Lobpreiset Jah! Ihr, die ihr der Gedächtnisfeier beiwohnt
FINSTERNIS bedeckt nun die Nationen und Dunkelheit das Volk. Es ist eine Zeit voll Weh und Unruhe, ein Zeitalter überhandnehmender Bedrängnis, eine Periode der Verwirrung und Ratlosigkeit. Selbst die sogenannten weisen und erleuchteten Führer, die „hellen Leuchten“ dieser Welt, scheinen wie im Nebel zu wandeln. Ihre Leuchtkraft ist nicht grösser als die von Leuchtkäferchen in einem Walde. Habt ihr in einer pechschwarzen Nacht, wenn ihr euch verirrtet, schon Leuchtkäferchen zu folgen versucht? Dies half euch gar nichts. Ebenso heute: die da den blinden, tastenden Führern folgen, tappen umher, straucheln und fallen. Die Sachlage ist verzweifelt geworden. Furcht hat die Mächtigen ergriffen, und die ganze umnachtete Welt ist einem Nervenzusammenbruch nahe.
Wisst ihr aber, dass dieser Zustand vor langem vorausgesagt worden ist? Und kennt ihr auch die Voraussage, dass ein Lichtstrahl der Hoffnung diese Finsternis durchdringen würde? Höret, denn Jehova Gott redet: „Stehe auf, leuchte! denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt Jehova auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“ — Jes. 60:1, 2.
Zu wem, denkt ihr, dass Jehova hier spricht? Nun, natürlich zum Volke seines Namens; zu denen, die er „aus Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat“, und von denen er sagt: „Ihr seid das Licht der Welt.“ (1. Pet. 2:9; Matth. 5:14-16, NW) Beginnend mit 1914 und dem Ersten Weltkrieg begann diese Finsternis über die Nationen hereinzubrechen, und Jahr um Jahr seither ist sie dichter und dichter geworden. An jene aber, die dem Herrn geweiht waren, als er im Jahre 1918 zum Tempel kam, erging der Befehl, aufzustehen und zu leuchten, denn Jehovas wunderbares Licht sollte über ihnen aufgehen. Gemäss unsern Aufzeichnungen gab es im Jahre 1918 etwa 3868 Personen, die Jehova lobpriesen und bereit waren, die Lichtblitze aus dem Tempel widerzuspiegeln, indem sie die Tatsache veröffentlichten und andern kundtaten, dass die Zeiten der Heiden geendet hatten und Gottes Königreich herbeigekommen war.
Dieser kleine Überrest von Lichtträgern sollte eine Zunahme ihrer Zahl erfahren, wie dies in der Prophezeiung dargelegt wird: „Erhebe ringsum deine Augen und sieh! sie alle versammeln sich, kommen zu dir.“ Geistliche Söhne und Töchter Zions, so sagt es die Prophezeiung, würden von fernher kommen und sich vereinen, um dieses Licht widerzustrahlen; doch war dies nicht alles. Selbst „des Meeres Fülle wird sich zu dir wenden, der Reichtum der Nationen zu dir kommen“. (Jes. 60:4, 5) Genau wie vorausgesagt, kamen aus den Meeren der von Gott entfremdeten Menschen, welche die Organisation des Teufels unterstützten, grosse Mengen Gutwilliger aus jeder Nation, jedem Stamm und Volk und jeder Zunge, die ihrerseits den Glanz und die Herrlichkeit Jehovas wunderbar widerspiegelten. (Off. 7:9, 10, NW) Von 1918 bis 1941 stieg die Zahl der Bericht erstattenden Zeugen Jehovas von 3868 auf 90 759 an!
