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Erwachet! 1995
g95 22. 9. S. 8-11

Das Glücksspiel wirbt neue Mitglieder — Jugendliche!

SCHÜTTELT man nicht ungläubig den Kopf darüber, wie tief erwachsene Menschen, Männer und Frauen, wegen der Spielsucht in der Klemme stecken? Ist man nicht fassungslos, wenn man von erwachsenen Spielern liest, die dem Glücksspiel zuliebe all das aufgeben, wofür sie ihr Leben lang gearbeitet haben — ihren Arbeitsplatz, ihr Geschäft, ihre Familie —, oder wie im Falle einiger sich sogar das Leben nehmen? Kann man überhaupt begreifen, was einen gestandenen und gebildeten Mann dazu treibt, in derselben Nacht, in der er beim Glücksspiel 1,5 Millionen Dollar gewinnt, weiterzuspielen, bis er schließlich 7 Millionen Dollar verspielt hat? Oft ist Habgier der Beweggrund, das Jagen nach Geld, das Flügel zu haben scheint. Nur allzuoft ist es allerdings auch der Kitzel selbst, den das Spielen mit sich bringt.

Wer Kinder hat und sich mit dem Gedanken tröstet, Glücksspiel sei das Spiel der gefestigten Erwachsenen, sollte die Sache noch einmal überdenken. Er sollte an die neuen, jungen Anwärter denken, die in den Startlöchern sitzen oder schon auf der „Rennbahn“ sind. Die Fakten mögen Eltern überraschen.

Die folgenden Überschriften sind neueren Zeitungen und Zeitschriften entnommen: „Glücksspiel sehr wahrscheinlich das Laster der Jugendlichen in den 90er Jahren“, „Immer mehr Jugendliche spielsüchtig“, „Crack der 90er Jahre: Glücksspiel versklavt Jugendliche“, „Mein Sohn konnte mit dem Spielen nicht aufhören“.

Und was stand unter den Überschriften? „Experten geben dem staatlich und kirchlich geförderten Glücksspiel eine große Schuld an der Misere“, schrieb eine Zeitung. „Heutzutage gibt es für unerfahrene junge Menschen mehr Möglichkeiten zu wetten als je zuvor. Und Experten weisen warnend darauf hin, daß über 90 Prozent der erwachsenen zwanghaften Spieler mit dem Spielen begannen, bevor sie 14 Jahre alt waren“, hieß es weiter in dem Blatt. „Früher haben die meisten pathologischen Spieler im Alter von etwa 14 Jahren zu spielen begonnen. Heute fangen die Kinder bereits mit 9 oder 10 Jahren damit an“, sagte eine Forscherin. „Warum? Weil die Möglichkeiten da sind“, fügte sie hinzu. „Die Kinder ... werden überall mit Werbung für Glücksspiel bombardiert. Es ist ein gesellschaftlich akzeptierter Nervenkitzel.“ „Die Situation verschlechtert sich rapide“, meinte ein Sprecher einer Gruppe der Anonymen Spieler. „Immer jüngere Kinder fangen zu spielen an, und mehr als je zuvor werden vom Glücksspiel gefangengenommen.“

Gemäß einer Studie über jugendliche Spieler in einem amerikanischen Bundesstaat waren etwa 3,5 Prozent auf dem besten Weg, zwanghafte Spieler zu werden; weitere 9 Prozent standen in der Gefahr, einfach alles zu setzen. „Bezeichnenderweise zeigen die Zahlen, daß es unter Jugendlichen eine höhere Rate an Spielern gibt als unter den Erwachsenen“, sagte William C. Phillips, Koordinator eines Beratungsdienstes an einem amerikanischen College. „In den nächsten zehn Jahren wird es mehr Probleme durch Glücksspiel unter Jugendlichen geben, als es Probleme in Verbindung mit Suchtmitteln geben wird — insbesondere mit unerlaubten Suchtmitteln“, meinte ein anderer Suchtberater. Professor Henry Lesieur führte unter Schülern von Junior-High-Schools und Senior-High-Schools eine Studie durch. Wie die Los Angeles Times berichtete, „ähneln seine Ergebnisse in bemerkenswerter Weise denen einer unter Collegeschülern durchgeführten Studie: Die Jugendlichen, die als pathologische oder zwanghafte Spieler eingestuft werden — Personen, die über ihr Spielverhalten die Kontrolle verloren haben —, machen durchschnittlich etwa 5 % aller Jugendlichen im Land aus.“

