Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w50 1. 4. S. 99-105
  • Was tust du mit deiner Zeit?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Was tust du mit deiner Zeit?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • DER FRAGE INS AUGE BLICKEND
  • STUDIUM
  • VERSAMMLUNGSBESUCH
  • PREDIGEN
  • Die verbleibende Zeit ausnutzen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
  • Mache weisen Gebrauch von der verbleibenden Zeit
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
  • Wer wird am Schlusszeugnis teilnehmen?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
  • Wie darin beharren?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
w50 1. 4. S. 99-105

Was tust du mit deiner Zeit?

„Jedes Vornehmen unter dem Himmel hat seine Zeit.“ Pred. 3:1.

1. Warum schrieb Paulus, dass die bestimmte Zeit kurz geworden sei?

JEHOVA inspirierte den Apostel Paulus vor neunzehnhundert Jahren zu einer Botschaft der Warnung an eine Christengemeinde: „Die bestimmte Zeit ist sehr kurz geworden.“ (1. Kor. 7:29, Eine Amerik. Übers.) Diese zur Nüchternheit mahnende Äusserung von den Lippen einer der hervorragendsten Autoritäten der Welt über das Christentum sollte von Menschen, die in unserm zwanzigsten Jahrhundert leben, besonnen ins Auge gefasst werden. „Warum aber“, mag jemand fragen, „sollte es uns jetzt besonders betreffen? Was für eine so kurz gewordene Zeit könnte denn unsere Generation möglicherweise in Mitleidenschaft ziehen?“ Paulus blickte zuversichtlich dem Ende der gegenwärtigen Einrichtung der Dinge mit ihrer Verwirrung, Bestechung und ihren Gewalttaten entgegen, und seine Zuversicht gründete sich auf die Heilige Schrift und die Worte seines Meisters, Christi Jesu. Hatte nicht Jesus seinen Jüngern gesagt, er werde kommen und diese alte Welt werde enden? Jawohl, und sie glaubten es und suchten weitere Belehrung bei ihm. Als Antwort auf ihre Frage: „Was wird das Zeichen deines Kommens und des Endes der Welt sein?“ zählte Jesus die Dinge auf, die sich zur Kennzeichnung seines Kommens als inthronisierter König und des Beginns des Endes dieser Welteinrichtung zutragen würden. Als Paulus die oben angeführte Warnung aussprach, blickte er dem Ende mit den Zeichen, die es begleiten sollten, entgegen. Dass inzwischen so viele Jahre verflossen sind, hat nicht dem Zwecke gedient, die „bestimmte Zeit“ hinauszuschieben. Wenn die Zeit in den Tagen des Paulus kurz war, muss sie jetzt noch viel kürzer sein.

2, 3. Weshalb muss die Zeit jetzt kürzer sein als in den Tagen des Paulus?

2 Um aber die Sache noch deutlicher zu sagen: Weisst du, dass gerade die Zeichen, die Jesus vorausgesagt hatte, und nach denen seine Apostel Ausschau hielten, sich an unserer gegenwärtigen Generation erfüllt haben? Schlag einmal selbst nach in Matthäus Kapitel 24, Lukas Kapitel 21 und Markus Kapitel 13, um zu sehen, was laut den Worten Jesu die Zeichen seien: Im totalen Krieg erhebt sich Nation wider Nation; dann folgen Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben und noch mehr Wehen. Darauf erinnere man sich an das, was sich auf Erden, sagen wir während der vergangenen 36 Jahre, zugetragen hat. Erkennt man da nicht die auffallende Parallele, indem gerade mit diesen Ereignissen unsere Generation schon heimgesucht worden ist?

3 Die Tatsache, dass diese Reihe von Ereignissen zusammen mit andern, die Jesus ebenfalls vorausgesagt hatte, sich besonders seit 1914 eingestellt hat, mag einem nicht als bedeutsam vorkommen, solange die Aufmerksamkeit nicht auch auf den Umstand gelenkt wird, dass gemäss biblischer Chronologie das Jahr 1914 das Ende der Heidenzeiten oder der Zeitspanne von 2520 Jahren kennzeichnet. Nach der Prophezeiung sollte dies die Zwischenzeit sein vom Jahre 607 v. Chr. an gerechnet, als Gott die untreue Nation Israel verwarf bis zur Zeit der Wiederherstellung der Theokratischen Herrschaft durch die Einsetzung Christi Jesu als himmlischer König. Diese Zeichen treten gleich Meilensteinen hervor und weisen Menschen und Nationen darauf hin, wo wir im Strome der Zeit stehen. Während Paulus nur mit dem Glaubensauge das Ende der Welt und die sie begleitende Bosheit im voraus erblickte, haben wir diese einander ablösenden Geschehnisse von welterschütternder Grösse, die bezeugen, dass wir in den letzten Tagen leben, tatsächlich vor Augen.

4. Da doch seit der Zeit, da Paulus schrieb, die Zeit sei kurz, 1900 Jahre verflossen sind, warum kann man dennoch sagen, sie sei jetzt kurz?

4 Weiter könnte argumentiert werden, Paulus habe in seinen Tagen gedacht, dass die Zeit damals, in seinen Tagen, kurz sei, weshalb dann auch wir, obwohl wir die Zeichen leicht wahrnehmen können, die gemäss der Voraussage Jesu den Beginn der Zeit des Endes kennzeichnen, nicht ebenfalls berechtigt seien, auf noch reichlich Zeit zu schliessen? Es könnten ja vielleicht noch mehrere Generationen kommen und gehen, ehe Gottes Zorn wider die Bosheit zum Ausdruck kommt und ihr endgültig ein Ende setzt. Eine solche Folgerung sollten wir uns schnell aus dem Sinn schlagen, denn Jesus hat ferner gesagt, als er von den Zeichen sprach: „Dieses Geschlecht (diese Generation, Stage) wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist.“ (Matth. 24:34) Die Generation, die in erster Linie betroffen ist, ist diejenige, in der du lebst!

