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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1977
  • Zwischentitel
  • Kommt eine neue Malaria-Epidemie?
  • Neue Rätsel
  • Wo Politiker manchmal Rat suchen
  • Timna gefunden?
  • Neuorientierung in der Kindererziehung
  • Krieg zwischen China und der Sowjetunion?
  • Große Auswahl
  • Schlafen in der Bibliothek nicht gestattet
  • Zahnärzte besonders gefährdet
  • Wie lange dauert ein „Vaterunser“?
  • Neue Diebstahlswelle
  • Elektronenmikroskop macht Atom sichtbar
  • In der Bundesrepublik verunglückten im Verkehr die meisten Kinder
  • Leichtsinn fordert hohen Tribut
Erwachet! 1977
g77 8. 12. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Kommt eine neue Malaria-Epidemie?

◆ Nach guten Erfolgen bei der Bekämpfung der Malaria sind nun, wie das Luxemburger Wort berichtete, schwere Rückschläge, besonders in Indien, zu verzeichnen. Die Malaria schien dort zu Beginn der siebziger Jahre fast ausgerottet, doch nun mehren sich die Krankheitsfälle wieder und zeigen auch einen schwereren Verlauf. Allein in der Umgebung der Hauptstadt wurden in sechs Monaten 54 000 Fälle registriert. Die Zahl der tatsächlich Erkrankten wird sehr viel höher liegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet für das Jahr 1979 mit zwölf Millionen Fällen allein in Indien. Was den Experten Sorgen bereitet, ist vor allem die weitgehende Resistenz der Mückenart, die die Malaria überträgt, gegen Insektizide und das Versagen bisher bewährter Medikamente bei der Bekämpfung der Krankheitserreger.

Neue Rätsel

◆ Durch die von Albert Einstein entwickelte allgemeine Relativitätstheorie glaubte man den Schlüssel zu den Vorgängen im Universum in Händen zu haben. Von verschiedener Seite her wird jedoch auf einige Phänomene hingewiesen, die an dieser Theorie Zweifel aufkommen lassen, da sie keine Erklärungen dafür bietet. So wurde in der Zeitschrift ELEKTRONIK in einem Beitrag unter der Überschrift „Glauben Sie noch an Einstein?“ unter anderem auch auf eine Beobachtung des Observatoriums Simferopol (Krim) hingewiesen. Dort wurde eine Eklipse des Quasars 3C273 von 4 Stunden beobachtet. Fritz K. Preikschat, der Verfasser des Beitrages, sagt dazu: „Nach Hubbles Gesetz müßte dieser Stern über eine Milliarde Lichtjahre entfernt sein und nach der Helligkeit die Größe von 200 Galaxien haben. Ein Körper ähnlicher Größe müßte sich mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit bewegen, um in 4 h zu passieren. Sinnvoller ist die Erklärung, daß 3C273 nicht viel größer als unsere Sonne ist und zu einem Doppelsternsystem in unserer Nähe gehört. Die spektrale Rotverschiebung muß dann eine andere Ursache als den Dopplereffekt haben (Gravitation).“ Sicher stehen die Wissenschaftler im Zusammenhang mit solchen Beobachtungen vor neuen Denkaufgaben, und die von den Satelliten übermittelten Daten haben ebenfalls reichlich Stoff dazu geliefert. Der Mensch hat längst nicht alle Rätsel, die ihm das Universum aufgibt, entschlüsselt, und manche Lösungen mögen sogar falsch sein, obwohl man sie allgemein noch für richtig hält.

Wo Politiker manchmal Rat suchen

◆ Was tun Politiker in Indien, ehe sie Entscheidungen fällen? Nach einer Meldung der Süddeutschen Zeitung befragen sie zunächst die Sterne. Indira Gandhis Führungsmannschaft habe, wie es in dem Bericht heißt, bei wichtigen Entschlüssen auf den Rat der Wahrsager vertraut. Auch ein Teil der Wahlerfolge der Opposition sei den Künsten von Magiern zu verdanken, besonders einem Experten in „Tantra“, der traditionellen Hindu-Magie. Auch Ministerpräsident Nehru hielt es für ratsam, die Feiern anläßlich der Unabhängigkeit des Landes vorzuverlegen, weil den Sterndeutern dieser Termin günstiger erschien. Zu Anschuldigungen dieser Art schweigen die Politiker beharrlich, den Behauptungen wird jedoch nicht widersprochen.

Timna gefunden?

◆ Wie Die Welt berichtet, sollen israelische und amerikanische Archäologen bei Ausgrabungen zwischen Jerusalem und Tel Aviv auf die Überreste der Philisterstadt Timna gestoßen sein. Nach dem Bericht gelten die Philister heute als indogermanisches Volk von hohem Wuchs. Sie seien auf ihren Wanderungen bis nach Vorderasien gelangt.

Neuorientierung in der Kindererziehung

◆ Im Rahmen einer europäischen Familienministerkonferenz, an der Vertreter aus 19 europäischen Staaten teilnahmen, plädierte Bundesgesundheitsministerin Antje Huber für die erzieherische Funktion der Familie. Trotz aller Veränderungen in der modernen Gesellschaft hat die Familie unersetzbare Aufgaben zu erfüllen. Sie sagte: „Die Familie ist der Ort, an dem das Kind die für seine Entwicklung entscheidende liebevolle Zuwendung erhält und Vertrauen in diese Welt gewinnt. Glückliche Kinder neigen nicht zu extremistischen Einstellungen, Handlungen oder Entwicklungen.“

In einem Bericht der Münsterländischen Volkszeitung heißt es dazu wörtlich: „‚Ohne Eltern geht es nicht‘, erklärte die Ministerin ihren Kollegen. Der Euphorie mancher Bildungsreformer sei inzwischen die Einsicht gefolgt, daß öffentliche Erziehungsprogramme ohne eine grundlegende Erziehung der Kinder in der Familie nur wenig erreichen könnten. Einrichtungen außerhalb der Familie könnten eine gute Erziehung im Elternhaus verstärken, aber gravierende Mängel kaum ausgleichen.“

Krieg zwischen China und der Sowjetunion?

◆ Nach einer Meldung des Schwarzwälder Boten soll ein Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas einen Krieg zwischen China und der Sowjetunion als unvermeidlich bezeichnet haben. Liao Tscheng-tschi habe nach Gewährsleuten in Honolulu erklärt, umstrittene Gebietsansprüche in den Nordprovinzen an der sowjetisch-chinesischen Grenze würden mit Sicherheit zu einem Krieg zwischen den beiden Staaten führen. Diese Erklärung des ZK-Mitglieds stellt nach Ansicht amerikanischer Diplomaten eine Abkehr von früheren offiziellen Stellungnahmen chinesischer Politiker dar, in denen es immer wieder geheißen habe, ein Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA sei unvermeidlich.

Große Auswahl

◆ Wenn jemand alle Wurstsorten in deutschen Landen probieren wollte, könnte er vier Jahre lang jeden Tag eine andere Sorte auf dem Küchenzettel haben, denn es gibt mehr als 1 500. Damit kann jeder auf seinen Geschmack kommen. Die Wurstherstellung geht bis auf die Griechen und Römer zurück, die Wurst aus einem groben Gemengsel aus Blut, Fleisch und Fett herstellten. Wie der Schwarzwälder Bote weiter berichtet, wurde zu manchen Zeiten ein regelrechter Wurstkult getrieben, denn jeder Wurstmacher hatte sein Geheimrezept. Ausgesuchte Gewürze geben auch heute den Würsten den sortentypischen Geschmack. Geographische Bezeichnungen und auch Phantasienamen sorgen dafür, daß der Käufer die einzelnen Sorten exakt benennen kann. Grobe Leberwurst allein wird nach 56 verschiedenen Rezepten vom Handel angeboten, und es steht eine Frisch-Auswahl von 40 bis 60 Sorten zur Verfügung.

