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  • Vorsorge treffen für unsere Angehörigen
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
  • Zwischentitel
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  • Warum an den Tod denken?
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  • „Die zwei werden e i n Fleisch werden“
  • Bestattungsbräuche
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
w98 15. 1. S. 19-22

Vorsorge treffen für unsere Angehörigen

DIE traurige Geschichte Annies erschien vor kurzem in einer afrikanischen Zeitung. Annies Mann, ein Geschäftsmann, starb 1995 und hinterließ 15 Fahrzeuge, verschiedene Bankkonten, etwa 4 000 US-Dollar Bargeld, ein Geschäft, eine Bar und ein Haus mit drei Schlafzimmern. Was er allerdings nicht hinterließ, das war ein Testament.

Wie verlautet, hat Annies Schwager den Besitz und das Geld an sich gerissen und Annie mit ihren sechs Kindern aus dem Haus gejagt. Sie ist nun völlig mittellos und wohnt mit den Kindern bei ihrem Bruder. Vier Kinder mußten die Schule abbrechen, weil weder Schulgeld noch Geld für die Schuluniformen vorhanden war.

Annie ging vor ein Gericht, das ihr einen Teil des Eigentums, unter anderem ein Fahrzeug, zusprach. Doch sie erhielt nichts zurück. Sie muß wieder vor Gericht gehen, um durchzusetzen, daß ihr Schwager die gerichtliche Anordnung befolgt.

Warum an den Tod denken?

Annies Geschichte verdeutlicht, was geschehen kann, wenn ein Familienoberhaupt für den Fall seines Todes nicht vorgesorgt hat. Alle Menschen „müssen anderen ihre Mittel des Unterhalts hinterlassen“, wenn sie sterben (Psalm 49:10). Überdies haben Tote keinen Einfluß darauf, was mit ihrem Besitz geschieht (Prediger 9:5, 10). Wer selbst entscheiden möchte, was mit seiner Habe passiert, muß diese Angelegenheit vor seinem Tod regeln.

Obwohl jeder von uns weiß, daß er ganz unerwartet sterben kann, versäumen es viele, für die Hinterbliebenen Vorsorge zu treffen. Zwar wird in diesem Artikel die Aufmerksamkeit auf bestimmte Kulturkreise Afrikas gelenkt, aber eine ähnliche Problematik besteht auch in anderen Gebieten der Erde.

Ob jemand im voraus verfügt, was mit seinem Besitz im Todesfall zu geschehen hat, ist eine persönliche Sache (Galater 6:5). Man könnte sich jedoch fragen, wie es kommt, daß ein Mann seine Frau und seine Kinder hegt und pflegt, solange er am Leben ist, aber keine Vorsorge für ihr Wohlergehen trifft, falls ihm etwas zustoßen sollte. Hauptsächlich wohl deshalb, weil die meisten von uns nicht gern über die Möglichkeit des eigenen Todes nachdenken und erst recht nicht für den Tod vorausplanen. Genaugenommen kann man seinen Todestag nicht vorhersehen. In der Bibel heißt es daher: ‘Ihr wißt nicht, was euer Leben morgen sein wird. Denn ihr seid ein Dunst, der für eine kleine Weile erscheint und dann verschwindet’ (Jakobus 4:14).

Einzukalkulieren, daß man sterben könnte, verrät praktisches Denken. Es ist auch ein Zeichen liebevoller Fürsorge für die Hinterbliebenen. Wenn man seine Angelegenheiten nicht selbst regelt, dann werden andere das übernehmen. Vielleicht werden wildfremde Menschen entscheiden, was mit unserem Hab und Gut passiert und wie die Bestattung abläuft. In manchen Ländern wird unter diesen Umständen vom Staat geregelt, an wen das Geld und der Besitz übergehen. Andernorts wird dies von den Verwandten bestimmt, was nicht selten zu Zank und Streit führt und Bösartigkeiten in der Familie begünstigt. Außerdem ist das, was von anderen geregelt wird, womöglich weit von den eigenen Vorstellungen entfernt.

Um den Besitz geprellt

Die Witwe leidet unter dem Tod ihres Mannes am meisten. Als ob der Kummer, den Partner verloren zu haben, nicht schon genug wäre, bringt man sie oftmals auch noch um ihren Besitz. Dies war bei der zuvor erwähnten Annie der Fall. Die Praxis, eine Witwe um ihren Besitz zu prellen, erklärt sich zum Teil daraus, wie Ehefrauen allgemein betrachtet werden. Für manche Kulturkreise gehört die Ehefrau nicht zur Familie des Mannes. In gewisser Weise bleibt sie eine Fremde, die jederzeit zur eigenen Familie zurückkehren oder wieder in eine andere Familie einheiraten kann. Im Gegensatz dazu, sagt man sich, werden die Geschwister und die Eltern eines Mannes ihn nie verlassen. Wenn er stirbt, meinen seine Verwandten, was sein war, sei nun das Ihre und gehöre nicht der Ehefrau und den Kindern.