5. Weshalb lenken wir hier die Aufmerksamkeit auf die Kürze der Zeit?

5 Es wird hier nicht auf diese Tatsachen aufmerksam gemacht, damit sie dich lähmen und zu furchtvoller Untätigkeit veranlassen sollten, sondern eher, damit sie dich aufwecken möchten zur Erkenntnis der Bedeutung der Zeiten, des seltenen Vorrechts, das du haben kannst, und der nutzbringendsten Art des Verwendens der verbleibenden Zeit. Von all den Zeiten, da Menschen gelebt haben, ist diese bestimmt die gesegnetste, und dies trotz den Prüfungen, worunter jetzt die Menschheit leidet. Wir leben auf dem Höhepunkt der Zeitalter, da eine verderbte Welt in Todeswehen liegt, und da eine lichte neue Welt mit zunehmender Macht die Bosheit in die Ecke drängt, um sie dort zu zermalmen und die Erde für immer davon zu befreien. ‚Der grosse Tag Jehovas eilt sehr‘, warnte der Prophet Zephanja. (1:14) Lasst uns nicht, da er eilends näher kommt, unter den Spöttern gefunden werden, die das Ende in die entfernte Zukunft rücken und sagen: „Mag sein einmal, doch nicht in unseren Tagen!“ Eine solche Menschenklasse hat schon in der Vergangenheit auf unserer Erde gelebt.

6, 7. Welches Bild warnt uns davor, jetzt zu spotten?

6 Wer geneigt ist, über die Anzeichen der Kürze der noch verbleibenden Zeit zu spotten, könnte nutzbringend einige Augenblicke der unbestimmten Zeit, die ihm verbleibt, darauf verwenden, ein Ereignis zu betrachten, das eintrat, nachdem der Mensch 1656 Jahre lang auf Erden geweilt hatte. Noah, ein gerechter Mann, hatte eben den Bau eines Riesenschiffes vollendet. Während er es erbaute, hatte er dem bösen und verderbten Menschengeschlecht, das den gerechten Anforderungen des Schöpfers, Jehovas, den Rücken gekehrt hatte und willentlich der Führung des Widersachers, Satans des Teufels, gefolgt war, überdies eine Botschaft ausgerichtet. Damals hatte man keine Zeit für diesen „Prediger der Gerechtigkeit“. Statt seine Warnung vor der Nähe des drohenden Untergangs zu beherzigen, gingen die Menschen ihrem eigenen, selbstischen Vergnügen nach. Dann, mit überraschender Plötzlichkeit, brachen die Wasser der Flut herein. Furcht erfüllte die Herzen der Menschen und brachte sie zu der schmerzlichen Erkenntnis, dass sie ihre Zeit nicht nutzbringend angewandt hatten, als sie Noah und seine Familie höhnten und schmähten. Zur Zeit, da das Leben der Bösen ausgelöscht wurde, befanden sich Noah und die sieben, die ihre Zeit so nutzbringend gebraucht hatten, wie Gott es ihnen zu tun gebot, im tröstlichen Schutz der Arche. Ehe jemand spottet, ist es gut zu wissen, dass der Apostel Petrus auf ein ähnliches Ende für diejenigen hinweist, die in unsern Tagen leben und willentlich die Zeichen übersehen, welche die Nähe des Endes dieser Welt beweisen.

7 Petrus sagte in dieser Hinsicht: „Indem ihr zuerst dieses wisset, dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheissung seiner Ankunft? denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an. Denn nach ihrem eigenen Willen ist ihnen dies verborgen, dass von alters her Himmel waren und eine Erde, entstehend aus Wasser und im Wasser durch das Wort Gottes, durch welche die damalige Welt vom Wasser überschwemmt, unterging. Die jetzigen Himmel aber und die Erde sind durch sein Wort aufbewahrt, für das Feuer behalten auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.“ (2. Pet. 3:3-7) Dieses Zeugnis wird von Jesus selbst völlig bestätigt durch die Worte: „Wie es aber zur Zeit Noahs war, so wird auch das Kommen des Sohnes des Menschen sein. Denn gleichwie in jenen Tagen vor der Flut die Menschen assen und tranken, heirateten und verheiratet wurden, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle vernichtete, also wird es auch beim Kommen des Sohnes des Menschen sein.“ — Matth. 24:37-39, Eine Amerik. Übers.

8. Warum sollten wir uns von der anscheinenden Stabilität der Welt nicht täuschen lassen?

8 Wenn, nach dem äusseren Stand der Dinge zu urteilen, es den Anschein haben möchte, als ob kein Zeichen vorhanden sei, dass die alte Welt am Rand der Katastrophe stehe, sondern dass ihre Einrichtungen stark und fest seien, so erinnere man sich des folgenden bedeutsamen Geschehens. Als die Nation Israel dem bedrückenden Pharao entfloh, befanden sich dessen Heere in besserer Form denn je. Seine Heerscharen standen auf der Höhe ihrer militärischen Macht und Herrlichkeit, und es schien, als ob die fliehenden Israeliten, die vor ihnen in der Falle waren, ihnen leicht zur Beute würden. Aus dem äusseren Anschein der Dinge zu urteilen, stand diesem Heere noch eine Aktivität vieler Jahre bevor; aber die Zeit jenes Heeres wurde nicht nutzbringend angewandt, als es sich zwischen die hochragenden Wasserwälle des Meeres stürzte, die Jehova hatte auftun lassen, um seiner erwählten Nation den Durchzug zu ermöglichen. In wenigen Augenblicken war dieses einst mächtige Heer zu einem Haufen alten Eisens und stummer Leichen geworden. — 2. Mose, Kapitel 14, 15.

