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  • g95 8. 9. S. 6-7
  • 1945–1995 — 50 Jahre des Fortschritts?

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  • 1945–1995 — 50 Jahre des Fortschritts?
  • Erwachet! 1995
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  • Verbesserungen in materieller Hinsicht
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Erwachet! 1995
g95 8. 9. S. 6-7

1945–1995 — 50 Jahre des Fortschritts?

HAT sich die Lebensqualität in den vergangenen 50 Jahren verbessert?a Nehmen wir einmal den Bereich der Medizin. In einigen Ländern wie Großbritannien, Kanada, Kuba und Schweden hat man mit der Einführung der staatlichen Wohlfahrtspflege und dem öffentlichen Gesundheitswesen dafür gesorgt, daß allen Patienten ungeachtet ihrer wirtschaftlichen Situation Ärzte und Krankenhäuser zur Verfügung stehen.

Selbst einige Entwicklungsländer konnten den Gesundheitsstandard ihrer Bürger heben. In der Zeitschrift JAMA (The Journal of the American Medical Association) hieß es, daß „es manchen Gesundheitsministerien in der dritten Welt gelungen ist, der Bevölkerung einen allgemeinen Zugang zur gesundheitlichen Grundversorgung zu verschaffen, und zwar zu einem Preis, der für die Länder erschwinglich ist. ... Bemerkenswerte Fortschritte erzielte man bei der Senkung der Säuglings- und Kindersterblichkeitsrate in China, Costa Rica, Sri Lanka und im indischen Staat Kerala.“

Verbesserungen in materieller Hinsicht

Verglichen mit der finanziellen Lage der Menschen im Jahr 1945, sind viele Menschen heute, im Jahr 1995, in materieller Hinsicht bedeutend besser gestellt. Nicht wenige, die sich vor 50 Jahren keinerlei Luxus hätten leisten können, besitzen heute Autos, Fernseh- und Videogeräte, CD-Spieler, Kühlschränke, Mobiltelefone oder andere Annehmlichkeiten des modernen Lebens. Ihre Zahl geht in die Millionen, und möglicherweise gehören auch wir zu ihnen.

Die Autoren des mehrbändigen Werkes Geschichte des privaten Lebens schreiben über Frankreich — und das trifft auch auf andere westeuropäische Länder zu —: „Das kontinuierliche Wirtschaftswachstum in den dreißig Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat zwar die sozialen Unterschiede nicht beseitigt, aber allen gesellschaftlichen Schichten Vorteile gebracht. Die neue Triade ‚Wohnung, Auto, Fernseher‘ (mochte es auch eine bescheidene Wohnung und ein kleines Auto sein) hat, in Verbindung mit der Sozialversicherung und anderen wirksamen Mitteln, das irdische Leben wenn nicht ‚paradiesisch‘, so doch erträglich gemacht.“

Die Frage ist jedoch: Bedeuten mehr materielle Güter unwillkürlich, daß es einem in jeder Hinsicht bessergeht? Bedeutet die Anhäufung materieller Güter automatisch ein besseres und sichereres Leben? Einige werden zwar immer vermögender, aber viele andere bleiben arm. Dadurch wird die Verlockung zu Diebstahl, Straßenraub, Betrug und zu anderen, gewalttätigeren Verbrechen immer größer. Manche Mittellose sind entschlossen, um jeden Preis reich zu werden. So werden in der Stadt New York jedes Jahr über 100 000 Autos gestohlen. Materielle Vorteile sind also keine Garantie für ein sichereres Leben.

Auf anderen Gebieten kam es ebenfalls zu Verbesserungen, wenn auch nicht in dem Maß, wie es sich manche gewünscht hätten.

Frauen — damals und heute

Der Zweite Weltkrieg brachte für einige Frauen eine ganz neue Rolle mit sich. Viele Frauen waren daran gewöhnt, daß ihr Mann das Geld verdiente und sie Mutter und Hausfrau waren. Das änderte sich durch den Zweiten Weltkrieg jedoch grundlegend. Die Männer wurden eingezogen, und die Frauen mußten plötzlich in Rüstungsbetrieben arbeiten oder andere Arbeitsplätze einnehmen, die sonst von Männern besetzt waren. In neuerer Zeit sind manche Frauen zum Militär gegangen und haben gelernt zu töten. Millionen von Frauen wurden Geldverdiener und bekamen Einblick in ein Leben, das ihnen finanzielle Unabhängigkeit bot. Das war der Anfang einer Strömung, die Stück für Stück den Weg zur „emanzipierten Frau“ von heute ebnete. Manche Frauen, die dafür kämpfen, sagen, in vielen Ländern sei es bis zur Gleichberechtigung noch ein weiter Weg. Ihrer Meinung nach behindert eine „Glasdecke“ in vielen Berufszweigen den beruflichen Aufstieg der Frau.

Wanderungsströme schaffen Probleme

Eine weitere große Veränderung in den letzten 50 Jahren betrifft die Abwanderung aus ländlichen Gegenden in die Stadt mit dem Ziel, sich dort ein besseres Leben aufzubauen. Bei manchen ist der Traum wahr geworden. Aber wie ist es bei vielen anderen ausgegangen?

Jedes Jahr wandern Millionen Menschen in die bereits übervölkerten Städte ab, wo die Wohnungen teuer und knapp sind. Was ist eine Folge davon? Elendsviertel, die zu Brutstätten von Krankheiten, Verbrechen und politischer Destabilisierung werden. In den selbstgebauten, aus Pappresten, Brettern oder Wellblech gefertigten Behausungen (spanisch: barracas oder chabolas) wohnt die verarmte Unterschicht der Gesellschaft. Diese Elendsviertel (portugiesisch: favela; türkisch: gecekondu, was „über Nacht gebaut“ bedeutet) gehören in Afrika, Indien, Südamerika und anderswo zur rauhen Wirklichkeit, vor der man seine Augen nicht verschließen kann.

Gegenwärtige Lage in etlichen afrikanischen Ländern und deren Zukunftsaussichten

Was läßt sich über Afrika sagen? Zwei Ärzte überschrieben ihren Artikel für die Zeitschrift JAMA mit der Schlagzeile: „Afrika am Rand des Abgrunds — Eine unheilvolle, aber noch nicht ganz aussichtslose Zukunft“. Sie erkannten, daß die politischen und sozialen Verhältnisse in den meisten Teilen Afrikas einem Pulverfaß gleichen. Sie schrieben: „Für die afrikanischen Länder südlich der Sahara [das betrifft etwa 45 Länder] waren die letzten 20 Jahre verheerend. Diese Gebiete litten unter Hungersnöten, Dürren, Bürgerkriegen, politischer Korruption, Aids, unter der Bevölkerungsexplosion, einer rückläufigen Lebensmittelproduktion, der Umweltzerstörung ... Experten sagen einstimmig voraus, daß weitere wirtschaftliche Rückschläge, wachsende Armut und größeres Leid zumindest vorübergehend unausweichlich sind.“ In demselben Artikel wurde berichtet, daß 32 der 40 ärmsten Länder der Welt in Afrika südlich der Sahara liegen.

Wie steht es gegenwärtig um das sittliche Niveau in der Welt? Der nächste Artikel wird kurz auf die „Fortschritte“ der Welt auf diesem Gebiet eingehen.

[Fußnote]

a Der Platz reicht nicht aus, um alle Bereiche anzusprechen, in denen im vergangenen halben Jahrhundert Fortschritte erzielt oder Veränderungen bewirkt wurden.

[Bildnachweis auf Seite 6]

USAF-Foto

[Bildnachweis auf Seite 7]

NASA-Foto

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