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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
w50 15. 6. S. 179-184

Diener weiden die Herde

„Weidet die Herde Gottes.“ — 1. Pet. 5:2, Zürcher B.

1. Wie ist Jehova der Grosse Hirte über sein Volk?

JEHOVA ist der Grosse Hirte über sein ganzes Volk. Niemand ist grösser als er im Bekunden von Liebe und Weisheit und im Betätigen von Gerechtigkeit und Kraft gegenüber seinem Volke. Er ist treuer und gerechter im Handeln mit seiner Herde als irgendein menschlicher Hirte, zarter und mitfühlender gegen seine Kleinen als irgendein Hirte dieser Welt, kraftvoller und eifriger im Verteidigen seines Volkes als irgendein Hüter natürlicher Schafe. Zu allen Zeiten schützt Jehova die ihm Ergebenen vor wilden, tierischen Feinden, während er ihnen gleichzeitig fruchtbares Weideland mit geistiger Nahrung gibt und sie den lebenerhaltenden Strömen erfrischender Wasser entlangführt, die beständig aus seinem Wort der Wahrheit fliessen. Bestimmt ist Jehova Der Grosse Hirte!

2. Indem er wen einsetzt, erweist er sich als Höchster Hirte?

2 Es ist nicht überraschend zu finden, dass dieser Höchste Hirte Methoden anwendet, die höher, ja ganz verschieden sind von jenen, welche andere im Behandeln, Pflegen und Betreuen seiner grossen Herde anwenden. Statt Mietlinge hereinzubringen wie Päpste, Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe und ihnen erhabene, hochtönende Titel zu geben und sie als Herrscher über die Herde einzusetzen, erweckt Gott der Allmächtige aus seiner eigenen Herde gewisse Personen, die er zu Dienern, Knechten oder „Sklaven“ ernennt, damit sie sich ihrer Geschwister annehmen und für ihre Bedürfnisse so sorgen, wie er sie dabei leitet. Ihrer Ernennung als Knechte getreu, suchen solche Schafwärter niemals die Herde abseits zu locken, vom rechten Wege wegzuziehen oder sie zu eigenem Vorteil auszubeuten; sondern sie leiten und führen die Schafe des Herrn auf dem von Gott bestimmten Wege. Jehova Gott übernimmt daher die volle Verantwortung für den Weg der Wohlfahrt, auf dem sich sein Volk jetzt befindet, und empfängt dafür alle Ehre und alles Lob. Dass dies der ordnungsgemässe Weg Gottes des Herrn ist, auf dem er für die Bedürfnisse seiner Theokratischen Organisation sorgt, werden wir aus einem Studium der Heiligen Schrift ersehen.

3. Wie erwies er sich durch Mose und David als ein Hirte?

3 In alten Zeiten war es der Grosse Hirte Jehova, der sein Volk Israel zusammen mit einer gemischten Menge, einem Mischvolk, aus Ägypten heraus —, durch die Wildnis der Sinai-Halbinsel und ins feindliche Land hineinführte, das jetzt als Palästina bekannt ist. Dies tat er durch die Hand treuer Diener, wie Mose und Aaron es waren. „Du hast dein Volk geleitet wie eine Herde, durch die Hand Moses und Aarons.“ (Ps. 77:20) Jehova war es, der „sein Volk wegziehen [liess] gleich Schafen und [es] leitete gleich einer Herde in der Wüste“. (Ps. 78:52) Als sie abfielen und in Not gerieten, schrieen sie zu ihrem Grossen Hirten Jehova: „Hirte Israels, nimm zu Ohren! der du Joseph leitest wie eine Herde, der du thronst zwischen den Cherubim.“ (Ps. 80:1) Im Laufe der Zeit berief Gott den David aus der Mitte seiner Brüder und setzte ihn über die Herde Israel, damit er für ihre besondern Bedürfnisse sorge. „Und Jehova hat zu dir [David] gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über Israel.“ (2. Sam. 5:2; 1. Chron. 11:2) Nun aber war David ein demütiger Mann, ein Mann nach Gottes eigenem Herzen, und obwohl er auf dem „Throne Jehovas“ sass, vergass er nie, dass er nur der Knecht des Grossen Hirten war. (1. Sam. 13:14; Apg. 13:22; 1. Chron. 29:23) David verstand, dass in Wirklichkeit Gott es war, der sein gesalbtes Volk auf dem rechten Wege leitete und für die notwendige Nahrung und Betreuung sorgte; und so sang er: „Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele, er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ — Ps. 23:1-4.

