches ist „Dreiblättrige Zitrone“, doch man nennt ihn scherzhaft P. T. — kurz für „Pein und Terror“.
„HÖCHST UNWAHRSCHEINLICH“
Wissenschaftler rätseln immer noch, woher das Leben stammt. Nach einem Bericht über einen Biologenkongreß in Paris gab Le Figaro folgenden Kommentar: „Woher kommt das Leben? ... Brachten es Außerirdische aus dem Weltraum, oder stammt es von Asteroiden? War es ein göttlicher Eingriff? Niemand hat eine wissenschaftliche Erklärung.“ Weiter wird ausgeführt: „Zwischen den komplexesten Mineralanordnungen und den einfachsten Zellen ist ein so großer Unterschied, daß niemand verstehen kann, wie die Wandlung vor sich ging. Das Erscheinen von Leben auf der Erde ist eine Anhäufung von so vielen Unwahrscheinlichkeiten, daß es höchst unwahrscheinlich ist.“ Aber es gibt Leben. Die Evolution kann nicht erklären, wie es hierherkam, doch die Bibel kann es.
HABGIER ZERSTÖRT BÄUME
Der indische Staat Uttar Pradesch hat seit 1952 fast die Hälfte seines wertvollen Waldes verloren, und das nicht allein durch Holzschlag. Wie in der Zeitschrift India Today berichtet wird, geht der Verlust größtenteils auf das illegale Harzzapfen an Kiefern zurück. Das Ministerium für Forstwesen hat Richtlinien für das schadlose Anzapfen herausgegeben. Jedoch waren diese Regeln bisher nicht durchzusetzen. Unterdessen zapfen viele habgierig die Bäume in einer Weise an, daß sie nicht nur jahrelang für die Harzerzeugung nutzlos sind, sondern auch bei Stürmen eher umfallen. Einige brennen sogar die trockengezapften Bäume nieder, um die Beweise für ihr illegales Tun zu beseitigen, was wiederum zu Waldbränden führt. „Ein klassischer Fall von Habgier“, bemerkt die Zeitung. „Man schlachtet die Gans, die die goldenen Eier legt.“
KRIEGE 1988
Der Krieg hält weiterhin seine furchtbare Ernte. Das Jahr 1988 sah 22 Kriege, bei denen nach einer Schätzung etwa 416 000 Menschen umkamen. Gemäß dem Direktor des Lentz-Friedensforschungs-Instituts (Saint Louis, Missouri, USA) spielten dabei Rassenkämpfe die größte Rolle. Auf ihr Konto gingen 7 Kriege. Andere Ursachen waren rechts- oder linksgerichtete Aufstände, Machtkämpfe zwischen rivalisierenden religiösen Gruppen, Gebietsstreitigkeiten und ein „Unabhängigkeitskampf“. Die meisten Toten waren allerdings nicht Soldaten, sondern Zivilisten.
ALTE ANBAUMETHODE
Eine alte peruanische Anbautechnik, die jahrhundertelang vergessen war, scheint, wie Archäologen herausgefunden haben, erfolgreicher zu sein als die heutigen. Dabei handelt es sich um eine einfache Methode, die vor einigen Jahrhunderten auf den Ebenen um den Titicacasee üblich war. Die Felder bestanden aus erhöhten Bodenflächen — 4 bis 10 Meter breit, ca. 1 Meter hoch und 10 bis 100 Meter lang — und dazwischenliegenden Kanälen etwa gleicher Breite und Tiefe. In der trockenen Zeit verteilte man die Algen aus dem Kanalbett auf den erhöhten Flächen, wo sie den Pflanzen zur Nahrung dienten. Da Wasser Wärme speichert, dienten die Kanäle auch dazu, die Pflanzen in der Frostperiode warm zu halten. Solche Felder scheinen im Vergleich zu den herkömmlichen sowohl Überflutungen wie auch Trockenheit besser zu überstehen. Bei Experimenten brachte die alte Methode bis zu zehnmal höhere Erträge als die heute üblichen — und das ohne teure Maschinen und Düngemittel.
WELTRAUMMÜLL
Die Umweltverschmutzung breitet sich immer weiter aus, selbst bis in den Weltraum. Jahrelang hat man Apparaturen in Umlaufbahnen geschossen, ohne sich um den verbleibenden Schrott zu kümmern. Das fordert jetzt seinen Tribut. Wer heute eine Rakete starten will, muß sich überlegen, wie er sie gegen Schrott schützt, der mit fast 12 Kilometern in der Sekunde durch das All rast. Bei dieser Geschwindigkeit könne ein murmelgroßes Stück „die Durchschlagskraft einer Handgranate haben“, heißt es in der New York Times. Ein Ingenieur hat sogar einen „Hausmeister“ entwickelt, einen Roboter, der die Erde umkreisen und den Raumschrott zerlegen und wegräumen soll. Es ist jedoch nicht einfach, dem Raumschrott beizukommen. Zigtausend Teile sind zu klein, als daß man sie von der Erde aus entdecken könnte, und doch groß genug, um tödlich zu sein. Ein Wissenschaftler sagte gegenüber der Times: „Es ist niederschmetternd und abstoßend, wenn das, was eine saubere Umgebung sein sollte, zu einem Tohuwabohu verkommt, das anscheinend immer schlimmer wird.“
KINDERPROSTITUTION AUF DEN PHILIPPINEN
In einer Kleinstadt auf den Philippinen nimmt nach Angaben der New York Times die Kinderprostitution immer mehr überhand. 1988 wurden 22 Fremde festgenommen, weil sie Kinder für sich „arbeiten“ ließen. Einer von ihnen hatte Hunderte pornographischer Bilder von einheimischen Jungen mit deren persönlichen Daten bei sich. Eine örtliche Organisation namens „Bürgerrat zum Schutz der Kinder“ hat Anstrengungen unternommen, diesem abscheulichen Geschäft Einhalt zu gebieten. Man ist jedoch auf starken Widerstand gestoßen — selbst aus den Reihen der Eltern der Betroffenen. Offensichtlich überschütten die reichen fremden Kunden die Jungen und deren Angehörige mit teuren Geschenken. Wie die Organisation schätzt, sind in der Stadt ein Drittel der Kinder in das Geschäft verwickelt. Bemerkenswerterweise berichtet die Times, daß „die mächtige katholische Kirche zu dem Thema Prostitution wenig zu sagen hat, ... ganz im Gegensatz zu ihrer energischen Haltung in Fragen der künstlichen Empfängnisverhütung“.
GEISTLICH TOT?
Eine ungewöhnliche Todesanzeige hing kürzlich an den Werbeflächen der am Gardasee gelegenen Kleinstadt Manerba. Auf dem düsteren, schwarz umrandeten Poster war auszugsweise zu lesen: „In tiefer Trauer möchte die Gemeinde den geistlichen Tod der Stadt Manerba anzeigen. Sie verstarb nach langer, schwerer Krankheit, hervorgerufen durch Tourismus, Langeweile und Abwesenheit. Eine Trauerfeier wird nicht stattfinden, da die Verblichene noch auf den Füßen steht. Wir möchten den wenigen danken, die sonntags zur Messe gehen, und jedem, der vorhat, dies künftig zu tun.“ In der Zeitung Il Giornale di Brescia heißt es dazu: „Jedesmal, wenn der Sommer zu Ende geht, sinkt die Zahl der Treuen, und Jahr um Jahr wird das Schwinden der Anwesendenzahl zu einem beunruhigenden Phänomen.“ Der Verfasser des Plakats, der örtliche Kurat Mario Filippi, fügte hinzu: „Ich weiß, daß es anderen Ortschaften am Garda[see] genauso geht. Möglicherweise ist es eine weitverbreitete Erscheinung.“