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g79 8. 3. S. 24-26

Papayas — Melonen, die auf Bäumen wachsen

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Brasilien

BEI uns in Brasilien heißen sie mamão. Auf einigen Antilleninseln sind sie als fruta bomba bekannt. Die Mexikaner sagen melon zapote dazu und die Australier und die Südseeinsulaner papaw. Die lateinische Bezeichnung lautet Carica papaya. (Mit dem Ausdruck „Papaya“ werden im deutschen Sprachraum sowohl der Baum als auch seine Frucht bezeichnet.) Dieses Gewächs mit seinen rund 20 Sorten gedeiht nur in tropischen Ländern und in gewissen frostfreien subtropischen Gegenden wie auf Hawaii und Taiwan, in Queensland und Südflorida.

Die Papayas sind saftige melonenartige Früchte, die heilwirksame Stoffe enthalten. Sie sehen ähnlich aus wie Warzenmelonen. Es sind rundliche oder birnenförmige Früchte, die bis zu 11 Kilogramm wiegen und eine Länge von 8 bis 50 Zentimetern haben. Der Fruchtstand, an dem 30 und mehr einzelne Früchte hängen, wächst direkt aus dem Stamm heraus.

Der astlose Melonenbaum — wie die Papaya auch genannt wird — mit seinem großen Büschel Blätter sieht aus wie eine kleine Palme. Er wird durchschnittlich drei bis vier Meter hoch. Obschon er den Anschein erweckt, ein Baum zu sein, ist er in Wirklichkeit eine Staude mit schwammigem Holz. Die großen, gelappten Blätter des Melonenbaumes erinnern an Feigen- oder Ahornblätter, nur haben sie einen Durchmesser von 60 Zentimetern und werden von einem langen hohlen Stiel getragen.

Die Papaya braucht zur vollen Entwicklung weniger als ein Jahr. Sie schießt ungemein schnell aus den schwarzen, erbsenförmigen Samen auf, die sich im Kerngehäuse der Frucht, der sogenannten Baummelone, befinden. Der Melonenbaum trägt das ganze Jahr hindurch Frucht. Die meisten Bäume sind weibliche Pflanzen und bringen viele rundliche Früchte hervor. Aber es gibt auch männliche Exemplare mit Zwitterblüten, deren Früchte dann walzenförmig sind und an langen Stielen sitzen. Diese Pflanzen werden wenigstens fünf Jahre alt.

Die Papayas gleichen in Geschmack und Form den Netzmelonen, nur haben sie eine glatte Schale. Die unreife Frucht ist grün, doch im Laufe von neun Monaten wird sie gelb und damit reif. Das Fruchtfleisch ist gewöhnlich gelb oder orangegelb, manchmal auch lachsfarben, und bildet eine etwa 2,5 Zentimeter dicke Schicht. Es ist fast faserfrei, schmeckt etwas süßlich und hat einen würzigen, moschusartigen Beigeschmack.

In Brasilien wird die Papaya gern zum Frühstück oder als Nachtisch gegessen. Die einen mögen sie roh — natürlich werden nur reife Papayas roh verzehrt — mit oder ohne Zucker oder Zitronensaft. Viele Brasilianer essen sie am liebsten als Fruchtsalat zusammen mit Bananen, Mangos und Ananas. Oder sie stellen daraus ein köstliches Getränk her, indem sie das reife Fruchtfleisch mit Ananas oder anderen Früchten mischen. Anderen schmeckt Papayamus besonders gut. Es wird aus unreifen Früchten zubereitet, indem man diese kocht und mit Zucker süßt. Manche „veredeln“ es noch mit Kokosflocken.

Besonders lecker schmeckt das grüne Fruchtfleisch, wenn es in Zuckersaft gekocht wird. Die Papayas werden aber auch unreif als Gemüse gekocht (ähnlich wie Kürbis) und besonders gern als Bestandteil eines Eintopfes gegessen. Ferner bereitet man daraus Kuchen, ein Frucht-Eis-Getränk und Konfitüre. Auch Kompott wird daraus gemacht, indem man das Fruchtfleisch in Würfel schneidet oder raffelt. Manche legen das in Würfel geschnittene Fruchtfleisch über Nacht in Wasser, in das sie ein Säckchen mit Kalk hängen. Am nächsten Tag werden die Würfel abgespült und mit Zucker aufgekocht. Wird Karamelgeschmack gewünscht, dann wird der Zucker gebrannt. Durch den Kalk wird die Oberfläche der Früchte hart wie bei kandierten Früchten. Leider sind die Baummelonen leicht verderblich, und es ist schwierig, sie auszuführen, außer als Konserven oder als Fruchtsaft.

Ihre Heilwirkung

Die Papaya wird manchmal auch als „Medizinbaum“ bezeichnet. Und dieser Name ist sicherlich treffend, denn jeder Bestandteil dieser Pflanze enthält heilwirksame Stoffe. Der hohle, fleischige Stamm ist reich an den Vitaminen A, B und C sowie an Calcium, Phosphor und Eisen. Der Stamm der weiblichen Pflanze enthält 1,5 Prozent Protein und 7 bis 10 Prozent Zucker. Der Milchsaft in den Stielen, Blättern und unreifen Früchten ist ein vorzügliches Wurmmittel. Die kleinen schwarzen Samen sind ebenfalls gegen alle möglichen Darmparasiten wirksam. Papaya hilft auch, das in Fleisch, Eiern, Milch, Bohnen und anderen ähnlichen Nahrungsmitteln enthaltene Eiweiß zu verdauen, und fördert deshalb die richtige Funktion der Bauchspeicheldrüse. Die Papaya ist außerdem wirksam gegen Verdauungsstörungen, schützt vor Infektionen, hilft Zuckerkranken und Hepatitispatienten. Auch leistet sie gute Dienste zum Schönen von Wein und Bier.

Du magst dich nun fragen: „Was macht die Papaya zu einer solch wertvollen Heilpflanze? Es können doch nicht allein die Vitamine und Mineralsalze sein.“ Das stimmt. Hast du schon einmal etwas von „Papain“ gehört? Es ist ein eiweißabbauendes Ferment, das in dieser Pflanze vorkommt. Papain ähnelt dem tierischen Ferment Pepsin. Die pharmazeutische Industrie verarbeitet Papain schon lange. Übrigens kommt die größte Menge Papain direkt unter der Schale der unreifen Früchte vor. Wenn die Papaya noch am Baum hängt, wird sie angeritzt. Die weiße Milch, die dann aus der Wunde fließt — ähnlich dem Latex, den die Gummibäume absondern —, wird mit einem Behälter aufgefangen. Alle drei bis fünf Tage wird sie erneut angeritzt. Während die Baummelonen reifen, fließt allmählich weniger Saft, und wenn sie ganz reif sind, hört er auf zu fließen. Man läßt den Saft eintrocknen, und dann ist er versandfertig.

Die Bewohner oder Besucher der Tropen schätzen die Papaya ganz besonders, denn in diesen Ländern besteht immer die Gefahr, daß sich im Dünn- und Dickdarm Parasiten wie Hakenwürmer ansiedeln. Papain jedoch greift die hornige Haut der meisten Parasiten an und löst sie auf. Papain ist harmlos und das billigste Wurmmittel in den Tropen. Wer nicht gern grüne Papayas ißt, weil sie ziemlich bitter sind, kann nach jeder Mahlzeit ein Stück eines Blattes oder einen Teelöffel voll Samen kauen und schlucken. Es mag einem nicht munden, aber es schützt vor Darmparasiten. Die Samen haben einen strengen Geschmack, nicht unähnlich dem Geschmack von Brunnenkresse oder Radieschen.

Ißt man nach einer schweren, eiweißreichen Mahlzeit etwas von einer reifen Papaya, erspart man sich wahrscheinlich Verdauungsstörungen. Hier in Brasilien packen die Leute rohes Fleisch in eines der großen Papayablätter ein und lassen es über Nacht darin. Das Fleisch wird dann mürbe. Hausfrauen oder Jäger im Innern Brasiliens machen das schon lange. Wenn sie ein altes Tier töten, wickeln sie das zähe Fleisch in Papayablätter ein, und am nächsten Tag ist das Fleisch so zart, als würde es von einem jungen Tier stammen. Fleisch eines alten Huhnes kann auf die gleiche Weise zart gemacht werden; doch genügt es auch schon, es mit Papayasaft einzureiben. Das erklärt, warum die meisten im Handel angebotenen Fleischzartmacher Papain enthalten.

Aber diese Pflanze hat noch weitere Vorzüge. Ist hier jemand erkältet, so werden Papayablüten mit gebranntem Zucker oder mit Rohrzucker in Wasser gekocht. Man gießt dann den Zuckersaft ab, und schon ist ein vorzügliches Hustenmittel fertig. Hier in Brasilien benutzen viele Leute Papayablätter zur Behandlung von Geschwüren. Sie binden das Blatt direkt auf die wunde Stelle. Zerstoßenes Papayafleisch wird äußerlich gegen unreine Haut verwendet.

Nun, da du die Papayas besser kennengelernt hast, weißt du, daß diese Früchte, obschon sie als „Melonen“ bezeichnet werden, nicht an Ranken wachsen, sondern in mehreren Metern Höhe an einem astlosen Baum.

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