Schlafen in der Bibliothek nicht gestattet

◆ Wenn jemand in der Bibliothek der englischen Stadt Norwich schlafend angetroffen wird, kann ihn dies, nach einem Bericht im Wiesbadener Kurier, zehn englische Pfund kosten. Wie ein Bibliothekar erklärte, kämen viele ältere Leute in die Leseräume, weil sie nicht wüßten, wo sie sonst bleiben sollten. „Sie lesen ein paar Zeitungen und machen dann ein Nickerchen“, sagte er. „Das ist zwar kein Verbrechen, aber schließlich ist der Lesesaal nicht dafür da.“ Meistens würde die vom Magistrat festgelegte Strafe jedoch nicht verhängt, sondern der Scheinleser nur geweckt, verwarnt und fortgeschickt.

Zahnärzte besonders gefährdet

◆ Da Hepatitis-Infektionen ein bedrohliches Ausmaß angenommen haben, werden Untersuchungen angestellt, wie man besonders gefährdete Personen schützen kann. Als besonders gefährdet gelten, wie Die Welt berichtet, auch die Zahnärzte, denn das Risiko, an infektiöser Leberentzündung zu erkranken, liegt bei ihnen dreißigmal höher als bei dem normalen Bürger. Der Münchener Leberspezialist Josef Eisenburg führte eine entsprechende Untersuchung durch und stellte dabei fest, daß in einer Zahnarztpraxis geradezu „Idealbedingungen für eine Übertragung der infektiösen Leberentzündung“ vorhanden sind. Der enge Kontakt des Arztes mit Blut, Speichel und Nasen-Rachen-Sekret „prädisponiert ihn zur Infektion“.

Wie lange dauert ein „Vaterunser“?

◆ Weil ein Kurgast in einer süddeutschen Gemeinde sich durch das Läuten der Kirchenglocke in der Frühe gestört fühlte und Beschwerde führte, wurde amtlich untersucht, wie lange denn die Glocke zu läuten hätte. Die Glocke war für die Bevölkerung der „Morgenwecker“, denn um sechs Uhr morgens begann mit ihrem Läuten das Tagewerk. Daher war man nicht bereit, gänzlich auf das Läuten zu verzichten, um den Kurgästen die verdiente Ruhe zu garantieren. Nach Auffassung des Gemeinderates brauchte sie aber nicht unbedingt drei Minuten zu läuten, wie dies bisher geschehen war. Da die Dorfglocke zugleich auch Gebetsglocke sei, müßte sie wenigstens so lange läuten, bis ein „Vaterunser“ gebetet wäre. Der Bürgermeister zog sich mit einer Stoppuhr in sein Amtszimmer zurück und stellte fest, daß das Vaterunser genau 30 Sekunden dauert. So lange wird nun die Glocke jeden Morgen läuten.

Neue Diebstahlswelle

◆ Wenn Bergsteiger früher in den Fels einstiegen, ließen sie ihren Rucksack und die nicht benötigte Ausrüstung unten zurück und fanden sie nach dem Abstieg auch dort wieder. Heute ist dies im Zuge des Massentourismus anders geworden. Heute ist Bergsteigen nicht nur die Sache einer verschworenen Elite, sondern die Bergbahnen bringen Touristen jeder Art in Massen in die Berge. „Da kommt“, wie ein Sprecher des Deutschen Alpenvereins erklärte, „so manches mit, was besser unten bliebe.“ Die Folge ist: Es wird alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest ist. Die Westfälischen Nachrichten stellen daher die Frage, ob nach dem Freizeitboom nun der „Klauboom“ folgt. Die Bilanz dieses Sommers ist erschreckend. Als bevorzugte Objekte der Diebe werden Ski, Skistöcke, Skischuhe, Rucksäcke, Kletterseile, Ferngläser, Fotoapparate und andere Teile von alpinistischen Ausrüstungen genannt. Damit aber nicht genug. Auch an den Ufern der Seen, an den Küsten und auf den Campingplätzen war für die Diebe anscheinend Hochkonjunktur. Sie stahlen Motor- und Segelboote, Außenbordmotoren und Schiffszubehör und räumten ganze Zelte aus, deren Bewohner gerade nicht „zu Hause“ waren. Die lapidare Feststellung der Zeitung: „In Bergen und am Wasser nichts mehr sicher“.

