Trägt die Evolutionsphilosophie dazu bei, die heutigen Probleme zu meistern?
NOCH nie hat der Mensch so schwierigen Problemen gegenübergestanden wie heute. Der englische Journalist Malcolm Muggeridge sagte: „Die ganze westliche Kultur geht zu Ende ... Die ganze westliche Kultur pfeift auf dem letzten Loch. Es wird einen Zusammenbruch geben, und zwar jetzt.“
Nicht nur die „westliche Kultur“, sondern die ganze Menschheit wird von schwierigen Problemen angestarrt: Verbrecherunwesen, Krankheiten, Armut usw. Wird die Evolutionsphilosophie den Menschen helfen, diese Schwierigkeiten zu meistern? Ist sie dir in deinem Leben von Nutzen?
Das sollte man erwarten dürfen. Wir sagen das, weil die Evolutionsphilosophie ein fester Bestandteil sozusagen aller Bestrebungen der Menschheit ist. Ihr Einfluß ist somit außerordentlich groß. In dem Werk The Wonders of Life on Earth (Die Wunder des Lebens auf der Erde) lesen wir:
„Das einflußreichste Werk Darwins war seine Evolutionstheorie. Sie wirkte umwälzend auf die Botanik, die Zoologie und die Medizin. Sie wirkte befruchtend auf das Studium der Religion und der Astronomie, auf die Geschichtsforschung und die Psychologie ... Die Gedanken Darwins haben sich auf jeden Zweig der Wissenschaft ausgewirkt.“
Bedeutet das, daß die Evolutionsphilosophie dem Menschen den Ausweg aus seiner schwierigen Lage weist? Oder haben die Wissenschaften, deren grundlegendes Baugerüst die Evolutionstheorie bildet, die Bemühungen des Menschen in falsche Bahnen geleitet? Man beachte folgendes Beispiel:
Worauf hat sich in den letzten Jahren ein großer Teil der wissenschaftlichen Bemühungen konzentriert? Auf das Raumfahrtprogramm. Warum? Gewöhnlich werden mehrere Gründe dafür angeführt, aber die Zeitschrift Science (30. Jan. 1970) schrieb ganz offen:
„Die Suche nach kohlenstoffhaltigen Stoffen auf der Mondoberfläche bildet nicht nur einen Bestandteil des Studiums der Entstehung und der Geschichte des Mondes, sondern ist auch ein wichtiger Schritt, der uns dem Verständnis der ersten Stadien der chemischen Evolution näherbringt, die zur Entstehung des Lebens führte.“
Somit wird also indirekt zugegeben, daß einer der Hauptgründe, warum man Milliarden von Dollar ausgegeben hat, der Wunsch gewesen ist, Beweise für die Richtigkeit der Evolutionstheorie zu finden. Aber man hat außerhalb der Erde keine Beweise für eine Entwicklung des Lebens gefunden.
Man beachte, für welche anderen Zwecke man dieses Geld hätte verwenden können. Hans Gaffron von der Universität des Staates Florida sagte:
„Diese Milliarden hätte man auch zur Bekämpfung der Armut in diesem Lande ausgeben können ... Man hätte ein Programm für eine gleichmäßige Verteilung der Bevölkerung energisch vorantreiben können, dann wäre zum Wohle aller Menschen das Ende des Zeitalters rücksichtsloser Machtpolitik und unvorstellbar törichter Kriege näher gerückt.“
Wenn sich die Menschen nicht auf „unvorstellbar törichte Kriege“ konzentriert hätten, sondern auf die Gesundheitspflege und die Seuchenbekämpfung, hätten dann diese Probleme nicht wenigstens teilweise gelöst werden können? Ein ehemaliger Leiter des amerikanischen Instituts für die Bekämpfung von Krankheiten behauptete: „Wenn während zweier oder dreier Jahre einigermaßen stabile internationale Beziehungen beständen, wäre es möglich, die Pocken von unserem Planeten zu verbannen.“ Diese Voraussage mag übertrieben sein, doch sie zeigt nachdrücklich, daß der Mensch seine Mittel vernünftiger hätte verwenden können als dafür, im Weltraum nach Beweisen für eine Evolution zu suchen.
Eines der großen Probleme, denen sich die Welt heute gegenübersieht, ist nicht wissenschaftlicher, sondern sittlicher Art. Der englische Historiker Arnold Toynbee schrieb: „Es ist tragisch, wenn man denkt, daß wir auf technischem und wissenschaftlichem Gebiet so erfolgreich sind, während unser Versagen auf sittlichem Gebiet unermeßlich groß ist.“ Zu diesem Problem hat die Evolutionsphilosophie beigetragen.
Ein Beispiel liefert uns die Kindererziehung. Viele Experten auf diesem Gebiet haben den Rat gegeben, die Kinder nicht zu strafen. Ihrer Theorie liegt die Evolutionsphilosophie zugrunde. In dem Buch Pre-School Education Today wird diese allgemeine Ansicht in Frage gestellt. Wir lesen:
„Wenn Hänschen ,unartig‘ ist, wird sein Benehmen mit dem Hinweis erklärt, er mache eine bestimmte Phase durch. Gemäß der Fabel [eines Evolutionisten] von der Kaulquappe — wonach sich die Hinterbeine nicht entwickeln, wenn man ihr den Schwanz amputiert — darf das unartige Hänschen nicht bestraft werden, damit die Entwicklung irgendwelcher wünschenswerter Merkmale nicht verhindert wird.“
Aber wohin hat es geführt, daß man dem „unartigen Hänschen“ den Willen ließ und sich sagte, daß er eine „Phase“ durchmache? Im Jahre 1971 sind in den Vereinigten Staaten 50 Prozent mehr Jugendliche verhaftet worden als 1966. Aus Australien wird berichtet, daß sich im Staat Victoria die Zahl der von Jugendlichen verübten Gewaltverbrechen gegenüber der Zahl des Jahres 1960 um 187 Prozent erhöht hat; die Zahl der minderjährigen Bevölkerung war in der gleichen Zeit jedoch nur um 29,6 Prozent gestiegen. Die von der Evolutionsphilosophie gefärbten Methoden der Kindererziehung haben keine guten Früchte gezeitigt.
Die Evolutionsphilosophie hat aber auch noch in anderer Weise zum Sittenverfall beigetragen. Sie hat die Menschen davon abgeschreckt, an Gott und an die Lehren der Bibel zu glauben. Das wiederum hat zur Folge gehabt, daß sich viele Menschen nichts mehr aus dem, was die Bibel über Ehebruch und Stehlen sagt, gemacht haben. Aber hat man mit dieser Entwicklung nicht rechnen müssen? Ist der Mensch gemäß der Evolutionstheorie in Wirklichkeit nicht ein Tier? Warum sollte daher nicht erwartet werden, daß er entsprechend handelt?
Das wäre die logische Schlußfolgerung. Aber die Evolutionisten sind anderer Meinung, sie sagen: „Nein! Der Mensch ist mehr als ein Tier.“ Ein führender Evolutionist, George Gaylord Simpson, erklärte: „Er unterscheidet sich durch wesentliche Eigenschaften vom Tier ... Das Wesentliche seiner Einzigartigkeit sind genau die Merkmale, durch die er sich von dem Tier unterscheidet ... Der Mensch ist ein Tier mit moralischem Bewußtsein.“
Welch ein schweres Dilemma stellt das moralische Bewußtsein des Menschen für den Evolutionisten dar! Einerseits sagt er, der Mensch habe sich aus dem Tier entwickelt, andererseits aber sagt er, der Mensch unterscheide sich vom Tier durch sittliche Eigenschaften! Woher hat der Mensch diese „wesentlichen Eigenschaften“? Sie müssen doch von irgendwoher stammen. Ein bekannter Evolutionist gestand: „Der Mensch kann kein sittlicher Melchisedek ,ohne Stammbaum‘ sein.“
Der Evolutionist Sir John Arthur Thomson, bemüht, dieses Problem zu lösen, gestand vor einigen Jahren: „Wenn der Evolutionist über die Entwicklung des Menschen spricht, verfällt er häufig wieder der Schöpfungsidee, indem er versucht, aus nichts seelische und geistige Anlagen zu schaffen.“ Die Evolutionisten setzen alles daran, um Gott nicht ins Bild bringen zu müssen als Erklärung für das moralische Bewußtsein des Menschen. Der Verfasser des Buches African Genesis liefert ein Beispiel dafür, indem er von dem „Erhalter der Arten“ spricht. Er schreibt:
„Wer ist er? Wir wissen es nicht. Wir werden es auch nie wissen. Er ist da, das ist alles ... Sein Dasein macht sich in allem geltend, was je war und in allem, was je sein wird. Sein Gebot ist unwiderlegbar und seine Identität unerkennbar. Aber von allem Anfang an hatte er eine Beziehung zu Ordnung.“
Sind Ausdrücke wie „Erhalter der Arten“ und andere ebenso vage Ausdrücke nicht lediglich Ersatzwörter für den Ausdruck „Gott“? Der Evolutionist, der nicht anerkennen will, daß der Allmächtige für die körperliche und die moralische Beschaffenheit des Menschen verantwortlich ist, hat seine eigene Theorie zu einem Gott gemacht. Aber dieser Gott, die Evolutionstheorie, erfüllt, wie wir gesehen haben, die auf ihn gesetzten Hoffnungen nicht.
Es hat sich gezeigt, daß die Evolutionsphilosophie den eigentlichen Problemen unserer Zeit nicht gewachsen ist — den sozialen, den technologischen und den sittlichen. In einigen Fällen hat sie sogar bereits bestehende Probleme noch verschlimmert. Aber wie steht es mit der Bibel — kann sie dir helfen, mit den Problemen unserer Zeit fertig zu werden?