4. Warum sollten Diener die göttliche Art des Betreuens seiner Schafe kennen?

4 Die „Herde Gottes“ besteht heute wie in vergangenen Zeiten nicht aus vierbeinigen, stummen Tieren, die Wolle liefern, sondern wie die Schrift sagt, aus „Menschen“, aus Menschen guten Willens, dem Volke des Herrn: „Und ihr, meine Herde (Schafe, Zürcher B.), Herde meiner Weide, ihr seid Menschen; ich bin euer Gott, spricht der Herr, Jehova.“ (Hes. 34:31) Die meisten Leser dieser Zeitschrift, die sanftmütig, gelehrig und von freundlicher, folgsamer Art sind wie Schafe, zeigen durch ihre Bereitschaft, dem Grossen Hirten Jehova zu folgen, dass sie jetzt versammelt sind oder zusammen in die Hürde des Herrn versammelt werden. „Erkennet, dass der Herr allein Gott ist: er hat uns gemacht, und sein sind wir, sein Volk und die Schafe seiner Weide.“ (Ps. 100:3, Zürcher B.) Es ist daher für diese ganze Herde wichtig, zu kennen und zu verstehen, auf welche Art Gott für die Bedürfnisse der Glieder seines Volkes sorgt. Sie sollten es wertschätzen, dass er Diener eingesetzt hat, die sie in dieser Neuzeit weiden und trösten und die ihnen helfen sollen. Auch ist es gut, dass solche Diener die ihnen vom Herrn auferlegten grossen Verantwortlichkeiten und Pflichten erkennen und schätzen. Diese Pflichten dürfen sie nicht vernachlässigen. Sie dürfen solche Vorrechte nicht missbrauchen. Zur Ehre und zum Ruhm des Grossen Hirten und zum Segen seiner Herde müssen sie sich solcher ihnen von Gott zugewiesenen Pflichten treulich annehmen.

DER OBERSTE DIENER UND HIRTE

5. Wer ist der Oberste und Gute Hirte? Warum sollten wir auf ihn blicken?

5 Siehe Christus Jesus, den Gott zum Oberhirten und Guten Hirten über seine Herde eingesetzt hat! (1. Pet. 5:4; Joh. 10:14) Blicket hin „auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, der Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Denn betrachtet den, der so grossen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, auf dass ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet.“ (Heb. 12:2, 3) Jawohl, blicket zu diesem Sohne Gottes als zu dem vollkommenen Beispiel jemandes hin, der aus der Mitte seiner Brüder zu einem Diener über die Herde erhoben worden ist. (Apg. 3:22) Treulich erduldete er allerlei Verfolgung und Beschwerden, während er die verlorenen Schafe suchte und auf sie achtgab. Durch Schande und Schmähung von seiten dieser Welt gegenbildlicher Ägypter, die ihn hasste und verachtete, weil er der Oberhirte, der Sohn des Grossen Hirten-Vaters war, liess er sich nicht aufhalten noch von der ihm zugewiesenen Aufgabe zurückschrecken. „Denn alle Schafhirten sind den Ägyptern ein Greuel“, sowohl im Vorbilde wie im Gegenbilde; doch bewog Jesus das nicht, seine Beschäftigung als Gottes Oberster Diener und Hirte zu ändern. — 1. Mose 46:34.

6. Welche drei besondern Personen stellten ihn dar?

6 Aus Prophezeiungen, die Jahrhunderte vor der Geburt Jesu aufgezeichnet wurden, ging hervor, dass er dazu bestimmt war, Jehovas Oberhirte zu werden; und er war entschlossen, diese Aufgabe zu erfüllen. Mose, der Hirte über das fleischliche Israel, war ein Vorbild Christi, des Hirten über das wahre Israel Gottes. (5. Mose 18:15; Apg. 3:22) David, der als Hirte das erwählte Volk Gottes betreute, war ein Bild Christi Jesu, des grösseren David, in dem die Prophezeiung Hesekiels ihre Erfüllung findet: „Und mein Knecht David wird König über sie sein, und sie werden allesamt e i n e n Hirten haben.“ (Hes. 37:24; Luk. 1:32, 33) Von Christus, dem Hirten, wird in der Prophezeiung auch als vom grösseren Kores gesprochen, von dem Jesaja prophezeit hatte: „So spricht Jehova . . . der von Kores spricht: Mein Hirt, und der all mein Wohlgefallen vollführt.“ — Jes. 44:24, 28.

7. Wie bekundete Jesus auf Erden in gleicher Weise wie Gott Mitleid mit den Schafen?

7 So finden wir „Jesus, den grossen Hirten der Schafe“, der dieselbe Liebe und Hingabe und dasselbe zarte Mitgefühl mit den Schafen des Herrn an den Tag legt wie sein Vater. (Heb. 13:20) Unaufhörlich diente der gesalbte Jesus den Bedürfnissen seiner Brüder, der Herde Gottes. Unermüdlich war er auf der Suche nach den verlaufenen, hungrigen Schafen, und wenn er solche fand, nährte er sie mit der Speise, die ihrer Gesundheit und ihrem Wohl bekömmlich war. „So durchwanderte Jesus alle Städte und Dörfer, indem er in den dortigen Synagogen lehrte und die Heilsbotschaft vom Reiche Gottes verkündigte und alle Krankheiten und alle Gebrechen heilte. Als er aber die Volksmenge sah, ergriff ihn tiefes Mitleid mit ihnen, denn sie waren abgehetzt und verwahrlost (verschmachtet und zerstreut, Luther) wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ (Matth. 9:35, 36, Menge) Der Gute Hirte liess diese Menge von Menschen, die hungerten und dürsteten nach dem Brot des Lebens und dem Wasser der Wahrheit, nicht unbeachtet. Von seinen ausgedehnten Reisen durch all die Städte und Dörfer und von seinem ermüdenden Werk des Lehrens, Predigens und Heilens der Kranken und Leidenden mag er müd und erschöpft gewesen sein, und doch ging er an dieser Volksmenge nicht vorbei, noch liess er sie ohne Hirten bis zu späterer Zeit. Als er sah, dass es Schafe waren, die in die Irre gingen, begann er „sie vieles zu lehren“, wie der Bericht es sagt, indem er sie auf den rechten Weg hinwies, der zu ewigem Leben führt. (Mark. 6:34) Zweifellos horchten viele von dieser Volksmenge auf, liessen von ihrem Eigensinn ab und folgten danach dem Guten Hirten, wobei sie dem Grossen Hirten Jehova Lobpreis zollten. Wie der Apostel Petrus uns sagt, waren alle Christen einmal in einem gleich hoffnungslosen Zustand. „Denn ihr ginget in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.“ — 1. Pet. 2:25.

8. Welche Schritte unternahm er, um ein Hirte zu werden und sich als solcher zu erweisen?

8 Damit Jesus Jehovas Oberster Diener werden konnte, war es nötig, dass er seine frühere himmlische Herrlichkeit aufgab, deren er sich als Logos erfreut hatte, und Knechtsgestalt annahm, ja sich erniedrigte, um die Arbeit zu tun, die gewöhnlich Sklaven verrichteten. Jesus hatte sich geweiht, nicht um seinen eigenen Willen, sondern um den Willen seines himmlischen Vaters zu tun. Wenn es also der Wille und Vorsatz Jehovas war, dass sein geliebter Sohn ein Diener oder Sklave gegenüber seinen Brüdern wurde, wer sollte dies dann bemängeln oder sich über diese Zuteilung auflehnen oder murren? Statt sich zu beklagen oder nur mit halbem Herzen an die Aufgabe heranzugehen, arbeitete Jesus eifrig und tatkräftig wie ein demütiger Sklave unter der Herde Gottes. Seine Speise und Kraft war das Tun des Willens seines himmlischen Vaters, ungeachtet, welches persönliche Missbehagen oder welche Beschwerden ihm dies eintragen mochte. (Joh. 4:34; 6:38) Hierin ist er ein edles Beispiel, dem alle Diener Gottes folgen sollen. Wer irgend danach trachtet, Diener Gottes des Höchsten zu sein, der möge im Geiste gleich eingestellt sein und dem gleichen Laufe der Demut folgen — so rät es der Apostel Paulus. „Denn die Gesinnung soll in euch sein, welche auch im Messias [Christus] Jesus war, welcher, ob er wohl in Gottes Gestalt war, nicht daran dachte, das Gottgleichsein räuberisch sich anzueignen, sondern sich selbst entleerte, Knechtsgestalt annahm, andern Menschen ähnlich ward, und an Gebärden als ein Mensch erfunden. Er erniedrigte sich selbst, und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Kreuzestode (als er Menschengestalt angenommen hatte, demütigte er sich noch mehr und ging in seinem Gehorsam selbst bis zum Tode, ja zum Tod am Kreuz, Eine Amerik. Übers.).“ — Phil. 2:5-8, Reinhardt.

9. Für welche Bedürfnisse seiner Herde sorgte er, nachdem er von ihnen gegangen war?

9 Gleichwie Mose „treu war in seinem ganzen Hause als Diener“, so war es auch der grössere Mose, Christus Jesus. (Heb. 3:5) Gleichwie „Mose redete zu Jehova und sprach: Es bestelle Jehova, der Gott der Geister alles Fleisches, einen Mann über die Gemeinde, der vor ihnen her aus- und einziehe, und der sie aus- und einführe; damit die Gemeinde Jehovas nicht sei wie Schafe, die keinen Hirten haben“, ebenso bekümmerte sich auch Christus um das beständige Wohl der Christengemeinde nach seinem Weggang. (4. Mose 27:15-17) Jesus wusste, dass zur Zeit, da sein kurzer Dienst auf Erden vollendet wäre, die zurückgelassene Gemeinde der Schafe geweidet und betreut werden müsste. Ferner zeigte die Tatsache an sich, dass Christus zum Ober-Hirten eingesetzt wurde, den Willen und das Vorhaben Gottes an, andere Hirten mit ihm zu verbinden, die unter Christus dienen würden. Aus diesen Gründen gab Christus seinen Aposteln und Jüngern besondere mündliche Anweisungen und auch praktische Beispiele darüber, wie sie sich als Diener und Hirten der Herde benehmen sollten. ‚Horchet auf meine Worte und folget meinem Beispiel,‘ war der Inhalt dieser Anweisung.

10. Welche Regel legte der Gute Hirte für Mitdiener fest?

10 Bei einer Gelegenheit rief Jesus seine Jünger zusammen und sagte zu ihnen: „Ihr wisset, dass die, welche als Regenten der Nationen gelten, über dieselben herrschen, und ihre Grossen Gewalt über sie üben (sie tyrannisieren, Eine Amerik. Übers.). Aber also ist es nicht unter euch; sondern wer irgend unter euch gross werden will, soll euer Diener sein; und wer irgend von euch der Erste sein will, soll aller Knecht [Sklave] sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele (um viele zu befreien, Eine Amerik. Übers.).“ (Mark. 10:42-45) Nochmals in weniger Worten ausgedrückt, steht geschrieben: „Und nachdem er sich niedergesetzt hatte, rief er die Zwölfe; und er spricht zu ihnen: Wenn jemand der erste sein will, so soll er der letzte von allen und aller Diener sein.“ (Mark. 9:35; Matth. 23:11) Jene unter der Herde Gottes, welche die besondere Ehre grösserer Dienstvorrechte haben möchten, sollten andern gegenüber Diener, Knechte und Sklaven sein, indem sie ihre Geschwister bedienen und ihnen auf jede mögliche Weise helfen. „Gedenket des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht grösser als sein Herr.“ (Joh. 15:20) Wenn der Herr Christus Jesus als Hirte und Diener Gottes Zeit darauf verwandte, die Herde seines Vaters zu weiden, sie zu bedienen, zu trösten und ihr auf jede mögliche Weise zu helfen, dann wird von den Dienern Christi nicht weniger erwartet. ‚Wenn jemand mir dient, so folge er meinem Beispiel,‘ ist die Regel, welche dieser Gute Hirte festgelegt hat. — Joh. 12:26.

11. Welche Kundgebung gab er beim letzten Passah? Warum?

11 Die Dienstzeit Jesu ging eilends ihrem Ende entgegen. Nur noch wenige Stunden verblieben jetzt, ehe er verraten und an den verfluchten Marterpfahl gehängt wurde. Auf eindrücklichste Art musste er dem Sinn seiner Jünger die richtige Stellung der Diener in der Christengemeinde einprägen. So erhob er sich vom Tische, an dem er das letzte Passah feierte, wie der Bericht es sagt, und nachdem er sein Oberkleid abgelegt hatte, nahm er ein Handtuch und ein Becken mit Wasser und begann seinen Brüdern die Füsse zu waschen. Nach Beendigung sagte der Oberste Diener: „Wisset ihr, was ich euch getan habe? Ihr heisset mich Lehrer und Herr, und ihr saget recht, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füsse gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füsse zu waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, auf dass, gleichwie ich euch getan habe, auch ihr tuet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Knecht [Sklave] ist nicht grösser als sein Herr, noch ein Gesandter grösser, als der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisset, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut.“ — Joh. 13:12-17.

„WEIDE MEINE SCHAFE“

12. Wann und wie wurden seine Schafe zerstreut und dann wieder versammelt?

12 So zeigte dieser Oberhirte während mehr als drei Jahren durch Beispiele und Vorschriften, auf welche Art und Weise Diener in der Theokratischen Einrichtung den Bedürfnissen ihrer Geschwister dienen sollten. Seine Dienstzeit im Fleische unter den Schafen des Herrn war zu Ende. Die Zeit war gekommen, da der Hirte in Erfüllung der Prophezeiung Sacharjas geschlagen und getötet würde, und demzufolge war es eine Zeit vorübergehender Zerstreuung der Schafe, die auch vorausgesagt war. (Sach. 13:7; Matth. 26:31; Mark. 14:27) Dass die Zerstreuung derer, die diesem Hirten folgten, von kurzer Dauer wäre, geht aus den Ereignissen nach der Auferstehung Christi hervor. Bei verschiedenen Gelegenheiten erschien Christus den zu Sonderdienern Erwählten, den Aposteln, um sie für das Werk des Wiedersammelns der zerstreuten Schafe zu stärken.

13. Wie betonte Jesus vor Petrus die Notwendigkeit, die Herde zu weiden?

13 Bei einer solchen Gelegenheit war es, in der Morgenfrühe, um die Zeit des Frühstücks, dass Jesus den Petrus fragte, ob er ihn wirklich liebe. Als Antwort auf die Frage sagte Petrus: „Ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe.“ Auf diese Erwiderung sagte Jesus: „Weide meine Lämmer!“ Jesus „sagt zu ihm wiederum, zum zweitenmal: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich (bist du mir ergeben, Eine Amerik. Übers.)?“ Diesmal antwortete Simon Petrus mit noch grösserem Nachdruck und in bestimmten Worten: „Ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe.“ Auf diese zweite Antwort erwiderte Jesus: „Hüte meine Schafe!“ Und nochmals, das dritte Mal, stellte Jesus die Frage: „Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?“ Nun aber wurde Petrus betrübt und bestürzt, dass der Herr ihm wiederholt wegen seiner Hingabe und Liebe Fragen stellte. In seinem Sinn gab es keinen Zweifel in der Sache; daher heisst es: „Petrus wurde betrübt, dass er zum drittenmal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?“ Mit grossem Ernst und Nachdruck erklärte Petrus daher: „Herr, du weisst alles; du siehst, dass ich dich lieb habe.“ Petrus bekundete seine Aufrichtigkeit zweifellos so deutlich, dass er sicher war, dass Christus es sogar „sehen“ konnte, wie er ihn liebte; doch wiederholte der Herr Jesus einfach seine Anweisung: „Weide meine Schafe!“ (Joh. 21:15-18, Zürcher B.) Jesus hob hier durch Wiederholung die Notwendigkeit für Petrus und gleicherweise für andere hervor, die ebenfalls Diener der Herde werden, die Schafe zu weiden, wenn sie sich wirklich als solche erweisen sollten, die den Oberhirten Christus Jesus und den Grossen Hirten Jehova lieben.

14. Wer besonders muss den Schafen predigen und sie weiden? Nach wessen Beispiel?

14 Petrus und die andern Apostel wussten, was Jesus meinte, als er sagte, dass sie die Schafe des Herrn weiden sollten, denn während der Gute Hirte noch auf Erden weilte, hatte er sie mit Anweisungen von Stadt zu Stadt ausgesandt „zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Indem ihr aber hingehet, prediget und sprechet: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen (herbeigekommen, Weizsäcker).“ (Matth. 10:1-16) Die Aufzeichnung besagt, dass er siebzig reife, treue Jünger aussandte, um an diesem Hirten-Werk teilzunehmen. (Luk. 10:1-17) Es stimmt, dass der Auftrag, dieses Evangelium vom Königreich zu predigen, einem jeden Gliede des Volkes Gottes zufällt, doch trifft dies besonders auf jene zu, die der Herr in seiner Theokratischen Organisation zu Dienern bestellt. Dass dem so ist, geht aus den Ereignissen nach Pfingsten hervor. Damals, bei jener Gelegenheit, wurde ein guter Teil der Kraft des Herrn und des heiligen Geistes auf alle Anwesenden ausgegossen, auf Brüder wie auf Schwestern, auf alt wie jung, auf Diener wie Nichtdiener. Indes waren die Apostel als eingesetzte Diener besonders eifrig, ihre Liebe zu Gott und seinem Königreich zu beweisen. Auf der Suche nach den Schafen des Herrn, um sie zu finden und zu weiden, gingen sie bis zum Äussersten. Wie Petrus, Jakobus, Johannes, Judas und Paulus in der Einführung zu ihren Briefen es erwähnten, verstanden sie, dass sie als Schafwärter über die Herde Knechte, Diener des Herrn waren. (2. Pet. 1:1; Jak. 1:1; Off. 1:1; Judas 1; Phil. 1:1; Titus 1:1) Petrus nahm in dieser Stellung Christus Jesus zu seinem Vorbild und Beispiel, und er spornte seine Mitdiener an, dasselbe zu tun. Paulus tat ebenso, wenn er erklärte: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi.“ — 1. Petr. 2:21; 1. Kor. 11:1; 1. Thess. 1:6.