DER FRAGE INS AUGE BLICKEND

9. Welche Frage drängt sich uns im Hinblick auf die Anzeichen auf?

9 Nachdenklichen Menschen drängt sich im Hinblick auf die Anzeichen, dass die gegenwärtige Macht der Nationen den Tag der Zerstörung nicht verhüten wird, zusammen mit dem biblischen Beweis, wonach die verbleibende Zeit kurz ist, die Frage auf: Was sollen wir in der noch verbleibenden Zeit tun, um sie auf nutzbringendste Weise anzuwenden? Oder wie Petrus es gesagt hat: „Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel (Verhalten, Fussnote) und Gottseligkeit!“ (2. Pet. 3:11) Ferner wird ein scharfer Gegensatz gezeigt zwischen dem, was die Zukunft jenen bringt, die ihre Zeit weise anwenden und denen, die dies nicht tun. Eine weise Person, die den klaren Schriftbeweis über die Zeit, in der wir leben, annimmt, stellt fest, was zu tun ist und wann es zu tun ist. So handelnd, braucht sie die Bekundung des göttlichen Gerichts an ihr nicht zu fürchten. „Eines Weisen Herz kennt Zeit und richterliche Entscheidung.“ — Pred. 8:5.

10, 11. Welchen Wert oder welchen Schaden kann es bedeuten, jetzt materiellen Wohlstand zu gewinnen?

10 Wenn die alte Welt bald ins Verderben gehen soll, so weiss ein Weiser offenbar, dass er seine Zeit nicht gleich wie die Welt verbrauchen kann. Nach dem Grundsatz handelnd, ‚Gewinn sei Gottseligkeit‘ (1. Tim. 6:5, engl. B.), jagt die Welt blindlings nach Reichtum und Macht. Ihr Reichtum wird zur Beschaffung von Kostspieligkeiten verwendet, die den Sinn noch mehr von Gott ablenken. Doch Glück und Zufriedenheit ist nicht ihr Los. Möchte man doch, ehe man der Versuchung nachgibt, während der verbleibenden Zeit oder auch nur vorübergehend nach Reichtum zu trachten, den Rat des Paulus an Timotheus über den Gegenstand hören. „Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Lüste, welche die Menschen versenken in Verderben und Untergang. Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen, welcher nachtrachtend etliche von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben.“ — 1. Tim. 6:9, 10.

11 Der weise König Salomo berichtet, dass er, nachdem er Gärten, Häuser, Dienste von Sklaven, Reichtum, Ländereien und allerlei Luxus genossen hatte, gezwungen war, zuzugeben, dass ‚alles Eitelkeit und ein Haschen nach Wind sei, und dass es keinen Gewinn unter der Sonne gebe‘. (Pred. 2:1-11) Wenn sich ein Mensch auch so geschickt erwiese, dass er Reichtum zusammenraffen und die ganze Welt gewinnen könnte, könnte er doch nicht in Wahrheit sagen, er habe seine Zeit nutzbringend angewandt. „Denn was wird es dem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sein Leben aber einbüsst?“ (Matth 16:26, rev. Zürcher B.) Salomo bemerkte ferner: „Ich habe alles gesehen, was in dieser Welt vor sich geht, und siehe, es ist alles ein eitles, nichtiges Geschäft.“ — Pred. 1:14, Moffatt.

12. Warum wird uns die kurze noch verbleibende Zeit gewährt?

12 Wie töricht ist es also, die Zeit mit einem Anhäufen von Schätzen zu verbringen, ‚wo Motte und Rost verderben und wo Diebe durchgraben und stehlen‘, oder auch nur mehr Zeit zu verbrauchen als unbedingt nötig ist, um für das Lebensnotwendige zu sorgen! (Matth. 6:19) Solches zu tun, lenkt den Sinn nur von den wichtigeren Dingen ab. Die Zeit, die für diese alte Welt noch verbleibt, ist nicht dazu gegeben, dass wir solchem nachgehen sollten. Es ist Gottes Wille, dass alle Menschen in der kurzen noch verbleibenden Zeit ihn kennenlernen und Leben erlangen möchten. Und wie sollen die Menschen Gott und seine Anforderungen kennenlernen? Der Apostel Paulus wirft dieselbe Frage auf und gibt dann die Antwort in Römer 10:14: „Wie werden sie nun den anrufen, an welchen sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von welchem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger?“ Jehova, der ‚eine Zeit hat für jedes Vornehmen‘ (Pred. 3:1), hat diese Zeit zum Predigen des Evangeliums bestimmt, und Menschen müssen die Prediger sein. Um die Tatsache hervorzuheben, dass das Predigen des Evangeliums unmittelbar dem endgültigen Ende vorausgehe, liess Jehova seinen einziggezeugten Sohn erklären: „Dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ — Matth. 24:14.

13. Warum betrachten wir das Predigen als nutzbringendste Anwendung unserer Zeit?

13 Es ist ein solches Vorrecht, an dieser Tätigkeit teilzuhaben, dass nach der Andeutung der Heiligen Schrift sogar die Engel im Himmel sich freuen würden, diese Gelegenheit zu haben. (1. Pet. 1:12) Sie haben nicht das Gefühl, es sei unter ihrer Würde oder Zeitverschwendung, Jehova als den Höchsten des Universums zu erheben und die Tatsache bekanntzumachen, dass sein König Christus Jesus auf den Thron erhoben worden ist. Jawohl, dieses Vorrecht ist Menschen vorbehalten, doch wenn auch jeder Mensch verfehlen sollte, diese Botschaft zu predigen, so würde es dennoch getan, denn Jesus hat erklärt, dass „selbst die Steine schreien“ würden, wenn seine Nachfolger stumm blieben. (Luk. 19:40) So hat Jesus das richtige Beispiel gegeben. Er stand nicht ab vom Predigen, sondern eifrig widmete er sein Leben dieser einen Sache. Wenn er uns doch ein Beispiel hinterlassen hat, auf dass wir seinen Fussstapfen nachfolgen‘ (1. Pet. 2:21), wenden wir da unsere Zeit nicht am nutzbringendsten im Predigtwerke an?

