Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w81 15. 4. S. 18-19
  • Seinen Stolz zu überwinden lohnt sich

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Seinen Stolz zu überwinden lohnt sich
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
  • Ähnliches Material
  • Weisheit haßt Stolz
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1960
  • Ist es verkehrt, stolz zu sein?
    Erwachet! 1999
  • Stolz — Wie hoch ist der Preis?
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1999
  • Wettlaufen, ohne zu straucheln
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 15. 4. S. 18-19

Seinen Stolz zu überwinden lohnt sich

ES GIBT mindestens ein halbes Dutzend Gründe, warum es sich lohnt, seinen Stolz zu überwinden. Das bedeutet jedoch nicht, daß für einen Christen Stolz in jedem Fall verwerflich ist. Zwar hat Stolz oft seine Ursache in Hochmut und in einem Mangel an Demut, doch manchmal steht er auch mit Selbstachtung, mit lobenswerten Werken oder mit unserem Verhältnis zu Gott in Verbindung.

Der Apostel Paulus schrieb zum Beispiel an die Versammlung in Thessalonich, die er gründen durfte, folgende Worte: „Wir sind verpflichtet, Gott für euch allezeit Dank zu sagen, Brüder, da es sich ziemt, denn euer Glaube wächst überaus, und die Liebe eines jeden und euer aller zueinander nimmt zu. Daher sind wir selbst stolz auf euch unter den Versammlungen Gottes wegen eures Ausharrens und Glaubens in all euren Verfolgungen und den Drangsalen, die ihr ertragt.“ Ihr Glaube und ihre Liebe ließen Paulus zu Recht stolz sein (2. Thess. 1:3, 4).

Paulus erwähnte auch einige, die ihren Stolz auf Gott setzten (Röm. 2:17). Außerdem kann man in der Bibel wiederholt von Dienern Gottes lesen, die sich in Gott und Jesus Christus rühmten oder — in anderen Worten — ihren Stolz auf sie setzten (Ps. 34:2; 1. Kor. 1:31; Phil. 3:3).

Zweifellos kann gesagt werden, daß es bei gewissen Gelegenheiten richtig ist, auf die Eigenschaften, Erfolge oder Leistungen seiner Angehörigen stolz zu sein. Zum Beispiel mag ein Mann auf die Kochkunst seiner Frau stolz sein, oder Eltern mögen auf ihre Kinder stolz sein, die sie so erzogen haben, daß sie den Entschluß fassen, den Vollzeitdienst für Gott aufzunehmen.

Man mag jedoch überrascht sein, zu erfahren, daß in der Bibel Stolz zwanzigmal mehr verurteilend erwähnt wird als in günstigem Sinne. Wieso? Warum müssen wir wiederholt ermahnt werden, nicht stolz zu sein? Weil uns diese angeborene Art der Selbstsucht sehr leicht in Schwierigkeiten bringen kann, wenn wir nicht ständig dagegen ankämpfen. Ja, „die Neigung des Menschenherzens [ist] böse ... von seiner Jugend an“ (1. Mose 8:21).

Wir müssen uns also sehr anstrengen, um alles zu vermeiden, was uns veranlassen könnte, uns selbst zu erhöhen oder stolz zu sein. Wie viele haben sich wegen ihres Stolzes lächerlich gemacht! Und — was noch schlimmer ist — wie viele sind wegen ihres Stolzes umgekommen! Ein englischer Schriftsteller machte einmal folgende gute Beobachtung: „Im allgemeinen ist Stolz die Ursache aller großen Fehler.“ Ein bekanntes Beispiel dafür aus der heutigen Zeit ist Adolf Hitler.

Das Schlimmste am Stolz ist, daß man sich dadurch zum Feind Gottes machen kann. Diesbezüglich lesen wir: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (1. Petr. 5:5). Die folgenden Worte drücken einen ähnlichen Gedanken aus: „Jeder, der stolzen Herzens ist, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ (Spr. 16:5). Es ist daher nicht verwunderlich, daß wir in der Bibel auch lesen können: „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“ (Spr. 16:18).

In der Bibel sind viele Beispiele angeführt, die zeigen, daß es weise ist, seinen Stolz zu überwinden, wenn man Rat erhält. Ein typischer Fall war der syrische Heeroberste Naaman, der vom Aussatz befallen war. Es verletzte seinen Stolz, sich von dem Diener Elisas sagen lassen zu müssen, er solle siebenmal im Wasser des Jordan baden, um geheilt zu werden. Naaman prahlte mit den Flüssen von Damaskus und sagte, sie seien besser als der Jordan. Er überwand aber seinen Stolz und ließ sich von seinen Dienern überreden, auf das zu hören, was Elisa ihm hatte sagen lassen. Dadurch wurde er vom Aussatz geheilt. Bestimmt lohnte es sich für ihn, seinen Stolz zu überwinden (2. Kö. 5:11-14). Bei uns ist es genauso. Wenn wir einen weisen Rat erhalten, der uns nicht angenehm ist, tun wir gut daran, unseren Stolz zu überwinden.