15. Ist es leicht, Diener der Herde zu sein? Wie veranschaulichte dies Paulus?

15 Paulus schreibt, dass es keine leichte Aufgabe sei, ein Apostel und Diener der Herde zu sein. Während ihm seine grösseren Verantwortlichkeiten und Dienstvorrechte viel Freude und Befriedigung brachten, schienen sie ihm auch grössere Leiden und Bedrängnisse nach dem Fleische zu bringen, wie er schreibt: „Denn mich dünkt, dass Gott uns, die Apostel, als die Letzten dargestellt hat, wie zum Tode bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als Menschen. Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christo; wir schwach, ihr aber stark; ihr herrlich, wir aber verachtet. Bis auf die jetzige Stunde leiden wir sowohl Hunger als Durst und sind nackt und werden mit Fäusten geschlagen und haben keine bestimmte Wohnung und mühen uns ab, mit unseren eigenen Händen arbeitend. Geschmäht, segnen wir; verfolgt, dulden wir; gelästert, bitten wir; als Auskehricht der Welt sind wir geworden, ein Auswurf aller bis jetzt.“ (1. Kor. 4:9-13) Wahrlich, Paulus erduldete vieles, während er sich als treuer Diener der Herde auf Wegen der Pflicht befand. Nicht in eigener Kraft indes, sondern durch die Gnade und Kraft des Herrn, wie er dies bei einer andern Gelegenheit schreibt: „Der Herr aber stand mir bei und gab mir Kraft, damit durch mich die Predigt vollbracht würde und alle Heiden sie hören sollten, und ich wurde errettet aus dem Rachen des Löwen.“ — 2. Tim. 4:17, Zürcher B.

RELIGIÖSE MIETLINGE ÜBERNEHMEN DIE HERDE

16, 17. Wann schlichen sich falsche Hirten ein, und wie benahmen sie sich?

16 Treulich mühten sich die Apostel als Diener im Felde ab, jagten verlorenen Schafen nach, weideten sie, wenn sie solche fanden, kämpften für die Herde gegen alle Abtrünnigen, gegen Unordentliche und gegen jene Verschlinger, die unter den Geschwistern Spaltung anzurichten suchten. Unter dieser Theokratischen Organisation gedieh die Herde und nahm an Zahl zu, und manche Schafe wurden von den mageren, unfruchtbaren Weideplätzen des Heidentums in das fruchtbare Weideland wahren Christentums versammelt. Nicht lange jedoch, nachdem die Apostel vom Schauplatz verschwunden waren, schwangen sich Nichtswürdige zu Häuptern oder Herren über die Herde auf. Da sie ihre Pflichten, die sie als Diener hätten erfüllen sollen, ganz und gar vernachlässigten und den Bedürfnissen der Herde lässig und gleichgültig gegenüberstanden, lehnten sie es nicht nur ab, auszuziehen und verlorenen Schafen nachzujagen, sondern weigerten sich sogar, jene zu weiden und für sie zu sorgen, die schon versammelt waren. Sie nannten sich Hirten, doch wenn Wölfe hereinkamen, um die Herde zu verderben und zu verschlingen, so flohen diese Betrüger und wiesen es zurück, für die Schafe zu kämpfen. Demzufolge ereilte sie das grimmige Gericht Jehovas.

17 Es war ein trauriger Zustand, eben wie der Apostel Paulus warnend gesagt hatte, dass es sein werde, wenn die eingesetzten Diener ihrer Aufgabe nicht treu wären: „Habet nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der heilige Geist euch als Aufseher gesetzt hat, die Versammlung Gottes zu hüten, welche er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen. [Denn] ich weiss [dieses], dass nach meinem Abschiede verderbliche Wölfe zu euch hereinkommen werden, die der Herde nicht schonen. Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her. Darum wachet.“ (Apg. 20:27-31) Auch zur Zeit des Judas hatten sich etliche eingeschlichen, um ‚ohne Furcht sich selbst zu weiden‘. (Judas 12) Es waren Verderbte und Abtrünnige. Da sie den Beifall und das Lob von Menschen begehrten und die Schafe für sich haben wollten, machten sie einen Beutezug in die Hürde des Guten Hirten und trieben Jünger weg in ihre eigenen Religionsreviere: „Ja, sie sind gierige Hunde, die nie genug haben, und sie sind Hirten ohne Verständnis; sie alle schauen auf ihren eigenen Weg, ein jeder auf seinen Gewinn, von seinem Revier her.“ (Jes. 57:11, engl. B.) Als Hirten ohne Verständnis scherten sie die Schafe selbst zur Winterszeit. Wie gefrässige Hunde, die nie satt sind, weideten sie sich beständig auf Kosten der Schafe.

