Ihre Augen entsprechen ihren Bedürfnissen
● „Die Augen in der Natur sind, wie ich festgestellt habe, vielen von Menschen geschaffenen Annehmlichkeiten zeitlich weit voraus; sie bilden Gegenstücke zu Jalousien, zu getöntem Glas, zu Sturmfenstern, zu Linsen mit zwei Brennpunkten und zu Scheibenwischern, und sie weisen Merkmale der besten Kameras auf“, schrieb Constance P. Warner in der Zeitschrift National Geographic Magazine. Diese Witwe eines Augenspezialisten verbrachte viele Jahre damit, die Augen verschiedener Tiere zu fotografieren; sie berichtete weiter: „Ich bewundere die Logik, die in den Augen der Natur zu erkennen ist. Jedes Auge paßt allein zu seinem Besitzer. ...
Der Präriehund, der sich in einem Bau versteckt, hat seine Augen zum Beispiel hoch oben an seinem Kopf, und sie liegen weit auseinander wie bei vielen anderen verfolgten Tieren. Die Augen selbst können sich ohne eine verräterische Bewegung genau in alle Richtungen einstellen. Der sezierte Augapfel eines Präriehundes weist eine bernsteinfarben getönte Linse auf, die das blendende Licht der Ebenen filtert. ...
Der gewöhnliche Aal hält sich sowohl im Süß- als auch im Salzwasser auf, zwischen Steinen, im Schlamm, manchmal sogar in trocknender Luft. Seine Augen drehen sich, gut geschützt, unter zähen, durchsichtigen Aussichtsfenstern, freien Stellen in seiner Kopfhaut.
Die Kuba-Kröte mit ihrem schaufelförmigen Kopf, die in ihrer Höhle hockt, zieht ihr oberes Augenlid weit über das untere und bildet dadurch einen schmutzdichten Verschluß, der keinem Briefumschlag nachsteht. Das Gilamonster im Südwesten gräbt sich auf der Suche nach Wasser und Eiern anderer Tiere durch groben Sand. Seine winzigen Augen, umgeben von perlenförmigen Schuppen, werden von einem dritten Augenlid geschützt, das weißem Satin sehr ähnlich sieht.
Bei Vögeln habe ich Nickhäute — dritte Augenlider — in unglaublicher Vielfalt gesehen, was Farben, Muster und Beschaffenheit betrifft. Der Haubensäger hat ein glasähnliches Häutchen, das bei der Verfolgung von Fischen unter Wasser sehr angebracht ist. Die Eiderente des Nordens wühlt den trüben Meeresboden auf, um Seesterne, Seeigel und andere stachelige Nahrung zu suchen; ihr drittes Augenlid ist wachsähnlich und undurchsichtig.
Der schnelle Amerikanische Wanderfalke hat ein kristallklares drittes Augenlid, das einen Sturzflug von 290 Kilometer Geschwindigkeit in der Stunde verträgt. Über das Auge des langsameren Blauhähers schnellt ein undurchsichtiges, schönes, kreuzweise schraffiertes drittes Augenlid; das dritte Lid der amerikanischen Wanderdrossel ist gestreift wie eine Zwiebelschale.
Anableps ist ein mittelamerikanischer Fisch, der „an der Wasseroberfläche schwimmt und dessen knollenförmige Augäpfel in Hälften geteilt sind, die der Sicht in Luft und Wasser angepaßt sind. Diese unterschiedliche Umgebung erfordert zwei Brennweiten bei einer einzigen Linse.“ Dies ist für Anableps kein Problem, denn er hat „eine eiförmige Linse mit zwei Brennpunkten. Die Strahlen aus der Luft durchdringen die kürzere Dimension, die Strahlen aus dem Wasser die längere.“
Ist diese gesamte ausgezeichnete Optik das Ergebnis des blinden Zufalls? Es wäre töricht, so zu denken. Sie liefert vielmehr den unmißverständlichen Beweis für eine intelligente Planung, für das Werk Gottes. — Spr. 20:12.