Wir beobachten die Welt
Vulkan kühlt die Erde
Als 1991 der Pinatubo (Philippinen) ausbrach, sagten Wissenschaftler voraus, daß das Klima weltweit etwas abkühlen werde. Sie behielten recht. Der Vulkan spie etwa 20 Millionen Tonnen Schwefeldioxyd in die Stratosphäre. Das Gas bildete eine riesige Wolke, die aus winzigen Schwefelsäuretropfen bestand, und innerhalb weniger Wochen verteilte sich das Gas durch schnell zirkulierende Luftströmungen hoch über dem ganzen Erdball. Die Tröpfchen zerstreuen und blockieren einige Sonnenstrahlen, was zu kühleren Temperaturen auf der Erde führt. Gemäß der Zeitschrift Science News ist die Durchschnittstemperatur in Teilen der nördlichen Hemisphäre nach dem Vulkanausbruch um 1 Grad Celsius gesunken. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine vorübergehende Wirkung, die nicht als Mittel gegen die globale Erwärmung betrachtet werden sollte. Ein Klimaexperte erklärte, daß die durch den Vulkanausbruch verursachte Abkühlung bis etwa 1994 anhalten wird.
Asiens Handel mit Organen
„Angebot und Nachfrage sind das Gesetz des Landes“, heißt es in der Zeitschrift Asiaweek über den Handel mit menschlichen Organen. Im Frühjahr des Jahres 1992 warteten in Hongkong ungefähr 600 Menschen auf eine Nierentransplantation, doch nur 50 von ihnen hatten die Aussicht, bis Ende jenes Jahres operiert zu werden. Daher reisen viele in andere Länder, zum Beispiel nach Indien, wo jährlich etwa 6 000 Nierentransplantationen vorgenommen werden — ein Geschäft mit einem Jahresumsatz von 20 Millionen Dollar. Häufig verkaufen arme Leute oder Personen, die einen finanziellen Rückschlag erlitten haben, eine Niere, da es normalerweise möglich ist, mit nur einer Niere zu leben. Wie Asiaweek weiter berichtet, ist das Organgeschäft jedoch korrupt. Mehrere Organspender wurden von unehrlichen Mittelsmännern um ihr Geld betrogen. Ein Mann soll mit geringfügigen Magenbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden und mit einer Niere weniger wieder herausgekommen sein — man soll sie ohne seine Einwilligung entfernt haben.
Töten von Unschuldigen
Mindestens 1 383 Kinder starben 1991 in den Vereinigten Staaten aufgrund von Mißhandlung oder Vernachlässigung. Das meldet die Zeitung The Washington Post. Diese vorsichtige Schätzung des Ausschusses zur Verhütung von Kindesmißhandlung läßt erkennen, daß jeden Tag vier Kinder durch Mißhandlung starben — eine erschreckende Zunahme von 50 Prozent innerhalb der letzten sechs Jahre. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einige Experten machen die schlechter werdende Wirtschaftslage — Arbeitsplatzverlust, niedriges Einkommen sowie die damit verbundene allgemeine Hoffnungslosigkeit — dafür verantwortlich, daß einige ihre Frustrationen an hilflosen Opfern abreagieren. Die Post bemerkt, daß zwar in einigen Fällen, die an die breite Öffentlichkeit gelangt sind, Babysitter die Kinder mißhandelt haben, aber „Experten wissen, daß der wahre Grund für die vielen Todesfälle mehr mit dem Zuhause zusammenhängt, mit Mutti und Vati, von denen man meint, sie würden ihr Baby am meisten lieben“.
Welche Gründe hat die Überbevölkerung?
