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  • „Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern ...“
    Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
    • 11. Kapitel

      „Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern ...“

      1. Welche Verhältnisse hinsichtlich einer Streitmacht bestanden zur Zeit Sacharjas in Israel im Vergleich mit der heutigen Republik Israel?

      STAND in dem Israel der Tage des Propheten Sacharja irgendeine Streitmacht unter Waffen? Nein, nicht wie in der heutigen Republik Israel, in der sogar Frauen wehrpflichtig sind.

      2. Wie lange war der in die Heimat zurückgeführte Überrest ohne eine Streitmacht gewesen, und welche Frage entsteht daher über den Bau des Tempels?

      2 Damals, im Jahre 522 v. u. Z., während der kurzen Herrschaft des persischen Königs Artaxerxes (Gaumatas, des Magiers), als die samaritanischen Widersacher den israelitischen Tempelbauleuten „mit Waffengewalt“ Einhalt geboten, musterten die Israeliten in Jerusalem keine Streitmacht, um sie zu bekämpfen. (Esra 4:7-24) Später, im elften Mondmonat (Schebat) des Jahres 519 v. u. Z., am vierundzwanzigsten Tag des Monats, als Sacharja seine fünfte Vision hatte, gab es in Jerusalem und im Lande Juda immer noch keine Streitmacht. Das war noch im zweiten Jahr des Königs Darius I., der als der Herrscher des Perserreiches dem Artaxerxes gefolgt war. Wäre es den Israeliten möglich, den Tempel in Jerusalem zu vollenden, ohne durch eine eindrucksvolle Streitmacht von einer Machtstellung aus vorzugehen? Die fünfte Vision, die an Sacharja erging, beantwortet die Frage.

      3. (a) Aus welchem Zustand wird Sacharja aufgeweckt, bevor ihm die fünfte Vision zuteil wird? (b) Was berichtet Sacharja dem Engel, der die Dinge deutet, über das, was er sieht?

      3 Nach der Glauben einflößenden Vision hinsichtlich des Hohenpriesters Josua, des Sohnes Jehozadaks, scheint der Prophet Sacharja in einen Geisteszustand der Überlegung und des Nachsinnens geraten zu sein, so daß es aussah, als ob er schlafe. Aber die Reihe der Visionen war noch nicht geschlossen; er sollte Weiteres sehen. Daher fährt er fort, zu uns über den Engel zu sprechen, der ihm die Dinge deutete und erklärte: „Und der Engel, der mit mir redete, kam dann zurück und weckte mich auf gleich einem Mann, der aus seinem Schlaf aufgeweckt wird. Dann sprach er zu mir: ,Was siehst du?‘ Da sprach ich: ,Ich habe gesehen, und siehe! da ist ein Leuchter, ganz von Gold, mit einer Schale oben darauf. Und seine sieben Lampen sind darauf, ja sieben; und die Lampen, die oben darauf sind, haben sieben Röhren. Und da sind zwei Olivenbäume neben ihm, einer auf der rechten Seite der Schale und einer auf ihrer linken Seite.‘ “ — Sacharja 4:1-3.

      4. Der Anblick jenes Leuchters weckt in uns Erinnerungen an welches Haus, und warum?

      4 Können wir uns im Geiste das Bild vorstellen, das Sacharja gezeigt wurde? Jener goldene Leuchter mit seinen sieben Armen, worauf sieben Lampen sind, die mit Olivenöl gespeist werden, weckt Erinnerungen an Jehovas Haus der Anbetung. In Israel stand früher, von den Tagen des Propheten Moses an bis zu den Tagen des Königs David, in jenem Haus der Anbetung in seinem ersten Abteil, dem Heiligen, ein goldener Leuchter. (2. Mose 40:1-25) Die Vision dieses Leuchters war daher sehr passend, weil sie mit dem Wiederaufbau des Tempels zu tun hatte.

      5. Wie wurden die sieben Lampen von einem zentralen Reservoir aus mit Brennstoff zur Beleuchtung versehen, und wie wurde bewirkt, daß dieser Vorrat an zentraler Stelle voll blieb?

      5 An zentraler Stelle war für die sieben Lampen ein Vorrat an Beleuchtungsöl gespeichert, nämlich in der Schale oben auf dem goldenen Leuchter, von der sieben Röhren ausgingen, eine Röhre nach jeder einzelnen Lampe hin, um ihr Öl aus dem zentralen Vorrat zuzuführen. Doch woher bekam diese Schale ihren Ölvorrat, und in welcher Regelmäßigkeit? Von den zwei Olivenbäumen, die neben der Schale standen, von einem Baum zu ihrer Rechten und dem anderen Baum zu ihrer Linken. Diese Bäume konnten eine ständige Vorratsquelle sein, und sie waren ganz nahe, ohne daß Öl von weit her zugeführt werden mußte.

      6. Wieso war es nur e i n Leuchter, obwohl es sieben Lampen waren?

      6 Da es insgesamt nur e i n Leuchter war, waren seine sieben Lampen alle durch Arme mit ihm verbunden, die von einem zentralen Stamm ausgingen.

      7. Was fragte Sacharja nun den Engel in bezug auf den Leuchter?

      7 Diese Vision war bedeutungsvoll. Daher ging Sacharja sogleich darauf ein: „Dann antwortete ich und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, und sagte: ,Was bedeuten diese Dinge, mein Herr?‘ Da antwortete der Engel, der mit mir redete, und sprach zu mir: ,Weißt du wirklich nicht, was diese Dinge bedeuten?‘ Darauf sprach ich: ,Nein, mein Herr.‘ “ — Sacharja 4:4, 5.

      8, 9. (a) Auf welche Weise können wir gleichwie Sacharja aus dieser Vision Nutzen ziehen? (b) Welche Antwort gibt der Engel dem Sacharja, und was vermittelt uns dies statt einer eingehenden Erklärung der Einzelheiten?

      8 Gleich dem Propheten Sacharja möchten wir der Vision nicht unsere eigene Deutung geben. Wir wollen von Jehova der Heerscharen durch seinen Engel belehrt werden. Nur wenn wir die göttliche Wahrheit aus der rechten Quelle erhalten, können wir aus der Vision Nutzen ziehen. Als der Engel, der als Ausleger diente, von Sacharja befragt wird, geht er vorerst nicht auf den Sinn aller Einzelheiten der Vision ein. Statt dessen weist er uns auf die Quintessenz, die allumfassende Lehre, der Vision als Ganzes hin. Dies verleiht einer Vision, die von nur einem Leuchter handelt, Frische und Nachdruck.

      9 „Somit“, sagt Sacharja, „antwortete er und sprach zu mir: ,Dies ist das Wort Jehovas an Serubbabel und besagt: „ ‚Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt. Wer bist du, o großer Berg? Vor Serubbabel wirst du zu ebenem Land werden. Und er wird bestimmt den Hauptstein hervorbringen. Da werden laute Zurufe sein: ,Wie lieblich! Wie lieblich!‘ “ ‘ “ — Sacharja 4:6, 7.

      DIE SCHRANKE WIRD ZUNICHTE

      10. Welchem Widerstand sah sich Serubbabel gegenüber, und wie machte dieser erscheinen, besonders im Hinblick auf welche Umstände?

      10 Hätte einer von uns den Widerstand der heidnischen Statthalter der persischen Provinzen auf dieser Seite (der westlichen Seite) des Euphrat verspüren wollen? Nicht nur das, hätte wohl ein einziger von uns den Widerstand des Herrschers des ganzen Perserreiches, des Königs Darius I., verspüren wollen? Dieser Widerstand war Serubbabel vorübergehend im Wege, als er in jenem Jahr, 519 v. u. Z., daranging, Jehovas Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. (Esra 5:3 bis 6:2) Das würde in der Tat wie ein „großer Berg“ erscheinen, der der Wiederaufrichtung des Tempels bis zum erfolgreichen Ende im Wege stand, nicht wahr? Serubbabel besaß unter den weniger als fünfzigtausend Mann, die im Jahre 537 v. u. Z. mit ihm aus Babylon zurückgekehrt waren, keine Streitmacht. Wie konnte er denn irgendeiner bewaffneten Invasion Protestierender, die das Tempelwerk stillegen wollten, standhalten? Welche Macht hatte er oder hatten seine Mitisraeliten? Er kannte König Darius I. nicht persönlich und hatte keinen politischen Vorteil durch ihn, noch übte er irgendwelchen Einfluß auf ihn aus. Wie konnte er denn je erwarten, Jehovas Haus der Anbetung zu vollenden, ohne schwer bestraft zu werden?

      11. (a) Wie lautet Gottes Antwort auf die Frage? (b) Was also mußte Serubbabel im Tempelwerk Antrieb geben, und warum?

      11 Fragen wir heute oder fragte der Statthalter Serubbabel damals: „Wie denn?“? Zurück kommt die Antwort vom größten, obersten Militärbefehlshaber: „ ,Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt.“ (Sacharja 4:6) Serubbabel brauchte sich weder wegen einer Streitmacht Sorgen zu machen noch wegen einer Kraft, die aus irgendeiner menschlichen Quelle käme. Er mußte einzig und allein auf den Einen vertrauen, der ihm durch seine Propheten gesagt hatte, er solle das Werk fortsetzen und sich auf den Geist dieses Einen, der höchsten Autorität, verlassen. Der Geist dieses Einen ist natürlich eine unsichtbare wirksame Kraft, ist aber unwiderstehlich, überwältigend, stets erfolgreich und triumphiert jederzeit. Diese Kraft verrichtet ihr Werk unsichtbar, zeitigt aber Ergebnisse auf eine Weise, wie der göttliche Quell dieses Geistes es haben will. Die gesamte Streitmacht der Erde und jegliche politische und religiöse Macht unter der ganzen Menschheit können gegen seine heilige wirksame Kraft, wenn sie in Tätigkeit ist, nicht standhalten. Als der Statthalter Serubbabel das Tempelwerk fortsetzte, diente ihm dieser Geist als Antrieb.

      12. Was sollte jener bildliche ‘große Berg’ vor Serubbabel werden, und inwiefern war die Erfüllung von Jesaja 40:4, 5 eine Zusicherung dafür?

      12 Was ist denn der bildliche ‘große Berg’, der im Wege steht? Jehova der Heerscharen sagt zu ihm: „Vor Serubbabel wirst du zu ebenem Land werden.“ Vor Serubbabel und dem treuen Überrest, der mit ihm aus Babylon zurückgekehrt war, hatte Jehova die Prophezeiung aus Jesaja 40:4, 5 erfüllt: „Jedes Tal werde erhöht, und jeder Berg und Hügel werde erniedrigt. Und der höckerige Boden soll ebenes Land werden und der holperige Boden eine Talebene. Und die Herrlichkeit Jehovas wird bestimmt geoffenbart werden, und alles Fleisch miteinander soll sie sehen, denn der Mund Jehovas selbst hat es geredet.“ Gott konnte nun im Fall dieses ‘großen Berges’, der in jenem Jahr, 519 v. u. Z., vor dem Statthalter Serubbabel stand, etwas Ähnliches tun. Laßt uns beachten, wie er das tat, durch keine großen Anstrengungen Serubbabels, sondern durch Gottes Geist.

      13. (a) Wie hatte Jehova früher, am 24. Kislew 520 v. u. Z., Serubbabel durch Haggai eine Zusicherung wider die feindliche Streitmacht gegeben? (b) Was würden die Widersacher sicherlich tun, nachdem Serubbabel zufolge des Ansporns durch die fünfte Vision Sacharjas handelte?

      13 Gerade zwei Monate zuvor hatte er erklärt, wie er mit den militärischen Heerscharen des Feindes verfahren werde, indem er sprach: „Ich erschüttere die Himmel und die Erde. Und ich werde gewißlich den Thron von Königreichen umstürzen und die Stärke der Königreiche der Nationen vertilgen; und ich will den Wagen und die darauf Fahrenden umstürzen, und die Rosse und ihre Reiter werden gewißlich niedersinken, ein jeder durch das Schwert seines Bruders. ,An jenem Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ,werde ich dich nehmen, o Serubbabel, du Sohn Schealtiels, mein Knecht‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und ich werde dich gewißlich wie einen Siegelring setzen; denn dich habe ich erwählt‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.“ (Haggai 2:20-23) Wider das, was der Statthalter Serubbabel und seine Mitarbeiter an jenem Tag (24. Kislew 520 v. u. Z.) bei der Grundlegung des Tempels in Jerusalem taten, mögen die Statthalter der Provinzen westlich des Euphrat beim König Darius I., der in Schuschan (Persien) residierte, Berufung eingelegt haben. Und sicherlich werden jene Statthalter der Provinzen beim König Darius I. protestiert haben, als Serubbabel das Tempelwerk zufolge des Ansporns durch diese fünfte Vision, die Sacharja ihm berichtete, fortsetzte.

      14. Was tat König Darius I. gemäß Esra 6:1-13, nachdem er die Berufung der erregten Statthalter der Provinzen erhalten hatte?

      14 Bis dahin hatte König Darius I. das von König Artaxerxes erlassene Verbot gegen den Tempelbau bestehen lassen. Was aber tat er, nachdem die Berufung der erregten Statthalter der Provinzen bei ihm eingetroffen war?

      Damals war es, daß Darius, der König, Befehl erteilte, und man stellte im Urkundenhaus der Schätze, die dort in Babylon niedergelegt wurden, eine Nachforschung an. Und zu Ekbatana, am befestigten Platz, im Gerichtsbezirk von Medien, da fand sich eine Buchrolle, und das Memorandum darin war wie folgt geschrieben:

      „Im ersten Jahr des Cyrus, des Königs, erließ der König Cyrus einen Befehl hinsichtlich des Hauses Gottes in Jerusalem: Das Haus werde als der Ort, an dem man Schlachtopfer opfert, wieder aufgebaut, und seine Grundlagen müssen festgelegt werden; seine Höhe sei sechzig Ellen, seine Breite sechzig Ellen, mit drei Schichten an ihren Platz gerollten Steinen und einer Schicht Holz; und die Kosten sollen aus dem Haus des Königs bestritten werden. Und man gebe auch die goldenen und silbernen Gefäße des Hauses Gottes zurück, die Nebukadnezar aus dem Tempel, der in Jerusalem war, genommen und nach Babylon gebracht hat, damit sie in den Tempel gelangen, der in Jerusalem an seinem Ort ist, und im Hause Gottes niedergelegt werden.

      Nun denn, Tattenai, der Statthalter jenseits des ,Stromes‘, Schethar-Bosnai und ihre Amtsgenossen, die Unterstatthalter, die jenseits des ,Stromes‘ sind, haltet euch von dort fern. Laßt das Werk an jenem Hause Gottes ungestört. Der Statthalter der Juden und die älteren Männer der Juden werden dieses Haus Gottes an seiner Stelle wieder aufbauen. Und von mir ist Befehl erteilt worden im Hinblick auf das, was ihr mit diesen älteren Männern der Juden zum Wiederaufbau jenes Hauses Gottes tun werdet; und aus dem königlichen Steuerschatz jenseits des ,Stromes‘ werden die Kosten unverzüglich diesen körperlich tauglichen Männern ohne Unterbrechung erstattet werden. Und was benötigt wird, junge Stiere wie auch Widder und Lämmer zu den Brandopfern für den Gott des Himmels, Weizen, Salz, Wein und Öl, so, wie die Priester sagen, die in Jerusalem sind, möge ihnen beständig, Tag für Tag, gewißlich gegeben werden, damit sie dem Gott der Himmel unaufhörlich beschwichtigende Opfergaben darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten mögen. Und von mir ist Befehl erteilt worden hinsichtlich irgend jemandes, der diesen Erlaß übertritt, daß ein Balken aus seinem Hause gerissen und er daran geschlagen und sein Haus deswegen in einen öffentlichen Abort umgewandelt wird. Und möge der Gott, der seinen Namen dort hat weilen lassen, irgend jemand, ob König oder Volk, stürzen, der seine Hand ausstreckt, um eine Übertretung zu begehen und dieses Haus Gottes zu zerstören, das in Jerusalem ist. Ich, Darius, erteile in der Tat Befehl. Er möge unverzüglich ausgeführt werden.“

      Dann taten Tattenai, der Statthalter jenseits des ,Stromes‘, Schethar-Bosnai und ihre Amtsgenossen, sobald Darius, der König, Bescheid gesandt hatte, unverzüglich so. — Esra 6:1-13.

