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  • Erwachet! 1971
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Erwachet! 1971
g71 8. 3. S. 21-24

Kaffee — beliebtes Getränk von Millionen

VOM „AWAKE!“-KORRESPONDENTEN IN BRASILIEN

KAFFEE sollte man nicht hinunterstürzen wie Wasser, sagen die Kaffeeliebhaber. Kaffee sei auch kein Getränk, mit dem man das Essen hinunterspüle. Nein, Kaffee müsse man langsam und genießerisch trinken. Manchen Personen schmeckt der Kaffee am besten morgens nach dem Aufstehen. Andere trinken ihn lieber nach einer Mahlzeit. Aber sehr viele Menschen trinken ihn zu jeder Zeit. Er ist wirklich ein Getränk, das von Millionen gern getrunken wird.

Der Kaffee hat sich in verhältnismäßig kurzer Zeit vielerorts eingebürgert. Als Getränk kennt man ihn seit etwa 700 Jahren, also nur halb so lange wie seinen Konkurrenten, den Tee. Aber woher stammt der Kaffee?

Es wird erzählt, äthiopische Hirten hätten beobachtet, daß die Schafe und Ziegen, die die Blätter eines bestimmten Baumes gefressen hätten, nachts wach geblieben seien. Die Hirten hätten die Blätter und Beeren gekostet und schließlich ein Getränk davon gebraut, das sich als anregend erwies.

Arabische Händler und Reisende nahmen einige Pflanzen aus Äthiopien mit nach Hause, und diese gediehen in ihrer neuen Umgebung sehr gut. An diese Verpflanzung nach Arabien erinnert der wissenschaftliche Name des Kaffees, nämlich Coffea arabica. Etwa zweihundert Jahre lang war der Kaffee ein streng gehütetes Geheimnis der Araber. Schließlich lernten jedoch auch andere die Pflanze kennen, und schon gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts wurde sie von den Niederländern auf Java angebaut und später auch in Surinam an der Nordküste Südamerikas.

Der Kaffee, heute so populär, war das nicht von Anfang an. Er wurde aus sittlichen und religiösen Gründen bekämpft. Unter den Moslems herrschte Uneinigkeit in der Frage, ob ihre Religion es ihnen erlaube, dieses anregende Getränk zu trinken, oder nicht. Im Jahre 1674 bat eine Gruppe von Engländerinnen die Regierung, den Kaffee zu verbieten, weil sein Genuß bei Familienvätern Degenerationserscheinungen hervorrufe. Doch der Kaffee wurde immer beliebter, und schließlich gehörte er in sozusagen jedem Land mit gemäßigtem oder kaltem Klima zu den Lieblingsgetränken.a

Der Siegeszug des Kaffees

Der Kaffee konnte seinen Siegeszug erst antreten, nachdem das beste Klima für seinen Anbau gefunden war — heiß und feucht; wichtige Erfordernisse sind auch fruchtbarer, sandiger Boden in höheren Lagen und eine ständige Temperatur von 15 bis 30 ° Celsius. Wie erwähnt, haben die Niederländer den Kaffee in Südamerika eingeführt, und sie bemühten sich wie die Araber vor ihnen, den Kaffeeanbau als Staatsgeheimnis eifersüchtig zu hüten.

Erst im Jahre 1727 brachte ein Hauptfeldwebel namens Francisco de Mello Palheta heimlich die ersten Kaffeepflanzen aus Französisch-Guayana nach Brasilien. Er ahnte damals nicht, welche Folgen das haben würde. Heute erzeugt Brasilien ein Drittel der Kaffee-Welternte und ist somit der größte Kaffeelieferant der Welt. Brasilien produziert dreimal mehr Kaffee als Kolumbien, das als Kaffeeland gleich nach Brasilien kommt.

In Brasilien ist der Ertrag eines Kaffeebaumes erstaunlich groß. Durchschnittlich erntet man in Brasilien von einem Kaffeebaum 900 Gramm bis 2,7 Kilogramm Beeren, in anderen Ländern dagegen nur 200 bis etwa 700 Gramm. Warum dieser große Unterschied? Weil es in Brasilien jährlich zwei bis drei Ernten gibt.

