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Erwachet! 1995
g95 8. 1. S. 5-6

Ausgebrannt — Wer ist gefährdet? Warum?

STELL dir einmal vor, du arbeitest im Büro und hast eine Familie — vielleicht ist das bei dir ja sogar der Fall. Auf dem Schreibtisch stapelt sich die Arbeit. Ständig klingelt das Telefon, und einige Kunden fordern fast Unmögliches. Dein Chef ist ungehalten, weil du dein Arbeitspensum nicht schaffst. Dein Sohn hat in der Schule Schwierigkeiten. Der Lehrer bittet um ein sofortiges Gespräch. Auf deine Bitte, dir zu helfen, reagiert dein Ehepartner mit Gleichgültigkeit. Wenn die Situation außer Kontrolle zu geraten scheint, wird aus Streß Distreß, und damit ist dem Ausbrennen oder Burnout der Weg geebnet.

Wird Burnout durch Überarbeitung verursacht? Wie die Gehirnforscherin Ann McGee-Cooper erklärte, ist das Ausgebranntsein „die Folge eines unausgeglichenen Lebens, eines Lebens in einer Tretmühle nach dem Motto: Immer Arbeit, nie ein Spiel“. Überarbeitung ist jedoch nicht der einzige Faktor, denn während die einen ausbrennen, passiert dies anderen, die unter dem gleichen Druck stehen und mit denselben Umständen fertig werden müssen, nicht.

Burnout-Kandidaten

Genauso, wie manche Menschen für bestimmte Krankheiten besonders anfällig sind, sind bestimmte Typen von Menschen besonders gefährdet auszubrennen. „Um ausbrennen zu können“, sagte Elliot Aronson, Professor für Sozialpsychologie an der Universität von Kalifornien, „muß man erst einmal brennen.“ Zum Ausbrennen neigen also Menschen, die Feuer und Flamme für hochgesteckte Ziele und Ideale sind. Man sagt allgemein, daß diejenigen, die ausbrennen, oft die tüchtigsten Kräfte in einem Betrieb sind.

Professor Fumiaki Inaoka vom College für Krankenpflege des Japanischen Roten Kreuzes faßte in dem Buch Moetsukishokogun (Burnout-Syndrom) die Persönlichkeitsmerkmale von Burnout-Kandidaten folgendermaßen zusammen: „Menschen, die dazu neigen auszubrennen, sind oft außergewöhnlich mitfühlend, human, sensibel, einsatzbereit und idealistisch. Sie sind nicht auf Maschinen fixiert, sondern am Menschen interessiert.“

Ein Spezialist, der gebeten wurde, einen Test zu entwickeln, mit dem man herausfinden kann, wer gefährdet ist auszubrennen, meinte, dieser Test sollte statt dessen als Einstellungstest verwendet werden. Er sagte: „Die Betriebe sollten herausfinden, wer bereit ist, sich bis zum letzten einzusetzen, ... und dann ein Programm gegen Burnout entwerfen.“

Besonders gefährdet sind Menschen in Sozialberufen wie Sozialarbeiter, Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer. Diese Personen sind eifrig bemüht zu helfen, sie verausgaben sich, um anderen das Leben leichter zu machen, und sie brennen möglicherweise aus, wenn sie ihre mitunter viel zu hoch gesteckten Ziele nicht erreichen. Aus demselben Grund können fürsorgliche Mütter ausbrennen.

Warum man ausbrennt

Bei einer Umfrage unter Krankenschwestern kristallisierten sich drei Faktoren heraus, die zum Ausbrennen führen. Als erstes wurde der frustrierende tägliche Streß genannt. Die meisten Krankenschwestern hatten beispielsweise große Verantwortung zu tragen, mußten Schwierigkeiten im Umgang mit den Patienten meistern, sich an neue Geräte gewöhnen, mit steigenden Kosten zurechtkommen und mit einem ungeregelten Lebensrhythmus klarkommen. „Dieser tägliche Streß trägt am meisten dazu bei, daß sie ausbrennen“, heißt es in dem Buch Moetsukishokogun. Wenn die Probleme nicht gelöst werden, stauen sich einfach immer mehr Frustrationen auf, die schließlich zum Ausgebranntsein führen.

Der zweite Faktor hing damit zusammen, daß die Betreffenden keinen festen Rückhalt hatten, niemand, dem sie sich anvertrauen konnten. Bei einer Mutter, die sich von anderen Müttern absondert, ist die Wahrscheinlichkeit auszubrennen daher höher. Bei der zuvor erwähnten Umfrage stellte man fest, daß eher ledige als verheiratete Krankenschwestern ausbrennen. Doch wenn Mann und Frau nicht offen miteinander reden, kann die Ehe eine zusätzliche Belastung im Alltag sein. Selbst wenn die ganze Familie zu Hause ist, kann es sein, daß sich einer in der Familie einsam fühlt, weil alle anderen vor dem Fernsehgerät sitzen.

Als dritter Faktor wurde ein Gefühl der Hilflosigkeit genannt. Krankenschwestern stehen zum Beispiel eher in Gefahr, sich hilflos zu fühlen, als Ärzte, weil sie nicht befugt sind, etwas zu ändern. Wer dem mittleren Management angehört, brennt vielleicht aus, weil er das Gefühl hat, daß seine angestrengten Bemühungen nichts fruchten. Ein Personalchef erklärte, es komme zum Burnout, wenn man „frustriert ist, weil man etwas bewirken möchte, aber keiner darauf eingeht“.

Undank ist der Nährboden, auf dem Gefühle der Hilflosigkeit keimen — das Ausgebranntsein ist die Ernte. Eine Ehefrau brennt aus, wenn ihr Mann nicht zu würdigen weiß, wieviel Arbeit mit dem Haushalt und den Kindern verbunden ist. Ein Manager im mittleren Management brennt aus, wenn der Chef seine gute Arbeit nicht honoriert und wegen Kleinigkeiten auf ihm herumhackt. „Das Fazit aus dem Ganzen ist: Wir alle brauchen das Gefühl, daß man unsere Bemühungen schätzt und anerkennt, und wenn wir irgendwo arbeiten, wo unsere Anstrengungen nicht gewürdigt werden — ob zu Hause oder im Büro —, dann ist die Wahrscheinlichkeit auszubrennen um so höher“, hieß es in der Zeitschrift Parents.

Interessanterweise erkranken, prozentual gesehen, weit mehr Krankenschwestern als Hebammen am Burnout-Syndrom. Ganz allgemein gesagt, hat die Arbeit einer Hebamme damit zu tun, ein neues Leben zur Welt zu bringen. Und sowohl Mütter als auch Väter danken es ihr. Wird man geschätzt, dann hat man das Gefühl, gebraucht zu werden, und das motiviert einen.

Wenn man weiß, daß man dazu neigt auszubrennen und warum, ist es leichter, mit dem Problem umzugehen. Der folgende Artikel kann ausgebrannten Personen helfen, erneut Ausgeglichenheit in ihr Leben zu bringen.

[Herausgestellter Text auf Seite 6]

Ausgebranntsein ist die Folge eines Lebens in einer Tretmühle nach dem Motto: Immer Arbeit, nie ein Spiel

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