Es besteht keine Frage: die Prophezeiung Jesajas, Kapitel 60, befand sich im Laufe ihrer Erfüllung. Doch ist bedeutsam, den Hinweis des Wachtturms in seiner (englischen) Ausgabe vom 1. Oktober 1942 zu kennen, wonach jeder Grund vorhanden war, eine noch grössere Ausdehnung zu erwarten. Auf Seite 297 und 298 jener Ausgabe lesen wir: „Es mögen indes in Erfüllung der Prophezeiung noch grössere Ergebnisse gezeitigt werden, ja, wir dürfen dies gut erwarten. Durch Gottes Gnade ist das Werk noch nicht beendet, und seine Zeugen lehnen es ab, davon zurückzutreten, solange der Herr Arbeit, gesegnete Arbeit vorsieht. Dieser Gedanke wird angetönt durch den nächsten Ausruf des Propheten: ‚Wer sind diese, die wie eine Wolke geflogen kommen, und gleich Tauben zu ihren Schlägen [Fenstern, Luther]?‘ . . . Dies ist eine Wolke von Zeugen, die von der Macht, der Herrlichkeit und Gegenwart des Herrn zeugt, so wie dies eine buchstäbliche Wolke am Himmel tut . . . Im Lande des Propheten Jesaja fliegen die Tauben in solch dichten Schwärmen, dass sie einer Wolke gleichen, die die Erde unter sich beschattet. Dieses Bild zeigt daher ein noch grosses Einsammeln tätiger Zeugen für das Königreich an, welche in der kurzen Zeit, die vor Harmagedon noch verbleibt, mit der Eile von Tauben dem Eingang zufliegen, den Jehova als Eingang zum Zufluchtsort der Sicherheit bereit hat.“
AUFFALLENDE AUSDEHNUNG UND WOHLFAHRT
Und nun, neun Jahre später, siehe! Das Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1951 zeigt an, dass die Wolke tätiger Verkündiger, die das Licht widerspiegeln, von der Durchschnittszahl von 90 759 auf die Zahl von 328 572 angewachsen ist: mehr als 260 Prozent Ausdehnung, und dabei, sozusagen im Fluge, eine Höchstzahl von 373 430 zu einer bestimmten Zeit! Was für eine gewaltige Einsammlung dieser Tauben des Friedens! Während der letzten drei Jahre ist jährlich ein Zuwachs von 49 000 zu verzeichnen gewesen. Diese weihten ihr Leben, ihre Zeit und Kraft, ihre geistigen und körperlichen Kräfte dem Dienste Jehovas, der Lobpreisung seines Namens und der Bereicherung und Wohlfahrt der theokratischen Organisation Zion. — Jes. 60:6-9.
Und nun, in dieser zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, was können wir erwarten? Ist die volle Zahl derer nun erreicht, die aus der geistigen Finsternis herauskommen, die alte Welt verlassen und Stellung auf Jehovas Seite beziehen? Nein, ganz und gar nicht! Hunderttausende, vielleicht Millionen werden noch kommen, wie vorausgesagt: „Deine Tore werden beständig offen stehen; Tag und Nacht werden sie nicht geschlossen werden, um zu dir zu bringen den Reichtum der Nationen und ihre . . . Könige.“ (Jes. 60:11) Tag und Nacht geht das Einsammlungswerk ohne Unterbrechung weiter. Möge die ganze Welt von folgendem Kenntnis nehmen: jede von Menschen gemachte Organisation, die nicht umkehrt, um Jehova zu dienen und sich seinem regierenden König Christus Jesus zu unterwerfen, wird binnen kurzem in Harmagedon vernichtet werden. Mögen die Meisterbildner der Vereinigten Nationen, möge dieser Polyglottenturm der Verwirrung auch Kenntnis nehmen von Jehovas Warnung im nächsten Verse: „Denn die Nation und das Königreich, welche dir nicht dienen wollen, werden untergehen, und diese Nationen werden gewisslich vertilgt werden.“ — Jes. 60:12.
Viele andere Prophezeiungen erzählen uns ebenfalls von dieser Ausdehnung der Lobpreisung Jehovas am heutigen Ende der Welt. Zum Beispiel steht in Kapitel 54 von Jesaja geschrieben, dass Gottes mütterliche Organisation, „unsere Mutter“, sich durch den Zustrom von so vielen Kindern so ausdehnen werde, dass die bildlichen Zeltseile bis zu den äussersten Grenzen ausgedehnt werden müssten. Durch die Jahre hinab hat sich die Wachtturm-Gesellschaft mehr und mehr ausgedehnt, bis heute ihre dreiundsechzig Zweigbüros in 115 Ländern, auf Inseln und Provinzen und in verschiedenen Territorien der Nationen ihre „Zeltpflöcke“ besitzen. So ist dies denn ein weiterer Grund, weshalb Jehovas Zeugen so singen, wie ihnen geboten ist. — Jes. 54:1-5; Gal. 4:26, NW.
Erhebet einmal eure Augen und sehet, so sagt Sacharja, denn die Ausdehnung ist gleich einer grossen, herrlichen Stadt ohne Mauern oder Grenzen, einer Stadt, die sich nach jeder Seite hin ausstreckt, um neue Felder mit ihren Herden von Tieren und Mengen friedliebenden Volkes einzubeziehen. (Sach. 2:1-5) Auch Jesus berichtet von der Ausdehnung, die Tatsache wird, wenn die „kleine Herde“, die mit ihm in den Himmeln herrschen soll, vollendet ist, und nur noch ein Überrest von ihr am jetzigen Ende der Welt übrigbleibt: „Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind“, so sagt Jesus, „auch diese muss ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde . . . werden.“ — Joh. 10:16, NW.