Spielsuchttherapeuten sind sich darin einig, daß nicht die Zahl der jugendlichen Spieler besorgniserregend ist, sondern vielmehr „die Einstellung der Kinder, der Eltern und sogar der Lehrer zu Glücksspiel unter Teenagern. ... Für viele Jugendliche und ihre Eltern ist Glücksspiel ein ‚harmloser Zeitvertreib‘ mit weit unbedenklicheren Auswirkungen, als wenn sich Jugendliche auf Drogen, Alkohol, Gewalt oder ständig wechselnde Geschlechtspartner einlassen.“ Doch Durand Jacobs, ein Verhaltensberater, warnte davor, daß Jugendliche durch Glücksspiel der Gefahr ausgesetzt werden, straffällig zu werden, die Schule zu schwänzen oder den Wunsch nach dem schnellen Geld zu entwickeln.

Da war zum Beispiel ein Schüler, der schon in jungen Jahren mit Glücksspielen zu tun hatte. In den Unterrichtsstunden spielte er häufig mit anderen Schülern Glücksspiele. Als er verlor und sein ganzes Taschengeld verspielt hatte, stahl er Geld, das die Schüler gesammelt hatten, um armen Familien Lebensmittel zu kaufen. In der Hoffnung, das Fernsehgerät seiner Eltern zurückkaufen zu können sowie einen Onyxring, den er zum Ausgleich von Spielschulden verpfändet hatte, verwendete er das gestohlene Geld als Einsatz für Glücksspiele. Als er in der neunten Klasse war, hatte er bereits 20 Tage Jugendarrest hinter sich, weil er 1 500 Dollar gestohlen hatte; er spielte leidenschaftlich Poker mit hohem Einsatz sowie Poolbillard mit Wetteinsätzen von 5 Dollar. „Als ich älter wurde, stiegen die Einsätze“, berichtete er. Es dauerte nicht lange, und er bestahl Nachbarn, um seine Spielschulden zu bezahlen. Seine Mutter war verzweifelt. Mit 18 Jahren war aus ihm ein zwanghafter Spieler geworden.

Nach Aussage von Soziologen ermöglichen in England die laschen Gesetze über Glücksspiel, daß Kinder an Geldspielautomaten spielen dürfen. Sehr viele Kinder, die auf Flughäfen und in Einkaufspassagen an den Automaten spielen, finanzieren ihre Spielsucht dadurch, daß sie ihre Eltern bestehlen und Ladendiebstähle begehen.

„Die beliebteste und sich am schnellsten ausbreitende Form von Glücksspiel an Junior-High-Schools, High-Schools und Colleges sind [von Schülern veranstaltete] Sportwetten, hinter denen manches Mal ortsansässige Buchmacher stecken“, sagte Jacobs. „Ich würde sagen, daß es nur sehr wenige High-Schools und Colleges gibt, wo man sich nicht an gut organisierten und mit hohen Einsätzen einhergehenden Sportwetten beteiligen kann.“ Hinzu kommen die Kartenspiele, die Lotterien und die Kasinos, in die viele Jugendliche eingelassen werden, weil sie älter aussehen, als sie tatsächlich sind.