      15. (a) Wem allein können wir diese überraschende Wendung der Ereignisse zuschreiben, und warum? (b) Was würde Serubbabel mit dem Hauptstein des Tempels tun, wie Jehova, der dies vorauswußte, es sagte?

      15 War der Geist Jehovas der Heerscharen in dieser Sache wirksam und wegleitend? Die überraschende Wendung der Ereignisse können wir nur seinem Geist zuschreiben, denn es geschah weder durch irgendeine Streitmacht noch durch menschliche Kraft von seiten des Statthalters Serubbabel. Der bildliche „Berg“, den Oppositionsstreitkräfte vor Serubbabel aufgeworfen hatten, wurde für ihn zu „ebenem Land“. Sein Glaube an Jehova der Heerscharen und sein Mut, das Tempelwerk zu verrichten, wurden reichlich belohnt. Da Jehova vorauswußte, was er durch seinen unbezwingbaren Geist vollbringen würde, fuhr er fort, in jener fünften Vision zu Sacharja zu sagen: „Und er wird bestimmt den Hauptstein hervorbringen. Da werden laute Zurufe sein: ,Wie lieblich! Wie lieblich!‘ “ — Sacharja 4:7.

      DER ‘LIEBLICHE’ HAUPTSTEIN

      16. Von welch großer Wichtigkeit war dieser Hauptstein, und was würde dadurch, daß Serubbabel ihn hervorbringen würde, bezeugt werden?

      16 Dieser „Hauptstein“ war der krönende Stein des Tempels, der in Jerusalem wieder aufgebaut werden sollte. Er war der unentbehrliche Stein, der für den Tempel den Abschluß bildete. Indem der Statthalter Serubbabel ihn hervorbrächte, würde er bezeugen, daß er das Tempelwerk zur Vollendung bringen würde. Es gäbe für ihn als Jehovas Knecht jetzt keinen Stillstand. Jehovas Geist würde dafür sorgen!

      17. Warum würde der Tag, an dem der Hauptstein an seinen Platz gesetzt würde, ein Tag des Frohlockens sein, und warum würden die Zuschauer ausrufen: „Wie lieblich!“?

      17 Es wäre ein Tag grenzenlosen Frohlockens, wenn er diesen Hauptstein an seine Stelle setzte, um die erfolgreiche Vollendung des Tempels in der Stadt anzuzeigen, auf die Gott seinen heiligen Namen gelegt hatte. Die entzückte Menge der Zuschauer würde beim Anblick dieser krönenden Tat voller Bewunderung über diesen Hauptstein, der an seinem hervorragenden Platz wäre, in den Ruf ausbrechen: „Wie lieblich! Wie lieblich!“ Er war an sich schon schön, denn es war derselbe Stein, der vor den Hohenpriester Josua, den Sohn Jehozadaks, gelegt worden war und dessen Gravierung Jehova selbst durch sein Werkzeug eingraviert hatte. (Sacharja 3:9) Aber dieser gravierte Hauptstein erschien noch schöner, als er nun die ihm zugewiesene Stelle im Tempelgebäude einnahm und diesem ein ansprechendes Aussehen verlieh. Nicht nur hingen die entzückten Augen der Tempelbauleute an diesem Hauptstein, sondern mit ungeteilter Aufmerksamkeit ruhten besonders Jehovas „sieben Augen“ auf diesem Stein. Daß er an seine Stelle gesetzt wurde, war eine Rechtfertigung seines Wortes der durch Haggai und Sacharja geäußerten Prophezeiung.

      18. Wann kam jener Tag des Frohlockens gemäß der geschichtlichen Aufzeichnung?

      18 Jene Zeit des Frohlockens und der Rechtfertigung fiel auf den dritten Tag des Mondmonats Adar des Jahres 515 v. u. Z., denn so sagt es die geschichtliche Aufzeichnung: „Und die älteren Männer der Juden bauten und machten Fortschritte aufgrund der Prophezeiung Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Enkels Iddos, und sie bauten und beendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl von Cyrus und Darius und Artaxerxes, dem König von Persien. Und sie vollendeten dieses Haus bis zum dritten Tag des Mondmonats Adar, das ist im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius.“ — Esra 6:14, 15.

      19. Welch großartige Aussicht gibt uns jener prophetische religiöse Anlaß heute, und wodurch wird dies herbeigeführt werden?

      19 Welch großartige Aussicht gibt dieser historische, jedoch prophetische Anlaß heute allen, die die reine, unbefleckte Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes lieben! Sie weist auf die Zeit hin, da die wahre Anbetung des Souveränen Herrn Jehova in seinem geistigen Tempel in ihren Zustand der Vollkommenheit gebracht sein wird. Das wird der Fall sein, wenn Babylon die Große (das Weltreich der falschen Religion mit Einschluß der sektiererischen Christenheit) vernichtet worden ist und alle politischen, militärischen Einrichtungen und Gesellschaftsgruppen dieser Welt, die sogar die reine Religion bekämpfen, vernichtet worden sind und die gereinigte Erde nur mit dem Überrest geistiger Unterpriester des geistigen Israel und ihren Mitanbetern aus allen Nationen, Völkern und Stämmen übriggeblieben sein wird. Diese krönende Leistung wird gemäß den Worten Jehovas „nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist“ herbeigeführt werden.

      20. Welcher Statthalter hat einen besonders bevorrechteten Anteil an der kommenden Erfüllung der Prophezeiung?

      20 Der gegenbildliche Statthalter Serubbabel wird einen besonders bevorrechteten Anteil daran haben, die Erfüllung dieser göttlichen Prophezeiung in der Neuzeit herbeizuführen. Wir wissen, wer es ist — Jesus Christus, der jetzt von seinem himmlischen Thron aus über den treuen Überrest seiner geistigen Unterpriester und ihre Gott hingegebenen, getauften Mitanbeter regiert.

      21. Welche Eigenschaften, die in Jesus Christus vereinigt sind und auch durch Melchisedek vorgeschattet wurden, werden durch Serubbabel und Josua versinnbildlicht?

      21 Serubbabel schattete den verherrlichten König Jesus Christus in einer anderen Beziehung vor als der Hohepriester Josua, der Sohn Jehozadaks. Der Hohepriester Josua (den griechisch sprechende Juden „Jesus“ nannten) versinnbildlichte Jesus Christus bei seinen priesterlichen Amtshandlungen. Serubbabel, der für die Provinz Juda eingesetzte Statthalter, versinnbildlichte den Herrn Jesus Christus in seiner Eigenschaft als regierender König. Diese beiden Eigenschaften, die des Hohenpriesters und die des Regenten oder Statthalters, sind in dem verherrlichten Jesus Christus vereinigt, denn er wird auch von Melchisedek vorgeschattet, von dem in 1. Mose 14:18 gesagt wird: „Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten.“ In Hebräer 7:1 wird er „Melchisedek ..., König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten“, genannt. — Psalm 110:1-4.

      22. (a) Zum Schutz und zur Förderung welches Werkes benutzte Serubbabel seine Macht als Statthalter, und unter wessen Verordnung? (b) Wen schattete Serubbabel in bezug auf ein gleiches Werk und in bezug auf das Einebnen welches ‘großen Berges’ vor?

      22 Als Statthalter von Jerusalem und Juda förderte Serubbabel den Wiederaufbau des Tempels, wie König Cyrus dies verordnet hatte. Er benutzte seine Macht als Statthalter dazu, das Tempelwerk zu schützen. Offenbar unter dem Titel Scheschbazzar waren ihm von König Cyrus die heiligen „Geräte des Hauses Jehovas“ anvertraut worden, und diese heiligen Geräte brachte Serubbabel von Babylon nach Jerusalem, damit sie in dem wieder aufgebauten Hause Jehovas benutzt würden. (Esra 1:7 bis 2:2; 5:13-16) Mit Recht übernahm dann der Statthalter Serubbabel die Führung in der Grundlegung des zweiten Tempels Jehovas in Jerusalem. (Esra 3:8-10) Auf diese Weise wurde durch Serubbabel vorgeschattet, wie der regierende König Jesus Christus dem Werk der Wiederherstellung der reinen Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel Antrieb geben würde. Er würde den jetzt auf Erden lebenden Überrest der gesalbten, geistigen Unterpriester bei den Anstrengungen, die dieser seit dem Jahre 1919 u. Z. zur Wiederherstellung der reinen Anbetung Jehovas unter der ganzen Menschheit gemacht hat, beschützen. Den ‘großen Berg’ des Widerstandes und der Schwierigkeiten, der dieser Tätigkeit im Wege stand, hat er zu „ebenem Land“ gemacht.

      23. (a) Wie läßt sich Jesus Christus mit dem Statthalter Serubbabel in bezug auf die Förderung des Tempelbauwerkes vergleichen? (b) Auf welche Weise erfüllt er das Bild, den Hauptstein hervorzubringen und ihn an seine Stelle zu setzen?

      23 Gleich dem Statthalter Serubbabel, der den Hauptstein hervorbrachte und ihn im Jahre 515 v. u. Z. an seine Stelle setzte, wird der verherrlichte Jesus Christus das Werk der Wiederaufrichtung der Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel zur siegreichen Vollendung bringen. Durch seine unsichtbaren heiligen Engel wird er den ganzen noch benötigten Überrest geistiger Unterpriester sammeln und wird dessen Gliedern helfen, ihre Aufgaben im gegenbildlichen Heiligen des geistigen Tempels Jehovas auszuführen. Er selbst wird die Funktion des „Hauptsteins“ in dieser geistigen Vorkehrung zur Anbetung Jehovas erfüllen. Zu Gottes bestimmter Zeit wird er den ihm zugewiesenen Platz in diesem geistigen Bau der Anbetung einnehmen und so zu seiner Vollendung die letzte Hand anlegen. Gleich einem sinnbildlichen Hauptstein nimmt er die Schlüsselstellung zur Vervollkommnung dieser göttlichen Anbetungseinrichtung ein, in der er als der königliche Hohepriester für die ganze Menschheit dient. Wenn er seinen Platz einnimmt und Jehova Gott berichtet, daß er das Werk, die Anbetung durch alle notwendigen Unterpriester im geistigen Tempel in vollem Umfang wiederherzustellen, vollendet hat, wird dies zu einem ‘lieblichen’ Anblick gereichen.

      24. Wann werden Jehovas Anbeter dem großen Hauptstein zurufen: „Wie lieblich!“?

      24 In diesem heiligen Augenblick, wenn es offenbar wird, daß das Werk mit Bezug auf die wahre Anbetung trotz des Widerstandes Babylons der Großen und ihrer politischen Gönner vervollkommnet worden ist, werden alle wahren Anbeter Jehovas auf Erden mit einer nicht zu unterdrückenden Wertschätzung für das erfüllt sein, was der größere Statthalter, Jesus Christus, so erfolgreich vollbracht hat. Sie werden ihm als dem größeren Hauptstein mit den Worten zujubeln: „Wie lieblich! Wie lieblich!“

      DEN „TAG KLEINER DINGE“ NICHT VERACHTEN

      25. Weshalb sah das Werk des Aufbaus der theokratischen Organisation für Jehovas Anbetung, als es nach dem Kriege, im Jahre 1919 u. Z., begann, verächtlich aus?

      25 Als das Werk des Aufbaus der theokratischen Organisation zur Anbetung Jehovas im Nachkriegsjahr 1919 u. Z. begann, sah es in den Augen des religiösen Groß-Babylons und seiner militärischen, politischen Liebhaber verächtlich aus. Seine Verwirklichung schien ihnen ganz unmöglich zu sein. Warum dies? Weil der Überrest der gesalbten, geistigen Israeliten, der noch am Leben war, so klein war und international in üblem Ruf stand. (Matthäus 24:9) Als beispielsweise die Hauptversammlung der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung vom 1. bis 8. September 1919 in den Erholungsanlagen von Cedar Point (Ohio, USA) abgehalten wurde, wohnten nur etwa 6 000 den Zusammenkünften an den Wochentagen bei, und weitere Tausende, die diesem Kongreß so bald nach dem Ersten Weltkrieg nicht beiwohnen konnten, waren auf dem ganzen Erdenrund verstreut, etwa 17 961 Personen (nach unvollständigen Berichten), die zuvor, am 13. April 1919, der Feier des Abendmahls des Herrn beigewohnt hatten. Was waren diese Tausende Jehova hingegebener, getaufter Anbeter im Vergleich mit den Hunderten von Millionen Kirchenmitgliedern der Christenheit? Wie nichts!

      26. (a) Sollte der Überrest verachtet werden, weil er so klein war? (b) Wer brachte eine berichtigende Botschaft, und von wem wurde er gesandt?

      26 Sollte aber dieser Überrest geistiger Israeliten, der noch am Leben war, verachtet werden, weil er so klein war und keine „Streitmacht“ hatte? Die heute, mehr als fünfzig Jahre später, erkennbaren Tatsachen geben eine deutliche Antwort und beweisen, daß es der unfehlbare Gott war, der seinen Propheten Sacharja mit einer Botschaft sandte, um alle falschen Ideen zu berichtigen, die man — aus dem frühen Anschein der Dinge zu schließen — haben mochte. Man höre, wie Sacharja seinen Bericht fortsetzt: „Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und besagte: ,Die Hände Serubbabels selbst haben die Grundlage dieses Hauses gelegt, und seine eigenen Hände werden es beenden. Und du wirst erkennen müssen, daß Jehova der Heerscharen selbst mich zu euch gesandt hat. Denn wer hat den Tag kleiner Dinge verachtet? Und sie werden sich gewißlich freuen und das Senkblei in der Hand Serubbabels sehen. Diese sieben sind die Augen Jehovas. Sie schweifen umher auf der ganzen Erde.‘ “ — Sacharja 4:8-10.

      27. Wann wurde der bestimmte Beweis geliefert, daß es Jehova gewesen war, der Sacharja zum Volke gesandt hatte?

      27 Wenn es im Sinn irgendwelcher Glieder des heimgekehrten Überrestes der Juden im Lande Juda noch Zweifel gegeben hätte, so wußten sie nun — am dritten Tag des zwölften Mondmonats (Adar) des Jahres 515 v. u. Z. — bestimmt, daß es kein anderer als Jehova war, der Sacharja zu seinem Volk gesandt hatte. Der Bericht in Esra 6:14, 15 sagt uns: „Und die älteren Männer der Juden bauten und machten Fortschritte aufgrund der Prophezeiung Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Enkels Iddos, und sie bauten und beendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl von Cyrus und Darius und Artaxerxes, dem König von Persien. Und sie vollendeten dieses Haus bis zum dritten Tag des Mondmonats Adar, das ist im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius.“ Jehovas prophetisches Wort war gerechtfertigt!

      28. (a) Warum entging es Jehovas Augen nicht, als Serubbabel mit dem Senkblei in der Hand den Hauptstein im Tempel einsetzte? (b) Welches ähnliche, doch größere Ereignis wird für ihn eine noch größere Augenweide sein?

      28 Der Statthalter Serubbabel mag eine Lotleine mit einem Senkblei in der Hand gehalten haben, als er Jehovas Haus der Anbetung vollendete, indem er den unentbehrlichen Hauptstein an seinen Platz legte. Das zu sehen erfreute die Augen, besonders Jehovas Augen. Nichts entgeht seinen Augen. Es ist, als habe er einen vollständigen Satz — sieben — Augen, die auf der ganzen Erde umherschweifen, um alles zu beobachten, was getan wird, sei es von seinen Feinden oder von seinem ihm hingegebenen Volk. Bestimmt sahen seine Augen zu, als Serubbabel mit dem Senkblei in der Hand den Hauptstein legte. Seine eigenen Augen freuten sich mit denen der Glieder seines treuen Überrestes, der die Anbetung des wahren Gottes in seinem Leben an die erste Stelle setzte. Wieviel mehr werden sich seine alles beobachtenden Augen freuen, wenn sie den größeren Serubbabel das Werk der Wiederherstellung der reinen Anbetung auf Erden in seinem geistigen Tempel beenden sehen!

      „DIE ZWEI GESALBTEN“

      29. Welche Antwort wurde Sacharja gegeben, als er zuerst fragte, was die Vision des goldenen Leuchters bedeute, und wie sind wir nun imstande die Richtigkeit jener Antwort zu sehen?

