Wir beobachten die Welt
Blutskandal in Frankreich weitet sich aus
Ermittlungen im französischen Blutskandal haben Dokumente ans Licht gebracht, die beweisen, daß Regierungsbeamte ganz eindeutig finanzielle Interessen über die Gesundheit und die Sicherheit französischer Patienten gestellt haben. Gemäß der Pariser Zeitung International Herald Tribune belegen die Dokumente folgendes: Als ein amerikanisches Labor einen HIV-Test für Blutvorräte entwickelt hatte, befürchteten französische Regierungsbeamte, daß das amerikanische Verfahren den französischen Markt überschwemmen könnte, und verhinderten daher den Absatz, „um einem französischen Hersteller die Möglichkeit zu geben, mit einem gleichwertigen Verfahren aufzuwarten“. Als Folge davon infizierten sich in den annähernd sieben Monaten, die das französische Unternehmen zur Entwicklung seines Verfahrens benötigte, Hunderte mit Aids, weil ihnen verseuchtes Blut transfundiert wurde.
Ein „Teufel“ weniger
Ein Tokioer Ehepaar hat seinem neugeborenen Sohn den Namen Akuma gegeben, was „Teufel“ bedeutet. „Der Name hat solch eine Wirkung, daß man ihn nicht mehr vergißt, wenn man ihn einmal gehört hat“, sagte der Vater. „Der Name wird dafür sorgen, daß mein Sohn viele Menschen kennenlernen wird, wenn er erwachsen ist.“ Zuerst erklärten sich die örtlichen Behörden bereit, den Namen einzutragen, später aber strichen sie ihn mit der Begründung, er sei unakzeptabel, stelle einen Mißbrauch der Elternrechte dar und würde Anreiz zu Spott und Diskriminierung bieten. Nach monatelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen gaben die Eltern schließlich klein bei und sagten, sie würden ihren Sohn unter einem anderen Namen eintragen lassen, damit er einen offiziellen Namen bekomme und damit sie wieder ein ungestörtes Leben führen könnten. Das hat jedoch keinen Einfluß darauf, wie sie ihn zu Hause nennen. „Für uns heißt er weiterhin Akuma“, meinte der Vater, und auf diesen Namen hört der Kleine auch.
Wut und Herzattacken
„Wenn Herzkranke ärgerlich werden, besteht ein doppelt so hohes Risiko, einen Herzanfall zu bekommen, wie normal, und dieses Risiko bleibt zwei Stunden bestehen“, meldete die New York Times. Frühere Studien haben Wut mit einer erhöhten Herzfrequenz, mit Bluthochdruck und mit verstopften Arterien in Verbindung gebracht, aber die in der Zeitung erwähnte neue Studie ist die erste, die wissenschaftlich fundierte Beweise dafür liefert, daß Wut augenblicklich einen Herzanfall provozieren kann. Das Risiko ließe sich reduzieren, wenn der Herzkranke versuchen würde, bei emotionalen Konflikten die Ruhe zu bewahren, sagte Dr. Murray Mittleman, Hauptautor der Studie. „Wie die Forscher außerdem feststellten, waren diejenigen, die Aspirin einnehmen — was die Gefahr von Herzanfällen herabsetzt —, teilweise vor den Auswirkungen von Wutanfällen geschützt“, hieß es noch in dem Artikel; das sei wahrscheinlich deshalb so, weil Aspirin es den Thrombozyten erschwere, Blutgerinnsel zu bilden und die Arterien zu verstopfen. Es sei also möglich, daß Wut eine Auswirkung auf die Blutplättchen habe, meinte Dr. Mittleman.
Zum Schlafen die Kontaktlinsen herausnehmen
Wie eine jüngere Studie gezeigt hat, ist bei Kontaktlinsenträgern, die auch nachts regelmäßig die Linsen tragen, die Wahrscheinlichkeit einer Augeninfektion achtmal höher als bei denen, die die Linsen herausnehmen. Die Forscher haben herausgefunden, daß selbst penibles Sauberhalten der Linsen nicht vor dem erhöhten Risiko schützt, das das nächtliche Tragen mit sich bringt, so die International Herald Tribune. Durch ständiges Tragen kann die Hornhaut — die durchsichtige Außenhülle des Auges — leichter durch Keime und Bakterien infiziert werden, ganz gleich, um welche Art von Kontaktlinsen es sich handelt. Werden die Kontaktlinsen vor dem Schlafengehen herausgenommen, kann die Gefahr einer Hornhautentzündung um 74 Prozent reduziert werden.
