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Erwachet! 1991
g91 22. 10. S. 3-4

Hilfe für Sterbende in unserer modernen Zeit

DIE Frau, selbst Ärztin, machte furchtbare Qualen durch. Sie sah ihre 94 Jahre alte Großmutter nach einer Krebsoperation, die „sie nie wollte“, auf der Intensivstation sterben.

„Bei ihrem Begräbnis weinte ich nicht, weil sie tot war, denn meine Großmutter hatte ein langes, ausgefülltes Leben“, schrieb die Ärztin. „Ich weinte wegen der Schmerzen, die sie erlitten hatte, und weil sich ihre Wünsche nicht erfüllt hatten. Ich weinte wegen meiner Mutter und ihrer Geschwister, die ihre Mutter verloren hatten und traurig waren.“

Wir fragen uns vielleicht, wie man einem so kranken Menschen helfen kann. Die Ärztin fuhr fort:

„Am meisten weinte ich über mich selbst — wegen der überwältigenden Schuldgefühle, die ich hatte, weil ich sie nicht vor den Schmerzen und vor diesem unwürdigen Tod bewahren konnte, und wegen meiner erbärmlichen Unzulänglichkeit als Ärztin, die ich nicht imstande war, zu heilen und das Leiden erträglicher zu machen. Während meiner Ausbildung hat man mich nie gelehrt, den Tod oder das Sterben zu akzeptieren. Krankheit war ein Feind, den es jederzeit und mit allen Mitteln zu bekämpfen galt. Der Tod war eine Niederlage, ein Mißerfolg; chronische Krankheit war eine ständige Mahnung an das Unvermögen des Arztes. Das Bild meiner kleinen Großmutter — wie sie mich erschrocken anstarrte, als sie auf der Intensivstation an ein Beatmungsgerät angeschlossen war — verfolgt mich bis heute.“

Diese Enkelin machte ein kompliziertes ethisches, medizinisch-rechtliches Problem deutlich, das gegenwärtig weltweit in Gerichtssälen und Krankenhäusern diskutiert wird: Was ist in unserer Zeit des technischen Fortschritts für unheilbar Kranke das Beste?

Einige vertreten die Auffassung, daß der Arzt verpflichtet ist, für einen Kranken alles zu tun, was in seiner Macht steht. Dieser Standpunkt wird von der Vereinigung der amerikanischen Ärzte und Chirurgen wie folgt zum Ausdruck gebracht: „Die Pflicht des Arztes gegenüber komatösen, dahinvegetierenden oder in ihrer Entwicklung behinderten Patienten hängt nicht von den Heilungsaussichten ab. Der Arzt muß stets zugunsten des Wohls des Patienten handeln.“ Das bedeutet, für jede nur erdenkliche Behandlung oder medizinische Hilfe zu sorgen. Kann man sagen, daß das für einen Schwerkranken immer das Beste ist?

Vielen erscheint dieses Vorgehen bestimmt lobenswert. Doch in den vergangenen Jahrzehnten haben die Erfahrungen mit der technisch fortgeschrittenen Medizin einen neuen und ganz anderen Standpunkt aufkommen lassen. In einer 1984 veröffentlichten bedeutenden Abhandlung mit der Überschrift „Die ärztliche Pflicht gegenüber unheilbar kranken Patienten“ kam ein Gremium von zehn erfahrenen Ärzten zu dem Schluß: „Die aggressive Behandlung des unheilbar kranken Patienten zu vermindern ist dann ratsam, wenn diese Behandlung einen schwierigen und leidvollen Sterbevorgang verlängern würde.“ Fünf Jahre später publizierten dieselben Ärzte einen Artikel mit der gleichen Überschrift, der als „Eine zweite Betrachtung“ bezeichnet wurde. Zu demselben Problem gaben sie eine noch deutlichere Erklärung ab: „Viele Ärzte und Ethiker ... sind daher zu dem Schluß gekommen, daß es ethisch vertretbar ist, bestimmten Patienten, die im Sterben liegen, unheilbar krank oder bleibend ohne Bewußtsein sind, die künstliche Ernährung und Hydration zu entziehen.“

Wir können solche Äußerungen nicht als reines Theoretisieren oder als Kontroverse, die uns nicht berührt, abtun. Zahlreiche Christen haben in diesem Zusammenhang vor qualvollen Entscheidungen gestanden. Sollte ein unheilbar kranker Angehöriger durch ein Beatmungsgerät am Leben erhalten werden? Sollte ein Todkranker intravenös oder mit anderen Methoden künstlich ernährt werden? Sollten in einer aussichtslosen Situation alle finanziellen Mittel eines Verwandten oder einer ganzen Familie aufgebraucht werden, um die Behandlung zu bezahlen, vielleicht einschließlich der Verlegung in eine weit entfernte Klinik, die die fortschrittlichste Behandlung gewährleistet?

Zweifellos sind wir uns darüber im klaren, daß solche Fragen nicht leicht zu beantworten sind. So gern wir auch einem kranken Freund oder Angehörigen helfen möchten, wenn wir vor einem derartigen Problem stünden, würden wir uns wahrscheinlich fragen: Welche Anleitung haben Christen in dieser Hinsicht? Welche Möglichkeiten der Hilfe gibt es? Und was am wichtigsten ist: Was sagt die Bibel dazu?

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