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  • g84 8. 3. S. 22-24
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  • Lesen? Warum?
  • Erwachet! 1984
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Erwachet! 1984
g84 8. 3. S. 22-24

Junge Leute fragen sich:

Lesen? Warum?

DER 15jährige Pierre liest selten. „Natürlich lese ich Comic-Hefte“, sagte er, „und manchmal auch Autozeitschriften.“ Darüber hinaus liest er aber fast nur das Pflichtpensum für die Pariser Schule, die er besucht.

Wie steht es mit dir? Könnte es sein, daß das Lesen, selbst wenn es sich nur um einen kurzen Artikel wie diesen handelt, für dich eine schreckliche Qual ist? Wenn ja, dann bist du nicht allein. In der französischen Fernsehzeitschrift Télérama stand unter dem Titel „Lesen? Daß ich nicht lache!“: „So äußerten sich Jugendliche über das Lesen. Sie waren sehr offen. Sie lesen sehr wenig, wenn überhaupt, und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie sich dabei langweilen.„ In dem Artikel wurde die traurige Schlußfolgerung gezogen: „Nicht einmal jeder dritte kann als echter Leser bezeichnet werden.“

„Ist das denn so schlimm?“ magst du fragen. Gewiß, denn Sir Richard Steele, ein Schriftsteller aus dem 18. Jahrhundert, schrieb: „Lesen ist für den Geist das, was Turnen für den Körper ist.“ Du magst es zwar für selbstverständlich halten, eine bedruckte Seite durchzusehen und den Sinn zu erfassen, aber Wissenschaftler sind über diese bemerkenswerte Fähigkeit verblüfft. Das Lesen erfordert ein solch komplexes Zusammenspiel zwischen Auge und Gehirn, daß ein Wissenschaftler in dem Magazin Science Digest sagte: „Ginge man von den Möglichkeiten der Computer aus, dann würde man schlußfolgern, daß das Auge nicht lesen kann.“ Aber es kann, und zwar schnell und gut.

Doch das Lesen ist weit mehr als eine wissenschaftliche Kuriosität. Es öffnet die Türen deines Intellekts und deiner Vorstellungswelt. Ohne dich aus dem Sessel erheben zu müssen, kannst du dich bis an die Enden der Erde versetzen lassen, interessante Menschen kennenlernen, in literarischen Kunstwerken schmökern, neue und anregende Ideen aufnehmen, aktuelle Ereignisse analysieren und die Geschichte nacherleben. Weitaus wichtiger ist jedoch, daß das Lesen der Schlüssel zum Verständnis der Bibel ist. Nur wenn du sie liest, kannst du erfahren, warum wir hier sind, wohin wir gehen und was wir jetzt tun müssen, um Gott zu gefallen.

Die Bibel ermuntert uns daher zu lesen — gut zu lesen. Josua, der die große Aufgabe hatte, Gottes Volk in das Verheißene Land zu führen, sollte‘Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme in Gottes Gesetz lesen, (Josua 1:8). Die Könige Israels sollten eine Abschrift von Gottes Gesetz anfertigen und ‘alle Tage ihres Lebens darin lesen, damit sie Jehova, ihren Gott, fürchten lernen, um alle Worte seines Gesetzes und diese Bestimmungen zu halten, indem sie sie tun, (5. Mose 17:19). Ist ein solcher Lesestoff für dich heute weniger wichtig?

Warum sie nicht gerne lesen

Viele Jugendliche gehen nur mit Widerwillen daran, ein Buch zu lesen. Manche Lehrer geben den Lehrmethoden in der Schule die Schuld. Vielleicht kannst du dich an das Aufsagen langweiliger und stumpfsinniger Sätze erinnern, als du lesen lernen mußtest. Forscher, die mit über 300 Kindern sprachen, sagten: „Die Kinder beklagten sich ohne Ausnahme darüber, wie stumpfsinnig die Geschichten in den Lesebüchern für Anfänger gewesen seien, und brachten zum Ausdruck, wie widerwillig sie darin gelesen hätten. ... Diese Bücher sind eine Beleidigung der Intelligenz des Kindes.“ Als du älter wurdest, mag es kaum besser geworden sein, weil du dann wahrscheinlich mit den sogenannten Klassikern vertraut gemacht wurdest — Bücher, die dir trotz ihres außergewöhnlichen Stils schrecklich langweilig oder schwer verständlich erschienen. Somit wurde das Lesen zur sauren Pflicht.

Aber selbst wenn du kein begeisterter Leser bist, kannst du der Schule nur eine Teilschuld zuschreiben. In der oben erwähnten, von Telerama durchgeführten Umfrage erklärten 21 Prozent der Befragten ihre Leseunlust wie folgt: „Ich sehe lieber fern.“ Wie wirkt sich das aus? In einem Bericht des National Institute of Mental Health (USA) hieß es: „Beweise stützen jetzt die Meinung, daß durch häufiges Fernsehen im allgemeinen die Zeit verlorengeht, die erforderlich wäre, um das Lesen, Schreiben und andere schulische Fertigkeiten zu üben. ... Das Fernsehen scheint im großen und ganzen schulischen Zielen zuwiderzulaufen.“

Wie hat sich all das ausgewirkt? In einem Artikel der Zeitschrift International Herald Tribune hieß es: „Auch heute kommt landesweit eine wachsende Zahl von Schülern in die High-School, ohne die für ein Studium der Geschichte notwendige Lesefertigkeit mitzubringen, und im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte ist an amerikanischen High-Schools Geschichte als selbständiges Fach so gut wie verschwunden.“ Aus einem Bericht der Ford Foundation vom Jahre 1979 ging hervor, daß 25 Millionen Amerikaner überhaupt nicht lesen können und 35 Millionen weitere, was die praktische Anwendung betrifft, als Analphabeten betrachtet werden könnten.

Aber ist denn in unserem Fernseh- und Computerzeitalter das Lesen so notwendig? Ja, durchaus. Wer nämlich nicht lesen und kein Stellengesuchsformular ausfüllen kann, bekommt häufig nicht einmal manuelle Arbeit. Und wird selbst der leistungsfähigste Computer je die menschliche Phantasie ersetzen? Das Lesen regt deine Phantasie an, weil es dich zwingt, dir das Gelesene vorzustellen. „Das Fernsehen läßt nicht viel Raum für Phantasie“, sagte die 12jährige Betty. Brauchst du nicht, obwohl das Fernsehen zwar die Bildung fördern kann, dennoch Bücher und Zeitschriften, wenn du spezielle Informationen suchst? Ermöglicht dir das Fernsehen, innezuhalten und etwas, was du nicht verstanden hast, erneut zu lesen oder über einen eindrucksvollen Punkt nachzudenken? Kannst du, wenn Computer auch interessanter zu sein scheinen als Bücher, je die Bedienung eines Computers ohne eine gedruckte Bedienungsanleitung erlernen?

Die Fähigkeit zu lesen bleibt also weiterhin ein wichtiger Teil des Lebens. Personen, deren Lesefertigkeit so schwach ist, daß sie nicht einmal ein Kochrezept oder einen einfachen Busfahrplan lesen können, sind sehr benachteiligt. Ein Lehrer stufte das als so schwerwiegend ein, daß er sagte: „Analphabetentum ist wirklich eine viel größere Behinderung als der Verlust von Gliedmaßen.“

Verbessere deine Lesefertigkeit

Zu wissen, daß du lesen solltest, macht es dir jedoch nicht leichter. Um ein guter Leser werden zu können, mußt du dich anstrengen. Du magst beispielsweise jemand kennen, der gut Gitarre spielen kann. Hast du aber schon einmal darüber nachgedacht, wie viele Stunden er üben mußte, um so weit zu kommen? Ihm genügte es nicht, zu wissen, wie man gewisse Töne erzeugt oder wie man Noten liest. Er mußte an Schnelligkeit und Geschicklichkeit zunehmen, indem er Tonleitern übte. Harte Arbeit? Jawohl. Aber er bereut es nicht, daß er so viel Zeit dafür aufgewandt hat.

Lediglich Wörter erkennen zu können macht einen noch nicht zu einem guten Leser. In der französischen Wochenschrift L’Express wurde gezeigt, daß es zum Beispiel ein Minuspunkt ist, wenn jemand „ein auf sein Alter abgestimmtes Lesestück nur mit einer Geschwindigkeit von weniger als 8 000 bis 10 000 Wörtern in der Stunde lesen kann“. (Laß dich durch dieses scheinbar hohe Tempo nicht beunruhigen, denn wahrscheinlich liest du diesen Artikel mindestens ebenso schnell.) Andererseits wirst du, wenn du nicht schnell genug (mindestens 150 Wörter in der Minutea) liest, feststellen, daß du dich mit Wörtern abmühst, statt Gedanken zu analysieren. Mußt du ständig zurückgehen, weil du den Faden verloren hast, dann wird dir das Lesen mühselig vorkommen.

Worauf es also ankommt ist, daß du deine Augen an ein größeres Blickfeld gewöhnst, um mehrere Wörter gleichzeitig lesen zu können. Verbiete deinen Augen, bei jedem Wort innezuhalten. Sprich nicht die Wörter leise nach, da dich das mit Sicherheit aufhält. (Natürlich ist es zeitweise ganz angebracht, „mit gedämpfter Stimme“ zu lesen, um z. B. biblischen Stoff zu verarbeiten.) Frage dich beim Lesen, ob du verstehst, was du liest. Vergleiche es mit dem, was du über das betreffende Thema bereits erfahren hast. Das wird dir helfen, dein Interesse wachzuhalten und in deiner Konzentration nicht nachzulassen.

Wichtig ist auch die Umgebung. In einem gemütlichen Sessel zu sitzen und laute Musik zu hören hilft dir nicht, schwierigen Lesestoff zu bewältigen; ebensowenig geeignet ist ein Raum mit stickiger Luft. Benutze einen Tisch, den du von allem befreit hast, was dich ablenken könnte, und einen Stuhl, der deiner Konzentration förderlich ist.

Der amerikanische Philosoph H. D. Thoreau schrieb: „Für manch einen hat mit dem Lesen eines Buches ein neuer Lebensabschnitt begonnen.“ Das könnte bald auch bei dir der Fall sein, vor allem wenn du Geschmack daran findest, „das Buch der Bücher“ — Gottes Wort, die Bibel — zu lesen (1. Petrus 2:2). Das wird Zeit und Anstrengung erfordern. Aber es lohnt sich!

[Fußnote]

a Wenn du diesen Artikel in acht Minuten lesen kannst, liest du mit einer Geschwindigkeit von etwa 11 000 Wörtern in der Stunde (187 Wörter in der Minute).

[Bild auf Seite 23]

Durch das Lesen erschließt du dir Welten des Wissens und hast die Möglichkeit, mit deinem Schöpfer vertraut zu werden

[Bild auf Seite 24]

In einer Umgebung lesen zu wollen, die zu sehr ablenkt oder zu gemütlich ist, kann ein unproduktives Unterfangen sein

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