Warum ist die Überbevölkerung vor allem in Entwicklungsländern ein Problem? In der Zeitschrift Visão gibt der frühere brasilianische Umweltminister Paulo Nogueira Neto eine klare Antwort: „In Brasilien erzählt man sich folgende Geschichte: Als ein Mann gefragt wurde, warum er neun Kinder habe, sagte er: ‚Drei sterben, wenn sie noch klein sind; drei werden nach São Paulo, Rio de Janeiro oder Brasília gehen, und die anderen drei bleiben hier, um für uns zu sorgen, wenn wir alt sind.‘ Ein Kind ist für die arme Bevölkerung gleichbedeutend mit sozialer Absicherung.“ Beunruhigt fügt der Minister hinzu: „Überall auf der Erde resultiert Armut in Bevölkerungsexplosion. Wenn das so weitergeht, ist unser Planet verloren. In einer Welt, deren Ressourcen begrenzt sind, darf es kein grenzenloses Wachstum geben, es sei denn auf geistigem, sittlichem oder wirtschaftlichem Gebiet.“
Jesus auf Video
Mehrere Organisationen der Christenheit versuchen auf nahezu unerhörte Weise, junge Menschen dazu zu bewegen, sich etwas Bibelwissen anzueignen. Zum Beispiel hat die Amerikanische Bibelgesellschaft ein Video über den Bibelbericht aus Markus 5:1-20 herausgebracht, wo geschildert wird, wie Jesus einen von Dämonen Besessenen heilt. Laut der in Florida erscheinenden Zeitung The Miami Herald ist das Video in der Art eines Musikvideos aufgenommen worden mit schnell wechselnden Szenen. Zu einer Fassung wird Rap-Musik gespielt, eine andere ist mit Liedern untermalt. Jesus, mit T-Shirt und Jacke bekleidet, kämpft auf einer Feuerleiter mit einem von Dämonen Besessenen, der geifert und eine Baseballmütze trägt. Ein anderes Musikvideo mit dem Titel Resurrection Rap (Auferstehungs-Rap) soll Jesus als Anführer einer Straßenbande zeigen.
Tödliche Wasser
Was geschieht nach Ende eines Krieges mit all der übriggebliebenen Munition? In der Hannoverschen Allgemeinen heißt es, daß die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg eine ebenso einfache wie kurzsichtige Lösung fanden: Sie kippten die Munition ins Meer. Gemäß der Zeitung landeten zwischen 700 000 und 1 500 000 Tonnen Munition des Dritten Reiches auf dem Meeresboden, später auch gewisse Munition der Alliierten. Das geschah in der Nord- und Ostsee sowie im Skagerrak; die entsprechenden Stellen wurden jedoch nicht genau schriftlich festgehalten. Ein Teil des gefährlichen Abfalls wurde in den 50er Jahren geborgen, doch nimmt man an, daß noch etwa 500 000 Tonnen übrig sind. Über die Gefahr, die von dem Unterwasserabfall ausgeht, besteht jetzt wachsende Besorgnis. Taucher überprüfen im Auftrag der Regierung einige der Stellen und versuchen abzuschätzen, wieviel Munition es dort noch gibt und wie gefährlich diese ist. Ein Teil der Munition ist noch funktionsfähig, und aus manchen Munitionsteilen sickern gefährliche Gifte wie Bleiazid, Quecksilber und TNT ins Wasser.
Verletzungen durchs Trampolin
Es wird immer beliebter, sich ein Trampolin in den Garten zu stellen, jedoch sind damit mögliche Gefahren verbunden. Das war in der kanadischen Zeitung The Toronto Star zu lesen. Einige betrachten Trampoline als Spielzeug, doch eine zweijährige Studie des kanadischen Bundesamtes für Statistik ergab, daß es landesweit zu 324 schweren Verletzungen in Verbindung mit Trampolinen gekommen war. „Kinder jeder Altersgruppe sind gefährdet, und die Verletzungen stellen sich als schwerwiegender heraus als die meisten anderen Verletzungen, zu denen es in der Kindheit kommt“, sagte Arlene Huhn vom Ärztekollegium für Sportmedizin in Alberta. Sie bemerkte außerdem, daß sich die meisten Unfälle beim Hinauf- oder Hinabsteigen oder bei dem Versuch, Saltos zu drehen, ereignen würden. Fachleute empfehlen, Trampoline auf freiem Gelände aufzustellen, Schuhe zu tragen, in denen man einen guten Halt hat, und beim Hinauf- und Hinabsteigen vorsichtig zu sein. Nur jeweils eine Person sollte das Trampolin benutzen. Auch die richtige Aufsicht ist wichtig.
Schlangeninvasion
Vor etwa 30 Jahren suchte eine Plage die mikronesische Insel Guam heim und rottete dort die meisten Arten der Waldvögel aus. Dabei handelte es sich nicht um einen Virus oder um ein Pestizid, sondern um eine Schlange — die Braunschlange. Sie gelangte möglicherweise durch Beförderungsmittel des amerikanischen Militärs von Neuguinea auf die Insel, wo sie sich in ungeheuerlichem Ausmaß vermehrt hat. Heute gibt es in einigen Teilen der Insel auf einem Quadratkilometer 12 000 der leicht giftigen Kriechtiere. Wie es hieß, sieht man sie auf Zäunen und elektrischen Leitungen, sie machen sich in den Häusern breit, kommen plötzlich aus Abflußrohren heraus und greifen Haustiere und sogar Säuglinge an. Umweltschützer auf Hawaii sind jetzt darüber beunruhigt, daß die Schlangen auch auf ihrer Insel einfallen könnten. Dort gibt es keine einheimischen Schlangen, aber viele Arten exotischer und seltener Vögel, die solchen Räubern hilflos ausgeliefert wären. Bis jetzt wurden auf den Flughäfen der Insel mehrere Braunschlangen entdeckt — anscheinend blinde Passagiere an Bord von Flugzeugen, die aus Guam gekommen waren.
Venedigs Kampf gegen Algen
Venedig, die schöne Stadt, die sich in einer Lagune in Norditalien erhebt, hat mit einem außergewöhnlichen Umweltproblem zu tun — mit Algen. Da das Wasser zu viele Nährstoffe enthält, wachsen in der Lagune jährlich 500 000 Tonnen Algen — eine schwindelerregende Zahl. Was soll man damit anfangen? In einem völlig neuen Experiment, das die Zeitschrift Le Scienze als „echten Erfolg“ bezeichnet, werden die Algen zu Papier verarbeitet. Wissenschaftler haben einen Teil der etwa 40 000 bis 60 000 Tonnen Algen, die jährlich „geerntet“ werden, in einem Verfahren zu Papier verarbeitet, das sogar noch umweltschonender ist als Recycling. Das Produkt gleicht dem Papier, das aus Zellulose gewonnen wird, und ist diesem in mancher Hinsicht noch überlegen. Welche Farbe hat es? Ein blasses, gesprenkeltes Grün — eben Natur!
Wirklich wohltätig?
Die Zeitschrift Consumer Reports berichtete neulich von einer karitativen Organisation, die Krebskranken helfen will und zu diesem Zweck Briefe versendet, in denen darum gebeten wird, von Freunden und Nachbarn Spenden zu sammeln und diese einzuschicken. In dem Bericht hieß es weiter, daß die Entzifferung des Kleingedruckten auf der Rückseite solcher Briefe einige interessante Tatsachen zutage fördert. Zum Beispiel sammelte die Organisation im vorletzten Jahr zwar an die 2,5 Millionen Dollar, aber weniger als ein Cent pro Dollar floß tatsächlich in die Krebsforschung. „Mit dem Rest wurde ein berufsmäßiger Geldbeschaffer bezahlt, die mit der Geldbeschaffung verbundenen Kosten, die Verwaltungskosten, die Kosten für Gerichtsverfahren, die aufgrund früherer, irreführender Werbung entstanden waren, sowie die Kosten für Aufklärungskampagnen“, war in der Zeitschrift zu lesen. Es wurde ein Beispiel für die zweifelhaften Aufklärungskampagnen angeführt: ein extrem langweilig aufgemachter und allgemein gehaltener Rat über Krebsverhütung wie „Halte den Arbeitsplatz von krebserregenden Stoffen frei“.
Sprachen und das Gehirn
Franco Fabbro, ein Forscher an der Universität Triest (Italien), meint, daß jede Sprache, die wir gut oder weniger gut beherrschen, mit einem bestimmten Bereich des Gehirns zusammenhängt. Wie gelangte er zu dieser Annahme? Einige mehrsprachige Personen, die Gehirnverletzungen erlitten hatten und sich nicht mehr richtig in ihrer eigenen Sprache ausdrücken konnten, sprachen fließend eine Fremdsprache, von der sie dachten, sie nur oberflächlich zu beherrschen. Das läßt gemäß der Zeitschrift L’Espresso vermuten, daß „die Muttersprache andere Sprachen überlagert und deren Anwendung begrenzt“.