Verlust an Sprachen
Gemäß dem Atlas of the World’s Languages wird von den derzeit gesprochenen 6 000 Sprachen die Hälfte das nächste Jahrhundert nicht überleben. Etwa 1 000 Sprachen sind bereits in den letzten 500 Jahren verschwunden, vor allem auf dem amerikanischen Kontinent und in Australien. Viele Sprachen werden nicht mehr weitergegeben. Von den 20 einheimischen Sprachen Alaskas lernen die Kinder dort nur noch 2. In Papua-Neuguinea gibt es 155 Sprachen, die jeweils nur 300 oder noch weniger Sprecher haben, und in Australien werden 135 der 200 noch lebenden Ureinwohnersprachen von nicht einmal 10 Menschen gesprochen. „Es sind nicht nur die Sprachen an sich, die untergehen“, berichtete die Londoner Zeitung The Independent. „Ganze epische Traditionen, sowohl mündliche als auch schriftliche; einzigartige grammatische und verbale Strukturen, die ein ebenso einzigartiges Denk- und Lebensmuster widerspiegeln; die Sprache als Fundament Tausender menschlicher Kulturen: all das wird aussterben, und der Welt verbleibt ein wesentlich ärmeres kulturelles Erbe.“
Tödliche Lektion
Wie Repräsentanten der russischen Fluggesellschaft Aeroflot bestätigten, mußten im März dieses Jahres alle 75 Insassen eines Jetliners sterben, als dieser gegen einen Berg in Sibirien prallte, weil ein Besatzungsmitglied seinen Kindern zeigte, wie man ein Flugzeug fliegt. „Zu dem Aufprall kam es, weil der Pilot seinen Kindern zeigen wollte, wie man ein Flugzeug fliegt“, meldete die russische Nachrichtenagentur ITAR-TASS. Westliche Flugzeugexperten, die in Frankreich die Flugschreiber auswerten, sagen, daß „Kinderstimmen zu hören sind und daß keiner von den Piloten an den Kontrollsystemen war, als das Flugzeug abstürzte“, berichtete die New York Times. „Wie die im Cockpit gemachten Tonbandaufnahmen beweisen, hat mindestens ein Kind auf dem Pilotensitz gesessen und aus Versehen den Autopiloten des Flugzeugs ausgeschaltet, wodurch es zum tödlichen Sturzflug kam“, bemerkte die Times.
Hausstaubmilben unter Kontrolle halten
Einer Meldung der Londoner Times zufolge nimmt die Häufigkeit von Asthma und Allergien in Großbritannien zu. Was ist der Grund? Hausstaubmilben! „Noch nie zuvor wurden menschliche Behausungen so schlecht belüftet — sie sind voll von dreckiger, feuchter und allergiestoffreicher Luft“, sagte Dr. John Maunder vom medizinisch-entomologischen Zentrum der Universität Cambridge. Die Hausstaubmilbe lebt von Hautschuppen, und ideale Lebensbedingungen findet sie in der feuchtwarmen Umgebung von Betten, die nicht ausreichend gelüftet werden. Lebende und tote Milben sowie ihr Kot, Hautschuppen und Schimmel können zehn Prozent des Gewichts eines selten ausgeklopften Kopfkissens ausmachen. Der Kot enthält ein Protein, das Asthmaanfälle hervorrufen soll und eine Hauptursache der allergischen Rhinitis — eine verstopfte Nase — zu sein scheint. Die modernen Häuser sind so „luftdicht“ und lassen einfach nicht genug Frischluft herein, so daß sich die Milben unkontrolliert vermehren können. Für ein gesünderes Wohnen empfahl Dr. Maunders, nachts möglichst bei offenen Fenstern zu schlafen, täglich die Betten zu lüften sowie Kopfkissen, Bettdecken und Matratzen regelmäßig reinigen zu lassen.
Leistung oder Gesundheit?