Der Apostel Johannes hatte eine Offenbarung von dieser glücklichen Zeit, wenn die Stimmen dieser Menge Menschen guten Willens Jehovas Lob singen würden: „Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer grossen Menge und wie einen Schall vieler Wasser und wie einen Schall schwerer Donner. Sie sprachen: ‚Lobpreiset Jah, denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu herrschen begonnen.‘ Lasset uns fröhlich sein und frohlocken, und lasset uns ihm den Ruhm geben.“ (Off. 19:6, 7, NW) Diese Hymne zu hören, hat weitreichende Auswirkungen.
DONNERNDE LOBPREISUNG ZUR GEDÄCHTNISFEIERZEIT
Jehova herrscht nun als König! Die grosse Menge derer, die seine Herrschaft unterstützen, nimmt eilends zu. Demzufolge nimmt die jauchzende Lobpreisung, die schon mit Donnerstimme erschallt, beständig zu, während wir uns der Schlacht von Harmagedon nähern. In der Tat, im Wachtturm vom 15. Februar 1951 ist angeregt worden, dass wir hinsichtlich der Zahl jener, die zur Zeit der Gedächtnisfeier 1951 in den Chor mit einstimmen, eine Zunahme von 34 Prozent anstreben möchten. Dies würde über 500 000 Zeugen bedeuten, welche die Tatsache ausrufen, dass Jehova ‚als König zu herrschen begonnen hat‘! Dies ist ganz und gar nicht unmöglich, denn letztes Jahr versammelten sich 511 203 Personen zur Feier des Abendmahles des Herrn.
Möge daher ein jeder, welcher der Gedächtnisfeier dieses Jahr am 23. März beiwohnt, dafür sorgen, dass sie für ihn nicht lediglich eine gewohnheitsmässige Jahresfeier werde, eine religiöse Tradition oder eine sein Gewissen beruhigende Formalität. Mögen alle Anwesenden — alt und jung, Gesunde und Gebrechliche, geistig Reife und Neuinteressierte — dafür sorgen, dass jeder persönlich Anteil nehme am organisierten Felddienst, indem er Jehovas herzerfreuendes Lob sowohl vor Freunden wie Fremdlingen widerhallen lässt.
Allerdings ist die Weltkrise viel grösser als vor einem Jahre. Die Finsternis hat zugenommen; die Ängste, Gefahren und Leiden der Welt sehen noch verzweifelter aus. Doch ist all dies nur ein Grund mehr, weshalb Jehovas treue Zeugen das Fackellicht für seine nun geborene gerechte Herrschaft noch heller leuchten lassen. Es ist keine Übertreibung, wenn wir sagen, dass diese Zeugen in dieser traurigen und verängstigten Welt die einzigen Menschen sind, die wahre Herzensfreude besitzen, denn sie sind die einzigen, welche den göttlichen Lichtstrahl, der zu Gottes neuer Welt der Gerechtigkeit führt, sehen und ihm folgen.
Inmitten eines Volkes, dessen Hände und Füsse durch die Fesseln der Unwissenheit gebunden sind, sind Jehovas Zeugen die einzigen, die sich der kostbaren Freiheit erfreuen, welche durch eine Erkenntnis der Wahrheit erlangt wird. (Joh. 8:32) Sie sind dabei jedoch nicht selbstsüchtig. Sie wünschen, dass alle Menschen die Wahrheit annehmen möchten, dass sie ihre Fesseln sprengten, aus der Finsternis herauskämen und den heilenden Strahlen des Lichtes folgten, die vom lebengebenden Gott Jehova kommen. (1. Tim. 2:3, 4, NW) Diese erleuchtende Botschaft überbringen sie, und welches Vorrecht, welche Freude, es zu tun!
Wie viele weitere noch herauskommen und in diesen Lobgesang für Jehova vor Harmagedon noch mit einstimmen werden, wissen wir nicht — Hunderttausende, vielleicht Millionen. Wir kennen jedoch die Prophezeiung, welche sagt, dass „zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen“ Jehovas gesalbte Zeugen „ergreifen“ werden, weil sie gehört haben, dass Gott mit ihnen ist. (Sach. 8:23) Damit aber diese Menschen guten Willens die Botschaft hören können, muss jeder Zeuge Jehovas weit und breit die Botschaft nun frei heraus reden, sie verkünden und ausrufen. So jauchzet denn, ihr, die ihr bei der Gedächtnisfeier anwesend seid, ihr alle, ja zu Hunderttausenden! Wenn ihr dies tut, werdet ihr ohne Frage das Ziel der 500 000 bei weitem übertreffen.