„Es muß gesagt werden, daß die meisten deshalb Spieler geworden sind, weil sie im Teenageralter, als sie zu spielen begannen, gewannen“, sagte Jacobs. „Die überwiegende Mehrheit der jungen Leute, so Jacobs, wurde durch Eltern oder Angehörige an das Glücksspiel herangeführt, für die es nichts weiter als ein Spaß war“, fuhr die Los Angeles Times fort. Ein Berater für stoffgebundene Suchtformen erklärte: „Eltern müssen sich mit der gleichen Problematik auseinandersetzen wie im Fall von Drogen und Alkohol. Ich denke, je größer das Angebot an Glücksspielen ist, desto mehr neue Anhänger gibt es.“ Laut Aussage von Experten, die pathologische Spieler behandeln, finanzieren immer mehr spielsüchtige Jugendliche ihre Sucht durch Diebstahl, Drogenhandel und Prostitution, genau wie im Fall von Drogen- und Alkoholsüchtigen. Eltern betrachten Glücksspiele vielleicht als „Spaß“, die Polizei dagegen ganz und gar nicht.

„Jugendliche, die von Glücksspielautomaten abhängig wurden, ... wiesen all die zerstörerischen Merkmale erwachsener Spielsüchtiger auf. Teenager, die von diesen Glücksspielautomaten süchtig geworden sind, haben vielleicht im Alter von 9 oder 10 Jahren damit angefangen. Sie verspielten ihr ganzes Taschengeld, das Geld für das Mittagessen in der Schule und herumliegendes Kleingeld, das sie zu Hause fanden. Nach ein oder zwei Jahren fingen die Jungen an zu stehlen. Alles, was das Kinderzimmer hergab, wurde verkauft — Schläger, Bücher und selbst Kostbarkeiten wie Schallplattenspieler; andere Kinder vermißten plötzlich ihre Spielsachen. Nichts in der Wohnung war mehr sicher. Es wurde von verzweifelten Müttern berichtet, die ihre Sachen in ein Zimmer zusammentrugen, um sie im Auge behalten zu können, oder die abends beim Schlafengehen ihre Handtasche unter das Bettzeug legen mußten. Diese verstörten Mütter wußten genausowenig, was mit ihrem Nachwuchs los war, wie Vogelmütter, die plötzlich ein Kuckucksei im Nest haben. Irgendwo fanden die Kinder immer noch etwas zum Stehlen. Als sie dann 16 Jahre alt waren, klopfte die Polizei an die Tür“ (David Spanier, Easy Money: Inside the Gambler’s Mind).

Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß viele Erwachsene und junge Leute durch ihre Kirche an Glücksspiele herangeführt worden sind — durch Bingo, Lotterien und andere Formen des Glücksspiels. Sollten religiöse Einrichtungen und ihre Oberhäupter, die Nachahmer Christi zu sein behaupten, auf irgendeine Weise zum Glücksspiel ermutigen oder es fördern? Wohl kaum! Glücksspiel appelliert in jeder Hinsicht an eine der moralisch verwerflichsten Eigenschaften des Menschen, nämlich an das Verlangen, etwas umsonst zu bekommen — oder ganz unverblümt ausgedrückt, an Habgier. Wer Glücksspiel befürwortet, macht andere glauben, es sei in Ordnung, von den Verlusten anderer zu profitieren. Würde Jesus eine Tätigkeit gutheißen, die zerrüttete Familien, eine ruinierte Gesundheit, einen schlechten Ruf oder die Zerstörung eines Menschenlebens mit sich bringt? Niemals! Im Gegenteil, Gottes inspiriertes Wort sagt eindeutig, daß Habgierige Gottes Königreich nicht erben werden (1. Korinther 6:9, 10).

Eltern müssen ihren Kindern in jungen Jahren beibringen, daß jede Form von Glücksspiel verkehrt ist. Sie sollten es nicht als Spaß betrachten, sondern als den ersten Schritt hin zu Faulheit, Lügen, Betrug und Unehrlichkeit. In vielen Städten sind Selbsthilfegruppen entstanden, die Hilfe bieten — zum Beispiel die Anonymen Spieler. Wichtiger ist jedoch, im Fall von Problemen den inspirierten Rat des Wortes Gottes, der Bibel, herauszufinden. Einige, die mit Selbstmordgedanken gespielt haben, sagen, sie würden ihr Leben dem Befolgen dieses inspirierten Rates verdanken.