18. Wie haben sie sich erhöht? In was für Religionssystemen?

18 Diese Aufgeblasenen, Pompösen, die sich anmassend das Hirtenamt über die Schafe aneigneten, blickten mit Hohn und Verachtung auf die zwar wichtige aber doch nur bescheidene Stellung eines Dieners oder Sklaven in der Gemeinde des Herrn hinab. Stolz und hochmütig schoben sie das Vorrecht, Diener zu sein, beiseite und setzten sich selbst als Geistliche ein (als eine Klasse, die weder durch Christus noch die Apostel vorgesehen war) und gaben sich selbst schmeichelhafte Titel wie Bischof, Erzbischof, Metropolit, Papst, Oberster Pontifex usw. (Matth. 23:5-11) Mit Gewalt und Grausamkeit herrschten sie über ihre Herden. Das war der Zustand zur Zeit, da Konstantin der Grosse im vierten Jahrhundert n. Chr. die Grundlage der katholischen Kirche legte, und durch die Jahrhunderte hinab haben seither die zahlreichen Sekten und Kultgemeinschaften der Christenheit Personen, die Schafen gleich sind, in ihren Kirchgemeindehürden festgehalten, wo sie geplündert, ausgebeutet, geschert und zum Vergnügen und Nutzen der falschen Hirten verschlungen werden. „Mein Volk war eine verlorene Schafherde,“ sagt Jehova durch den Mund Jeremias, „ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische Berge; sie gingen von Berg zu Hügel, vergassen ihre Lagerstätte. Alle, die sie fanden, frassen sie; und ihre Feinde sprachen: Wir verschulden uns nicht, weil sie gegen Jehova gesündigt haben.“ — Jer. 50:6, 7.

19, 20. Was wird Jehova für die Schafe und was für die falschen Hirten tun?

19 Die falschen Hirten mögen es nicht erwarten, doch wird sie der Grosse Hirte Jehova als schuldig befinden, weil sie die Schafe seiner Herde in die Irre führten, und sein brennender Zorn und Grimm ist gegen alle diese entflammt, wie er sagt: „Mein Zorn ist entbrannt über die Hirten, und ich will die Böcke strafen. Denn der Herr der Heerscharen will seine Herde . . . besuchen.“ (Sach. 10:3, Schlachter) Jawohl, vor langem hat Jehova verheissen, dass er zu seiner eigenen bestimmten Zeit seine Herde verstreuter Schafe besuchen und die falschen Hirten gerecht bestrafen werde.

20 Jehova, der Grosse Hirte, ist wohl imstande, durch die Hand seines Oberhirten, des grösseren David, die Schafe von den Bedrückern, den gehörnten, zu trennen. Als er kam, um seine Herde von der Macht der gesetzlosen Hirten zu befreien, trennte er sie somit auch von den gehörnten Bedrückern, welche die Kranken und Schwachen stossen und drängen, die Botschaft vom Königreich mit Füssen treten und die klaren Wasser der Wahrheit trüben. Jehova errettet seine Schafe von all dem Bösen und führt sie auf den Königreichshöhen seines Berges auf gute Weiden. — Hesekiel 34.

DIE ZERSTREUTE HERDE WIEDER SAMMELN

21. Wie ist Hesekiels Prophezeiung über den „einen Hirten“ wahr geworden?

21 Die Ereignisse, die sich an diesem „Tage des Gewölks und Wolkendunkels“ unseres zwanzigsten Jahrhunderts eingestellt haben, zeigen ausser allem Zweifel, dass sich Hesekiels Prophezeiung zu unserer Zeit vollständig erfüllt hat. Jehova hat den „Überrest“ seines Volkes aus den weitentlegenen Ländern der Christenheit, wohin sie zerstreut wurden, versammelt. Über sie hat Gott „meinen Knecht“ Christus Jesus, den grösseren David, eingesetzt, und dieser „eine Hirte“, der Oberhirte, weidet sie. Während einer gewissen Zeit vor dem Jahre 1918 n. Chr. wurde der Weg des Herrn bereitet, und dann kam der Herr plötzlich zu seinem Tempel, um dort mit seinen Knechten Abrechnung zu halten, die Treuen zu belohnen und die Untreuen zu strafen. Jesus beschreibt uns dies in seiner grossen Prophezeiung über „das Ende der Welt“, in Matthäus 24:42-51. Wie Maleachi es voraussagte, sollte es eine Zeit feurigen Gerichts von gewisser Dauer sein, bis all die bösen Knechte aus der Mitte des Überrests des Herrn weggefegt wären. — Mal. 3:1-3.

22. Wie ist seit 1918 die Theokratische Organisation wiederhergestellt worden?

22 Das Versammeln des Überrests, die Heimsuchung seiner Bedrücker mit Strafe, die Einsetzung des Oberhirten zum König und die Wiederaufrichtung der Theokratischen Organisation, wie sie zur Zeit der Apostel bestanden hatte, wurde auch noch durch einen andern Propheten, nämlich durch Jeremia, vorausgesagt. (Jer. 23:1-8) Da Christus Jesus, der Hirte und König im Amte ist, ging es seit der Wiedersammlung des Überrests von 1918 an unter ihnen eilends der Aufrichtung einer Theokratischen Organisation entgegen, die in ihren Richtlinien der vor 1900 Jahren bestehenden ähnlich ist. Alle erkannten somit die Tatsache, dass Jehova, der Grosse Hirte, über allen ist; dass Christus Jesus, der auf den Thron gesetzte regierende König der himmlischen Theokratischen Herrschaft, der Oberhirte Jehovas ist; dass hier auf Erden die Organisation des „treuen und klugen Knechts“ über alle Königreichsinteressen gesetzt ist; und dass in dieser Theokratischen Einrichtung treue, reife Brüder als ihre verschiedenen Diener eingesetzt worden sind, damit sie sich der Bedürfnisse der Schafe des Herrn annehmen, diese bedienen und für sie sorgen.

