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  • g90 22. 10. S. 17-19
  • Wie komme ich über die Trennung meiner Eltern hinweg?

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  • Wie komme ich über die Trennung meiner Eltern hinweg?
  • Erwachet! 1990
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Erwachet! 1990
g90 22. 10. S. 17-19

Junge Leute fragen sich:

Wie komme ich über die Trennung meiner Eltern hinweg?

„Nach der Trennung meiner Eltern mußten wir umziehen. Wir hatten kein Auto mehr, und Mutti mußte den Bus nehmen, um Besorgungen zu machen und uns zu einem Babysitter zu bringen. Dann merkten wir, wie sich zu Hause vieles änderte. Vati sollte Unterhalt zahlen, aber oft tat er es nicht, und Mutti mußte das wieder ausgleichen. Am Ende zahlte er überhaupt nichts mehr“ (Anne).a

NACH 14 Jahren leben Annes Eltern immer noch getrennt, ohne geschieden zu sein. Falls du das traurige Erlebnis hattest, die Trennung deiner Eltern mit ansehen zu müssen, kannst du Anne sicher nachfühlen. Es sind vielleicht genug Wochen, Monate oder Jahre verstrichen, so daß du den anfänglichen Schock überwunden hast. Aber mitunter wirst du dich fragen, wie das Leben weitergehen soll. Immer noch sind sie weder geschieden, noch versöhnen sie sich. Ungewißheit überschattet dein Leben.

Auch wirst du dich einsam fühlen. Nachdem sich Brads Eltern getrennt hatten, nahm seine Mutter zwei Arbeitsstellen an und begann eine Ausbildung. Brad vermißte sie sehr. Er erinnert sich: „Eines Abends schlich ich mich ins Auto, um mit ihr zur Arbeit zu fahren. Aber dort angekommen, war ich eine Last. Jemand mußte mich nach Hause bringen.“ Viele Kinder, deren Eltern getrennt leben, haben das Gefühl, beide Eltern verloren zu haben. Michael sagt: „Wir verloren meinen Vater an eine andere Frau und meine Mutter an ihre Arbeit.“

Einsamkeit, Ungewißheit, ein anderer wirtschaftlicher Status — solche Probleme gehen mit einer Trennung einher. Wie kannst du sie positiv angehen?

Sich auf andere Dinge konzentrieren

Dieser Kampf beginnt wie die meisten bei deinen eigenen Gedanken und Gefühlen. Vielleicht denkst du ständig zwanghaft über die Trennung deiner Eltern nach oder gerätst in den Sog des Selbstmitleids, aus dem man nur schwer wieder herauskommt. Doch du kannst dich vor übermäßiger Besorgtheit schützen.

In einem vorhergehenden Artikel dieser Serie wurde das Verkraften der Trennung mit dem Überleben eines Sturms verglichen.b Interessanterweise berichtet die Bibel, wie der Apostel Petrus einmal auf See in einen Sturm geriet. Mitten im Sturm sah er Jesus Christus unbeschadet auf dem Wasser laufen. Jesus forderte ihn sogar auf, über das Meer zu ihm zu kommen. Aber Petrus schaffte es nicht weit. Warum nicht?

In Matthäus 14:30 heißt es: „Als er [Petrus] aber auf den Windsturm blickte, wurde ihm angst“, und er fing an zu sinken. Petrus brauchte Glauben, nicht Angst. Als er sich auf den Sturm und die krachenden Wellen konzentrierte, wurde ihm bange. Er richtete seinen Blick nicht mehr auf Jesus, der ihn vor dem Sinken bewahren konnte. Dasselbe kann auf dich zutreffen. Je mehr du über deine Probleme nachgrübelst, um so furchterregender werden sie dir erscheinen. Denke statt dessen über Lösungen nach.

Meg, deren Eltern getrennt leben, sagt: „Konzentriere dich nicht zu sehr auf die augenblickliche Situation. Du kannst sie sowieso nicht ändern.“ Randy stimmt dem zu: „Wenn du negativ denkst, bleibst du wie ein Lastwagen im Schlamm stecken, weil du immer wieder über dieselben Gedanken nachgrübelst.“ Wie kannst du aus dieser Situation herauskommen?

Geh auf andere zu

Meg rät: „Sprich dich bei jemandem aus, der in geistiger Hinsicht ausgeglichen und reif ist, der dir hilft, die Dinge im richtigen Licht zu sehen.“ Ein solcher Freund kann dir helfen, deine Gedanken in eine positive Richtung zu lenken. In Sprüche 17:17 lesen wir: „Der Freund erweist zu jeder Zeit Liebe, als Bruder für die Not ist er geboren“ (Einheitsübersetzung). Während du also mit der Trennung deiner Eltern und besonders mit der darauf folgenden Einsamkeit fertig werden mußt, wirst du wahrscheinlich auf deine Freunde zugehen müssen und wirst mehr denn je auf sie angewiesen sein.