Der Kaffeebaum und seine Beeren

Im allgemeinen liefert der Kaffeebaum den ersten Ertrag nach drei Jahren, und dann trägt er fünfundzwanzig bis fünfzig Jahre lang jedes Jahr.

Die Beeren gleichen anfänglich kleinen grünen Oliven. Später werden sie allmählich rot, und wenn sie ganz reif sind, haben sie eine dunkelrote Farbe und eine glatte, glänzende Haut. Wenn die Frucht rot ist, ist das Fruchtfleisch, das den Samen umgibt, süß und schmeckt vorzüglich. Die Beeren müssen zur richtigen Zeit gepflückt werden. Sind sie noch nicht ganz reif, fehlt ihnen das Aroma, sind sie überreif, fallen sie ab und faulen.

Wenn die Kaffee-Ernte beginnt, arbeiten die Kaffeepflücker von morgens früh bis abends spät. Das ist auch verständlich, denn wenn plötzlich Regenfälle einsetzen, geht die Ernte zugrunde.

Die gepflückten Beeren werden dann in Maschinen getrocknet oder auf Tennen ausgebreitet, so daß sie an der Sonne trocknen können. Bei geeignetem Wetter sind sie nach drei bis zehn Tagen trocken. Wenn man die Beeren mit der Hand aufbrechen kann, gelten sie als trocken genug, um nun maschinell geschält zu werden.

Prüfen und Mischen der Kaffeesorten

Manche Leute finden die vielen verschiedenen Kaffeesorten, von denen sie wählen sollten, verwirrend — verschiedene Qualitäten, Mischungen und Preislagen. Der Grund dieser Vielfalt ist eine sorgfältige Klassifizierung des Kaffees, die sich auf Sorte, Reinheit, Bohnengröße und Geschmack stützt.

Die Qualität des Kaffees wird beurteilt, indem die Experten verschiedenen Säcken je eine Probe von etwa 250 Gramm entnehmen. Sie zählen dann die Mängel, die jede Probe aufweist, zusammen und beurteilen die Sendung dementsprechend als erstklassige oder minderwertige Qualität.

Jeder Mangel wird mit soundso vielen Punkten oder mit einem bestimmten Wert berechnet. Bei den Mängeln handelt es sich entweder um Unreinigkeiten wie Steine oder kleine Zweige, die die Maschinen oder die Handsortierer nicht herausgelesen haben, oder um Mängel an den Bohnen selbst als Folge minderwertiger Anbaumethoden.

Darauf folgt die Tassenprobe. Kaffeeschmecker, die aufgrund einer Probe beurteilen können, ob es sich um weichen Kaffee handelt oder um Kaffee, der hart und scharf schmeckt, nehmen aus einer Tasse nach der anderen einen kleinen Schluck, den sie aber nicht hinunterschlucken, sondern lediglich kurz kosten und dann wieder ausspucken.

Die meisten der bekannten Kaffeemarken unterscheiden sich nicht wesentlich in bezug auf die Kaffeesorten, aus denen sich ihre Mischung zusammensetzt; doch jede hat eine bezeichnende Eigenart, die gewissen Leuten zusagt. Um eine harmonische und angenehme Mischung zu erzielen, benutzt der Mischer sein Material wie ein Künstler. Eine Mischung mag sich zum Beispiel aus Brasilkaffees, die ihr Gehalt geben, und aus weichen Kaffees, die ihr den feinen Geschmack verleihen, zusammensetzen. Der Mischer verbindet Geschmack, Aroma und Farbe zu einer Mischung, die dem Auge gefällt, ein Genuß für den Gaumen ist und ein reiches, feines Aroma hat.

Nicht jeder der im Handel erhältlichen Pulverkaffees wird aus erstklassigen Bohnen hergestellt; die Kaffeebohnen müssen dafür gemahlen werden, daher kann niemand hinterher nachweisen, von welcher Beschaffenheit die Bohnen gewesen sind.

Einige wertvolle Tips

Personen, die an Herzbeschwerden leiden oder sehr nervös sind, dürfen in der Regel keinen Kaffee trinken, weil Kaffee anregend wirkt. Aber auch Personen, die gesund sind, dürfen nicht vergessen, daß der regelmäßige Genuß von Kaffee zur Gewöhnung führen kann. Manch einer findet es gesünder, koffeinfreien Kaffee zu trinken.

Gehörst du zu den Kaffeetrinkern, dann magst du es vorteilhaft finden, anstatt gemahlenen ungemahlenen Kaffee zu kaufen. Wenn immer möglich, solltest du den Kaffee in deiner Gegenwart mahlen lassen. Du bist dann sicher, daß er frisch gemahlen ist, auch ist die Gefahr geringer, daß du betrogen wirst, indem andere Bestandteile daruntergemischt werden — Bestandteile wie Sand, Mais, Bohnen, Erdnüsse oder Blut, um nur einige wenige zu erwähnen.

Man kann die Reinheit des gemahlenen Kaffees leicht prüfen, indem man etwas von dem Pulver auf Wasser streut. Ist der Kaffee rein, dann schwimmt das Pulver obenauf, weil Kaffeepulver Wasser nur ganz langsam aufsaugt. Enthält der Kaffee Fremdstoffe, dann saugt sich das Pulver schnell mit Wasser voll und sinkt zu Boden.

Wird gerösteter Kaffee richtig aufbewahrt, bleibt er zehn bis zwanzig Tage frisch. Sobald er aber der Luft ausgesetzt wird — er mag roh oder geröstet sein —, verliert er Aroma, Geschmack und Farbe. Bewahrt man ihn an einem feuchten Ort auf, nimmt er einen modrigen Geruch an. Aus diesen Gründen sollte man den Kaffee an einem trockenen Ort in einem Behälter, der gut schließt, aufbewahren.

Die vielseitige Verwendung des Kaffees

Der Kaffee vermag aber auch in anderer Form wegen seines angenehmen Geschmacks den Gaumen zu kitzeln. Erfrischend ist zum Beispiel kalter Kaffee mit Zucker und einer Zitronenscheibe. In den heißen Monaten des Jahres sind auch Eiskaffee und Kaffee-Eis sehr beliebt. Kaffee wird außerdem für die Zubereitung der lecker schmeckenden Mokkatorte verwendet. Am populärsten jedoch ist der Kaffee als Getränk, schwarz oder mit Milch — so ist er das Lieblingsgetränk von Millionen in der ganzen Welt.

Aber die Wissenschaftler setzen ihre Versuche mit der Kaffeebohne fort. Man hat zum Beispiel die Erfahrung gemacht, daß sich Kaffeeasche gut als Düngemittel eignet. Ferner hat man aus Kaffee Desinfektionsmittel sowie Dämmstoffe für Mauern, Böden und Dächer erzeugt. Aus dem Kaffeeöl kann man Glyzerin herstellen, ferner wird es zur Erzeugung von Farbe, Seife und vielen anderen Produkten benutzt.

Die Kaffeebohne dient somit immer mehr Zwecken. Aber am beliebtesten ist der Kaffee natürlich als Getränk. Die Amerikaner trinken jeden Tag 500 Millionen Tassen Kaffee. Der Durchschnittsamerikaner verbraucht im Jahr fast vierzehn Pfund Kaffee. Jedes Jahr werden in den Vereinigten Staaten von Amerika fast 1 350 000 000 Kilogramm Kaffee verbraucht. Merkwürdigerweise ist das fast so viel, wie Brasilien erzeugt. Kann da noch jemand bezweifeln, daß Kaffee das beliebte Getränk von Millionen ist?

[Fußnote]

a 1626 kamen die ersten Kaffeebohnen nach Europa, und trotz vieler Anfeindungen, behördlicher Verbote und ärztlicher Verdammungsurteile breitete sich der Gebrauch des Kaffees rasch aus, so daß 1690 in Paris schon 250 Kaffeehäuser bestanden.

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