23, 24. Wie erklären wir es, dass heute eine so grosse Herde da ist? Wer weidet sie?

23 Die Herde, die Christus Jesus nachfolgte, war zuerst klein an Zahl; es war nur eine „kleine Herde“, und als das Wiedersammlungswerk nach dem Kommen des Herrn zum Tempel im Jahre 1918 begann, weilte nur ein kleiner Überrest dieser kleinen Herde noch auf Erden. (Luk. 12:32) Heute jedoch gibt es eine grosse, mächtige Herde von Schafen, von sanftmütigen, belehrbaren Menschen, die dem Guten Hirten folgen, so wie Jesus gesagt hatte, dass es sein werde. „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe [nicht aus dem Hofe der „kleinen Herde“] sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde, e i n Hirte sein.“ (Joh. 10:16) Das Gleichnis von den „Schafen und Böcken“ enthüllt, dass Christus Jesus diese „andern Schafe“ zu versammeln und zu „bringen“ begänne, nachdem er 1914 als König auf den Thron und 1918 als Richter zum Tempel gekommen sei. „Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle [heiligen] Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Throne der Herrlichkeit sitzen; und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.“ — Matth. 25:31, 32.

24 In diesem Werk des Scheidens, das jetzt unter den Nationen vor sich geht, werden die „andern Schafe“ zur Rechten, auf die Seite der Gunst des Königs gestellt. Das Offenbarungsgesicht, das Johannes hatte, beschreibt diese „andern Schafe“ als eine „grosse Volksmenge“ von Menschen guten Willens, die in den vergangenen Jahren versammelt worden sind und jetzt freudig singen: „Das Heil unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme!“ Nie wieder werden sie hungern oder dürsten, „denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen der Wasser des Lebens.“ (Off. 7:9-17) Eine Anzahl Schafe sind seit zwanzig bis dreissig Jahren in dieser Organisation des Herrn, dieser einen Herde, gewesen, andere seit viel kürzerer Zeit, und noch andere studieren wie neugeborene Lämmer diese Zeitschrift, den Wachtturm, zum erstenmal. Doch Jehova und Christus Jesus weiden die „Schafe“, ob jung oder alt, alle zusammen. „Siehe, der Herr, Jehova, kommt mit Kraft, . . . Er wird seine Herde weiden wie ein Hirt, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen (sammelt sie mit seinem Arm; Seiner Rechten Christus Jesus, Septuaginta, Bagster; Zürcher B.) und in seinem Busen tragen, die Säugenden wird er sanft leiten.“ — Jes. 40:10, 11.

25. Was tut die Geistlichkeit jetzt, doch was tun die treuen Knechte?

25 Dieses Versammeln der halb verhungerten „andern Schafe“ durch den Guten Hirten aus den durch Dürre heimgesuchten Bollwerken der Christenheit ist so eilends vorangegangen, seitdem der Herr zum Tempel kam, dass es die Geistlichen und die Herren ihrer Herde mit Furcht und Angst erfüllt und sie veranlasst hat, in bitterer Wut zu heulen. Sie sehen, dass dieses gerechte Werk des Herrn ihre kirchlichen Pferche sprengt und all die „Schafe“ daraus herausbringt, so dass nur die „Böcke“ zurückbleiben, und so heulen sie und fluchen und knirschen mit den Zähnen im Zorn über diesen Verlust an Mitgliedern und Einkünften. „Heulet, ihr Hirten, und schreiet! und wälzet euch in der Asche, ihr Herrlichen (Herren, Zürcher B.) der Herde! denn eure Tage sind erfüllt, um geschlachtet zu werden; und ich zerstreue euch, dass ihr hinfallen werdet wie ein kostbares Gefäss. Und die Zuflucht ist den Hirten verloren, und das Entrinnen den Herrlichen [Herren] der Herde. Horch! Geschrei der Hirten, und Heulen der Herrlichen der Herde; denn Jehova verwüstet ihre Weide.“ (Jer. 25:34-36) Besser dass sie jetzt heulen; denn wenn dieses Werk binnen kurzem vollendet ist, werden die falschen Hirten der Christenheit in der Schlachtung von Harmagedon für immer zum Schweigen gebracht! Daher all ihr treuen Diener: Weidet jetzt die Herde!

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