Elektronenmikroskop macht Atom sichtbar

◆ In der Forschung haben Mikroskope — und in neuerer Zeit besonders die Elektronenmikroskope — eine wichtige Rolle gespielt und sich als wertvolles Hilfsmittel erwiesen. Durch ständige Verbesserungen ist es nun möglich geworden, eine Auflösung zu erreichen, die sogar ein einzelnes Atom sichtbar macht. Leider ist dieses Mikroskop auf dem interessantesten Forschungsgebiet, nämlich dem der organischen Makromoleküle, noch nicht einsetzbar, da es durch den Elektronenstrahl diese Moleküle zerstört. In der Mikroanalyse z. B. von Nierensteinen kann es von großem Wert sein. Dies trifft auch in der Physik zu, wo besonders bei der Erforschung der Struktur der Metalle durch das Elektronenmikroskop wertvolle Erkenntnisse erlangt wurden. In der Münsterländischen Volkszeitung wird in diesem Zusammenhang der geschäftsführende Leiter der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskope zitiert. Er sagte: „Durch dieses Gerät haben wir verstanden, warum sich Metalle so und nicht anders verhalten. Man kann sagen, daß sie sehr nachhaltig die Entwicklung auf dem Werkstoffsektor geprägt haben.“

In der Bundesrepublik verunglückten im Verkehr die meisten Kinder

◆ Über dreihundert Kinder je 100 000 Einwohner unter 15 Jahren verunglücken in der Bundesrepublik als Fußgänger oder Radfahrer. Damit sind Kinder in erschreckend hoher Zahl an Verkehrsunfällen beteiligt. Die Bundesrepublik steht an der Spitze einer Aufstellung, die in der Münsterländischen Volkszeitung veröffentlicht wurde. An unterster Stelle steht Schweden mit weniger als hundert verunglückten Kindern, die Mitte wird von der Schweiz eingenommen mit knapp über zweihundert, und direkt nach der Bundesrepublik folgt Großbritannien mit ebenfalls über dreihundert Verkehrsunfällen mit Kindern auf 100 000 Einwohner unter 15 Jahren. Kraftfahrer werden angesichts dieser Zahlen besondere Vorsicht walten lassen und daran denken müssen, daß Kinder auch im Verkehr eben Kinder sind.

Leichtsinn fordert hohen Tribut

◆ Noch vor dem Ende der Bergsteigersaison 1977 wurden bereits 329 Opfer in den Alpen gezählt. Ein wahrer Ansturm unerfahrener Bergsteiger und ungünstige Witterungsbedingungen haben zu dieser Rekordhöhe an Opfern geführt. Viele haben den Wunsch, die Gipfel der Berge zu erklimmen, obwohl sie kaum eine Vorstellung von den damit verbundenen Gefahren haben. Wie die Münsterländische Volkszeitung berichtet, ist dies ein Grund für diese Tragödie. Aber es heißt dann: „Fachleute, die sich in den Bergen auskennen, führen dieses Ergebnis noch auf eine Reihe weiterer Faktoren zurück. Sie weisen darauf hin, daß es immer leichter gemacht wird, in die hohen Regionen der Alpen zu gelangen. Die Straßen wurden ausgebaut, mit Seilbahnen und Sesselliften kann fast jeder in Sichtweite der Bergspitzen kommen. Von dort aus unterschätzen dann viele die Schwierigkeiten, die zu Fuß auf dem letzten Stück zum Gipfel noch zu bewältigen sind.“

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