14. Warum Zeit darauf verwenden, unsere Fähigkeiten als Evangeliumsdiener zu verbessern?

14 Allerdings bedeutet es keine kleine Verantwortung, ein Wortführer oder Gesandter für die Regierung Gottes des Allmächtigen zu sein. Dein Leben und das Leben anderer hängen davon ab, wie gut du predigst, wie überzeugend du in deinen Beweisführungen und wie standhaft in deinen Bemühungen bist. Menschen von dieser zerbröckelnden Welt haschen nach der Gelegenheit, Gesandte von Regierungen zu sein, die für immer zu verschwinden bestimmt sind. Jahre von ihrem Leben bringen sie damit zu, sich auf ihre Aufgaben gut vorzubereiten. Scheint es also nicht, dass wir, denen eine noch grössere Verantwortung obliegt, nutzbringend etwas von unserer Zeit darauf verwenden können, unsere Fähigkeit als Diener Gottes durch Studium zu verbessern?

STUDIUM

15. Wer wird ermahnt, zu studieren? Warum bedürfen sie des Studiums?

15 Studium ist in der Tat etwas Nutzbringendes, und kein Christ sollte es sich gestatten, zu der irrigen Auffassung zu kommen, die Billigung Gottes könne ohne Studium erlangt werden, oder er sei zu beschäftigt, um die Zeit nutzbringend zum Studium zu verwenden. Der Rat: „Studiere, um dich selbst Gott bewährt darzustellen“, wurde nicht für jene Menschen aufgezeichnet, die bisher noch keine Erkenntnis der Wahrheit besessen haben. Ohne fortgesetztes Studium werden Wahrheiten, die man ehedem hochschätzte, unklar und entschwinden dem Sinn. Um andern auf nutzbringende Weise zu predigen, muss man dafür sorgen, dass der Brunnen der Wahrheit gefüllt bleibt. Die Geistlichkeit, die ihre Zeit mit Philosophien und menschlichen Schriften vergeudet, statt Gottes Wort zu studieren, wird in der Bibel als „Brunnen ohne Wasser“ bezeichnet. Da wir durchlässige Gefässe sind, könnte es uns gleich ergehen, wenn die Wasser der Wahrheit nicht nachgefüllt werden. Von einem solch ausgetrockneten Quell kann man kaum erwarten, dass er den Durst einer Person lösche, die tastend sucht, ob sie die Wahrheit finden möge. Die Zeit sowohl des Zuhörers wie des Predigers wäre vergeudet.

16. Weshalb müssen wir aufmerksam dabei sein, wenn wir studieren und predigen?

16 Paulus bestätigte den engen Zusammenhang zwischen Predigen, Lehren und Studieren, als er dem jungen Prediger Timotheus den Rat gab: „Widme dich deinem Vorlesen der Schrift, deinem Predigen und deinem Lehren.“ (1. Tim. 4:13, Moffatt) Und enthalten nicht die Worte des Paulus weitere Belehrung für den zeitbewussten Diener Gottes? „Widme dich“ diesem, sagte er. Wie leicht ist es doch, dass wir den Sinn beim Studieren zu Dingen hin wandern lassen, die nicht dazu gehören, so dass selbst während das Auge die Zeilen, ja Seiten durchgeht, die Zeit nicht nutzbringend angewandt ist. Ein unklarer Eindruck, den man erlangt, entgleitet dem Sinn schnell, denn in Wirklichkeit ist er niemals fest darin eingeprägt. Wenn jemand seine Zeit nutzbringend gebrauchen will, muss er sich vor allem auf die Arbeit konzentrieren, die gerade in seinen Händen ist. Beim Studieren studiere man tüchtig, beim Predigen sei man erfüllt von dem Gedanken, wie man in der verfügbaren Zeit das Beste vollbringen kann; und ebenso verhalte man sich bei jeder Aufgabe, die zu tun einem Christen zufällt. ‚Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue mit deiner Kraft‘, so ermahnt uns die Schrift (Pred. 9:10, Fussnote), und um kraftvolle Taten zu tun, kann man sich nicht damit begnügen, die ‚Luft zu schlagen‘. (1. Kor. 9:26) Erkenntnis ist zu nutzbringendem Predigen unerlässlich.

17. Welches ist die wirksame Methode des Bibelstudiums? Warum?

17 Ein Tüchtigerwerden im Studium dient dazu, den Wert der so verbrachten Zeit zu mehren. Wenn jemand die Bibel von Anfang bis Ende liest, wird zweifellos seine Wertschätzung für die Wahrheit wachsen, doch eignet er sich schneller mehr Erkenntnis an, wenn er der thematischen Methode des Studiums folgt. Zum Beispiel finden sich Schrifttexte über die Auferstehung zerstreut in der ganzen Bibel. Jemand, der besonders an diesem Thema interessiert ist, wird am meisten Nutzen erhalten, indem er diese verstreuten Texte sammelt, um sie miteinander zu vergleichen und so Gottes Gedanken über das Thema zu ermitteln. In dieser Hinsicht sind die Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft besonders wertvoll, weil sie eine Sammlung von Schrifttexten darstellen, die selbst zusammenzutragen dem einzelnen Forscher manch mühevolle Stunde bereiten würde. Aufschluss, der durch persönliches Studium erworben wird, durch ‚Gebot auf Gebot und Vorschrift auf Vorschrift‘ (Jes. 28:10) bietet einen Vorrat an Belehrungen, von dem wir zehren können, wenn wir die Bibel mit andern besprechen.

