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  • Wohin mit dem Müll?
  • Erwachet! 1981
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Erwachet! 1981
g81 8. 10. S. 13-15

Wohin mit dem Müll?

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Japan

„WIE ärgerlich! Ich habe nur den Aschekasten ausgeleert, und schon quillt der Abfalleimer über. Jetzt sieht es schlimmer aus als vorher.“ Vielleicht ist es dir hin und wieder auch schon so ergangen. Einem ähnlichen Problem stehen heute viele große Städte gegenüber. Ihre Müllentsorgung ist bis an die Grenzen belastet.

Das war auch das Problem der Stadt Numasu (Japan), die in einer malerischen Landschaft zwischen dem stattlichen Fudschijama und der Surugabucht liegt. Die Müllverbrennungsanlage, die dort 10 Jahre vorher gebaut worden war, konnte die Unmengen an Müll nicht mehr bewältigen. Ein Großteil wurde nur noch unvollständig verbrannt. Daher enthielt die Asche, die vergraben wurde, noch viele pflanzliche Bestandteile. Was war die Folge? Die Fliegen vermehrten sich enorm.

Als beispielsweise ein Lkw-Fahrer daranging, Asche abzuladen, bemerkte er, daß der Boden seine Farbe änderte. Was schwarze Muttererde zu sein schien, war in Wirklichkeit eine Schicht unzähliger Fliegen. Dann flogen die Fliegen plötzlich hoch, so daß die hellere Farbe des Bodens sichtbar wurde. Der Lkw-Fahrer trat eiligst die Flucht an, ohne zu merken, daß sein Fahrzeug mit Fliegen bedeckt war. Die ungebetenen Gäste wichen fast eine Woche lang nicht.

Außer unzähligen Fliegen fanden an dieser Müllabladestelle Tausende von Krähen ein üppiges Mahl. Diese Vögel griffen schließlich auf die Farmen in der Umgebung über und schädigten die nächste Ernte. Bald erhoben die von der Fliegen- und Vogelplage Betroffenen Protest, indem sie forderten, daß in diesem Gebiet kein Müll mehr abgeladen werde.

Nach vielen Besprechungen wurde beschlossen, folgende Maßnahmen zu ergreifen: 1. andere Gebiete suchen, in denen Müll abgeladen werden kann, 2. die Müllmenge verringern und 3. eine neue Müllverbrennungsanlage bauen, um alle brennbaren Abfallstoffe zu Asche zu verarbeiten. Es war nicht schwierig, für die Müllbeseitigung mehr Land zu finden. Doch wie könnte man in einer wachsenden Stadt die Müllmenge verringern?

Die Müllmenge verringern

Die Einwohner wurden gebeten, ihren Müll in drei Kategorien einzuteilen: 1. brennbare Abfälle (Küchenabfälle und Abfallpapier); 2. nicht brennbare Abfälle (zerbrochenes Porzellan, Glühbirnen und Kunststoffe); 3. wieder verwendbare Abfälle (Metallgegenstände, wie zum Beispiel Konservendosen, und Glas und Glasflaschen). Dann wurden bestimmte Tage festgelegt, an denen die verschiedenen Arten von Müll eingesammelt werden. Da nur die brennbaren Abfälle zur Müllverbrennungsanlage gebracht wurden, war die Müllmenge, die verbrannt und vergraben werden mußte, geschrumpft.

Die neue Methode der Müllentsorgung wurde im April 1975 eingeführt und von den Einwohnern Numasus bereitwillig unterstützt. Der Erfolg war enorm. Im Geschäftsjahr 1975 wurden 300 Tonnen wieder verwendbarer Müll — Metalle und Konservendosen —, 1380 Tonnen Glas sowie Flaschen für etwa 70 000 DM verkauft. Man denke nur — 70 000 DM Erlös aus Müll!

„Umweltfreundliche“ Verbrennungsanlage

Wie stand es mit der dritten Maßnahme — einer neuen Verbrennungsanlage? Man plante, sie direkt neben der bereits bestehenden alten Anlage zu bauen. Die Leute in der Nachbarschaft waren natürlich nicht davon erbaut und protestierten. Es wurden wiederholt Gespräche mit den Vertretern der Siedlung geführt, und schließlich konnte man eine Einigung erzielen. Die wichtigste Zusicherung war, daß durch die neue Verbrennungsanlage keine zusätzliche Umweltbelastung entstehen würde.

Unverzüglich begann man mit den Bauarbeiten, und im Juni 1976 wurden sie abgeschlossen. Das Gebäude ist mit hochentwickelten Maschinen, mit Regelmechanismen und einem Computer ausgestattet. Für die Bedienung der gesamten Einrichtung reicht eine Belegschaft von 30 Personen aus. Die alte Anlage hatte eine Kapazität von 112 Tonnen pro Tag, wohingegen die neue mehr als doppelt soviel — 270 Tonnen in 24 Stunden — bewältigen kann.

Abladen des Mülls

Verfolgen wir den Weg einer Ladung Müll, und beobachten wir, wie sie zu Asche verarbeitet wird.

Ein Lkw fährt um die Kurve einer Rampe und hält auf der Waage an. Der Fahrer gibt eine Karte ab, die in den Computer eingegeben wird, der automatisch das Gewicht und die Nummer des Fahrzeugs notiert. Der Lkw fährt weiter um die Kurve zur Abladestelle. Die Ladung wird an einem der Tore in den Müllbunker gekippt.

Dieser Bunker ist groß genug, um den wöchentlichen Abfall der 202 702 Einwohner der Stadt zu fassen. Er reicht vom Kellergeschoß bis zum fünften Stock, wo zwei große Kräne im Einsatz sind. Die Kräne werden von einem geschlossenen Raum aus bedient. Wenn sie die Ladung aufnehmen, wird automatisch das Gewicht bestimmt und notiert. Dann kommt die Ladung in den Aufgabetrichter.

Vom Müll zur Asche

Der Trichter dient als Zulieferer des Feuerraums. Stück für Stück wird der Müll in den Feuerraum geschoben. Der Transport des Mülls wird durch Spezialeinrichtungen automatisch überwacht, damit der Feuerraum nicht verstopft.

Im Feuerraum wird der Müll zuerst von Heißluft durchströmt, die aus dem unteren Bereich aufsteigt. Diese Luft hat eine Temperatur von 950 °C. Papierabfälle und ähnliches werden dabei verbrannt und pflanzliche Bestandteile dehydriert.

Von da an wird der Müll oder das, was davon übriggeblieben ist, über eine Reihe stufenartiger Feuerroste weiterbewegt. Jeder Rost ist an einer Seite drehbar gelagert und wird an der anderen um 90° angehoben. Dieser Mechanismus ermöglicht es, alles von einem Gitter auf das darunterliegende zu kippen. Außerdem wird der Müll dadurch ständig in Bewegung gehalten, und es ist gewährleistet, daß alles gründlich verbrennt, da es gleichmäßig der Luft und der großen Hitze ausgesetzt wird. Der gesamte Vorgang wird im Verwaltungsbüro durch Bildschirme überwacht. Nach Abschluß des Verbrennungsvorgangs fällt die Asche zwischen zwei Walzen. Alles, was noch nicht zu Staub und Asche (vielleicht einige Konservendosen und ähnliches) geworden ist, wird zerquetscht.

Damit die Anlage nicht von Staub und Asche bedeckt wird, läßt man in die entsprechenden Bereiche Wasser einlaufen. Ein Förderband transportiert die durchnäßte Substanz zum Aschenbunker. Dort kann das Wasser absickern. Als nächstes laden ferngesteuerte Kräne die Asche auf Lkws, damit sie zum Vergraben fortgeschafft werden kann.

Wo etwas verbrannt wird, entstehen natürlich auch Gase. Wie läßt sich diese Umweltverschmutzung einschränken?

Verhinderung der Umweltverschmutzung

Das Gas strömt durch Kanäle zur Kühlkammer, wo seine Temperatur durch Hochdruckwasserstrahlen von 950 °C auf 800 °C verringert wird. Dann wird das Gas zur Aufheizung des Wassers für die Duschen und Bäder der Belegschaft verwendet. Schließlich benutzt man es noch zum Aufheizen der Luft, mit der der Feuerraum beschickt wird. Die Temperatur des Gases ist nun auf 300 °C gesunken.

Nach dem Ausfiltern größerer Partikeln wird das Gas dem letzten Reinigungsprozeß unterzogen. Durch Elektrofilter werden ihm so viele Schadstoffe entzogen, daß die restlichen Stoffe durch den 80 Meter hohen Betonschornstein in die Atmosphäre geblasen werden können.

Ebenfalls gereinigt werden muß das Wasser, das zum Waschen der Lkws verwendet worden ist, und das Wasser, das aus der Asche und dem Müll absickert. Obwohl die Anlage ihr Wasser von der Stadt Numasu bezieht, hat sie ihr eigenes Filtersystem. Das Wasser wird nach dem Filtern und der Aufbereitung zur Kühlkammer geleitet. Nach dem Kühlvorgang ist das Wasser durch das heiße Gas aus dem Feuerraum so aufgeheizt, daß es in Form von Dampf aus dem Schornstein abzieht.

Wie steht es mit unangenehmen Gerüchen? Du magst denken, sie seien sehr penetrant, aber das ist nicht der Fall. Die Entladezone ist durch einen „Luftvorhang“ von der Außenwelt abgeschirmt. Wenn die Lkws Müll in den Bunker kippen, saugen riesige Ventilatoren die Luft aus dem Bunker und leiten sie durch den Luftvorwärmer in den Feuerraum. Dort werden bei einer Temperatur von 950 °C die übelriechenden Gase verbrannt. Aufgrund des Luftsogs herrscht im Müllbunker ein geringerer Luftdruck als an der Abladerampe. Daher kann die übelriechende Luft nicht nach draußen dringen.

Natürlich sind die Einrichtungen zur Verhinderung der Umweltverschmutzung sehr teuer. Die Gesamtkosten der neuen Verbrennungsanlage belaufen sich auf ca. 21 Millionen DM (2 760 000 000 Yen).

Manchen erscheint es übertrieben, für die Verarbeitung von Müll soviel Geld auszugeben. Wer aber eine gesunde und schöne Umgebung schätzt, hält es nicht für extravagant, sondern für notwendig. Ja, er freut sich auf die Zeit, in der man überall auf der Erde das Verschmutzungsproblem in den Griff bekommen und jeder das Wohl der Menschheit zu seinem Hauptanliegen machen wird.

[Diagramm auf Seite 14]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Müllbunker

Feuerraum

Elektrofilter

Wasserreinigung

Rampe

Gaskühlkammer

Luftvorwärmer

Schornstein

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