Ehemänner, die kein Vertrauen zu ihrer Frau haben, fördern solch ein Denken noch. Mike besprach seine Geschäftsangelegenheiten nur mit seinen Brüdern. Sie kannten sich mit seiner Finanzlage aus, aber seine Frau wußte kaum darüber Bescheid. Als er starb, kamen seine Brüder zu ihr und verlangten die Außenstände, die ihr Mann noch erwartet hatte. Sie wußte noch nicht einmal etwas davon. Als nächstes rissen die Brüder die Fotokopierer und Schreibmaschinen an sich, die ihr Mann ihr gekauft hatte. Letztendlich übernahmen die Brüder das Haus mitsamt dem Inventar. Die Witwe und ihr Töchterchen wurden aus dem Haus gejagt und konnten nur ihre Kleidung mitnehmen.

„Die zwei werden e i n Fleisch werden“

Christliche Ehemänner lieben ihre Frau und betrachten sie als vertrauenswürdig. Solche Männer nehmen sich den biblischen Rat zu Herzen: „Männer [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber.“ Sie gehen auch mit der von Gott inspirierten Aussage einig: „Ein Mann [wird] seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er wird fest zu seiner Frau halten, und die zwei werden e i n Fleisch werden“ (Epheser 5:28, 31).

Gottgefällige Ehemänner stimmen außerdem den Worten des christlichen Apostels Paulus zu, der schrieb: „Bestimmt hat jemand, der für die Seinigen und besonders für seine Hausgenossen nicht sorgt, den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger“ (1. Timotheus 5:8). Diesem Grundsatz entsprechend, würde ein Ehemann, der eine lange Reise plant, sicherstellen, daß seine Familie während seiner Abwesenheit versorgt ist. Wäre es nicht genauso vernünftig, wenn er für den Fall seines Todes Vorsorge für Frau und Kinder treffen würde? Es zeugt nicht nur von praktischem Denken, sondern es ist auch liebevoll, sich auf unerwartete Unglücksfälle vorzubereiten.

Bestattungsbräuche

Christliche Ehemänner müssen noch einen weiteren Aspekt berücksichtigen. Zu dem Kummer einer Witwe, die ihren Partner, ihren Besitz und womöglich noch ihre Kinder verloren hat, kommt hinzu, daß in manchen Kulturkreisen Witwen gezwungen werden, traditionelle Trauerriten zu beachten. Die nigerianische Zeitung The Guardian beklagt, in einigen Gegenden verlange die Tradition von einer Witwe, in demselben dunklen Raum zu schlafen, in dem die Leiche ihres Mannes liegt. An anderen Orten ist es einer Witwe untersagt, in der fast sechsmonatigen Trauerzeit das Haus zu verlassen. In dieser Zeit soll sie nicht baden; noch nicht einmal ihre Hände darf sie sich vor oder nach dem Essen waschen.

Solche Bräuche bringen Probleme mit sich, besonders für christliche Witwen. Ihr Wunsch, Gott zu gefallen, veranlaßt sie, Bräuche zu meiden, die den biblischen Lehren widersprechen (2. Korinther 6:14, 17). Sich von solchen Bräuchen auszuschließen kann für eine Witwe jedoch Verfolgung bedeuten. Vielleicht muß sie sogar um ihr Leben fliehen.

Rechtsgültige Maßnahmen ergreifen

In der Bibel findet man die weisen Worte: „Die Pläne des Fleißigen gereichen sicherlich zum Vorteil“ (Sprüche 21:5). Wie kann ein Familienoberhaupt vorausplanen? In den meisten Kulturkreisen ist es möglich, ein Testament zu machen oder ein Schriftstück abzufassen, in dem dargelegt wird, wie der Besitz einer Person im Falle ihres Todes zu verteilen ist. Einzelheiten der Bestattungsangelegenheiten können mit aufgenommen werden. In dem Schriftstück kann auch festgelegt werden, was der Ehepartner in Verbindung mit Bestattungs- und Trauerriten zu tun beziehungsweise nicht zu tun hat.

