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  • Teil 1a: Im Griff der Geldsorgen
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Erwachet! 1992
g92 8. 1. S. 3-4

Die Welt der Wirtschaft — Ihr Aufstieg und Fall

Teil 1a: Im Griff der Geldsorgen

„Mütter und Väter mögen uns das Leben geben, aber Geld allein ist es, was es erhält“ (Der ewige Speicher Japans oder Ein Reichtum weisender neuer Spiegel für reiche Leute von Ihara Saikaku).

AUF die Fragen, ob sie je dringend Geld gebraucht haben, ob sie je nicht genug Bargeld hatten, um etwas Wichtiges zu bezahlen, oder ob ihre Familie je gehungert oder nichts Richtiges zum Anziehen gehabt hat, müßten Millionen von Menschen mit Ja antworten. Sie wissen, was es heißt, sich wegen Geld Sorgen zu machen.

Welche Sorgen doch einen arbeitslosen Vater quälen, der viele Münder zu stopfen und eine Menge Rechnungen zu bezahlen hat! Und was geht wohl in einer Mutter vor, die nach schwer erhältlichen Waren ansteht, nur um festzustellen, daß die Regale leer oder die Preise unbezahlbar sind? Oder wie sieht es mit dem Streß aus, dem ein Manager ausgesetzt ist, dessen Firma kurz vor dem Bankrott steht; oder mit dem Druck, der auf einer Regierung lastet, die verzweifelt versucht, sich unter dem Berg der Schuldenmilliarden hervorzuarbeiten?

In der heutigen Welt lösen schon allein gewisse Wörter Ängste aus. Unser Einkommen (Geld, Waren oder Dienstleistungen, mit denen Arbeit oder die Verwendung von Mitteln abgegolten wird) ist vielleicht so niedrig, daß unser Lebensstandard (das wirtschaftliche Niveau, auf dem zu leben wir gewohnt sind) ernsthaft bedroht ist. Ursachen dafür könnten sein: Arbeitslosigkeit, Rezession bzw. Depression (Zeiten verminderter wirtschaftlicher Tätigkeit, die erstere Form milder, die letztere tiefgreifender) oder Inflation (Preisanstieg, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, wodurch unser Geld an Kaufkraft verliert). Ohne ausreichend Geld können wir nicht mehr für die Lebenshaltungskosten (die Kosten für Waren und Dienstleistungen, die für das tägliche Leben erforderlich sind) aufkommen.

Die Macht des wirtschaftlichen Drucks

Die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre war nach Ansicht einer Autorität auf diesem Gebiet eine wirtschaftliche Tragödie, die „auf jedes Land und auf jeden Bereich übergriff — den sozialen und politischen, den nationalen und internationalen“. Indem die Krise die radikalen politischen Kräfte in Italien und Deutschland stärkte, trug sie mit zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bei, woran sich die Macht des wirtschaftlichen Drucks erkennen läßt. John K. Galbraith schreibt in seinem Buch Geld — Woher es kommt, wohin es geht: „Anfang 1933 kam Adolf Hitler in Deutschland an die Macht. Seine Erfolge müssen zum großen Teil der gewaltigen Arbeitslosigkeit und den besonders schmerzlichen Kürzungen bei Löhnen und Gehältern sowie der Besitzentwertung zugeschrieben werden.“ Dann kommentiert Galbraith die zur gleichen Zeit in den Vereinigten Staaten herrschende Inflation mit den Worten: „Welche Rolle das Geld auch spielen mochte, niemand konnte daran zweifeln, daß die durch die Geldwirtschaft heraufbeschworenen Befürchtungen mindestens dasselbe Gewicht besaßen.“

Die politischen Veränderungen, die Ende der 80er Jahre über Osteuropa hinwegfegten, wurden stark von wirtschaftlichen Faktoren beeinflußt. Solche Faktoren sind auch des öfteren für den Ausgang von Wahlen in den westlichen Demokratien ausschlaggebend, wo die Leute sozusagen nach ihrer Brieftasche wählen.

Oft wird wirtschaftlicher Druck ausgeübt, um Regierungen zu einer Änderung ihrer Politik zu zwingen. So treten heutzutage manchmal Wirtschaftssanktionen an die Stelle der militärischen Belagerungen. Europa, Japan und die Vereinigten Staaten verhängten 1986 Wirtschaftssanktionen über Südafrika, um damit gegen dessen Apartheidpolitik zu protestieren. Offensichtlich hatte das einen gewissen Erfolg. 1990 übte die Staatengemeinschaft, vertreten durch die Vereinten Nationen, wirtschaftlichen Druck auf den Irak aus ... aber augenscheinlich mit weniger Erfolg.

Doch der Trend scheint klar zu sein. Jacques Attali, französischer Schriftsteller und Präsidentenberater, erklärte: „Die Händler lösen die Krieger als die Hauptdarsteller auf der Weltbühne ab.“ Und ein Nachrichtenmagazin schrieb: „Die wirtschaftliche Stärke hat [in vielen Ländern] die militärische Macht als Maß aller Dinge abgelöst.“

Lockert sich der Griff?

Naturkatastrophen, Krankheiten und Kriminalität spielen der Wirtschaft übel mit. Das gleiche trifft auf Schulden und Haushaltsdefizite zu. Gemäß dem Collins Atlas of World History ist „die internationale Verschuldung [der Entwicklungsländer] so gewaltig, daß die Welt manchmal am Rande einer wirtschaftlichen Katastrophe gigantischen Ausmaßes gestanden hat; und der Anstieg der Armut mit all ihrer Verzweiflung und dem ihr innewohnenden Sprengstoff ist höchst alarmierend“.

Während einige Regierungen von einer galoppierenden Inflation geplagt werden, versuchen andere heroisch, es nicht soweit kommen zu lassen. Auch unstabile Börsen sorgen für Unsicherheit. Ein Vermögen kann sich durch die plötzliche Erkrankung eines politischen Führers oder auch nur durch Gerüchte, die aus der Luft gegriffen sind, innerhalb von Stunden in nichts auflösen. In Verbindung mit dem Börsenkrach vom Oktober 1987 — der noch heftiger war als der von 1929 — wurde von der schlimmsten Woche in der Geschichte des Finanzwesens gesprochen. Fast 385 Milliarden Dollar an Vermögenswerten lösten sich in nichts auf. Der Markt hat sich zwar wieder erholt, doch viele Experten erwarten erst noch den richtigen Zusammenbruch. „Die Welt sollte lieber darauf hoffen, daß sie nie herausfindet, wie dieser letzte Knall aussieht“, schrieb der Journalist George J. Church.

Statt sich zu lockern, scheint der Griff des wirtschaftlichen Drucks und der dadurch verursachten Ängste immer fester zu werden. Ist es daher realistisch, ein Ende dieses Drucks zu erwarten?

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