      29 Erinnern wir uns hier an das, was der Engel dem Propheten Sacharja sagte, als er fragte, was der goldene Leuchter mit den sieben Lampen bedeute? Ja, er sagte folgendes: „ ‚Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt.“ (Sacharja 4:6) Jetzt können wir sehen, wie treffend dieser machtvolle Ausspruch ist, indem wir weitere in der Vision erscheinende Einzelheiten und die Erklärung dazu erfahren. Um uns in bezug auf diese Sache zufriedenzustellen, wird uns gesagt:

      30. Was veranschaulichten die zwei Olivenbäume neben dem Leuchter, wie der Engel es Sacharja sagte?

      30 „Und ich antwortete dann und sprach zu ihm: ,Was bedeuten diese zwei Olivenbäume auf der rechten Seite des Leuchters und auf seiner linken Seite?‘ Dann ergriff ich zum zweiten Mal das Wort und sprach zu ihm: ,Was sind die beiden Zweigbüschel der Olivenbäume, die durch die zwei goldenen Röhren die goldene Flüssigkeit aus sich hervorfließen lassen?‘ Da sprach er zu mir: ,Weißt du wirklich nicht, was diese Dinge bedeuten?‘ Darauf sprach ich: ,Nein, mein Herr.‘ Daher sprach er: ,Dies sind die zwei Gesalbten, die neben dem Herrn der ganzen Erde stehen.‘ “ — Sacharja 4:11-14.

      31. Wie wurde das Öl den Lampen zugeführt, warum war der Vorrat beständig, und was veranschaulichte das Öl?

      31 Sacharja hielt es für gut, seiner ersten Frage sogleich eine zweite folgen zu lassen, um nicht zu verfehlen, sich über etwas zu erkundigen, was er in seiner ersten Frage nicht erwähnt hatte. Diese zwei Olivenbäume standen, wie wir uns erinnern, zur Rechten und zur Linken der goldenen Schale, von der sieben Röhren zu den sieben Lampen am Leuchter ausgingen, um diese mit Öl aus einem zentralen Vorrat zu versehen. Woher empfing denn die goldene Schale oben auf dem Leuchter ihren eigenen Vorrat an Flüssigkeit zur Beleuchtung? Von dem Zweigbüschel des Olivenbaumes rechts und dem Zweigbüschel des Olivenbaumes links, und dies durch eine goldene Röhre von jedem Zweigbüschel aus. Die so gelieferte Flüssigkeit sah golden aus, und sie konnte ebensowenig abgestellt werden, wie jene zwei Olivenbäume ausgeschaltet werden konnten. Es blieb ein beständiger Vorrat, geradeso wie sein Quell lebendig und beständig war. Diese Flüssigkeit zur Beleuchtung veranschaulichte nicht eine Streitmacht noch menschliche Kraft, sondern, wie Jehova sagte, „meinen Geist“. Öl wurde somit dazu benutzt, Gottes Geist darzustellen. — Sacharja 4:6.

      32. (a) Welches ist der Quell des symbolischen ‘Olivenöls’? (b) Was wird durch den Leuchter, der solches Öl empfängt, symbolisiert?

      32 Geradeso, wie der Olivenbaum von Jehova Gott erschaffen worden war und Jehova somit seine Ölquelle ist, ist er der Quell des Geistes oder der unsichtbaren wirksamen Kraft, die die Flamme der wahren Anbetung Jehovas entfacht. Die zwei Olivenbäume veranschaulichen daher die zwei Werkzeuge, durch die er seinen Geist dem symbolischen Leuchter zuführt, das heißt seiner ‘heiligen Nation’, dem gesalbten Überrest der geistigen Israeliten. Wer sind denn die zwei Werkzeuge, die durch die zwei Olivenbäume symbolisiert werden?

      33. Wie wird in Offenbarung 11:3, 4 der Ausdruck „Ölbäume“ gebraucht, um Gottes lebende Geschöpfe zu symbolisieren, und wen also symbolisieren die zwei Olivenbäume in der Vision Sacharjas?

      33 Es ist nicht in Widerspruch mit der Heiligen Schrift, zu sagen, daß die zwei Olivenbäume vernunftbegabte Geschöpfe Gottes darstellen. In Verbindung mit der Vision des Tempels lesen wir das, was der christliche Apostel Johannes im letzten Buch der Bibel berichtet hat: „Und ich will meine zwei Zeugen ... mit Sacktuch bekleidet prophezeien lassen. Diese sind versinnbildlicht durch die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter und stehen vor dem Herrn der Erde.“ (Offenbarung 11:3, 4) Es wird erklärt, daß die zwei Olivenbäume der Vision Sacharjas die „zwei Gesalbten [buchstäblich: zwei Söhne des Öls]“ sind, „die neben dem Herrn der ganzen Erde stehen“. Wen also versinnbildlichen diese? Nicht die inspirierten Propheten Haggai und Sacharja, sondern zwei Personen, denen das Wort Jehovas der Heerscharen zu übermitteln Sacharja geboten wurde, nämlich den Hohenpriester Josua, den Sohn Jehozadaks, und den Statthalter Serubbabel.

      34. (a) Wie verlieh der Hohepriester und der Statthalter dem symbolischen Leuchter das symbolische Öl? (b) Wie versehen sich Serubbabel und Josua selbst beständig mit Gottes Geist?

      34 Durch die inspirierten Propheten Haggai und Sacharja wurde Jehovas Geist Josua und Serubbabel verliehen. Diese ihrerseits mußten beim Bauen des zweiten Tempels Jehovas die Führung übernehmen und dafür Jehovas Geist dem israelitischen Überrest verleihen. Diese zwei „Gesalbten“ sollten der ganzen wiederhergestellten Nation beständig Jehovas Geist einflößen, indem sie bis zum Ende im Werk beharrten und die Tempelarbeiter sowohl durch Worte der Ermahnung als auch durch ihr persönliches Beispiel ermunterten. Das konnten sie tun, wenn sie beständig neben Jehova, „dem Herrn der ganzen Erde“, ständen. Sie mußten in der Streitfrage der allein wahren Anbetung auf seiner Seite stehen und mußten beständig und ausschließlich ihm zugunsten dieser Anbetung dienen. Auf diese Weise würde das heilige Werk durch Jehovas Geist vollbracht werden. Da er der ‘Herr der ganzen Erde’ ist, erfüllt er diesbezüglich seinen Willen.

      35. Wen symbolisieren die zwei Olivenbäume in der neuzeitlichen Erfüllung der Vision?

      35 Wen versinnbildlichen in der Erfüllung dieser Vision in der gegenwärtigen „Zeit des Endes“ die „zwei Olivenbäume“, die „zwei Gesalbten“? Da sie in der ersten Erfüllung der Vision zur Zeit Sacharjas den Hohenpriester Josua und den Statthalter Serubbabel darstellten, werden sie nur die eine Persönlichkeit, nämlich Jehovas Gesalbten, den Messias oder Christus, versinnbildlichen, also Jesus, der mit dem heiligen Geist Gottes gesalbt wurde. — Jesaja 61:1-3; Lukas 4:1.

      36. (a) Inwiefern hat Jesus Christus in Verbindung mit Gottes Geist wie Josua, der Hohepriester, und wie der Statthalter Serubbabel gehandelt? (b) Wie ist er gleich den zwei Olivenbäumen beständig mit dem Geist versehen worden, und welchem symbolischen Leuchter hat er den Geist verliehen?

      36 Jawohl, Jesus, der Messias, wurde tatsächlich sowohl vom Hohenpriester Josua als auch vom Statthalter Serubbabel vorgeschattet. Bevor er seine loyalgesinnten Apostel auf Erden verließ, gab er ihnen die Verheißung, ihnen den Geist zu senden, der vom himmlischen Vater ausgeht. (Johannes 14:16, 17; 15:26; 16:13, 14) Darauf, am Pfingstfesttag des Jahres 33 u. Z., diente er in gleicher Weise wie die zwei Olivenbäume der Vision Sacharjas. An jenem Tage begann Jehova Gott, ihn dazu zu gebrauchen, der ‘heiligen Nation’ des geistigen Volkes Israel den heiligen Geist zuzuführen und auf sie auszugießen. (Apostelgeschichte 1:5; 2:1-35; Matthäus 3:11; Markus 1:7, 8; Lukas 3:16) Gleich den „zwei Gesalbten“ oder den „zwei Söhnen des Öls“ aus Sacharjas fünfter Vision steht Christus Jesus als Hoherpriester und Statthalter „neben dem Herrn der ganzen Erde“ und dient ihm beständig, denn er befindet sich zur Rechten Gottes in den Himmeln. (Apostelgeschichte 2:34-36; 7:56) In dieser Stellung kann er einen beständigen Vorrat des Geistes Gottes, des Herrn, dem symbolischen „Leuchter“ auf Erden, dem treuen Überrest des geistigen Israel, zuführen.

      37. (a) Wodurch gestärkt und unter wessen Führung verharren die Überrestglieder im Tempelwerk? (b) Wem wird daher die Beglückwünschung, der Lobpreis und die Ehre für den Erfolg im Tempelwerk zuteil werden?

      37 Nicht durch eine Streitmacht, sondern durch den nie versagenden Geist Gottes, des Allmächtigen, wirken die Glieder des gesalbten Überrestes unter ihrem himmlischen Statthalter und Hohenpriester Jesus Christus. Durch heiligen Geist angespornt und gestärkt, werden sie das Tempelwerk fortsetzen, bis es ganz vollbracht sein wird. Somit wird die Beglückwünschung, der Lobpreis und die Ehre für den endgültigen, krönenden Erfolg nicht dem Überrest der geistigen Unterpriester zukommen, sondern Jehova Gott, dem Quell des Geistes, der durch Jesus Christus als Gottes liebevollen Mitteilungskanal ausgeht.

  • Das Ende der Zulassung des Bösen
    Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
    • 12. Kapitel

      Das Ende der Zulassung des Bösen

      1. Was sollte die Nation Israel tun, um Jehovas Segen gemäß seinem Bunde zu empfangen, statt nur religiöse Formalitäten in seinem Tempel zu beobachten?

      DIE ehemalige Nation Israel besaß in Jerusalem das schöne Symbol der reinen Anbetung des einzig lebendigen und wahren Gottes. Es war sein heiliger, wieder aufgebauter Tempel. Doch sollte die Nation mehr tun, als in diesem Zentrum der Anbetung nur gewohnheitsmäßig zeremonielle Handlungen zu verrichten. Die erwählte Nation Israel mit ihrem wieder aufgebauten Tempel der Anbetung Jehovas in Jerusalem sollte täglich in dem ihr von Gott gegebenen ganzen Land dieser Religion gemäß leben. Dann wäre ihre Religion nicht nur eine fromme Formsache, sondern würde in ihrem Leben lebendig. Sie würde nicht dazu führen, das heilige Haus der Anbetung Jehovas zu entweihen. Sie würde weder Spott noch Schmach auf den Namen Gottes bringen. Dann könnte er die Anbeter, die im Lande wohnten, in Übereinstimmung mit der Verheißung seines feierlichen Bundes, den er mit der Nation geschlossen hatte, mit Freuden segnen. Er wäre nicht genötigt, einen tödlichen Fluch über diejenigen kommen zu lassen, die nicht dem Bunde gemäß lebten.

      2. (a) Was sollten die Anbeter Jehovas gemäß Psalm 97:10, 11 hassen? (b) In Übereinstimmung mit welchem Vorhaben Gottes sollten sie keine Bosheit in dem ihnen von Gott gegebenen Stande dulden?

      2 Seine aufrichtigen Anbeter müßten einen echten Haß gegenüber der Bosheit empfinden. Hierzu ermahnt sie der inspirierte Psalmist: „O ihr, die ihr Jehova liebt, hasset das Böse. Er behütet die Seele seiner Loyalgesinnten; aus der Hand der Bösen befreit er sie. Licht selbst ist aufgestrahlt für den Gerechten und Freude auch für die von Herzen Rechtschaffenen.“ (Psalm 97:10, 11) Da, wo diejenigen, die Jehova lieben, in dem ihnen von Gott gegebenen Stande weilen, sollte keine Bosheit geduldet werden. Zu seiner eigenen Zeit, an die er sich streng hält, wird er aller Bosheit auf der ganzen Erde samt all ihren schrecklichen Folgen ein Ende machen. Er wird das Böse nicht länger zulassen. Heißt diese glückliche Zeit für alle gerechtgesinnten Menschen willkommen!

      3. Welche Vision wurde nun in Übereinstimmung mit diesem Thema gegeben, und zu wessen Ermunterung wurde sie aufgezeichnet?

      3 Mit dieser beglückenden Aussicht stimmt das Thema der sechsten Vision überein, die dem Propheten Sacharja am vierundzwanzigsten Tag des elften Mondmonats (Schebat) im Jahre 519 v. u. Z. gegeben wurde. Um sie zu unserer Ermunterung für diese Zeit ihrer vollständigen Erfüllung aufzubewahren, wurde Sacharja zu ihrer Aufzeichnung inspiriert.

      DIE SECHSTE VISION

      4, 5. (a) Was berichtete Sacharja dem Engel, der als Ausleger diente, über das, was er sah? (b) Wie bewegte sich jene Buchrolle durch die Luft, und wieviel Schreibfläche hatte sie, und für welche Art einer Botschaft?

      4 Sacharja schreibt: „Dann erhob ich meine Augen wieder und sah; und siehe! eine fliegende Buchrolle. Und er [der Engel als Ausleger] sprach zu mir: ,Was siehst du?‘ Darauf sprach ich: ‚Ich sehe eine fliegende Buchrolle, deren Länge zwanzig Ellen ist und deren Breite zehn Ellen ist.‘ “ — Sacharja 5:1, 2.

      5 Die Buchrolle ist entrollt. Mit ihrer flachen Oberfläche durchfliegt sie wie mit Flügeln eines Flugzeuges die Luft. Sie ist groß, denn sie ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit, so daß sie einen Flächeninhalt von zweihundert Quadratellen oder etwas über vierzig Quadratmetern hat. Und wenn beide Seiten der Buchrolle zum Schreiben benutzt werden, würde das über achtzig Quadratmeter Schreibfläche ergeben. Tatsächlich war sie auf beiden Seiten beschrieben. Dadurch konnte durch sie eine eindrucksvolle, umfassende Botschaft übermittelt werden. War die Botschaft für das Land günstig oder ungünstig? Das würde anzeigen, was die fliegende Buchrolle bedeutete. Sacharja wünschte dies zu wissen, wir ebenfalls.

      6. Was bedeutete die fliegende Buchrolle, wie es der Engel als Ausleger erklärte?

      6 Was sagte der Engel, der die Botschaft auslegte? „Dann sprach er zu mir: ,Dies ist der Fluch, der über die Oberfläche der ganzen Erde ausgeht, denn jeder, der stiehlt, ist gemäß dem, was auf dieser Seite steht, straflos ausgegangen, und jeder, der einen Eidschwur leistet, ist gemäß dem, was auf jener Seite steht, straflos ausgegangen.‘ “ — Sacharja 5:3.

      7, 8. Welche Fragen entstehen hinsichtlich des Diebes und des in Jehovas Namen falsch Schwörenden, und was würde der Fluch laut Jehovas Wort bewirken?

      7 Was soll also mit den Übeltätern geschehen, die bisher straffrei ausgegangen sind? Welcher Fluch soll sich an dem bisher ungestraften Dieb erfüllen, gemäß dem, was auf der einen Seite der Buchrolle geschrieben steht? Und welcher Fluch soll sich gemäß dem, was auf der anderen Seite der Buchrolle geschrieben steht, an dem erfüllen, der einen Meineid geschworen hat? Selbst wir sind heute daran interessiert, dies zu erfahren, denn die ganze Erde ist gegenwärtig voll von Dieben und Personen, die ihrem: Eidschwur nicht nachkommen. Was muß der Engel als Ausleger uns sagen? Folgendes:

      8 „ ,Ich habe ihn ausgehen lassen‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ,und er soll in das Haus des Diebes und in das Haus dessen hineingehen, der in meinem Namen falsch schwört; und er soll inmitten seines Hauses verweilen und es und sein Holzwerk und seine Steine vernichten.‘ “ — Sacharja 5:4.