„In der Regel wird Hochleistungssport getrieben, um die Leistung zu steigern, und nur selten, um etwas für die Gesundheit zu tun“, erklärte gemäß der Zeitung Veja der Orthopäde Victor Matsudo. „Niemand muß Sportler werden, um seine Gesundheit zu verbessern.“ Dr. Matsudo sagte sogar, daß „jemand, der es mit dem Sport übertreibt, wahrscheinlich früher stirbt als jemand, der viel sitzt“. Er fügte hinzu: „Viele Leute glauben immer noch, zur richtigen körperlichen Bewegung würden große Anstrengungen, Schweiß und Qualen gehören. Das stimmt nicht. Angemessene Bewegung zeichnet sich durch Mäßigkeit aus, sie verursacht keine Schmerzen, Krämpfe oder anderen körperlichen Beschwerden. ... Wer viel sitzt und endlich etwas für seine Kondition tun möchte, dem wird geraten, zunächst einmal spazierenzugehen.“ Wenn man zwei- oder dreimal in der Woche einen halbstündigen Spaziergang macht, ist die Wahrscheinlichkeit, vorzeitig zu sterben, im Vergleich zu jemand, der viel sitzt, um 15 Prozent niedriger. Dr. Matsudo rät, ebenes Gelände zu wählen und eine Gangart, die eine normale Atmung und Unterhaltung erlaubt.
Machen sich Verbrechen bezahlt?
Ein Massenmörder in den Vereinigten Staaten, der zugab, insgesamt 17 Jungen und Männer ermordet und dann zerstückelt zu haben, verbüßt eine lebenslängliche Freiheitsstrafe. Wie Gefängnisaufzeichnungen zeigen, hat er bis zum März dieses Jahres über 12 000 US-Dollar von Briefeschreibern aus der ganzen Welt erhalten, sogar aus so entfernten Ländern wie Frankreich und Südafrika; eine Londonerin schenkte ihm 5 920 US-Dollar. „Eine Frau schrieb, sie wolle ... [ihn] über Jesus belehren, und schickte ihm 350 Dollar und etwas biblische Literatur“, berichtete die New York Times. „Eine andere Frau sandte 50 Dollar, damit ... [er] sich im Gefängnis ‚Zigaretten, Briefmarken und Briefumschläge‘ kaufen könne.“ Den größten Teil des Geldes hat der Mörder ausgegeben; die Angehörigen der Opfer haben dagegen von den über 80 Millionen Dollar, auf die sie ihn verklagt haben, noch keinen Cent erhalten. Laut Aussage des Gefängnisdirektors ist es Häftlingen gesetzlich erlaubt, um finanzielle Unterstützung zu bitten, solange kein Betrug vorliegt.
Warum Friedensbestrebungen scheitern
„Die 35 Kriege, die die Welt mit in das Jahr 1994 hinübergenommen hat, bestätigen die düstere Voraussage der Bibel, daß es immer Kriege und Kriegsgerüchte geben wird“, hieß es in einem Artikel des Toronto Star. (Diese Aussage ist nicht ganz korrekt. Tatsächlich sagt die Bibel voraus, daß es bald keine Kriege mehr geben wird. [Siehe Jesaja 2:2-4.]) „Alle drei Dutzend militärischen Auseinandersetzungen, die in der Welt wüten, sind Kämpfe innerhalb einzelner Staaten — in keinem Fall handelt es sich um zwischenstaatliche Auseinandersetzungen.“ Diese an Intensität zunehmenden Bürgerkriege weisen auf das Unvermögen weltlicher Organisationen hin, Streitigkeiten friedlich beizulegen. „Solange unterdrückte Minderheiten wissen, daß die UN ihre Mitgliedstaaten nicht einmal dazu anhalten kann, die grundlegendsten Verhaltensregeln und Menschenrechte einzuhalten, werden sie auch weiterhin zu Gewalt greifen, um ihre Forderungen durchzusetzen“, stand in dem Artikel. „Beispiele dafür, daß nördlich gelegene Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg ihre große militärische Stärke eingesetzt haben, um zwischenstaatliche Auseinandersetzungen oder Bürgerkriege in der dritten Welt oder anderswo erfolgreich zu beenden, existieren praktisch nicht.“ Die Rüstungsausgaben für zwischenstaatliche Konflikte leisten in Wirklichkeit innerstaatlichen Konflikten Vorschub, da finanzielle Mittel aufgebraucht werden, mit denen gerade den Verhältnissen abgeholfen werden könnte, die zu Bürgerkriegen führen.