18. Können wir es als selbstverständlich betrachten, dass wir stets biblische Literatur haben? Was bedeutet das also?

18 In vergangenen Jahren hat der Herr für seine Knechte so gnädig gesorgt, dass einige geneigt sein mögen, die geistige Speise fortan als etwas Selbstverständliches hinzunehmen. Die Welt hat sich das Wort: „Das kann uns nicht passieren“ so fest zu eigen gemacht, dass unter Christen die Gefahr besteht, zu vergessen, dass die Tage des Widersachers, da er auf Erden umherstreift und sucht, wen er verschlinge, noch nicht um sind. Weitere Prüfungen können bestimmt erwartet werden. Solches kann und wird uns passieren. In welcher Form sein nächster Angriff erfolgen wird, kann niemand voraussehen, doch wäre es nicht unmöglich, dass Satan wiederum gleich vorginge wie schon so manches Mal in der Vergangenheit, durch ein Vorenthalten der Bibel und verwandter Veröffentlichungen. Glückselig der Christ in solch einem Falle, wenn er nach der Warnung gehandelt hat: „Mein Sohn, vergiss nicht meine Belehrung, sondern behalte meine Gebote im Sinn.“ (Spr. 3:1, Eine Amerik. Übers.) Jawohl, Zeit, die dazu reserviert wird, Gottes Wahrheiten dem Sinn durch Studium fest einzuprägen, ist nutzbringend verbrachte Zeit.

VERSAMMLUNGSBESUCH

19. Warum ist es nutzbringend, sich zum Studium mit andern zu versammeln?

19 Eine weitere Hilfe zum Tüchtigwerden im Predigen des Evangeliums wird durch die Unterweisung zuteil, die an den christlichen Versammlungen erlangt wird, wie sie Jehovas Zeugen durchführen. Niemand kann wahrheitsgemäss sagen, er habe in dem Masse Fortschritte gemacht, dass er von andern nicht mehr lernen könnte. Ob man nun die Bibel selbst oder biblische Hilfsmittel, zum Beispiel den Wachtturm studiere, so erweist sich die Anwesenheit anderer als anregend und hilfreich. Dies ist eine göttlich festgesetzte Regel: „Eisen wird durch Eisen geschärft; so schärft ein Mann den andern (den Blick seines Freundes, Allioli).“ (Spr 27:17, rev. Zürcher B.) Weiter könnte bemerkt werden: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, (als meine Nachfolger, Eine Amerik. Übers.) da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matth. 18:20, Luther) Gottes Geist belebt den Sinn derer, die sich gehorsam versammeln, um sein Wort zu betrachten. Indem sie an einem Versammlungsstudium teilnehmen, tragen sie nicht nur einen Gewinn aus den Gedanken davon, die andere äussern, sondern helfen ihren Mitmenschen in selbstloser Weise, aus dem Aufschluss, den sie selbst über den Gegenstand haben, Nutzen zu ziehen. Auf diese Weise wird die Zeit von allen nutzbringend angewandt.

20. Warum ist Zeit, die zum Besuch wöchentlicher Dienstversammlungen gebraucht wird, wohl angewandt?

20 Besondere Anweisung über das Predigen des Evangeliums wird an der wöchentlichen Dienstversammlung der Zeugen Jehovas erteilt. Die rasche Zunahme der Zahl tätiger Zeugen Gottes in vergangenen Jahren kann weitgehend der hier erlangten Schulung zugeschrieben werden. Dies ist nicht etwa ein Kurs in erstklassiger Verkaufskunst, sondern die Versammlung macht lediglich aufmerksam auf die schriftgemässe Art des Predigens, der Christus und die Apostel folgten, und weist auf praktische Wege hin, wie das gleiche Werk heute zu tun ist. Regelmässige Anwesenheit an Studien des Wachtturms, an der Dienst- sowie andern Versammlungen ist für den Diener Gottes eine nutzbringende Art, die zu diesem Zweck bestimmte Zeit zu verbringen.

21. Welches Ziel sollten wir uns zum Besuche von Versammlungen setzen? Weshalb?

21 An diesem Punkt mag jemand sagen, man habe das Pendel zu weit hinausschwingen lassen, dass es nun zu viele Versammlungen gebe, die viel zu viel von der wenigen Zeit, über die man verfüge, beanspruchen. Wäre nicht mehr Zeit zum Predigen verfügbar, wenn etwas weniger für Versammlungen gebraucht würde? Die Zeit mag verfügbar sein, jawohl, doch ohne die Belehrung und ohne die christliche Gemeinschaft, die durch Zusammenkünfte vorgesehen sind, würden bald andere Interessen diese „verfügbare“ Zeit beanspruchen. Die in Gesellschaft von Frauen und Männern verbrachte Zeit, deren Herz und Sinn auf den Dienst Gottes gerichtet ist, wird dir zum ewigen Wohl gereichen. Während das endgültige Ende näherrückt, nimmt die Gesetzlosigkeit zu, und die Zeit, die in Berührung mit der Welt verbracht wird, birgt mehr und mehr Gefahren. Dies vorauswissend, liess Gott durch Paulus in dessen Brief an die Hebräer folgendes niederschreiben: „Lasst uns unser Zusammenkommen nicht vernachlässigen, wie einige dies tun, sondern ermuntern wir einander, und das um so mehr, je mehr ihr den grossen Tag näherkommen sehet.“ (Heb. 10:25, Eine Amerik. Übers.) Wie Paulus sagt, werden einige die Versammlungen vernachlässigen und dafür dieses oder jenes Argument vorbringen, doch diesem Lauf zu folgen, ist nicht nutzbringend. Indem sich der Christ das Ziel setzt, niemals irgendeine Versammlung zu verfehlen, die der Herr für sein Volk vorsieht, und indem er dieses Ziel erreicht, wird er beschützt vor Verwicklungen in die Dinge dieser Welt. Er hat keine Zeit dafür!

22. Warum sparen wir Zeit, wenn wir bei guten Gewohnheiten bleiben?

22 Es ist gut, beständig im Sinn zu behalten, dass das Muster, dem wir in unserem persönlichen Leben folgen, die Art, wie wir unsere Zeit gebrauchen, weitgehend durch die Gewohnheiten bestimmt ist, die wir angenommen haben, seien es gute oder schlechte. Bei sorgfältiger Prüfung erweist sich gewöhnlich der Lauf, der am schwierigsten erscheint, als der beste. Satan baut einen breiten Weg, um seine Nachfolger zum Tode zu führen. Der auf dem Weg des Lebens Wandelnde kann es sich nicht gut leisten, seine Zeit mit Streifzügen zu verschwenden, die ihn von dem schmalen, schwierigeren Wege ablenken. Er mag eines Tages finden, dass er zu weit gereist ist; seine Gewohnheiten mögen ihn so fest umklammern, dass sich die noch verbleibende Zeit zu kurz erweisen wird, um sich herauszureissen und auf den Pfad des Lebens zurückzukehren. Lass dich nicht verlocken, ‚das Vergnügen mehr zu lieben als Gott‘, wie jene es tun, von denen die Christen sich nach dem erteilten Rat wegwenden sollen (2. Tim. 3:4): „Komm nicht auf den Pfad der Gesetzlosen, und schreite nicht einher auf dem Wege der Bösen. Lass ihn fahren (meide ihn, rev. Zürcher B.), geh nicht darauf; wende dich von ihm ab und gehe vorbei.“ Wohl sind Anstrengungen erforderlich, damit man seine Zeit zum Erlangen von Unterweisung nutzbringend anwende, doch der Lohn ist gross. „Halte fest an der Unterweisung, lass sie nicht los; bewahre sie, denn sie ist dein Leben.“ — Spr. 4:14, 15, 13.

23. Welch reiche Gabe besitzen wir? Wie halten wir daran fest?

23 Auch wenn jemand studiert und sich mit andern Christen versammelt und so Erkenntnis erlangt hat, besitzt er noch keine Gewähr, dass er sie stets behalten wird. Paulus warnte: „Darum müssen wir um so aufmerksamer auf das achten, was wir gehört haben, um seiner ja nicht verlustig zu werden.“ (Heb. 2:1, Menge) Wie entmutigend wäre es doch, wenn man, nachdem man Tage, Monate oder gar Jahre auf das Kennenlernen des Wortes Gottes verwendet hätte, feststellen müsste, dass einem die Erkenntnis von dem wieder weggenommen wurde, der sie gegeben hatte! Dann wäre allerdings viel Zeit vergeudet worden. Doch so etwas braucht nicht zu geschehen, und der beste Weg, sich davor zu bewahren, ist der, die Wahrheit durch ihre Anwendung blank zu erhalten. Jehova hat denen eine reiche Gabe gegeben, die ein Verständnis seiner Vorsätze erlangen. „Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir,“ sagte Paulus, „bedenke dieses sorgfältig; lebe darin (dem gib dich [völlig] hin, Rösch), auf dass deine Fortschritte allen offenbar seien.“ (1. Tim. 4:14, 15) Die Gabe muss gebraucht werden, damit sie nicht vernachlässigt werde und damit man erkenne, wie der Diener Nutzen daraus gezogen oder Fortschritte gemacht hat. Dies stimmt mit dem überein, was Jesus zu den Jüngern in einem seiner Gleichnisse sagte: „Jedem, der da hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden.“ — Matth. 25:29.

24. Welches Gleichnis zeigt, dass einer, der die Gabe nicht gebraucht, schliesslich verliert?

24 In den oben erwähnten Worten zeigte Jesus an, was mit dem Talent geschehen würde, das einem trägen Knecht anvertraut worden war, der es ablehnte oder versäumte, damit zu handeln und es dem Meister, dem es gehörte, zu mehren. Das Talent wurde seinem Besitz entrissen und dem Knecht gegeben, der seine Zeit nutzbringend angewandt hatte, um eine Zunahme herbeizuführen. Das Reinergebnis für den Knecht, der seine Gabe zu gebrauchen verfehlt und keine Frucht für das Königreich trägt, wird durch Jesu nächste Worte gezeigt: „Und den unnützen (unbrauchbaren, nichtswürdigen, Stage, van Ess) Knecht werfet hinaus in die äussere Finsternis.“ (Matth. 25:30) Jawohl, das Licht des Verständnisses des göttlichen Worts wird trübe und entschwindet dem Sinn dessen, der sorglos verfehlt, mit dem Talent oder den Königreichsinteressen zu handeln, die ihm in die Hände gelegt worden sind. Soweit es den Herrn betrifft, ist eine solche selbstische Person unbrauchbar oder ‚für nichts gut‘ (Moffatt) und ist eines Verständnisses seiner Vorsätze nicht wert.

25. Was bedeutet das Herbeiführen einer Zunahme? Warum kommt sie von Gott?

25 Wenn Jesus vom Herbeiführen einer Zunahme oder vom Fruchttragen sprach, meinte er, dass andern zu einem Verständnis verholfen werden sollte, damit sie Zeugen werden für die Majestät Jehovas und damit sie das Wort des Lebens predigen. Dies ist, wie Paulus es sagt, das Opfer, das Gott wohlgefällt. „Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.“ (Heb. 13:15) Der Wunsch, andere zu unterweisen und ihnen beizustehen, der jemand so erfüllt, wenn er Jehovas gnädige Vorkehrungen kennenzulernen beginnt, sollte nicht unterdrückt, unbeachtet gelassen oder durch weltliche Sorgen erstickt werden. Wenn jemand Christus als seinen Erlöser annimmt und sein Leben weiht, um Gottes Willen zu tun, so gehört seine Zeit nicht mehr ihm selbst, damit er sie vergeuden oder verschwenden könne. Seine Zeit, ja sein Leben selbst gehört dem Dienste Gottes. „Ihr seid um einen Preis erkauft.“ — 1. Kor. 7:23