      9. In welchem Ausmaß sollte die Vernichtung kommen — nur über die Häuser?

      9 Der Dieb und der in Jehovas Namen falsch Schwörende kamen unter den Fluch der Vernichtung. Nicht allein ihre Häuser, das Holzwerk, die Steine und alles, sollten vernichtet werden, sondern der Dieb und die falsch Schwörenden sollten ausgerottet werden. Der Aufenthaltsort selbst und sie zusammen mit ihren Wohnorten sollten aus dem Lande ausgetilgt werden. In der Tat, ein schrecklicher, ja drastischer Fluch!

      10. Auf welches Land bezog sich dies, und warum ließ diese Tatsache das Stehlen und Falschschwören um so ernster erscheinen?

      10 Wir müssen im Sinn behalten, daß dies dem Lande galt, in dem der Überrest der einst verbannten Juden wohnte, die ihre Befreiung aus Babylon erfahren hatten und in das Land Juda zurückgekehrt waren, um Jehovas Tempel in Jerusalem wiederaufzubauen. Dadurch wurde die Sachlage um so ernster. Durch die Zehn Gebote, wie sie durch den Propheten Moses gegeben worden waren, standen jene natürlichen, beschnittenen Juden unter dem göttlichen Befehl, nicht zu stehlen und weder falsch zu schwören noch ein falsches Zeugnis abzulegen. Wenn also Gottes erwähltem Volk etwas gestohlen wurde, stahl der Dieb in Wirklichkeit Jehova etwas. Wenn jemand in Jehovas heiligem Namen falsch schwor, so log er nicht nur demjenigen gegenüber, dem der Eidschwur eine Sicherheit oder Garantie sein sollte, sondern auch Jehova gegenüber. Es war ein Mißbrauch des Namens Jehovas, die Benutzung seines Namens in unwürdiger Weise. (2. Mose 20:7, 15, 16) Obwohl die Diebe und falsch Schwörenden eine Zeitlang der Bestrafung durch die Hände derer entgingen, die das Gesetz Gottes durchsetzen sollten, würde doch Jehovas Fluch diese Übertreter treffen und an ihnen zur bestimmten Zeit in Erfüllung gehen.

      ARTEN DES DIEBSTAHLS

      11. War das Stehlen aus Hunger eine Entschuldigung, oder welche Folgen hatte solches Stehlen gemäß den Worten Salomos und des Sprücheschreibers Agur?

      11 Ungeachtet, was der Beweggrund zum Stehlen sein mochte und wie entschuldbar der Diebstahl unter den Umständen erscheinen mochte, war er dennoch eine Sünde und verdiente es, nach Gottes Gesetz bestraft zu werden. Der inspirierte weise König Salomo sagte: „Man verachtet einen Dieb nicht, bloß weil er Diebstahl begeht, um seine Seele zu füllen, wenn er hungrig ist. Wenn aber ertappt, wird er es siebenfach ersetzen; alle wertvollen Dinge seines Hauses wird er geben.“ (Sprüche 6:30, 31) Der Sprücheschreiber Agur, der Sohn Jakes, wünschte nicht, in Umstände zu geraten, in denen er sich genötigt gesehen hätte zu stehlen, denn er sah, daß sein Gott davon betroffen oder berührt wurde. Daher betete er zu Gott: „Unwahrheit und das lügnerische Wort entferne von mir. Gib mir weder Armut noch Reichtum. Laß mich die mir beschiedene Speise verzehren, damit ich nicht satt werde und ich dich tatsächlich verleugne und sage: ,Wer ist Jehova?‘ und damit ich nicht verarme und ich tatsächlich stehle und mich am Namen meines Gottes vergreife.“ (Sprüche 30:1, 8, 9) Wieso würde er sich durch Diebstahl am Namen seines Gottes vergreifen?

      12. (a) Wieso greift jemand selbst, wenn er aus Hunger stiehlt, im Lichte der Zehn Gebote Gottes Namen an? (b) Was sagt der Apostel Paulus darüber?

      12 Weil Diebstahl ein Ausdruck des Götzendienstes ist. Der Dieb vergöttert sich selbst oder das, was er stiehlt. Er begehrt etwas, worauf er kein Recht hat und was einem anderen gehört. Um der Strafe, die auf Diebstahl steht, zu entgehen, nimmt er sich das Begehrte, wenn der Eigentümer oder Personen, die das Gesetz durchsetzen, es nicht sehen. Da das Verbot des Diebstahls im Namen Gottes, Jehovas, gegeben worden ist, mißachtet die stehlende Person den Namen Gottes und greift diesen an, als ob er weder von Bedeutung noch von Wichtigkeit wäre. Der christliche Apostel Paulus schrieb an christliche Erben des himmlischen Königreiches Gottes wie folgt: „Kein Hurer oder Unreiner oder Habgieriger — das heißt ein Götzendiener — [hat] irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes.“ (Epheser 5:5) Er schrieb ferner: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist.“ (Kolosser 3:5) Paulus mag die Prophezeiung Sacharjas im Sinn gehabt haben, als er schrieb: „Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern er arbeite vielmehr hart, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben.“ — Epheser 4:28, 25.

      13. (a) Wie berührt der „Fluch“ den Gott hingegebenen, getauften Christen, der zu stehlen anfängt? (b) Welcher Diebstahl ist schwerwiegender als das Stehlen des materiellen Besitztums einer Person?

      13 Wenn ein Gott hingegebener, getaufter Christ von neuem stiehlt, wie er es vor seiner Bekehrung getan hat, oder anfängt zu stehlen, so greift er den Namen seines Gottes an. Da er als Dieb das messianische Königreich Gottes nicht erben kann, kommt er unter Gottes Fluch. Dies wird seine Vernichtung bedeuten, denn wenn er verfehlt, in das Königreich einzugehen, zu dem er berufen worden ist, so gibt es für ihn nichts anderes mehr. Um ein Dieb zu sein, braucht man nicht notwendigerweise einer anderen Person materielle Dinge zu stehlen. Es ist von noch ernsteren Folgen, wenn jemand die Worte Gottes stiehlt. Gott ist gegen ein solches Stehlen.

      14. Was sagt Jehova in Jeremia 23:30-32 über diejenigen, die seine Worte stehlen?

      14 „ ,Daher, siehe, ich bin wider die Propheten‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,diejenigen, die meine Worte wegstehlen, ein jeder von seinem Gefährten.‘ ,Siehe, ich bin wider die Propheten‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,diejenigen, die ihre Zunge gebrauchen, um zu sprechen: „Ein Ausspruch!“ ‘ ,Siehe, ich bin wider die Propheten von Lügenträumen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,die sie erzählen und mein Volk umherirren lassen wegen ihrer Lügen und wegen ihrer Prahlerei.‘ ,Aber ich selbst sandte sie nicht, noch beauftragte ich sie. So werden sie diesem Volk gar nichts nützen‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ — Jeremia 23:30-32.

      15. (a) Was muß darüber gesagt werden, ob wir unserem Gefährten Worte stehlen, wenn wir vor anderen Personen Bibeltexte anführen? (b) Wie stahlen die falschen Propheten ihrem Gefährten in den Tagen Jeremias Gottes Worte?

      15 Jehovas Worte seinem Gefährten zu stehlen ist eine ernste Sache. Wie tun wir das? Stehlen wir dem Propheten Jehovas Worte, wenn wir die Worte dessen anführen, den Jehova dazu inspiriert hat, sie zu äußern? Nein, denn wir geben dem inspirierten Propheten die gebührende Ehre, dessen Worte wir zur Stütze oder zum Beweis einer Lehre anführen. Wir weisen die Menschen auf das Bibelbuch hin, auf das Kapitel und den Vers, aus dem wir etwas zitieren. Wir handeln nicht wie die falschen Propheten zur Zeit Jeremias. Jene Propheten griffen die Prophezeiung des Mannes auf, den Jehova dazu inspiriert hatte, die Prophezeiung zu äußern, und gaben sie dann als ihre eigene aus. Und wenn sie sich über diese Prophezeiung, die sie gestohlen hatten, noch verbreiteten, so wurden sie dabei natürlich nicht von Gott geleitet. Demzufolge waren ihre Erklärungen unrichtig, oder sie machten von sich aus unberechtigte Zusätze oder verfälschten, entstellten und verwässerten die Prophezeiung. Auf diese Weise werden sie die entwendete Prophezeiung zu ihren eigenen, selbstischen Zwecken benutzt haben.

      16. Wie stahlen diejenigen Gottes Namen, die vorgaben, inspirierte Propheten zu sein, oder die lediglich Träume erzählten?

      16 Sie geben sich das Aussehen eines Propheten, indem sie sagen, als ob sie unter Inspiration ständen: „Ein Ausspruch!“ Dann stehlen sie in Wirklichkeit den Namen Jehovas, indem sie ihn mit ihrem eigenen „Ausspruch“ in Verbindung bringen, zu dem er nicht gehört. Sie träumen falsche Träume für die Zukunft, um das Volk wider Jehovas wahre Wortführer zu beeinflussen. Wegen ihrer falschen Träume und ihres Prahlens hinsichtlich der Zukunft veranlassen sie das Volk, religiös und geistig irrezugehen, und lassen es so für die wirklichen Dinge, die kommen, im einem unvorbereiteten Zustand. Jehova hat sie nicht gesandt noch sie beauftragt, und daher haben sie kein Recht, Gottes Namen von seinem rechtmäßigen Platz wegzustehlen und ihn für ihre trügerischen Zwecke zu gebrauchen. Solche Diebe sind niemandem zum Nutzen.

      17. Was nahte gemäß Jehovas Vorauswarnung, und wie waren die Propheten, die nicht in der Gruppe seiner Vertrauten standen, für die Handlungen des Volkes verantwortlich?

      17 „Denn wer hat in der Gruppe der Vertrauten Jehovas gestanden, daß er sein Wort sehe und höre? Wer hat seinem Wort Aufmerksamkeit geschenkt, daß er es höre? Siehe! Der Windsturm Jehovas, Grimm selbst, wird gewißlich ausgehen, ja ein Wirbelsturm. Auf das Haupt der Bösen wird er niederwirbeln. Der Zorn Jehovas wird sich nicht wenden, bis er ausgeführt und bis er verwirklicht haben wird die Gedanken seines Herzens. Im Schlußteil der Tage werdet ihr mit Verständnis darauf achten. Ich habe die Propheten nicht gesandt, dennoch sind sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen geredet, dennoch haben sie prophezeit. Hätten sie aber in der Gruppe meiner Vertrauten gestanden, dann hätten sie mein Volk meine eigenen Worte hören lassen, und sie hätten sie veranlaßt, von ihrem schlechten Weg und von der Schlechtigkeit ihrer Handlungen umzukehren.“ — Jeremia 23:18-22.

      18. Wie haben Geistliche der Christenheit auf eine Weise gehandelt, vor der in Offenbarung 22:19 gewarnt wird, und wie haben sie ihrem Gefährten die Worte gestohlen?

      18 Das Vorangegangene entspricht dem, was zu Gott hingegebenen, getauften Christen im letzten Buch der Bibel gesagt wird: „Wenn jemand irgend etwas von den Worten der Buchrolle dieser Prophezeiung wegnimmt, wird Gott dessen Teil von den Bäumen des Lebens und aus der heiligen Stadt wegnehmen, Dinge, die in dieser Buchrolle geschrieben stehen.“ (Offenbarung 22:19) Indem die Geistlichkeit der Christenheit gelehrt hat, das Buch der Offenbarung habe keinen prophetischen Wert oder die Bibel sei voller Mythen, Legenden und unmöglicher Erklärungen, hat sie sicherlich viel von Gottes Wort weggenommen, und so enthält sie es dem arglosen Volk vor. Wie oft hat sich die Geistlichkeit der Christenheit während politischer Feldzüge und zur Kriegszeit zu ihrer eigenen, selbstischen Verwendung einen Text aus der Bibel angeeignet und ihn als einen Vorwand benutzt, um zu ihren Gemeinden über weltliche Politik, soziale Reformpläne und Kriegspropaganda zu sprechen! Ist das nicht ein Wegstehlen des Wortes Jehovas von einem Gefährten?

      19. Wie können wir gleich dem Apostel Paulus Gottes Fluch vermeiden, der diejenigen trifft, die Gottes Worte denen wegstehlen, die sie benötigen?

      19 Im Gegensatz zum Wegstehlen des Wortes Gottes von denen, die es zu hören verdienen, sollten wir das Beispiel des Apostels Paulus nachahmen, der sagte: „... ich [hielt] mich nicht davon zurück ..., euch alles, was nützlich war, kundzutun noch euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus. Darum rufe ich euch am heutigen Tage auf, zu bezeugen, daß ich rein bin von dem Blute aller Menschen, denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Rat Gottes mitzuteilen.“ (Apostelgeschichte 20:19-21, 26, 27) Gleichwie Paulus wünschen wir nicht, wegen geistigen Diebstahls unter den Fluch zu kommen.

      EINEN FALSCHEN EIDSCHWUR IN GOTTES NAMEN LEISTEN

      20. Der Prophet Sacharja und seine Mitjuden konnten sich gut an welchen hervorragenden Fall erinnern, da jemand in Juda bei Gottes Namen falsch geschworen hatte?

      20 Sacharja und die übrigen der zurückgekehrten Juden seiner Tage konnten sich eines hervorragenden Falls in der Geschichte gut erinnern, der zeigte, wie stark Gott es empfand, wenn jemand in seinem Namen einen falschen Eid schwor. Das hatte ihr letzter König, der auf dem Thron in Jerusalem gesessen hatte, nämlich König Zedekia, der Sohn Josias, getan. Er starb als Blinder im Gefängnis in Babylon, bevor der treue jüdische Überrest aus dem babylonischen Exil befreit wurde. Warum? Der Bericht in 2. Chronika 36:12, 13 erklärt den Grund, wenn es dort heißt: „Er fuhr fort zu tun, was böse war in den Augen Jehovas, seines Gottes. Er demütigte sich nicht Jeremias, des Propheten, wegen auf den Befehl Jehovas hin. Und auch gegen König Nebukadnezar rebellierte er, der ihn bei Gott hatte schwören lassen; und er fuhr fort, seinen Nacken zu versteifen und sein Herz zu verhärten, so daß er nicht zu Jehova, dem Gott Israels, umkehrte.“

      21. Welche Entscheidung traf Jehova gemäß Hesekiel 17:16-20 im Fall des untreuen Königs Zedekia?

      21 Mit Bezug auf den Eid, den König Zedekia im Namen Jehovas dem König Nebukadnezar schwor, wird in Hesekiel 17:16-20 folgende Entscheidung Jehovas dargelegt:

      „ ‚So wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova, ,an dem Ort des Königs [Nebukadnezars], der als König denjenigen einsetzte, der seinen Eid verachtete und der seinen Bund brach, bei ihm, inmitten von Babylon, wird er sterben. ... Und er hat einen Eid verachtet, indem er einen Bund brach, und siehe! er hatte seine Hand gegeben und hat sogar all diese Dinge getan. Er wird nicht entrinnen können.‘ ,Dies ist daher, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: „So wahr ich lebe, meinen Eid, den er verachtet hat, und meinen Bund, den er gebrochen hat — ja ich will ihn auf sein Haupt bringen. Und ich will über ihn mein Netz breiten, und er wird gewißlich in meinem Jagdnetz gefangen werden; und ich will ihn nach Babylon bringen und dort mit ihm ins Gericht gehen hinsichtlich seiner Untreue, mit der er gegen mich handelte.“ ‘ “

      22. Wie leistete König Zedekia einen Meineid, und wider wessen Rat?

      22 Da König Zedekia im Namen des Souveränen Herrn Jehova dem König Nebukadnezar einen Eid geschworen hatte, schuldete er es Gott, seinem Eide nachzukommen und seinen Bund zu halten, wodurch er ein Vasallenkönig des Königs von Babylon wurde. In Mißachtung des inspirierten Rates des Propheten Jeremia wurde er eidbrüchig, also meineidig, und rebellierte und wandte sich um militärische Hilfe an den Pharao von Ägypten. — Hesekiel 17:11-15, 17; Jesaja 31:1-3.

      23. Auf welche Weise haben die Nationen der Christenheit und ihre Geistlichen ähnlich wie Zedekia Hilfe gesucht und ihren Bund gebrochen?

      23 Ähnlich wie König Zedekia, der in dem durch Moses vermittelten Gesetzesbund mit Gott stand, haben sich die Nationen der Christenheit um Hilfe an das symbolische Ägypten gewandt, ja an die zum Krieg ausgerüstete Welt. Die Geistlichen der Christenheit haben mit ihren Nationen gemeinsame Sache gemacht und haben deren Heere und Kriegswaffen und kriegerische Unternehmungen gesegnet und dafür gebetet. Auf diese Weise haben die Nationen der Christenheit und ihre Geistlichen, die beanspruchen, mit Gott durch Christus als Mittler in dem neuen Bund zu stehen, ihren Bund mit Gott gebrochen. Die Geistlichkeit hat die für alle Christen verbindliche Verpflichtung der Neutralität in bezug auf Weltkonflikte gebrochen.

      24. (a) Wie handelten Geistliche der Christenheit gegenüber Gelübden oder Eidschwüren, die sie zu der Zeit leisteten, da sie als Prediger ordiniert wurden? (b) Wie wird es ihnen ergehen, wenn Gott den „Fluch“ der fliegenden Buchrolle in der kommenden „großen Drangsal“ in Erfüllung gehen läßt?

      24 Was für Gelübde oder Eidschwüre die Geistlichen der Sekten der Christenheit auch immer Gott gegenüber abgelegt haben, als sie für das Geistlichenamt der betreffenden Konfessionen ordiniert wurden, so haben sie diese doch gebrochen. Das haben sie durch ihren weltlichen Lauf getan, wobei sie wohl wußten, daß „die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist“ und daß, ‘wer immer daher ein Freund der Welt sein will, sich als ein Feind Gottes darstellt’. (Jakobus 4:4) Was ist über den „Fluch“ zu sagen, der durch die ungewöhnlich große fliegende Buchrolle dargestellt wurde und über die Oberfläche der ganzen Erde ausging? Wird er in die Häuser jener geistigen oder religiösen Diebe eindringen? Wird er sie und all ihre Religionshäuser in der Zeit zunichte machen, da Gott diesen Fluch in Erfüllung gehen läßt? Ganz bestimmt! Jene Geistlichen und ihre angeblich christlichen Nationen sind Gott gegenüber „vertragsbrüchig“, obwohl sie „die gerechte Verordnung Gottes sehr wohl erkennen“ sollten, wonach „die, die solche Dinge treiben, den Tod verdienen“. (Römer 1:31, 32) Wehe ihnen in der kommenden „großen Drangsal“, wenn Gott diesen auf der „fliegenden Buchrolle“ erscheinenden Fluch in Erfüllung gehen läßt! — Matthäus 24:21, 22.

      25, 26. (a) Wo muß schließlich den verschiedenen Taten der Bosheit ein Ende gemacht werden, die auf der fliegenden Buchrolle einzeln aufgeführt werden? (b) Durch welche Handlungsweise werden Gott hingegebene, getaufte Christen dem „Fluch“ der fliegenden Buchrolle entrinnen?

      25 So, wie in der Vision Sacharjas der Fluch dem Stehlen und Falschschwören im Namen Jehovas überall im Lande seines Volkes ein Ende machen sollte, so muß solchen Dingen auf der ganzen Erde ein Ende gemacht werden, und dies besonders jetzt in bezug auf den geistigen Stand des wiederhergestellten Überrestes des geistigen Volkes Israel. Solche Arten des Bösen werden weder erlaubt noch geduldet, noch werden sie auf dieser Erde, die ihrem Schöpfer, dem Souveränen Herrn Jehova, gehört, ungestraft gelassen. Um der kommenden Vernichtung zu entgehen, stehen alle Gott völlig hingegebenen, getauften Christen unter der biblischen Verpflichtung, „kein Teil dieser Welt“ zu sein und untrennbar an der theokratischen Neutralität gegenüber den selbstischen Streitigkeiten dieser Welt festzuhalten. Weil der wiederhergestellte Überrest geistiger Israeliten dies tut, erfüllt sich an ihm das, was in Offenbarung 22:3-5 vorausgesagt worden ist:

      26 „Und es wird keinen Fluch mehr geben, sondern der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Sklaven werden ihm heiligen Dienst darbringen; und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihrer Stirn sein. Auch wird es keine Nacht mehr geben, und sie haben kein Lampenlicht nötig, noch haben sie Sonnenlicht, denn Jehova Gott wird ihnen Licht geben. Und sie werden immer und ewiglich als Könige regieren.“

      DIE BOSHEIT NACH BABYLON ZURÜCKVERSETZT

      27. (a) Was sah Sacharja in der siebenten Vision hervorkommen? (b) Welche Frage entsteht bezüglich ‘ihres Aussehens auf der ganzen Erde’?

      27 Da es keinen Fluch von seiten Gottes mehr geben soll, soll es auch keine Bosheit mehr geben. Die Tatsache, daß das Böse in und auf dem Besitztum, das Gott, dem Schöpfer, gehört, nicht länger geduldet werden sollte, zeigt die siebente Vision des Propheten Sacharja durch interessante Symbole. Laßt uns unsere geistigen Augen auf das Wortbild richten, das Sacharja für uns entwirft: „Dann trat der Engel, der mit mir redete, hervor und sprach zu mir: ,Erhebe bitte deine Augen, und sieh, was dies ist, das hervorkommt.‘ Da sprach ich: ,Was ist es?‘ Hierauf sprach er: ,Dies ist das Epha-Maß, das hervorkommt.‘ Und er sprach weiter: ,Das ist ihr Aussehen auf der ganzen Erde.‘ “ (Sacharja 5:5, 6) Gemäß der Sprache, die der Engel benutzt, das heißt der hebräischen, bedeutet der Ausdruck „ihr Aussehen“ buchstäblich „ihr Auge“. Ähnlich wie hier wird in 4. Mose 11:7 „sein Auge“ (d. h. das „Auge“ des neugefundenen Mannas) mit „sein Aussehen“ übersetzt. In der griechischen Septuaginta heißt es in Sacharja 5:6 aber anders, nämlich: „Dies ist die Ungerechtigkeit von ihnen auf der ganzen Erde.“ Wird das „Aussehen“ von ihnen allen als ungerecht erscheinen?

      28. Was zeigt die Tatsache, daß der Inhalt des Behälters ein bestimmtes Maß war, hinsichtlich derer „auf der ganzen Erde“ an?

      28 Nun, wir werden sehen müssen, was sich in jenem fliegenden Epha-Maß befindet, auf dem, wie wir sehen werden, ein Bleideckel liegt. Der Inhalt eines Ephas betrug mehr als einen halben Scheffel oder etwa zweiundzwanzig Liter. Da es das mißt, was darin enthalten ist, scheint es zu besagen, daß es das abmißt oder das Maß dessen angibt, was sich im symbolischen Epha befindet, und dadurch das „Aussehen“ (oder „den Anblick“, ZB) all derer darstellt, die auf dem Lande oder der Erde sind. Ist dieses ungerecht, wie es die Wiedergabe der griechischen Septuaginta andeutet?

      29. Was wurde in bezug auf das, was im Epha war, enthüllt, und welcher Name wurde diesem gegeben?

      29 „Und siehe!“ sagt Sacharja, „der runde Bleideckel wurde aufgehoben; und da ist ein gewisses Weib, das mitten im Epha sitzt. Und er sprach: ,Dies ist die „Bosheit“.‘ Und er warf sie dann mitten ins Epha zurück, worauf er das Bleigewicht auf dessen Öffnung warf.“ — Sacharja 5:7, 8.

      30. (a) Was also veranschaulichte das „Weib“ im Epha, und worauf deutete die Tatsache hin, daß es im Epha eingesperrt war? (b) Wurde dadurch, daß der Behälter ein Epha war, das zu Handelszwecken benutzt wurde, die Art der symbolisierten Bosheit begrenzt, doch wohin gehörte sie auf jeden Fall?

      30 So wird die Bosheit aller Bewohner des Landes durch ein Weib symbolisiert. Jetzt aber ist diese „Bosheit“ gleich dem Weibe im Epha-Maß eingesperrt worden. Sie selbst ist abgemessen worden, und die Zeit ihrer Zulassung im Lande ist vom Souveränen Herrn Jehova auch bemessen worden. Und um sie abgesperrt zu halten, wurde ein schwerer runder Bleideckel auf die Öffnung des Epha-Maßes gelegt. Da das Epha ein Maß ist, das im Handel gebraucht wurde, könnte es auf etwas Kommerzielles hinweisen und dementsprechend kommerzielle Bosheit, ein schlechtes Geschäftsgebaren, enthalten. Doch nicht notwendigerweise. Ein Maß kann auch für alle Gebiete menschlicher Beziehungen und Tätigkeiten gebraucht werden, und auf diese Weise sollte anscheinend die hier symbolisierte „Bosheit“ angesehen werden. Bosheit von irgendwelcher Art hat nirgends Platz, ob im Lande oder im geistigen Stande des Jehova hingegebenen Volkes. Sie sollte in einen Behälter getan und in ihrem vollen Maße dorthin versandt werden, wohin sie gehört. Es sollte ihr nicht gestattet werden dazubleiben.

      31. Was sah Sacharja als nächstes mit dem Epha-Maß geschehen?

      31 Eine solche Beseitigung und Versetzung der „Bosheit“ ist gerade das, was diese siebente Vision, die Sacharja hatte, schildert. Wir können uns mit ihm freuen, wenn er uns sagt: „Dann erhob ich meine Augen und sah, und siehe, da waren zwei Frauen, die hervorkamen, und Wind war in ihren Flügeln. Und sie hatten Flügel wie die Flügel des Storches. Und sie hoben allmählich das Epha auf zwischen Erde und Himmel. Somit sprach ich zu dem Engel, der mit mir redete: ,Wohin bringen sie das Epha?‘ “ — Sacharja 5:9, 10.

      32. Wie werden diese zwei Frauen zu dem Weibe im Epha in Gegensatz gesetzt, und worauf deutet es hin, daß Wind in ihren Flügeln war?

      32 Zwei symbolische Frauen werden dazu gebraucht, die eingesperrte „Bosheit“ eilends wegzutragen, wie wenn es heute durch Luftfracht geschähe. Das ist eine gute Verwendung von Symbolen. Das Weib wird also nicht nur dazu gebraucht, die Bosheit zu symbolisieren; die Bosheit ist nicht auf Frauen beschränkt, sondern sie können in Jehovas Dienst ebenfalls tugendhaft und brauchbar sein. Und hier, in dieser Vision, werden sie dazu gebraucht, Werkzeuge zu symbolisieren, die der souveräne Gott, der Herr, welcher die Bosheit haßt, beschäftigt. So wie er hassen diese beiden symbolischen Frauen die Bosheit und freuen sich, von ihm dazu gebraucht zu werden, das Land von ihr zu säubern. So haben wir hier einen schönen Ausgleich in der Verwendung von Frauen als Symbolen. Und daß ‘Wind in ihren Flügeln’ war, zeigt, daß sie himmlische Hilfe hatten, um sich der Bosheit rasch zu entledigen.

      33. Wegen welcher Merkmale mit Bezug auf den Storch ist es passend, daß diese zwei symbolischen Frauen in diesem Zusammenhang Storchflügel haben?

      33 Wir bemerken, daß ihre Flügel die „Flügel des Storches“ sind. Wie passend doch Flügel von dieser Art für diese zwei symbolischen Frauen sind, denn das hebräische Wort für „Storch“ (chasidah’) stammt offenbar von dem hebräischen Wort (che’sed), das „liebende Güte“ und „Loyalität“ bedeutet, Eigenschaften, die die Frauenwelt auszeichnen. Der Storch ist bekannt für seine Zärtlichkeit gegenüber seiner jungen Brut und für seine lebenslange Gattentreue. Natürlich wird aber die „Bosheit“ keine zarte Behandlung erfahren. Störche sind Zugvögel und erkennen als solche instinktiv ihre Flugzeiten; ebenso werden diese zwei symbolischen Frauen, die Storchflügel haben, Jehovas bestimmte Zeit für die Beseitigung der „Bosheit“ kennen. (Jeremia 8:7) Da Störche eine Flügelspannweite bis über 2 Meter haben, können sie hoch fliegen und auch schwere Lasten heben. Zufolge ihrer Storchflügel sollten die zwei symbolischen Frauen fähig sein, die schwere Last der „Bosheit“ hochzuheben und wegzutragen. (Hiob 39:13; Psalm 104:17) Mit Sacharja fragen wir: „Wohin bringen sie das Epha?“

      34. Wohin brachten die geflügelten Frauen nach den Worten des Engels das beladene Epha?

      34 Der Engel, der mit Sacharja redete, sagt es uns: „Darauf sprach er zu mir: ,Um ihr ein Haus im Lande Schinear zu bauen; und es soll fest errichtet werden, und sie soll dort auf ihren rechten Platz niedergesetzt werden.‘ “ — Sacharja 5:11.

      35. Was in bezug auf das ‘Land Schinear’ machte dieses zu einem passenden Ort, an den die „Bosheit“ transportiert und wo sie auf ihrem „rechten Platz“ untergebracht wurde?

      35 Warum wurde die „Bosheit“ dadurch, daß sie im „Lande Schinear“ niedergesetzt wurde, „auf ihren rechten Platz“ gesetzt? Weil dort, auch zur Zeit des Propheten Sacharja, die Stadt Babylon lag. Dort wurde Babylon von Nimrod, dem ‘gewaltigen Jäger im Widerstand gegen Jehova’, gegründet. Dort war es, daß mit der Stadt Babylon als ihrem Mittelpunkt diese boshafte Rebellion gegen den Souveränen Herrn Jehova organisiert wurde. Dort wurde ferner die organisierte falsche Religion gegründet, so daß die Stadt Babylon zum Weltzentrum der falschen Religion wurde. Sie wurde der Sitz ‘Babylons der Großen’, des Weltreiches der falschen Religion, das bis auf diesen Tag besteht. (1. Mose 10:8-10; 11:1-9; Offenbarung 14:8; 17:1-18) Daher sollte die „Bosheit“ im „Lande Schinear“, das den Ort der Rebellion gegen die universelle Souveränität Jehovas Gottes und auch den Standort der falschen Religion Babylons symbolisiert, niedergesetzt und dabehalten werden wie in einem Hause, das auf seinem „rechten Platz“ als Grundlage fest errichtet ist.

      36. Wofür war das dem erwählten Volk Jehovas gegebene Land kein rechter Platz, als der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut wurde, wie dies auch Paulus in 2. Korinther 6:14-16 anzeigte?

      36 Das Land, das Jehova Gott seinem erwählten Volke gegeben hatte, war in der Tat kein Platz für Bosheit von irgendeiner Art, sei es nun Götzendienst, Diebstahl, ein unehrliches Geschäftsgebaren, das Schwören falscher Eide im Namen Gottes oder irgend etwas anderes Böses. Das sollte besonders der Fall sein in bezug auf den Wiederaufbau des Tempels Jehovas in Jerusalem zu seiner reinen, unbefleckten Anbetung, die mit ganzer Seele dargebracht würde. Es ist so, wie der christliche Apostel Paulus der Versammlung in der heidnischen Stadt Korinth schrieb: „Welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Harmonie besteht ferner zwischen Christus und Belial? Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welche Übereinkunft besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen?“ (2. Korinther 6:14-16) Gar keine! In bezug auf irgend jemand, der etwas ausübt, was in der Versammlung des Jehova hingegebenen, getauften Volkes unrecht ist, sagt Paulus: „Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte.“ — 1. Korinther 5:13.

      37. Was sollte mit der „Bosheit“ in dieser Zeit des Endes“ hinsichtlich des von Gott gegebenen geistigen Standes der Anbeter Jehovas geschehen?

      37 Während dieser „Zeit des Endes“, während dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“, möge Bosheit von aller Art aus dem von Gott gegebenen geistigen Stand der Anbeter Jehovas entfernt werden. Möge sie ferngehalten und auf das Gebiet Babylons der Großen und ihrer politischen, militärischen und kommerziellen Gönner beschränkt bleiben. Dort möge sie seßhaft sein, als ob sie in einem festerrichteten Hause weile. Wir wünschen keine Gemeinschaft und Verbindung mit diesem symbolischen Weibe, der Bosheit. Man überlasse sie der Vernichtung zusammen mit Babylon der Großen und allen, die gegen Jehovas universelle Souveränität „im Lande Schinear“ rebellieren.

      38. Welche Beseitigung ist also von dem Jahre 1919 u. Z. an, dem Beginn des Aufbaus der reinen Anbetung in Jehovas Tempel, im Gange gewesen, und wie hat Jesus dies in seinem Gleichnis vom Weizen und Unkraut vorausgesagt?

      38 Schon von der Zeit an, da mit der Wiederherstellung und dem Wiederaufbau der reinen Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel begonnen wurde, seit dem Jahre 1919 u. Z., ist diese Beseitigung der Bosheit, als ob sie von zwei mit Storchflügeln versehenen Frauen weggetragen würde, im Gange gewesen. Es ist geradeso, wie Jesus Christus es für diesen „Abschluß des Systems der Dinge“ vorausgesagt hat: „Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge, und die Schnitter sind Engel. So, wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Dinge herauslesen, die Anlaß zum Straucheln geben, und Personen, die gesetzlos handeln, und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird ihr Weinen und ihr Zähneknirschen sein.“ (Matthäus 13:39-42) Wenn Babylon die Große und ihre weltlichen Liebhaber in der nahenden „großen Drangsal“ wie mit Feuer vernichtet werden, wird ihr Weinen und Zähneknirschen mit ihrer Vernichtung enden. — Matthäus 24:21, 22; 25:41, 46.

      39. Auf welchem Lauf der Loyalität sollen wir also beharren, während wir uns Psalm 145:20 zu Herzen nehmen?

      39 Alle, die Babylon die Große und ihre weltlichen Liebhaber im babylonischen „Lande Schinear“ verlassen haben, haben keinen Grund, zu dieser „Bosheit“ zurückzukehren, die an den Ort ihrer Entstehung gehört. Unser Lauf der Loyalität gegenüber Jehova als dem Souveränen Herrn und dem einzig wahren Gott verlangt, daß wir in seiner reinen, unbefleckten Anbetung in seinem geistigen Tempel unter seinem Hohenpriester, Jesus Christus, verharren. Wir nehmen uns das, was der inspirierte Psalmist geschrieben hat, zu Herzen: „Jehova behütet alle, die ihn lieben, aber alle Bösen wird er vertilgen.“ — Psalm 145:20.

  • Gottes Wagen schützen die Krönung
    Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
    • 13. Kapitel

      Gottes Wagen schützen die Krönung

      1. Sind die in der achten Vision Sacharjas sichtbar werdenden Wagen solche, die aus Ägypten geholt worden sind?

      IN DER achten und letzten Vision, die dem Propheten Sacharja gegeben wurde, erscheinen Wagen. Diese Wagen sind nicht solche, die in dem Jahr dieser Vision, 519 v. u. Z., oder dem zweiten Jahr der Regierung des persischen Königs Darius I. zum Schutz der Tempelbauleute in Jerusalem aus Ägypten geholt worden wären. Die höhere Herkunft dieser mächtigeren Wagen wird in der Vision enthüllt. Laßt uns mit Sacharja zusehen, während sie plötzlich auf der Bildfläche erscheinen:

      2. Wo kamen die Wagen hervor, wie viele waren es, und von was für Rossen wurden sie gezogen?

      2 „Dann erhob ich meine Augen wieder und sah; und siehe! da waren vier Wagen, die zwischen zwei Bergen hervorkamen, und die Berge waren Kupferberge. Am ersten Wagen waren rote Rosse und am zweiten Wagen schwarze Rosse. Und am dritten Wagen waren weiße Rosse und am vierten Wagen gefleckte, gescheckte Rosse.“ — Sacharja 6:1-3.

      3. Welchem Zweck dienen die Farben der Rosse, und welche Frage entsteht hinsichtlich der Berge?

      3 Wir brauchen nicht hin und her zu raten, was die unterschiedlichen Farben der Rosse bedeuten. Die Farben der Rosse dienten dazu, die Wagen, die von jeder gleichfarbigen Pferdegruppe gezogen wurden, voneinander zu unterscheiden. Wie viele Rosse an jeden Wagen gespannt waren, sagt uns Sacharja nicht. Was stellen aber die zwei Kupferberge dar, zwischen denen die vier Wagen hervorkamen? Gewiß versinnbildlichen sie nicht die Bergeshöhe Jerusalems und den Ölberg direkt östlich davon. Was sie darstellen, wird durch die Worte klar, die dem Sacharja nun gesagt werden:

      4. Woher kommen die Wagen, wie der Engel es sagt?

      4 „Und ich antwortete dann und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: ,Was sind diese, mein Herr?‘ Da antwortete der Engel und sprach zu mir: ,Dies sind die vier Geister der Himmel, die ausgehen, nachdem sie ihre Stellung vor dem Herrn der ganzen Erde eingenommen haben.‘ “ — Sacharja 6:4, 5.

      5. Wer ist der ‘Herr der ganzen Erde’, und weshalb nahmen die vier Wagen vor ihm ihre Stellung ein?

      5 Aha! Es sind nicht materielle Kriegswagen aus dem Flachland Ägyptens, sondern es sind Wagen in der Vision, die die „vier Geister der Himmel“ symbolisieren, „die ausgehen, nachdem sie ihre Stellung vor dem Herrn der ganzen Erde eingenommen haben“. Und wer ist dieser ‘Herr der ganzen Erde’? (Sacharja 4:14) Es ist Jehova der Heerscharen. (Micha 4:13) Und wo befindet er sich? In den Himmeln, in seinem heiligen geistigen Tempel. Vor ihm präsentieren sich diese vier symbolischen Wagen, nehmen respektvoll ihre Stellung vor ihm ein, um ihren offiziellen Auftrag zu empfangen, ihre Anweisungen hinsichtlich der Erde, deren Herr er ist. Danach kommen sie zwischen den zwei symbolischen Kupferbergen hervor.

      6. Was versinnbildlichen nach der Schrift die zwei Kupferberge?

      6 Diese zwei Kupferberge müssen somit Berge Gottes veranschaulichen, das heißt Regierungsorganisationen Gottes. Das ist nicht überraschend, denn in der Heiligen Schrift werden Berge als Symbol für Königreiche, für königliche Regierungen, gebraucht. Zum Beispiel sagte Gottes Engel zum christlichen Apostel Johannes über das siebenköpfige wilde Tier, auf dem die Hure, Babylon die Große, saß: „Die sieben Köpfe bedeuten sieben Berge, worauf das Weib sitzt. Und da sind sieben Könige.“ (Offenbarung 17:9, 10) Somit würde der eine Kupferberg das persönliche Königreich Jehovas Gottes versinnbildlichen, in dem er als universeller Souverän regiert. Der zweite Kupferberg würde das messianische Königreich darstellen, das Jehova aufrichtet, indem er dessen Herrschaft den Händen seines einziggezeugten Sohnes, des Messias, Jesus, anvertraut.

      7. (a) Wie kommt der zweite Berg, den Daniel in der Vision sah, ins Dasein? (b) Wann und wie erfüllt sich das, was durch ihn bewirkt wird?

      7 Dieser zweite Kupferberg ist es, den König Nebukadnezar, gerade siebenundachtzig Jahre ehe Sacharja diese achte Vision hatte, in Babylon in einem Traum sah. Das war zuerst der Stein, der aus einem großen Berg ohne Hände herausgehauen wurde und der dann an das politische Bild der Heidenherrschaft der ganzen Menschheit schlug und es zermalmte, worauf dieser symbolische Stein wuchs und zu einem großen Berg wurde, der die ganze Erde füllte. Indem Daniel erklärte, daß dieser Berg ein Bild des messianischen Königreiches des Sohnes Gottes sei, sagte er: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird für unabsehbare Zeiten bestehen.“ (Daniel 2:35, 44, 45) Dieses messianische Königreich wurde im Jahre 1914 u. Z., am Ende der Zeiten der Nationen, ‘herausgehauen’ und wird in dem nahenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, die Erde von all diesen Regierungen der Nationen befreien.

      8. Wann kamen jene Wagen zwischen den zwei symbolischen Bergen hervor, und wie stimmt der Umstand, daß sie aus Kupfer sind, mit dem überein, was sie symbolisieren?

      8 Demzufolge gab es im Frühherbst des Jahres 1914 u. Z., als die Zeiten der Nationen geendet hatten, zwei symbolische „Kupferberge“, nämlich Jehovas königliche Regierung seiner universellen Souveränität und das messianische Königreich seines königlichen Sohnes Jesus Christus. So kommen denn die vier symbolischen „Wagen“ zwischen diesen zwei himmlischen Regierungen hervor. Offenbar traten sie im Nachkriegsjahr 1919 u. Z. hervor, als der Überrest des geistigen Volkes Israel von Babylon der Großen befreit wurde und sich an das Werk machte, die theokratische Anbetung Jehovas Gottes in seinem geistigen Tempel aufzubauen. Im Altertum war Kupfer ein Edelmetall wie Gold und Silber, und es wurde in Jehovas heiliger Stiftshütte der Anbetung und auch im Tempel in Jerusalem gebraucht. Passenderweise veranschaulichte daher die edle Qualität des Kupfers der zwei symbolischen Berge die edle Qualität wie auch die schwerwiegende Stabilität des Königreiches der universellen Souveränität Jehovas und seines messianischen Königreiches, das durch seinen Sohn regiert wird.

      9. Wieso wird von den vier Wagen gesagt, sie seien die „vier Geister der Himmel“, und welchen Dienst leisten sie?

      9 Wie kann es sein, daß die vier Wagen, die je von einem Gespann Rosse von verschiedener Farbe gezogen wurden, „die vier Geister der Himmel“ sind? (Sacharja 6:5) Dem ist so, weil sie in der Erfüllung der prophetischen Vision geistige Engel-Streitkräfte sind, die zur Gegenwart des himmlischen „Herrn der ganzen Erde“ Zutritt haben. Jehova ist der Eine, „der seine Engel zu Geistern macht“. (Psalm 104:1-4; Hebräer 1:7) Da er „Jehova der Heerscharen“ ist, kann er diese Engel gleichsam in militärischer Eigenschaft zum Schutz seines erwählten Volkes gebrauchen. So sagte Jesus Christus zum Apostel Petrus vor einer Pöbelrotte im Garten Gethsemane: „Denkst du, ich könne nicht meinen Vater anrufen, daß er mir in diesem Augenblick mehr als zwölf Legionen Engel sende?“ (Matthäus 26:53) Da diese „vier Geister der Himmel“ durch die von Rossen gezogenen Kriegswagen dargestellt werden, versinnbildlichen sie Engelscharen des Himmels, die von ihrem himmlischen Oberbefehlshaber dazu beauftragt worden sind, sein Volk auf Erden während der Zeit des Wiederaufbaus seines Tempels der Anbetung in Jerusalem zu schützen.

      10. Wohin begeben sich die von Rossen gezogenen Wagen gemäß ihrer Zuteilung?

      10 Wohin gehen denn gemäß ihrer Zuteilung (1.) die roten Rosse, (2.) die schwarzen Rosse, (3.) die weißen Rosse und (4.) die gefleckten, gescheckten Rosse? Als Antwort erklärte der Engel dem Sacharja bezüglich der Bewegungen der vier Wagen folgendes: „ ‚Was den betrifft, an dem die schwarzen Rosse sind, sie ziehen aus nach dem Land des Nordens; und was die weißen betrifft, sie sollen nach dem Land hinter dem Meer [buchstäblich: „ihnen nach“, Zunz; „hinter ihnen her“, EB] ausziehen, und was die gefleckten betrifft, sie sollen in das Land des Südens ausziehen. Und was die gescheckten betrifft, sie sollen ausziehen und ständig suchen, wohin sie gehen sollen, um auf der Erde umherzuziehen.‘ Dann sprach er: ,Geht, zieht auf der Erde umher.‘ Und sie begannen auf der Erde umherzuziehen.“ — Sacharja 6:6, 7.a

      11. (a) Warum scheinen die roten Rosse übersehen worden zu sein? (b) Welche Zuteilung haben die anderen Rosse, und zu wessen Gunsten?

      11 Die „roten Rosse“ scheinen hier übersehen worden zu sein; aber dies mag daher kommen, daß sie ihre Aufgabe, den militärischen Patrouillendienst, bereits beendet haben. Die schwarzen Rosse ziehen nach dem „Land des Nordens“, das heißt in das Gebiet, das früher dasjenige Babyloniens war. Die weißen Rosse gehen ihres Weges westwärts, in eine Richtung, die derjenigen entgegengesetzt ist, der sie gegenüberstanden (dem Sonnenaufgang). Die gefleckten, gescheckten Rosse scheinen eine doppelte Aufgabe zu haben, nämlich in „das Land des Südens“ (gegen Afrika hin, Ägypten inbegriffen) zu ziehen sowie das übrige offene Land zu erkunden, die östlichen Teile, die von den anderen Wagen nicht erreicht werden. Jehovas Engel gebot, daß sich alle Wagen in ihre Zuteilungen in den verschiedenen Gebieten der Erde begeben sollten. Gehorsam taten sie das, um Gottes Volk in Juda zu schützen.

      12. Inwiefern stärkt diese Vision alle, die die reine Anbetung wiederherstellen, und welche Bibeltexte haben sie im Sinn?

      12 Welch ein Trost der Sinn dieser Vision für die Tempelbauleute zur Zeit Sacharjas gewesen sein muß! Sie brauchten sich keine Sorgen zu machen über einen gewaltsamen Eingriff von seiten ihrer Feinde zur Stillegung ihres Werkes am Hause der Anbetung Jehovas. Wie stärkend und herzerquickend das auch für die gesalbten Überrestglieder des geistigen Volkes Israel in der Gegenwart ist, während sie damit beschäftigt sind, die reine, unbefleckte Anbetung des Souveränen Herrn der ganzen Erde in seinem geistigen Tempel in vollstem Maße wiederherzustellen! Sie vertrauen auf die göttliche Verheißung: „Der Engel Jehovas lagert sich rings um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie.“ (Psalm 34:7) Im Glauben sehen sie das, was der Bedienstete des Propheten Elisa im belagerten Dothan sehen konnte, nachdem seine Augen durch ein Wunder geöffnet worden waren: „Die Berggegend war voller Rosse und Kriegswagen aus Feuer rings um Elisa her.“ — 2. Könige 6:17.

      13. Was sagt Jehova über die schwarzen Rosse in bezug auf seinen Geist, während die Wagen zu ihrem Patrouillendienst ausziehen?

      13 Die achte und letzte Vision, die der Prophet Sacharja hatte, endet damit, daß er sieht und hört, wie Jehova seine Billigung ausdrückt, während der militärische Patrouillendienst der vier symbolischen Wagen weitergeht. Sacharja sagt uns: „Und er rief mir dann zu und redete zu mir, indem er sprach: ,Siehe, die nach dem Land des Nordens Ausziehenden sind es, die den Geist Jehovas im Land des Nordens haben ruhen lassen.‘ “ — Sacharja 6:8.

      14. Wie wurde gezeigt, daß jenes „Land des Nordens“ selbst in den Tagen des persischen Königs Darius I. eine Gefahr darstellte?

      14 Der Ausdruck „Land des Nordens“ bezieht sich auf Babylonien. (Jeremia 25:8, 9) Selbst während der Regierungszeit des persischen Königs Darius I. drohte eine Gefahr aus dieser Richtung. Als Anzeichen davon lesen wir in dem Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! auf Seite 370 den folgenden Geschichtsbericht:

      ... Hier handelt es sich natürlich nicht um Darius, den Meder, sondern um den Perserkönig Darius I., der seine Herrschaft im Jahre 522 v. Chr. antrat.