Doch ein Wort zur Vorsicht: Nicht alle Freunde helfen einem. Manche bereiten nur noch mehr Probleme. Michael erzählt: „Nach der Trennung meiner Eltern hatte ich eine übertriebene Bindung an meine Freunde. Wir hatten Spaß zusammen, aber meist gerieten wir wegen Drogen und Schlägereien in Schwierigkeiten. Eine Zeitlang dachte ich, ohne meine Freunde wäre ich verloren. Das war, wie ich später feststellte, ein Irrtum, denn sie hielten nicht zu mir. Sie verschworen sich gegen mich. Einer behauptete sogar, er wäre ich, als ihn die Polizei dabei erwischte, wie er das Schulgebäude beschädigte.“

Nein, nicht alle Freunde sind echte Freunde. In Sprüche 18:24 wird gesagt: „Sogenannte Freunde können dich ruinieren; aber ein echter Freund hält fester zu dir als ein Bruder“ (Die Bibel in heutigem Deutsch). Zum Glück fand Michael später richtige Freunde. An einen erinnert er sich besonders: „Er war für mich wie ein großer Bruder. Er studierte mit mir die Bibel, und er unternahm auch etwas mit mir. Er ließ mich sogar mit zu seiner Arbeit gehen. Nie gab er mir das Gefühl, ich würde ihm zur Last fallen. Heute ist mir klar, daß mein Leben dadurch beeinflußt wurde. Wer weiß, was ohne ihn aus mir geworden wäre.“

Wo kannst du solche Freunde finden? Jesus verhieß, daß es in der Christenversammlung viele „Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder“ geben würde, und zwar für die, die keine haben (Markus 10:30). Michael fand durch die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas Freunde.

So war es auch bei Tom. Er erzählt: „Ein Bruder in der Versammlung behandelte mich wie seinen heranwachsenden Sohn. Und eine ältere Schwester war für uns wie eine Oma. Die Versammlung mochte uns gern, und das bewirkte erstaunlich viel.“ Tom rät daher: „Wenn du keinen Vater hast, such dir einen in der Versammlung. Versuche, das Beste aus dem Familienleben zu machen, und halte fest zu den anderen.“ Geschwister, Großeltern und andere Angehörige können treue Freunde sein (Sprüche 13:20).

Doch die beste Freundschaft, die du je aufbauen kannst, ist die mit Jehova, deinem Schöpfer. Nach der Trennung der Eltern ist die Verheißung aus Jakobus 4:8 besonders tröstend: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen.“

Regelmäßigkeit im religiösen Leben

Der regelmäßige Besuch christlicher Zusammenkünfte wird dir helfen, dich Gott zu nahen, da du dort über ihn belehrt wirst. Dadurch gewinnst du auch neue Freunde (Hebräer 10:24, 25). Die Zusammenkünfte und andere christliche Tätigkeiten können außerdem Ordnung und Halt in dein Leben bringen. Das ist besonders wichtig, wenn durch die Trennung euer Familienleben aus den Fugen geraten ist und Ungewißheit dich plagt.

Vielleicht hast du gerade jetzt den gefährlichen Drang, dich gegen ein geregeltes Leben zu wehren. Vor allem die Schule kann dir zur Last werden. Michael berichtet: „Ich wurde gleichgültig. Meine schulischen Leistungen ließen nach, und ich dachte: Wenn sich meine Eltern nicht darum kümmern, daß die Familie zusammenbleibt, dann ist mir alles egal. Ihre Trennung war für mich der Grund, mich nicht anzustrengen.“

Aber mache nicht den Fehler, daß du die Trennung als Vorwand nimmst, das zu vernachlässigen, was dir am meisten helfen kann. In dem Buch Surviving the Breakup heißt es, daß für Scheidungskinder „die Schule genau deshalb nützlich war, weil sie Ordnung gewährleistete ... Offensichtlich war die Schule vielen Kindern in dieser grundlegenden Hinsicht eine Stütze, ungeachtet ihrer schulischen Leistungen und ihrer sozialen Rolle in der Klasse.“

Die Schule kann dir außerdem helfen, Eigenschaften und Fertigkeiten zu entwickeln, die dir dein Leben lang nützlich sein werden — auch im Berufsleben. Falls ihr durch die Trennung finanzielle Einbußen erlitten habt, was häufig der Fall ist, erkennst du wahrscheinlich, daß es von Vorteil ist, dich schon jetzt auf das Berufsleben vorzubereiten, damit du in Zukunft für dich sorgen kannst.

Du kannst auf deine Zukunft Einfluß nehmen. Du kannst über die Trennung deiner Eltern hinwegkommen. Du hast das Zeug dazu. Scheidungsforscher haben beobachtet, daß viele Jugendliche trotz der Trennung ihrer Eltern ihre innere Stabilität nicht verlieren. Viele lernen sogar aus den Fehlern der Eltern und werden durch das Erlebnis gewissermaßen geläutert.c

Deine Zukunft muß nicht ungewiß sein. Du brauchst nicht einsam zu sein. Wenn du dir die richtigen Freunde suchst, bei deinen christlichen Tätigkeiten unbedingt auf Regelmäßigkeit achtest und nicht ständig über deine Probleme nachgrübelst, wird deine Zukunft nicht unbestimmt sein. Dann steht dir ein langes und glückliches Leben in Aussicht (Sprüche 3:1, 2).

[Fußnoten]

a Einige Namen wurden geändert.

b In dem Artikel „Junge Leute fragen sich: Meine Eltern haben sich getrennt — Was soll ich tun?“ in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. August 1990 wurden einige Fallgruben behandelt, zum Beispiel Wut und Rachsucht.

c Der Artikel „Junge Leute fragen sich: Wird durch die Scheidung meiner Eltern mein Leben ruiniert?“ in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. Dezember 1987 zeigt, daß ein Jugendlicher nicht dazu verurteilt ist, die Fehler seiner Eltern zu wiederholen.

[Bild auf Seite 18]

Nach der Trennung deiner Eltern brauchst du mehr denn je Freunde. Wo kannst du die richtigen Freunde finden?

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