Eine Frau namens Leah verlor 1992 ihren Mann. Sie sagt: „Ich habe fünf Kinder — vier Mädchen und einen Jungen. Mein Mann war einige Zeit krank, bevor er starb. Aber schon vor seiner Krankheit hatte er ein Schriftstück aufgesetzt, in dem es hieß, sein gesamter Besitz solle an mich und meine Kinder übergehen. Darin eingeschlossen waren eine Versicherungssumme, Ackerland, Nutztiere und ein Haus. Er unterschrieb das Testament und gab es mir. ... Nach dem Tod meines Mannes wollten die Verwandten am Erbe beteiligt werden. Ich wies sie darauf hin, daß mein Mann das Ackerland von seinem eigenen Geld gekauft hatte und sie keinen Anspruch auf irgend etwas hätten. Als sie die schriftliche letztwillige Erklärung sahen, akzeptierten sie es.“

Die Angelegenheit mit den Verwandten besprechen

Probleme können entstehen, wenn man nicht mit den Verwandten über seinen Glauben und seine Wünsche spricht. Der Fall eines Mannes sei erwähnt, dessen Angehörige auf eine Bestattung in dem Dorf gemäß den lokalen Bräuchen drängten. Als das Leben der Witwe und der Kinder auf dem Spiel stand, waren sie gezwungen, seinen Leichnam der Großfamilie zu überlassen. Die Witwe klagt: „Hätte mein Mann auch nur einem seiner Onkel oder Cousins gesagt, wie er beerdigt werden wollte, hätte die Familie nicht auf ihren traditionellen Bestattungsbräuchen bestanden.“

In einigen Kulturkreisen ist eine mündliche Erklärung genauso bindend wie ein Schriftstück. Das ist in gewissen Gegenden von Swasiland der Fall, wo viele Menschen Glaubensansichten vertreten, durch die traditionelle Begräbnis- und Trauerriten gefördert werden. Ein Christ namens Isaac, der darum wußte, rief seine Verwandten zusammen, die keine Zeugen Jehovas sind, und besprach mit ihnen, was nach seinem Tod zu geschehen habe. Er teilte ihnen mit, wer bestimmte materielle Güter bekommen sollte, und er erklärte ihnen klar und deutlich, wie seine Bestattung abzulaufen habe. Nachdem er gestorben war, wurde alles seinen Wünschen entsprechend ausgerichtet. Isaac erhielt eine christliche Beerdigung, und seine Frau war gut versorgt.

Die eigene Familie absichern

Was man unternimmt, um seine Familie nach seinem Tod abzusichern, ist zwar eine persönliche Angelegenheit, doch ein Christ namens Edward sagt: „Ich habe eine Lebensversicherungspolice, deren Nutznießer meine acht Familienangehörigen sind. Meine Frau hat Bankvollmacht. Sollte ich sterben, kann sie also Geld vom Konto abheben. ... Ich habe ein Testament zugunsten meiner Familie aufgesetzt. Im Todesfall bekommen meine Frau und die Kinder alles, was ich zurücklasse. Ich habe mein Testament vor fünf Jahren gemacht. Es wurde von einem Rechtsanwalt vorbereitet, und meine Frau und mein Sohn besitzen eine Kopie. In meinem Testament habe ich ausdrücklich aufgeführt, daß die Großfamilie bei meiner Bestattung nicht mitzureden hat. Ich gehöre zu Jehovas Organisation. Selbst wenn nur wenige Zeugen Jehovas meine Beerdigung ausrichten können, ist das genug. Das habe ich mit meinen Verwandten besprochen.“

Solche Abmachungen sind in gewisser Weise ein Geschenk an die eigene Familie. Natürlich läßt sich die Vorsorge, die man für den Fall seines Todes trifft, nicht mit einem Geschenk wie Schokolade oder einem Blumenstrauß vergleichen. Aber es zeugt von Liebe zur Familie. Es beweist, daß man ‘für seine Hausgenossen sorgen’ möchte, selbst wenn man nicht mehr bei ihnen ist.

[Kasten/Bild auf Seite 21]

Jesus traf für seine Mutter Vorsorge

„Beim Marterpfahl Jesu standen jedoch seine Mutter und die Schwester seiner Mutter; Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalene. Als nun Jesus seine Mutter und den Jünger, den er liebte, dabeistehen sah, sagte er zu seiner Mutter: ‚Frau, siehe, dein Sohn!‘ Darauf sprach er zu dem Jünger: ‚Siehe, deine Mutter!‘ Und von jener Stunde an nahm der Jünger [Johannes] sie in sein eigenes Heim“ (Johannes 19:25-27).

[Bild auf Seite 22]

Viele Christen ergreifen wohlüberlegte rechtsgültige Maßnahmen, um die Familie abzusichern

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