Das entzweite Haus der Religionen
Von allen Religionen der Welt haben der Katholizismus, der Islam und der Hinduismus die meisten Anhänger. Bei einer Weltbevölkerung von 5,24 Milliarden Menschen sind 985 Millionen, d. h. 18,8 Prozent, römisch-katholisch, 912 Millionen (17,4 Prozent) bekennen sich zum Islam, und 686 Millionen (13,1 Prozent) sind Hindus — mehr als doppelt so viele wie die Buddhisten, von denen es 320 Millionen gibt.
„Das Christentum ist die Religion mit den meisten Anhängern“, hieß es in der Zeitschrift Asiaweek. „Doch ist es so tief in Sekten zerspalten, die sich seit jeher gegenseitig bekämpfen — das bekannteste Beispiel dafür sind die Protestanten und die Katholiken in Nordirland —, daß es vielen schwerfällt, das Ganze als eine einzige Religion zu betrachten. ... Die Muslime sind zwar nicht in so viele Sekten gespalten wie die Christen, aber Sunnismus und Schiismus sind zwei Hauptrichtungen, deren Geschichte nicht immer harmonisch verlaufen ist.“ Die Sunniten sind die größte Gruppe im Islam.
Darüber hinaus bekennt sich ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung zu keiner Religion. Die meisten Menschen dieser Gruppe leben in China, Osteuropa und der Sowjetunion. Die Zahl der Religionslosen beträgt 896 Millionen, und die Atheisten zählen zusätzlich 236 Millionen.