      In jenem Jahr mußte Darius I. gegen Babylon und den dort ansässigen Statthalter (Nidintu-Bel), der den Namen Nebukadnezar III. angenommen hatte, ausziehen. Darius schlug ihn auf dem Schlachtfeld, nahm ihn kurz darauf gefangen und tötete ihn im Babylon, das versucht hatte, seine Unabhängigkeit zu behaupten. Daraufhin wurde Darius I. bis zum Monat September 521 v. Chr. als König von Babylon anerkannt. Dann erhob sich Babylon unter dem armenischen Herrscher Araka, der den Namen Nebukadnezar IV. angenommen hatte. So war Darius gezwungen, die Babylonier erneut zu unterwerfen. Nachdem in demselben Jahr die Stadt im Sturmangriff genommen worden war, zog er dort als Eroberer ein. Mit der alten Tradition, nach der Babylons Gott Bel jemandem das Recht auf Herrschaft in jenem Teile der Erde übertrage, wurde gebrochen. Darius anerkannte einen derartigen falschen Anspruch nicht mehr. Welch ein Schlag für Bel oder Marduk! Diesmal verfuhren die Perser, nachdem sie die Stadt eingenommen hatten, nicht mehr so gelinde mit ihr, wie das bei Kores der Fall gewesen war. (Siehe auch Seite 310, Absatz 1.)

      15. Was verhinderte somit der Wagen mit den schwarzen Rossen, der ins „Land des Nordens“ gesandt wurde, und wie veranlaßten sie so, daß ‘der Geist Jehovas im Land des Nordens ruhte’?

      15 So gelangten die in das Land Juda heimgekehrten Juden nicht wieder unter die Herrschaft Babylons, das den ersten Tempel Jehovas in Jerusalem zerstört und ‘für seine Gefangenen den Heimweg nicht geöffnet’ hatte. (Jesaja 14:17) Danach hielt Jehovas symbolischer Wagen, der in das „Land des Nordens“ auszog, die rebellischen Babylonier davon zurück, erfolgreich gegen die befreiten Juden aufzustehen, sie wieder zu versklaven und sie am Bauen des zweiten Tempels Jehovas zu hindern. Auf diese Weise haben der Wagen und die Rosse, die nach Norden auszogen, bereits „den Geist Jehovas im Land des Nordens ... ruhen lassen“. Ihr dortiges treues, schützendes Werk beruhigte seinen Geist im Norden und war eine Gewähr dafür, daß alle anderen Wagen und Rosse in anderen Gegenden der Erde Gottes Tempelwerk schützen würden.

      16. Welche großartige Zusicherung gibt dies den befreiten Zeugen Jehovas?

      16 Was für eine großartige Zusicherung gibt dies heute den befreiten Anbetern Jehovas in seinem geistigen Tempel! Unter dem Schutz der symbolischen Wagen Jehovas werden sie nie wieder von Babylon der Großen und all ihren politischen Liebhabern besiegt werden!

      EINE KRONE FÜR DEN TEMPELBAUENDEN HOHENPRIESTER

      17. Sacharja wird nun geboten, in das Haus Josias zu kommen, und dies mit wem aus Babylon und um an jenem Ort was zu tun?

      17 Die Reihe der acht Visionen an jenem denkwürdigen vierundzwanzigsten Tag des elften Mondmonats (Schebat) des Jahres 519 v. u. Z. war nun geschlossen, und der Prophet Sacharja wurde auf Ereignisse hingewiesen, die mit dem natürlichen Auge im Lande Juda zu sehen waren. Schau! Hier kommen drei neu aus Babylon Eintreffende, und Josia, der Sohn Zephanjas, nimmt sie (wie es scheint) mit in seine Wohnung nach Jerusalem, um sie zu bewirten. Wer sind diese drei Männer, und was bringen sie mit? Der Geist der Prophezeiung zeigt Sacharja, wer sie sind: „Und das Wort Jehovas erging weiterhin an mich und besagte: ,Man nehme etwas von den ins Exil Weggeführten, ja von Cheldai und von Tobija und von Jedaja; und du selbst sollst an jenem Tage hereinkommen, und du sollst in das Haus Josias, des Sohnes Zephanjas, kommen mit diesen, die aus Babylon gekommen sind. Und du sollst Silber und Gold nehmen und eine prächtige Krone machen und sie auf das Haupt Josuas, des Sohnes Jehozadaks, des Hohenpriesters, setzen.‘ “ — Sacharja 6:9-11.

      18. Weshalb war nichts dagegen einzuwenden, daß Sacharja etwas von dem Silber und Gold entgegennahm und eine prophetische Handlung vollzog?

      18 Wahrscheinlich gebrauchte der Prophet Sacharja nicht alles Silber und Gold, das die Abgeordneten, Cheldai, Tobija und Jedaja, als eine Beisteuer von den noch im Exil in Babylon weilenden Juden brachten. Obwohl diese drei Männer aus Babylon von denen, die sie gesandt hatten, nicht angewiesen worden waren, das Silber und Gold Sacharja zu geben, konnte doch kein Einwand dagegen erhoben werden, daß er einen Teil davon auf den Befehl Jehovas der Heerscharen hin entgegennahm, da ja das Silber und Gold in Wirklichkeit für Jehova zugunsten des Wiederherstellungswerkes bestimmt war, das unter dem Statthalter Serubbabel durchgeführt wurde. Mit dem, was Sacharja entgegennahm, sollte er eine prophetische Handlung zur Förderung des Wiederherstellungswerkes ausführen.

      19. Was sollte Sacharja anfertigen und dann was damit tun?

      19 Aus diesem kostbaren Metall, das Sacharja entgegennahm, mußte er eine „prächtige Krone“ machen (buchstäblich: „Kronen“, doch wird das Hauptwort offensichtlich in der Mehrzahl gebraucht, um Großartigkeit anzudeuten). Das, was Sacharja machte, sollte er dem Hohenpriester Josua aufs Haupt setzen. Was bedeutete das?

      20. (a) Was sollte derjenige, der Sproß genannt wird, bauen, und wo würde dieser herrschen? (b) Was sollte aus der goldenen Krone werden, die gemacht wurde?

      20 Hören wir, was Sacharja geheißen wird, zu Josua zu sagen: „Und du sollst zu ihm sprechen: ,Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: „Hier ist der Mann, dessen Name ,Sproß‘ ist. Und von seiner eigenen Stelle aus wird er sprossen, und er wird gewißlich den Tempel Jehovas bauen. Und er selbst wird den Tempel Jehovas bauen, und er seinerseits wird Würde tragen; und er soll sich setzen und auf seinem Thron herrschen, und er soll ein Priester auf seinem Thron werden, und der Rat des Friedens selbst wird bestimmt zwischen ihnen beiden sein. Und die prächtige Krone, sie wird schließlich Chelem [oder Cheldai] und Tobija und Jedaja und Chen [oder Josia], dem Sohn Zephanjas, zum Gedächtnis im Tempel Jehovas gehören. Und die weit Entfernten werden kommen und tatsächlich am Tempel Jehovas bauen.“ ‘ “ — Sacharja 6:12-15.

      21. Warum war es angebracht, daß der Hohepriester Josua und nicht der Statthalter Serubbabel gekrönt werden sollte?

      21 In der vierten Vision, die Sacharja hatte, war er geheißen worden, zum Hohenpriester Josua zu sagen: „Siehe, ich lasse meinen Knecht ,Sproß‘ kommen!“ (Sacharja 3:8) In Jeremia 23:5 wird von dem vorausgesagten Sproß gesagt, er werde dem König David vom Hause Juda erweckt, also nicht einem Hohenpriester vom Hause Levi. Dennoch war es angebracht, daß Sacharja die goldene Krone dem Hohenpriester Josua statt dem Statthalter Serubbabel aufs Haupt setzte. Weshalb? Weil wegen des Sprosses gesagt wurde: „Er soll sich setzen und auf seinem Thron herrschen, und er soll ein Priester auf seinem Thron werden.“ (Sacharja 6:13) Hier lautet die Lesart der griechischen Septuaginta anders, nämlich: „Ein Priester wird zu seiner Rechten sein“ (HSK); und eine Anzahl Bibelübersetzer der Neuzeit halten sich an diese Lesart statt an die hebräische und syrische. Die Krönung des Hohenpriesters Josua statt des Statthalters Serubbabel würde bei dem persischen König Darius I. nicht etwa Befürchtungen erwecken, daß ein jüdischer Aufstand im Gange sei. Nein, das Königtum Davids wurde um jene Zeit nicht wiederhergestellt, sondern mußte bis zum Jahre 1914 u. Z., dem Ende der Zeiten der Nationen, warten. — Lukas 21:20-24.

      22. Saß Josua, der Sohn Jehozadaks, auf einem Thron und herrschte als Priester und König, und wie findet — im Lichte dieses Umstandes — diese Prophezeiung eine Anwendung und Erfüllung?

      22 Der Hohepriester Josua hatte mit dem Statthalter Serubbabel tatsächlich am Vollenden des Baus des zweiten Tempels Jehovas in Jerusalem teil, und er war Zeuge seiner Einweihung. Doch herrschte er nicht persönlich als gekrönter Priester und König auf einem Thron in Jerusalem, noch tat dies der Statthalter Serubbabel, sondern der gesalbte Hohepriester Josua war ein Vorbild oder eine prophetische Gestalt des Messias, des Christus, und durch diesen erfüllt sich die Prophezeiung über den Sproß gänzlich. Der Messias, der Sohn Gottes, Jesus Christus, wird wirklich ein Priester und König sein, der im Himmel zur Rechten Jehovas Gottes sitzt. Er erfüllt das, was in alter Zeit durch Melchisedek vorgeschattet wurde, der gleichzeitig beides, König von Salem und Priester Gottes, des Höchsten, war. Seit dem Jahre 1914 u. Z., dem Ende der Zeiten der Nationen, regiert er in den Himmeln als König und Priester, gleichwie Melchisedek regierte, und er herrscht jetzt und schreitet zur Unterwerfung inmitten seiner Feinde. — Psalm 110:1-6.

      23. (a) Besteht irgendein Konflikt zwischen dem hohenpriesterlichen und dem königlichen Amt Jesu? (b) Für wen trägt Jesus verdienterweise die „Würde“, und für welches Werk wird Jehova ihm Ehre geben?

      23 Jesus, der Messias, der im Jahre 1914 u. Z. gekrönt worden ist, ahmt nicht die Geistlichkeit der Christenheit nach, die sich in weltliche Politik mischt und die die widerstrebenden Politiker herumzukommandieren sucht. Es besteht kein Konflikt zwischen seinem Amt als himmlischer Hoherpriester und seinem Amt als messianischer König. Es ist so, wie geschrieben steht: „Der Rat des Friedens selbst wird bestimmt zwischen ihnen beiden sein.“ (Sacharja 6:13) Er trägt verdienterweise „die Würde“, die ihm der Gott verleiht, für den er Hoherpriester ist. (Hebräer 5:4-6) Von seinem Königsthron in den Himmeln aus hat er seit dem Jahre 1919 u. Z. das Tempelwerk auf Erden unter dem befreiten Überrest seiner gesalbten, geistigen Unterpriester fortgesetzt. Wie im Fall des Hohenpriesters Josua beim Wiederaufbau des Tempels Jehovas in Jerusalem wird Jesus Christus, der himmlische Hohepriester, das Tempelwerk zur Vollendung bringen. Diese Ehre wird ihm zu Recht von seinem Gott gegeben werden.

      24. Was zeigt der Gebrauch der Krone, die aus dem Gold besteht, das von den drei Männern aus Babylon und (indirekt) von Josia dazu beigesteuert wurde, hinsichtlich derjenigen an, die zum Tempelwerk beisteuern?

      24 In diesem geistigen Tempel Gottes, des Höchsten, wird derer, die etwas zu dem Tempelwerk beigesteuert haben, gebührend gedacht werden. Es wird nicht zugelassen, daß ihr Anteil vergessen wird, geradeso wie die Krone, die aus dem Gold gemacht worden war, das Chelem (syrisch: Cheldai), Tobija, Jedaja und indirekt Chen (syrisch: Josia), ihr gastfreundlicher Wirt, gebracht hatten, „zum Gedächtnis im Tempel Jehovas“ diente. (Sacharja 6:14) Dies wird in Jehovas Gedächtnis haftenbleiben.

      25. Was sollte gemäß den als nächstes gesprochenen Worten anscheinend auf das Kommen der drei Männer aus Babylon folgen, die einen Beitrag überbrachten?

      25 Daß Cheldai, Tobija und Jedaja aus Babylon kamen, um einen Beitrag zur Unterstützung des Wiederaufbaus des Tempels zu bringen oder abzuliefern, schien etwas Größerem vorauszugehen. Das wird durch Jehovas Worte angezeigt, die gleich nach dem Ausspruch über das „Gedächtnis im Tempel“ in Verbindung mit jenen drei aus dem Exil in Babylon Gekommenen geäußert wurden: „Und die weit Entfernten werden kommen und tatsächlich am Tempel Jehovas bauen.“ (Sacharja 6:15) Zweifellos verließen viele Juden das Exil in Babylon, wenn es im Bericht auch nicht erwähnt wird, und kamen nach Jerusalem, um am zweiten Tempel in Jerusalem mit Hand anzulegen.

      26. Wie hat sich diese Prophezeiung seit dem Jahre 1919 u. Z. erfüllt?

      26 Ebenso verließen nach dem Jahre 1919 u. Z. viele, die Jehova anzubeten wünschten, Babylon die Große und hatten dabei ein besonderes Ziel im Auge. Dieses Ziel suchten sie dadurch zu erreichen, daß sie sich Jehova als ihrem Gott hingaben und so, wie es durch Jesus Christus geboten worden war, im Wasser taufen ließen; und sie schlossen sich den gesalbten Überrestgliedern an, die die Trübsal des Volkes Jehovas während des Ersten Weltkrieges überlebt hatten. Jehova Gott nahm ihre Hingabe durch Christus an, zeugte sie mit seinem Geist und fügte sie so dem Überrest geistiger Israeliten hinzu, der sich mit dem Tempelwerk befaßte. Diese gesegnete Gelegenheit haben sie ergriffen, ehe die Zeit des Tempelwerkes vorüber sein wird.

      27, 28. Was kann gesagt werden in bezug auf die Frage, ob sich Sacharja 6:15 an der „großen Volksmenge“ der Anbeter erfüllen wird, die keine geistigen Israeliten sind?

      27 Was ist ferner von der „großen Volksmenge“ derer zu sagen, die keine geistigen Israeliten werden, sich aber dem gesalbten Überrest in der Anbetung Jehovas Gottes anschließen und den Überrest in dem Tempelwerk unterstützen? Im letzten Buch der Bibel, in Offenbarung 7:9-17, wird eine ungezählte „große Volksmenge“ solcher Mitanbeter des einzig lebendigen und wahren Gottes vorausgesehen. Dieser wird von ihnen als der inthronisierte Souverän des Universums anerkannt. Sie nehmen das Sündopfer seines Opferlammes, Jesu Christi, an. Um dies zum Ausdruck zu bringen, geben sie sich Jehova durch Christus hin und bezeugen dies durch die Wassertaufe. Dann leisten sie heiligen Dienst, so, wie sie es im irdischen Vorhof des geistigen Tempels Jehovas zu tun angewiesen werden. Sie begeben sich in das Gebiet innerhalb der Mauern, die die Vorhöfe umgeben und die diese Vorhöfe von den unheiligen Dingen der Außenwelt trennen.

      28 Das tun sie jetzt, bevor die „große Drangsal“ über Babylon die Große und über das ganze übrige weltliche System der Dinge hereinbricht. So kommen sie herein, ehe das Tempelwerk zu jener folgenschweren Zeit beendet sein wird. Jehova wird den Teil, den sie leisten, nicht vergessen. Er wird sich daran erinnern und sie dafür belohnen.

      29. Welche Vollendung im Jahre 515 v. u. Z. bewies, daß Sacharja von Jehova gesandt worden war?

      29 Bei der Vollendung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahre 515 v. u. Z. bekamen der jüdische Überrest und die Proselyten im Lande Juda den endgültigen Beweis, daß Sacharja als ein wahrer Prophet von Gott gesandt worden war. Nicht umsonst waren zu Sacharja folgende Worte gesagt worden: „Und ihr werdet erkennen müssen, daß Jehova der Heerscharen selbst mich zu euch gesandt hat. Und es soll geschehen — wenn ihr bestimmt auf die Stimme Jehovas, eures Gottes, hören werdet.“ — Sacharja 6:15.

      30. Von welchem Ereignis werden wir Zeuge sein, wenn wir, wie es in den Tagen Sacharjas geschah, auf die Stimme Jehovas hören, und zur Fülle welcher Erkenntnis werden wir kommen?

      30 Was uns betrifft, ist es heute ebenso. Alles hängt davon ab, ob wir auf die Stimme Jehovas, unseres Gottes, hören. Wenn wir es tun, werden wir das Vorrecht haben, Zeuge des siegreichen Endes des Tempelwerkes zu sein, das dem gekrönten Priester und König, Jesus Christus, Ehre bringt. Wir werden zu der Fülle der Erkenntnis gelangen, daß Jehova der Heerscharen den Propheten Sacharja gesandt hat und daß Jehova uns im voraus zu unserem Segen und unserer Freude das richtige Verständnis der Prophezeiung Sacharjas gegeben hat. Jehovas vier symbolische Wagen haben auf der ganzen Erde die Runde gemacht, um den geistigen Stand der Anbeter in seinem Tempel zu schützen. Unter ihrem Schutz kommt unser Werk zur Vollendung.

      [Fußnote]

      a Die Fußnote der New World Translation (1971) besagt zu den Worten „hinter dem Meer“: „Durch eine kleine Veränderung im M [massoretischen hebräischen Text]. Buchstäblich: ,ihnen nach‘, LXXVg; nicht in derselben Richtung, sondern gegen Westen, gegen das Große Meer, das Mittelländische.“

  • Wegen Gottes vollstreckter Gerichte zu fasten nicht angebracht
    Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
    • 14. Kapitel

      Wegen Gottes vollstreckter Gerichte zu fasten nicht angebracht

      1. Wann ist es nicht angebracht, wegen vergangener Ereignisse zu fasten, und wie berührt jemandes Fasten und Trauern seine Teilnahme an Gottes Werk?

      IST es in einer Zeit der Wohlfahrt angebracht zu fasten, besonders wenn diese Wohlfahrt vom Schöpfer des Himmels und der Erde kommt? Ist es angebracht, wenn der angebetete Gott mit seinen Anbetern zufrieden ist und sich über sie freut, daß sie noch über Dinge, die in der Vergangenheit liegen, trauern? Wäre es für seine Anbeter nicht stärkender und belebender, wenn sie um das ihnen zugeteilte Werk fortzusetzen, an seiner Freude teilhätten, statt daß sie fasteten und trauerten? Nehemia, ein Statthalter der persischen Provinz Juda, der im fünften Jahrhundert lebte, sagte einst zu dem Volk in Jerusalem: „Die Freude Jehovas ist eure Feste.“ — Nehemia 8:10.

      2. Wie viele gesegnete Ernten hätten die Juden in den fast zwei Jahren seit Haggais letzter Prophezeiung eingesammelt haben sollen, und warum?

      2 Die obigen Fragen wurden im vierten Jahr der Regierung des persischen Königs Darius I., das heißt im Jahre 518 v. u. Z., aufgeworfen. Keine zwei vollen Jahre zuvor, nämlich nur zwanzig Tage weniger, hatte Jehova durch den Propheten Haggai zu den Juden, die eben ihre Arbeit an der Grundlegung des zweiten Tempels in Jerusalem wiederaufgenommen hatten, gesagt: „Richtet euer Herz bitte darauf von diesem Tage an und weiterhin, vom vierundzwanzigsten Tag des neunten Monats, von dem Tage an, da die Grundlage des Tempels Jehovas gelegt wurde; richtet euer Herz darauf: Ist die Saat noch in der Getreidegrube? Und bis jetzt, der Weinstock und der Feigenbaum und der Granatapfelbaum und der Olivenbaum — er hat nicht getragen, nicht wahr? Von diesem Tage an werde ich Segen geben.“ (Haggai 2:18, 19) Seither hätten zwei gesegnete Ernten vom Lande eingesammelt werden sollen.

      3. Wann und wie erhoben die abgeordneten Männer aus Bethel die Frage, ob es angebracht sei zu fasten?

      3 Wenn nun die Frage erhoben wird, ob gefastet und getrauert werden sollte, so beantwortet Jehova sie diesmal durch seinen Propheten Sacharja. Der Prophet sagt uns: „Überdies begab es sich, daß im vierten Jahr des Königs Darius das Wort Jehovas an Sacharja erging, am vierten Tag des neunten Monats, das heißt im Kislew. Und Bethel sandte dann Sarezer und Regem-Melech und seine Männer, um das Angesicht Jehovas zu besänftigen und zu den Priestern zu sprechen, die zum Hause Jehovas der Heerscharen gehörten, und zu den Propheten, ja zu sprechen: ,Soll ich im fünften Monat weinen, indem ich Enthaltsamkeit übe, so, wie ich es o diese vielen Jahre getan habe?‘ “ — Sacharja 7:1-3.

      4. Welches Ereignisses wegen fasteten jene Betheliten offenbar im fünften Monat jedes Jahres?

      4 Bethel war eine der Städte, die im Lande Israel von den aus dem Exil in Babylon zurückgekehrten Juden wieder aufgebaut worden waren. (Esra 2:28; 3:1) Wenn Sarezer und Regem-Melech, die von dorther kamen, fragten: „Soll ich ... weinen?“, so war damit jeder einzelne Bewohner von Bethel gemeint. Denn „o diese vielen Jahre“ hatten nun die Betheliten im fünften Mondmonat jedes Jahres ein Fasten beobachtet, hatten sich also der Speise enthalten. Man beobachtete es offenbar am zehnten Tag jenes Monats (Ab), um sich daran zu erinnern, wie an jenem Tag Nebusaradan, der Oberste der Leibwache Nebukadnezars, nach zwei Tagen Inspektion die Stadt Jerusalem und ihren Tempel niedergebrannt hatte. (Jeremia 52:12, 13; 2. Könige 25:8, 9) Sollten die Bewohner Bethels jetzt aber, da der treue Überrest der Juden den Tempel Jehovas in Jerusalem bis zur Hälfte wieder aufgebaut hatte, weiterhin ein solches Fasten beobachten?

      5. Welche anderen Fastenzeiten beobachteten jene Bewohner Bethels jedes Jahr, und zur Erinnerung an welche Ereignisse?

      5 Jene Bewohner Bethels feierten noch drei andere Fasttage. Einer davon, der dritte Tag des siebenten Mondmonats (Tischri), war zur Erinnerung an die Ermordung des Statthalters Gedalja, der aus dem königlichen Hause Davids stammte und den Nebukadnezar für die armen Juden, die nach der Zerstörung Jerusalems dableiben durften, zum Statthalter des Landes eingesetzt hatte. (2. Könige 25:22-25; Jeremia 40:13 bis 41:10) Ein weiteres Fasten wurde am zehnten Tag des zehnten Monats (Tebet) zur Erinnerung an den Tag gefeiert, an dem Nebukadnezar von Babylon seine lange Belagerung Jerusalems begonnen hatte. (2. Könige 25:1, 2; Jeremia 52:4, 5) Ein viertes Fasten wurde am neunten Tag des vierten Monats (Tammuz) beobachtet, denn das war der Tag im Jahre 607 v. u. Z., an dem die Babylonier die Mauern Jerusalems erbrachen und sich ihren Weg in die zum Untergang verurteilte Stadt bahnten. — 2. Könige 25:2-4; Jeremia 52:6, 7; Sacharja 8:19.

      6. Was von seiten Jehovas waren die ersten drei Ereignisse, deren man gedachte, und welche Frage entsteht also zu Recht?

      6 Die Dinge, an die man sich bis zum Jahre 519 v. u. Z. durch ein Fasten erinnerte, das heißt der Beginn der Belagerung Jerusalems, das Erbrechen der Mauern Jerusalems durch die Babylonier und die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels durch die Heere Babylons — all dies war die Vollstreckung der Gerichtsurteile Jehovas. Während der Mord an dem Statthalter Gedalja durch einen verräterischen Juden nicht ein Gerichtsvollzug Gottes war, führte er doch zu der gänzlichen Verlassenheit und Verödung des Landes Juda, so, wie Jehova es verordnet hatte. All dies waren für die ungehorsamen Juden traurige Ereignisse. Sollte man aber wegen der Gerichtsurteile, die von Jehova vollstreckt wurden, fasten und trauern? Sollte man die Durchführung des Willens Gottes beklagen? Ist sie ein Übel, an das man mit Bedauern denken sollte?

      7, 8. (a) Wem wurde Jehovas Gesichtspunkt in der Frage direkt mitgeteilt? (b) Was hätte — statt zu fasten — getan werden sollen, und wann?

      7 Gottes Gesichtspunkt in der Sache wurde seinem Propheten Sacharja mitgeteilt, nicht aber den Priestern, die Sarezer und Regem-Melech aus Bethel gesandt hatten, um Erkundigungen einzuziehen. Der inspirierte Prophet Sacharja sagt:

      8 „Und das Wort Jehovas der Heerscharen erging weiter an mich und besagte: ,Sprich zu allem Volk des Landes und zu den Priestern: „Wenn ihr fastetet und es ein Wehklagen gab im fünften Monat und im siebenten Monat, und dies siebzig Jahre lang, habt ihr wirklich mir gefastet, ja mir? Und wenn ihr zu essen und wenn ihr zu trinken pflegtet, wart nicht ihr die Essenden, und wart nicht ihr die Trinkenden? Solltet ihr nicht den Worten gehorchen, die Jehova durch die früheren Propheten ausrief, während Jerusalem bewohnt und sorglos war mit seinen Städten rings darum her und während der Negeb [das Südland] und die Schephela [das Tiefland] bewohnt waren?“ ‘ “ — Sacharja 7:4-7.

      9. Weswegen fasteten sie während jener siebzig Jahre, verglichen mit ihrem Essen und Trinken, und was wäre besser gewesen?

      9 Wenn die verbannten Juden während der siebzig Jahre der Verödung des Landes Judaa fasteten und auch während all der Jahre, nachdem die Glieder ihres Überrestes in ihr Heimatland zurückgekehrt waren, fasteten sie da wirklich für Jehova? War es ein Fasten, das er annehmen konnte, ein Fasten, das er ihnen auferlegt hatte? War es nicht ein Fasten wegen der Vernichtung der Dinge, die er zur Vernichtung verurteilt hatte? Sich so der Speise zu enthalten war das gleiche, als ob sie dem Essen und Trinken frönten. Sie aßen für sich selbst. Ähnlicherweise fasteten sie für sich selbst wegen all des Unglücks, das über sie gekommen war, weil sie den Worten ihres Gottes nicht gehorcht hatten, die von Jeremia und anderen, früheren Propheten ausgerufen worden waren. Wie konnten sie mit einer solchen Einstellung aus ihrem Fasten geistigen Nutzen ziehen? Wie konnte ein solches Fasten sie geneigter machen, Gottes Willen zu tun? Vor allem wäre es besser gewesen zu gehorchen, als wegen all des Unglücks zu fasten, das über sie gekommen war, weil sie Gott nicht gleich von Anfang an gehorcht hatten.

      10. Wurden die Schwierigkeiten durch ihr Fasten behoben, und welche Verhütungsmaßnahmen hätten von denen, die es anging, getroffen werden sollen?

      10 Nicht dadurch, daß man wegen Schwierigkeiten, die man hat, fastet, bringt man sein Verhältnis zu Gott in Ordnung. Um das zu erreichen, ist es nötig, daß man sich von dem Wege des Ungehorsams abwendet und nach Gottes Geboten wirklich Gutes tut. Laßt uns in bezug auf diese Sache beachten, was Sacharja ferner geboten wurde zu sagen: „Und das Wort Jehovas erging weiter an Sacharja und besagte: ,Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: „Nach wahrem Recht haltet Gericht, und übt liebende Güte und Erbarmungen gegeneinander; und übervorteilt nicht eine Witwe noch einen vaterlosen Knaben, nicht einen als Fremdling Ansässigen noch einen Niedergedrückten, und plant nichts Schlechtes widereinander in eurem Herzen.“ Aber sie weigerten sich ständig, aufzumerken, und sie hielten fortgesetzt eine störrische Schulter hin, und ihre Ohren machten sie zu unempfänglich, um zu hören. Und ihr Herz machten sie zu einem Schmirgelstein, um dem Gesetz und den Worten nicht zu gehorchen, die Jehova der Heerscharen durch seinen Geist mittels der früheren Propheten sandte, so daß großer Zorn auf seiten Jehovas der Heerscharen entstand.‘

      11. Was tat Jehova mit den Bewohnern, weil sie es abgelehnt hatten, auf den Ruf, den er an sie ergehen ließ, zu hören, und mit welcher Auswirkung für das Land?

      11 ,Und so geschah es, gleichwie er rief und sie nicht hörten, so mögen sie rufen, und ich werde nicht hören‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt. ,Und ich schleuderte sie dann im Sturm unter alle Nationen, die sie nicht gekannt hatten; und das Land selbst ist hinter ihnen öde gelassen worden, ohne einen, der hindurchzieht, und ohne einen, der zurückkehrt; und sie machten das begehrenswerte Land dann zu einem Gegenstand des Entsetzens.‘ “ — Sacharja 7:8-14.

      12. Welchem Lauf würden die wieder in die Heimat zurückgekehrten Juden, die im Lande verblieben, nun folgen — dem des Fastens oder welchem?

      12 Das war eine offene Sprache gegenüber Sarezer, Regem-Melech und den Männern aus Bethel, die bei ihnen waren. Ihr geliebtes Heimatland war wegen der Schlechtigkeit und des Ungehorsams dem Gesetz Gottes gegenüber, das eine Rechtsprechung gemäß Wahrheit, liebender Güte und Erbarmungen verlangte, siebzig Jahre lang öde gelassen worden. Nachdem sie nun aus Babylon zurück waren, hatte die Verödung des Landes aufgehört. Sie konnten in diesem Lande bleiben, wenn sie einen Lauf des Gehorsams einschlugen, der demjenigen ihrer Väter entgegengesetzt war. Zur Erinnerung an all das Unglück zu fasten half nichts. Gehorsam mußten sie das Tempelwerk fortsetzen.

      13. Warum wäre ein Fasten wegen trauriger Ereignisse, die während des Ersten Weltkrieges über Jehovas Volk kamen, nicht angebracht, und welches ist für uns daher der richtige Lauf, den wir einschlagen sollten?

      13 Werden wir heute fortfahren, an Jahrestagen von Unglücksfällen oder von traurigen Ereignissen, die Jehovas Anbeter während des Ersten Weltkrieges betroffen hatten, zu trauern oder zu fasten? Wenn solche Dinge Gerichte waren, die Gott wegen der Missetaten seines organisierten Volkes vollstreckte, sind dann solche Vollstreckungen des göttlichen Gerichts unrichtig, unangebracht? Wegen solcher Dinge, die Gottes gerechte Gerichte zum Ausdruck bringen, zu trauern oder zu fasten ist nicht angebracht. Wir sollten weder trauern noch fasten, nur weil wir dadurch gelitten haben. Das wäre egoistisch, es wäre kein Fasten dem Jehova, sondern man würde sich dadurch selbst bemitleiden. Ziehen wir daher eine Lehre aus der Vergangenheit und wenden sie jetzt an! Laßt uns dann, wenn die Tränen von unseren Augen abgetrocknet sind, uns der wiederhergestellten Gunst Jehovas erfreuen und mit seinem Tempelwerk vorandrängen!

      [Fußnote]

      a Die „siebzig Jahre“, während deren Fastenzeiten beobachtet wurden, konnten nicht im Jahre 617 v. u. Z., nach der ersten Wegführung der Juden durch die Babylonier, begonnen haben, denn das wäre etwa neun Jahre vor der Zeit gewesen, da König Nebukadnezar mit der endgültigen Belagerung Jerusalems begonnen hatte, und auch etwa elf Jahre ehe die Mauern der Stadt (am 9. Tammuz) erbrochen worden waren und die Stadt (am 10. Ab) zerstört und der Statthalter Gedalja im siebenten Monat (Tischri) ermordet worden war, denn dies waren die traurigen Ereignisse, die durch Fastenzeiten beobachtet wurden. Folglich begannen die „siebzig Jahre“, in denen gefastet wurde, im Jahre 607 v. u. Z., also nach den drei letzterwähnten traurigen Geschehnissen. Dies beweist, daß die Verödung des Landes siebzig Jahre dauerte und daß diese „siebzig Jahre“ im Jahre 607 v. u. Z. begannen und im Jahre 537 v. u. Z. endeten. (Siehe das Buch Jüdische Altertümer von Flavius Josephus, zehntes Buch, neuntes Kapitel, Abschnitt 7.)

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