Interessanterweise haben Jehovas Zeugen vielen geholfen, sich aus der Schlinge des Glücksspiels zu befreien. Ein ehemaliger pathologischer Spieler beschrieb, was nach vielen Jahren eines lasterhaften Lebens, das exzessives Glücksspiel einschloß, geschah: „Als Zeugen Jehovas mit meiner Freundin und mir die Bibel zu studieren begannen, setzten sofortige und drastische Änderungen in meinem Verhalten ein. Das Glücksspiel war eine süchtig machende Kraft, und davon loszukommen stellte sich als äußerst schwierig heraus. Mit der Hilfe Jehovas und dem Beistand meiner Freundin — nicht zu vergessen das Studium der Bibel, das Gebet und das Nachsinnen, ganz besonders über Gottes Ansicht über Habgier — bekam ich die Spielsucht unter Kontrolle, und meine Freundin, die jetzt bereits seit 38 Jahren meine Frau ist, und ich gaben uns Jehova hin. Obwohl wir dort tätig waren, wo Hilfe gebraucht wurde, obwohl wir jahrelang im Vollzeitdienst standen und ich als reisender Beauftragter der Watchtower Society tätig war, stehe ich immer noch in der Gefahr, rückfällig zu werden, und dieses Problem kann ich nur mit der Hilfe und der Anleitung Jehovas unter Kontrolle halten.“

Kann man von der Glücksspielsucht frei werden? Ja, indem man sich fortgesetzt die Hilfe Gottes zunutze macht und sie auch anderen, die Probleme mit dem Spielen haben, anbietet.

[Herausgestellter Text auf Seite 9]

Bald wird es mehr Probleme mit Glücksspiel unter Jugendlichen geben als mit Suchtmitteln

[Herausgestellter Text auf Seite 11]

Habgierige werden Gottes Königreich nicht erben

[Kasten auf Seite 10]

Jetons in katholischer Kirche in Las Vegas gern gesehen

Besucher der Kirche des Allerheiligsten Erlösers stellen dem Geistlichen oft die Frage: „Herr Pfarrer, beten Sie dafür, daß ich gewinne?“

Jedes Jahr kommen Millionen Menschen aus aller Welt nach Las Vegas (Nevada, USA), um die sogenannte Glücksgöttin Fortuna auf die Probe zu stellen. In der sanft beleuchteten katholischen Kirche, deren Mauern Statuen säumen, die die „Geburt Christi“, das „letzte Abendmahl“ und die „Kreuzigung“ darstellen, wird beim Glücksspiel gewonnenes Geld von den Gläubigen in den Kirchenbänken verwendet: Sie legen Jetons auf den Kollektenteller.

„Ab und zu finden wir schon einmal einen 500-Dollar-Jeton auf einem der Teller“, sagt Pfarrer Leary, der Geistliche der Kirche, mit seinem weichen irischen Akzent.

Jahrzehntelang diente eine katholische Kirche weiter oben an der Flanierzeile von Las Vegas den Gläubigen, aber als man am südlichen Ende vier der weltweit größten Kasinohotels baute — das MGM Grand, das Luxor, das Excalibur und das Tropicana —, wurde nur einen Block weiter die Kirche des Allerheiligsten Erlösers gebaut.

Auf die Frage, warum die Kirche ausgerechnet dort hingestellt wurde, antwortete der Geistliche: „Warum nicht? Dort strömen die Leute nun mal hin.“

Dort rollt auch der Rubel. Also, warum nicht?

[Bild auf Seite 9]

Glücksspiel führt zu schlechtem Umgang

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