26. Was trägt uns das Studium und der Gebrauch des Gelernten ein? Wieso?

26 Dieses fortgesetzte Studium und dieser Gebrauch der biblischen Wahrheit bringt grossen Herzensfrieden. „Einem festen Herzen bewahrest du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut.“ (Jes. 26:3, Schlachter) Wem dieser Halt fehlt, der wird erleben, dass allerlei Sorgen und Plagen seinen Sinn belagern. Man bedenke einmal, wieviel Zeit doch täglich allein dadurch verschwendet wird, dass man sich sorgt und plagt. Durch Sorgen und Plagen vollbringt man nichts. Jesus stellte die Frage: „Wer von euch kann mit all seinem Sorgen sein Leben auch nur um eine kurze Spanne Zeit (um eine einzige Stunde, Eine Amerik. Übers.) verlängern?“ (Matth. 6:27, Albrecht) Man kann durch Sorgen und Plagen die verbleibende Zeit für sich nicht verlängern, noch das nutzbringend gebrauchen, was einem bereits gegeben worden ist. Und wie kann ein zeitverzehrendes Sorgen und Plagen mit Erfolg verscheucht werden? Paulus sagt: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Drangsal, auf dass wir die trösten können, die in allerlei Drangsal sind, durch den Trost, mit welchem wir selbst von Gott getröstet werden.“ (2. Kor. 1:3, 4) Wer den Trost mit andern teilt, indem er die Wahrheiten des Evangeliums predigt, wird verstörte Sinne zu nutzbringendem Gebrauch freimachen. Paulus erklärte, Gott habe ihn getröstet, damit auch er andere trösten könne. So handelnd, folgte er seinem Vorbild Christus Jesus, dessen Auftrag zum Teil darin bestand, alle ‚Trauernden zu trösten‘. — Jes. 61:2.

PREDIGEN

27. Wie betrachten Weltmenschen unser Predigen? Warum zu Unrecht?

27 Allerdings erachten jene, denen es an Einsicht fehlt, um die Zeichen der Zeiten zu sehen, es als etwas Befremdendes, Törichtes, seine Zeit im Predigen des Evangeliums zu verbrauchen. In einem gewissen Sinne ist es befremdend oder ungewöhnlich, umherzugehen und den Menschen zu sagen, dass Vernichtung sie erwarte, wenn sie ihren unachtsamen Lauf fortsetzen, und es wird auch befremdend oder ungewöhnlich sein, wenn Jehova diese Vernichtung herbeiführt, denn viele Jahrhunderte sind vergangen, seitdem seine Macht den Menschen auf solche Weise geoffenbart wurde. Die Tatsache jedoch, dass es befremdend ist, ändert nichts an der Wahrheit dieser Sache. Vielmehr dient dies nur dazu, sie zu bestätigen, denn Jesaja, ein Prophet Jehovas, schrieb die Worte nieder: „Denn Jehova wird sich aufmachen wie bei dem Berge Perazim, wie im Tale zu Gibeon wird er zürnen: um sein Werk zu tun — befremdend ist sein Werk! — und um seine Arbeit (seinen Akt, engl. B.) zu verrichten — fremdartig ist seine Arbeit [sein Akt]! Und nun treibet nicht Spott, damit eure Bande nicht fester gemacht werden; denn ich habe Vernichtung vernommen und Festbeschlossenes von seiten des Herrn, Jehovas der Heerscharen, über die ganze Erde.“ (Jes. 28:21, 22, Fussnote) Dies ist also ein Fall, da das, was befremdend und töricht zu sein scheint, nutzbringend ist, ja so nutzbringend, dass es zum Leben führt! Welch grösseren Nutzen als diesen könnte es bringen? „Es [gefiel] Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten.“ — 1. Kor. 1:21

28. Dürfen wir zulassen, dass Verspottung unsere Predigttätigkeit behindere? Was zeigt Hiob?

28 Was bedeutet es also, wenn die Weisen dieser Welt spotten und uns lächerlich machen? Das ist kein Grund, sie zu fürchten und sie in dem Masse zu scheuen, dass man zu predigen verfehlt und so ermangelt, die Zeit zum grössten Nutzen anzuwenden. „Das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen.“ (1. Kor. 1:25) Der Prediger kann sicher sein, dass er verlacht wird. Solch ein Widerstand und Hohn mag selbst von seinen eigenen Angehörigen kommen; doch sollte ihn das davon abhalten, auszuziehen und an die Türen seiner Nächsten zu gehen, um ihnen freundliche Worte der Warnung zu bringen? Eine schlimmere Bedrängnis als die, welche über Gottes Diener Hiob kam, mag schwerlich erwartet werden, und doch sagte jener gequälte Zeuge Jehovas: „Hab ich mir grauen lassen vor der grossen Menge, und hat die Verachtung der Freundschaften (Familien, Elberf. B.) mich abgeschreckt, dass ich stille blieb und nicht zur Tür ausging?“ (Hiob 31:34, Luther) Sein Lauf, wodurch er seine Lauterkeit vor Gott bewahrt hat, war nutzbringend. Nicht nur gab der Herr dem Hiob ‚doppelt soviel, als er zuvor hatte‘, und ‚segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang‘ (Hiob 42:10, 12), sondern er mehrte dem Hiob auch die ihm damals auf Erden verbleibende Zeit. Und es ist Hiob zugesichert, als einer der ‚Fürsten auf der ganzen Erde‘ ewiges Leben auf Erden zu erhalten. — Ps. 45:16, Fussnote.

29. Welche Furcht ist nutzbringend hinsichtlich Zeit? Wie veranschaulichte Noah dies?

29 Furcht ist eine Waffe, die der Widersacher benutzt um die Menschen in ihrem Handeln zu lähmen und sie in Fallstricke zu bringen, damit sie seinen Willen tun. „Menschenfurcht legt einen Fallstrick; wer aber auf Jehova vertraut, wird in Sicherheit gesetzt.“ (Spr. 29:25) Der Geist der Furcht hat sich auf diese vergehende alte Welt herabgesenkt, und wenn man all dem entfliehen wollte, was die Welt fürchtet und flieht, so hätte man bestimmt für nichts anderes mehr Zeit, wäre es etwas Nutzbringendes oder etwas anderes Gott hat seinem Volke aber nicht den Geist der Furcht gegeben. (2. Tim. 1:7) Die Gesetzlosen verbrauchen ihre Zeit zur Flucht wenn niemand sie verfolgt (Spr 28:1); wie ein Löwe aber steht der Christ kühn und fest in der Erkenntnis der Oberhoheit seines Gottes da und widmet seine Zeit nutzbringenden Unternehmen. Vollkommene Liebe treibt die Furcht aus (1. Joh. 4:18) und lässt den Sinn frei, klar zu denken und den Körper zu nutzbringenden Werken der Lobpreisung hinzuleiten. Wer sich dafür interessiert, mehr Zeit zu erübrigen, um sich nutzbringenden Werken zu widmen, lässt weltliche Besorgnisse fahren und fürchtet Gott allein. „Die Furcht Jehovas mehrt die Tage, aber die Jahre der Gesetzlosen werden verkürzt.“ (Spr. 10:27) Gottesfurcht war es, die Noah bewegte, die Arche zur Rettung seines Hauses zu bauen. Hätte er zugelassen, dass Menschenfurcht sein Werk unterbrach, selbst nur für kurze Zeit, so wäre sehr wahrscheinlich die Arche nicht rechtzeitig vollendet gewesen, um ihrem beabsichtigten Zweck zu dienen. In solch einem Fall wäre all die Zeit und Mühe, die Noah für den unvollendeten Bau aufwandte, ganz vergeblich gewesen. Statt nach der Flut viele lange Jahre zu haben, um dem Schöpfer weiterhin nützlichen Dienst darzubringen, wären er und seine Lieben mit den übrigen Ungehorsamen umgekommen. Daher: statt innezuhalten oder euer Werk aus Furcht zu unterbrechen, „widerstehet dem Teufel, und er wird von euch fliehen.“ — Jak. 4:7.

30. Warum ist Regelmässigkeit im Predigen, was Zeit betrifft, so unerlässlich?

30 Regelmässigkeit im Predigtdienst ist ebenfalls unerlässlich. Nicht nur ist der so beschäftigte Sinn zu sehr in Anspruch genommen, als dass der Teufel ihn versuchen und fangen könnte, sondern durch beständige Tätigkeit wird der Prediger tüchtiger, so dass er in der verfügbaren Zeit mehr leisten kann. Wenn jemand innehält, so verliert er den Schwung zum Gottesdienst; er rostet im Gebrauch des Schwertes des Geistes, und neue schlechte Gewohnheiten bilden sich schnell und treten an den Platz früherer guter Gewohnheiten. Folglich ist nicht nur die Zeit verloren, die nicht zur Lobpreisung Gottes verwendet worden ist, sondern es wird auch Zeit verbraucht, um die Tüchtigkeit, die man früher hatte, wieder zu gewinnen. Die verbleibende Zeit ist zu kurz, als dass wir uns solche Verluste leisten könnten; und es besteht fortgesetzt die Gefahr, in der alten Welt vollständig verschlungen zu werden. Jetzt ist die Zeit, wach, aktiv und beharrlich zu sein im Dienste Gottes!

31. Wie handeln wir, wenn wir in diesen bösen Zeiten gleich vernünftigen Menschen handeln wollen?

31 Diese Notwendigkeit des Wachsamseins wurde von Paulus hervorgehoben. Nachdem er etliche in der Gemeinde zu Ephesus getadelt hatte, weil sie zu verderbten Bräuchen zurückgegangen waren, sagte er zu ihnen: „,Wache auf, Schläfer! Stehe auf aus den Toten, und Christus wird über dir aufgehen!‘ Seid also sehr sorgfältig in der Art, wie ihr lebet. Handelt nicht gedankenlos, sondern wie verständige Menschen, machet das Beste aus eurer Gelegenheit, denn dies sind böse Zeiten.“ (Eph. 5:14-16, Eine Amerik. Übers.) ‚Kaufet euch die gute Gelegenheit aus.‘ (Rotherham) Diese Worte des Rats wurden von Paulus erteilt, um Christen in ihrem künftigen Laufe zu leiten. So wie es sich mit jenen Ephesern verhielt, so verhält es sich mit uns heute: was getan worden ist oder was wir in der Vergangenheit zu tun verfehlten, kann nicht geändert werden. Jene Zeit ist vorbei, sie kann nicht wieder gebraucht werden. In der Gegenwart jedoch und in der Zukunft warten noch viele Gelegenheiten auf jemand, der Gott dienen möchte. Diese Gelegenheiten mögen einem auf verschiedene Weise zukommen. Doch wie sie sich auch bieten mögen, werden verständige Menschen das Beste daraus machen, werden sie auskaufen und gut ausnutzen, damit sie nicht vergeudet werden.

32. Wie gewinnen wir weitere Gelegenheiten? Warum sind die Kosten es wert?

32 Es ist nur vernünftig zu folgern, dass jemand, der mehr Zeit darauf verwendet, Gott zu dienen, fähig wird, mehr von diesen kostbaren Gelegenheiten auszukaufen oder zu benutzen. Ungeachtet, wie hoch die Kosten an aufgegebenem Wohlstand und Ansehen bei dieser Welt sein mögen, werden diese Gelegenheiten, Gott und Christus zu dienen, diese Kosten an Wert bei weitem aufwiegen. Christus Jesus sprach zu seinen Aposteln ein Gleichnis, indem er sagte: „Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, welchen ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.“ (Matth. 13:44) Nichts, was wir jetzt besitzen mögen oder in der Zukunft zu erlangen hoffen, könnte an Wert verglichen werden mit dem Königreich Gottes und den Segnungen, die es den darin Lebenden bringen wird. Selbst wenn jemand sein Leben für das Königreich gäbe, wäre dies nutzbringend, „denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden.“ (Matth. 16:25) Christus kann und wird diejenigen aus dem Tode auferwecken, die ihre Zeit treulich seinem Dienste widmen. — Joh. 5:28, 29.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen