Was ein ungeborenes Kind weiß
KÜRZLICH angestellte Nachforschungen bestätigen, daß sich auf einen ungeborenen Fetus nicht nur die Nahrung der Mutter, Drogen, Medikamente oder Nikotin auswirkt. Der Fetus hört auch, was die Mutter sich anhört, und wird davon offensichtlich beeinflußt.
Zur Veranschaulichung: Der Dirigent des Philharmonischen Orchesters von Hamilton (Ontario, Kanada) berichtete, daß ihm in jungen Jahren verschiedene Partituren der Musik, die er probte, auf merkwürdige Weise bekannt vorkamen, obwohl er sie niemals zuvor gesehen hatte. Es war jedesmal die Cellostimme, die ihm so unerklärlich vertraut war. Er sprach darüber mit seiner Mutter, einer Berufscellistin. Das Geheimnis klärte sich auf, als er auf ihre Frage hin die Namen der Werke nannte, die er gerade probte. Sie erzählte ihm, daß sie genau diese Stücke geübt hatte, während sie mit ihm schwanger war.
Die Journalistin Erma Bombeck schrieb, daß in einem britischen Gesundheitsmagazin über das Problem der „fetalen Seifenopernsucht“ berichtet wurde. Ungeborene Babys werden süchtig nach den Fernsehseifenopern, die sich ihre Mutter anhört bzw. ansieht. „Hätte ich das nur gewußt, als ich schwanger war“, bemerkte Erma Bombeck. „Ich hätte Wurzeln geschlagen vor den ‚Waltons‘“ (eine harmlose Familienserie, die vor Jahren im Fernsehen lief). Sie fügte hinzu: „Es braucht uns nicht zu wundern, daß unsere Kinder mit zwei Jahren ihre Ohrläppchen durchstochen haben wollen, mit neun Jahren mit jemand gehen möchten und mit dreizehn Jahren ihr eigenes Apartment wollen.“