In diesem Zusammenhang heißt es in der Bibel: „Erteile einem Weisen eine Zurechtweisung, und er wird dich lieben.“ „Das Ohr, das auf die Zurechtweisung des Lebens hört, verweilt direkt inmitten weiser Menschen“ (Spr. 9:8; 15:31). Kain, der am Anfang der Menschheitsgeschichte lebte, weigerte sich zum Beispiel, Rat anzunehmen. Jehova sagte warnend zu ihm: „Die Sünde [kauert] am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen; und wirst du, ja du, die Herrschaft über sie erlangen?“ Aus Stolz hörte Kain nicht auf diese Worte. Deshalb wurde er ein Mörder und wurde verbannt (1. Mose 4:7). Ein weiteres Beispiel ist König Usija. Seine militärischen Erfolge stiegen ihm zu Kopf, und er versuchte, die Aufgaben eines Priesters an sich zu reißen. Als er deshalb zurechtgewiesen wurde, war er widerspenstig und überwand seinen Stolz nicht. Die Folge davon war, daß er als Aussätziger starb (2. Chron. 26:16-21).

Es mag manchmal vorkommen, daß wir auf die eine oder andere Weise gekränkt werden. Was werden wir dann tun? Werden wir uns rächen und mit gleicher Münze heimzahlen? Nein, denn wir sollten nicht Böses mit Bösem vergelten (Röm. 12:17-21). In einem solchen Fall treffen Jesu Worte zu: „Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu“ (Matth. 5:39). Haman, der Agagiter, überwand seinen Stolz nicht und ließ sich keine Kränkung gefallen. König Ahasverus hatte den Erlaß herausgegeben, daß sich alle vor Haman niederbeugen sollten. Mardochai, der Jude, weigerte sich jedoch aus guten Gründen, das zu tun. Der stolze und eingebildete Haman wurde deshalb so wütend, daß er entschlossen war, nicht nur Mardochai, sondern alle Juden zu töten. Doch schließlich wurde Haman sehr gedemütigt, und kurze Zeit danach mußte er an dem Stamm sterben, den er für Mardochai hatte aufstellen lassen. Hätte Haman seinen Stolz überwunden und die Kränkung von Mardochai übersehen, hätte er vielleicht nicht ein so frühes und demütigendes Ende gehabt (Esther, Kap. 3 bis 9). In der Bibel wird deshalb treffend gesagt: „Der Tor läßt seinen Ärger sofort merken, der Kluge beachtet die Schmähung nicht“ (Spr. 12:16, Bruns).

Auch wenn wir einem anderen durch unsere Worte oder Taten ein Unrecht zugefügt haben, lohnt es sich, unseren Stolz zu überwinden und uns zu entschuldigen. Wir sind es uns und der anderen Person schuldig, den Schaden wiedergutzumachen. Jesus gab in der Bergpredigt diesbezüglich folgenden Rat: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh weg; schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden; und dann, wenn du zurückgekommen bist, bringe deine Gabe dar“ (Matth. 5:23, 24).

Einen Fehler zuzugeben mag ebenfalls bedeuten, daß wir unseren Stolz überwinden müssen. Keiner weiß alles; niemand ist vollkommen. Wenn wir also feststellen, daß wir etwas Falsches gesagt haben oder daß wir irgend etwas falsch beurteilt und deshalb unweise gehandelt haben, ist es weise, dies denen gegenüber, die dadurch vielleicht in Mitleidenschaft gezogen worden sind, zuzugeben. Das ist besonders für diejenigen wichtig, die eine Aufsichtsstellung innehaben, seien es nun Eltern, aufsichtführende Personen oder ernannte Älteste in einer Versammlung. (Vergleiche Jakobus 3:1, 2.)

Es lohnt sich auch, stets weniger zu erwarten, als wir meinen, beanspruchen zu können. Das bedeutet allerdings, daß wir unseren Stolz überwinden müssen. Jesus sagte deshalb, daß wir den untersten Platz einnehmen sollten, wenn wir zu einem Festmahl eingeladen worden sind, auch wenn wir denken mögen, wir hätten Anspruch auf einen ehrenvolleren Platz. Es ist besser, man bittet uns, einen ehrenvolleren Platz einzunehmen, als daß man uns auf einen weniger ehrenvollen verweisen muß (Luk. 14:7-11).

Ja, es gibt viele Gründe, unseren Stolz zu überwinden. Und es lohnt sich, dies zu tun.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen