Bericht über die „Mehrung der Theokratie“-Versammlung
DER internationale Kongress 1950 der Zeugen Jehovas in Neuyork-Stadt, der vom 30. Juli bis 6. August tagte, war ohne jede Frage die grösste und wichtigste Versammlung von Christen, die bisher je abgehalten worden ist. Menschenmassen, die jeden Rekord übertrafen, füllten das riesige Yankee-Stadion bis zum Überfliessen. Hotels, die bis aufs äusserste belegt waren, konnten nur einen Drittel aufnehmen; grosse Mengen fanden Unterkunft in Privathäusern; für mehr als 13 000 weiterer war in einer Wohnwagen- und Zeltstadt gesorgt, die sich auf einem Gebiet von 36 Hektaren 64 Kilometer vom Stadion entfernt ausdehnte. Somit waren Gründe genug vorhanden, weshalb die Zeitungen, das Radio, die Television und die Wochenschau-Reporter diesen epochemachenden Kongress weit und breit bekanntmachten.
Zehntausende von Delegierten kamen unter grossen persönlichen Auslagen Tausende von Kilometern weit her, von 67 Ländern, um den Versammlungen beizuwohnen, die in 20 verschiedenen Sprachen abgehalten wurden. Die Zahl der Anwesenden am ersten Tag, 79 247, schwoll an, bis sie am grossen und letzten Tag die überraschende Höhe von 123 707 erreichte. Von Anfang bis Ende wurde diese grosse Menge frohgestimmt durch eine Flut geistiger Segnungen in Form von 40 neuen Publikationen, die in 17 verschiedenen Sprachen freigegeben wurden. All dies ist nun Geschichte, doch wird man noch lange daran denken und darüber sprechen als von einem nie zu vergessenden Meilenstein, der „die Mehrung seiner Herrschaft und den Frieden“ kennzeichnet, die kein Ende haben sollen. (Jes. 9:6, 7) Und wie bedeutsam, dass dieser grosse Theokratische Kongress der Unterstützer der neuen Welt direkt in der Nähe der Kapitale der Vereinigten Nationen der dem Untergang geweihten alten Welt zusammenkommen sollte!
Das Thema des Kongresses, „‚Mehrung der Theokratie‘-Versammlung der Zeugen Jehovas“, wie es sein Name anzeigte, hob immer wieder die Mehrung und Ausdehnung der Gesellschaft der neuen Welt Jehovas hervor. Zu Beginn schon schlug die erste freigegebene Publikation, Lieder zum Preise Jehovas (engl.), eine frohe Saite im Einklang mit diesem Thema an.
Irgend jemand, der an der Ausdehnung der Theokratie teilnimmt, muss Glauben haben an Jehova, an sein Wort und seine Vorsätze und Glauben an seine Organisation, denn ‚ohne Glauben ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen‘. Über dieses wichtige Thema erteilte A. H. Macmillan seinen Geschwistern in der Morgenversammlung des ersten Tages Rat.
GILEADABSCHLUSS-TAG
Nach Macmillan folgte Grant Suiter, der Sekretär und Kassier der Watch Tower Society, auf dem Programm; er diente als Vorsitzender des Kongresses. Mit einer Willkommansprache eröffnete er die Versammlung offiziell. Wenn wir von der gewaltigen Ausdehnung in den Reihen der Zeugen Jehovas sprechen, so rühmen wir uns des Herrn und nicht unser selbst, so sagte Suiter, denn ‚die neue Zahlenstärke wird der Ehre Jehovas geweiht‘. Dasselbe gilt für die materielle Ausrüstung, womit der Herr seine Organisation gesegnet hat. Als somit der Vorsitzende 500 000 Postkarten freigab, Farbenphotographien der Einrichtungen der Gesellschaft, begannen die Kongressbesucher sie schnell wegzusenden, um andern zu zeigen, wie Gott der Herr die Veröffentlichungsmittel seines Volkes gesegnet und verbessert hat.
Seitdem die Wachtturm-Bibelschule Gilead im Jahre 1943 eröffnet worden ist, hat sie in der 300prozentigen Mehrung der Zahl der Königreichsverkündiger der ganzen Welt eine grosse Rolle gespielt. Die Abschlussfeier der 120 weiteren Missionarstudenten im Yankee-Stadion am Sonntagnachmittag war daher ein erhebendes Ereignis. Der Präsident von Gilead, N. H. Knorr, tat einen Ausblick auf künftige weitere Zunahmen, während er zu diesen Gileadabsolventen und ihren Freunden und Verwandten über das Thema „Der Weg des Erfolges“ sprach. (Jos. 1:8) An jenem Abend hatten die Absolventen selbst Gelegenheit, ihre Dankbarkeit und Wertschätzung für ihre besonderen Vorrechte auszudrücken.
Alles war wunderbar an jenem ersten Tage des Kongresses, und jeder dankte Jehova für diese 15. Klasse von Gilead. Sie gehört jetzt zur stets zunehmenden Missionarfamilie, die nun über 800 zählt, ausser Hunderten anderer, die andern Wirkungsfeldern zugewiesen sind, und die im Interesse der Ausdehnung der reinen Anbetung in fernen Gegenden der Erde arbeiten wird.
JEHOVAS UNVERDIENTE GÜTE-TAG
Am Montagnachmittag zeigten Felddienstberichte aus Nord-, Zentral- und Südamerika, aus Afrika und den Philippinen, wie Leute in diesen Ländern gleich hungrigen Schafen zu den grünen Weiden der Theokratie Jehovas strömen. Dann sprach T. J. Sullivan über Psalm 107:23-31. Seine Ansprache zeigte im wesentlichen, dass jemand, der Gottes Güte wirklich schätzt, aus Satans alter Weltorganisation ausbrechen und seine Hoffnung und sein Vertrauen nicht auf die Schiffe oder Werkzeuge des Teufels setzen wird, welche die kommerziellen und politischen „Meere“ durchpflügen. Und da der Ruf weiterhin erschallt: „Gehet aus ihr hinaus, mein Volk“, werden weitere Tausende Folge leisten, werden aus Satans Welt hinausgehen, ihre Wertschätzung für Gottes unverdiente Güte bekunden und so teilhaben an den vermehrten Segnungen der neuen Welt.
Der Montagabend bot den Kongressbesuchern ein volles Programm der Ermahnung und des Rates. Im ersten Vortrag „Glückselig die Barmherzigen“, führte L. A. Swingle Beispiele aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart an, um zu zeigen, dass nur solche, die andern gegenüber liebende Güte bekunden, sich ihrerseits des Glückes erfreuen, das durch Gottes Barmherzigkeit kommt. L. E. Reusch sprach darauf mit Inbrunst über das Thema „Alles Beschwerende ablegen“. Jede religiöse, politische und kommerzielle Bürde muss vermieden werden, damit man mit der vorrückenden Theokratie Schritt halten kann. „Beschränkt euch auf blosse Notwendigkeiten und laufet im Wettkampf“, so spornte Reusch uns an, und „laufet, als ob euer Leben davon abhänge. Es ist davon abhängig!“
Defending and Legally Establishing the Good News [Verteidigung und gesetzliche Befestigung der Guten Botschaft]. Diese Broschüre bildete eine Überraschung, als sie als Höhepunkt des Montagprogramms freigegeben wurde, und in dieser Verbindung schilderte H. C. Covington in lebhafter Weise den weltweiten Kampf, den Christen während der vergangenen zehn Jahre zu führen hatten. Unter ihrem Führer und Gebieter Christus Jesus ist der Feind zurückgetrieben worden, und die Theokratie ist vorangeschritten. ‚Doch seid auf der Hut!‘ warnte Covington, „stete Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit. Irret euch nicht — unsere Kämpfe vor den Gerichten sind noch nicht zu Ende.“
THEOKRATISCHE HINGABE-TAG
In dieser kritischen Stunde offener Kriegführung zwischen dem Osten und dem Westen war der 1. August ein sehr ereignisreicher und denkwürdiger Tag, ein Tag, da Jehovas Zeugen positiv und kompromisslos Stellung bezogen. Die Nachmittagsversammlung begann mit Berichten aus erster Quelle über die wunderbare Ausdehnung der Theokratie in Deutschland nach dem Kriege und in Ländern hinter dem Eisernen Vorhang von Osteuropa. Darauf folgte eine sehr wichtige und feurige Ansprache von N. H. Knorr unter dem Titel „Die Mehrung Seiner Herrschaft“.
Immer und immer wieder bekundete die Zuhörerschaft von nahezu 85 000 ihre Zustimmung zu dem Gesagten, und am Schluss nahm sie einstimmig eine Resolution und Erklärung gegen den Kommunismus an, wobei sie bestritt, „irgendwelche Verbindung mit dem Kommunismus oder eine Unterstützung durch ihn oder irgendein anderes politisches Element dieser alten Welt“ zu haben. Furchtlos und kühn erklärten somit Jehovas Zeugen, dass sie dem Theokratischen Reiche Gottes unter der Verwaltung und Herrschaft Christi des Königs ihre Untertanentreue und Hingabe zollen. Niemals in der Geschichte des Christentums hat eine solch mächtige Menge ihre Stellung vor Gott dem Allmächtigen und den „Cäsaren“ dieser Welt so klar kundgetan.
Tosender Beifall erschütterte das Yankee-Stadion, als Knorr die erste Ausgabe der neuen, vergrösserten 32seitigen Wachtturm-Zeitschrift (englisch), die seine Ansprache und Resolution enthielt, freigab. Von nun an soll die Titelseite des Wachtturms mit neuer Zeichnung erscheinen, und zudem ist durch die neue Grösse und das neue Format [in der engl. Ausgabe] die Möglichkeit geschaffen, den Inhalt abwechslungsreicher zu gestalten und mit farbigen Bildern auszuschmücken. In 32 Sprachen veröffentlicht und mit einer Auflage von über 1 200 000 Exemplaren von jeder Ausgabe, wird dieses verbesserte Werkzeug im Vormarsch der Theokratie zum Ruhme Gottes eine lebenswichtige Rolle spielen.
All dies bedeutete, wie es scheint, viel Erregung für einen einzigen Tag, doch noch mehr stand bevor. Das zweistündige Abendprogramm bot eine Fülle weiteren Aufschlusses, wodurch sich die Zahl derer, die Jehova lobpreisen, ebenfalls mehren wird. Die Dienstversammlung gruppierte sich um das Kongressthema Mehrung. Darauf folgten vier praktische Demonstrationen über das Überwinden von Einwänden an den Türen durch Widerlegung. Als Höhepunkt des Abends unternahm C. D. Quackenbush einen Angriff auf die „gebildete“ Sage von der Evolution durch eine treffende Argumentierung, bestehend aus wissenschaftlichen Angaben, logischen Tatsachen, intelligentem Spott und göttlicher Wahrheit.
„Evolution gegen Die Neue Welt“ war der Titel von Quackenbushs meisterhafter Ansprache, und am Schlusse erfolgte die Freigabe einer neuen 64seitigen Broschüre mit farbigem Umschlag, die denselben Titel trägt. Obwohl höhere Textkritiker, die dem Evolutionskult angehören, über dieses wissenschaftliche Stück Arbeit spotten mögen, wird die Broschüre doch zweifellos manchen ehrlichen aber getäuschten Menschen eine Hilfe sein, Jehova Gott und seine Vorkehrungen zum Leben zu erkennen.
„PREDIGE DAS WORT“-TAG
Seitdem die inspirierten Apostel und Jünger die ursprünglichen Christlichen Griechischen Schriften schrieben, ist im biblischen Gebiet nichts Gleiches zu verzeichnen gewesen wie die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften (englisch), die am 2. August im Yankee-Stadion freigegeben wurde. Seit den Tagen der Urkirche hat das gewöhnliche Volk die Worte Jesu nicht mehr in einer Sprache lesen können, die so genau den ursprünglichen Gedanken und Sinn wiedergeben. Ohne Zweifel ist diese neue Übersetzung dazu bestimmt, bei der menschlichen Gesellschaft eine mächtige Reaktion auszulösen, indem die zwingende Kraft ihrer Autorität Mengen von Menschen vom Wege der Finsternis und des Todes hinweg- und auf den Weg des Lichtes und Lebens führt.
Nach entgegengenommenen Berichten von den Britischen Inseln und von Kuba führte N. H. Knorr am Mittwochnachmittag diese neue Bibelübersetzung ein durch den Vortrag „Den Völkern eine reine Sprache zuwenden“. Wenn das Volk verstehen soll, was Christus und die Jünger sagten, muss es eine getreue und reine Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften haben. Demzufolge begrüsste grosse Erregung und Begeisterung die Anzeige Bruder Knorrs, dass sich die Watch Tower Society eine buchstäbliche Übersetzung in moderner Sprache gesichert und veröffentlicht habe, die so rein und genau sei, dass sie den Namen Jehovas im Text 237mal (und „Jah“ 4mal) dort eingesetzt hat, wo er zu Recht hingehört.
Für den Rest des Mittwochs war diese epochemachende Freigabe der allgemeine Gesprächsgegenstand des Kongresses. An jenem Abend zeigte F. W. Franz, Vize-Präsident der Watch Tower Society, in einer gelehrten Besprechung des alten Griechisch an Hand manch praktischer Beispiele die Überlegenheit dieser neuen Übersetzung, was Genauigkeit und Ausdrucksweise betrifft.
MISSIONAR-TAG
Wer Gott dienen will, muss als erstes eine Weihung machen und sie durch Taufe im Wasser symbolisieren. Deshalb ist die Zahl derer, die getauft werden, ein guter Massstab für die Mehrung der Theokratie. Am Donnerstag wurden anlässlich dieser Versammlung 3381 in einem Bassin im Freien getauft, obwohl es gerade stark regnete.
Wenn auch der Nachmittag und Abend feucht und nass waren, wurden die Herzen und Sinne der Kongressbesucher doch heiter und glücklich gestimmt durch die Berichte der 95 Missionare aus der ganzen Welt, die manche begeisternde Erfahrungen erzählten, welche sie machten, um die verlorenen und zerstreuten „Schafe“ des Herrn zu erreichen und zu weiden. Diese Missionare hatten Gilead absolviert, waren in ihre Auslandsfelder gezogen, hatten sich an ihre Zuteilungen gehalten und waren nun zurückgekommen, nicht um sich zurückzuziehen und mit Predigen aufzuhören, sondern um diesem grossen, internationalen Kongress beizuwohnen. Sie waren begierig, in ihre Gebiete zurückzukehren und grossen Mengen anderer in jenen Ländern den Weg des Lebens kennenlernen zu helfen.
ZWEIGSTELLEN-TAG
Das Programm vom Freitag — Morgen, Nachmittag und Abend — war ganz ausgefüllt mit Berichten der Zweigdiener, die von jedem Winkel der Erde hergekommen waren, insgesamt 67 von ihnen. Als sie von der grossen Mehrung der Zahl der voraussichtlichen Harmagedon Überlebenden in ihren bezüglichen Gebieten sprachen, erkannte man deutlich, dass dies in der Tat eine wirklich Theokratische Organisation mit ihrem weltweiten Werk unter der Leitung Christi Jesu ist. Zu den Freuden des Tages kam noch hinzu, dass das Programm häufig unterstrichen wurde durch neue Freigaben, insgesamt 25, in 16 andern Sprachen als Englisch, was alles dazu benutzt wird, die Kenntnis der reinen Sprache in fünfzig verschiedenen Ländern auszubreiten.
Die Nachmittagsveranstaltung unterbrechend, hielt N. H. Knorr eine zündende Rede, betitelt „Bedauern und Protest von amerikanischen Kongress-Gastgebern wegen religiöser Parteilichkeit gegenüber den zu Besuch gekommenen Zeugen Jehovas“. Abzielend auf gewisse stupide, voreingenommene Herren im Einwanderungs- und Einbürgerungsdienst des Justiz-Departementes der Vereinigten Staaten, bildete dieser kämpferische, feurige Protest eine glatte Widerlegung der falschen Anklage, Jehovas Zeugen seien „extreme Pazifisten“. Als einer der christlichen Kämpfer Jehovas war Knorr in der besten Kampfesverfassung, und er nahm kein Blatt vor den Mund, als er die bedenkliche religiöse Parteilichkeit und die üble Behandlung öffentlich rügte, die 10 000 ergebene Christen erfahren hatten, als sie an den Grenzen dieses Landes ankamen. Durch Klatschen und Rufe gaben mehr als 70 000 amerikanische Zeugen Jehovas im Yankee-Stadion einstimmig ihren Beifall zu diesem „Bedauern und Protest“, nahmen eine Million Exemplare von dieser gerade aus der Presse gekommenen Flugschrift entgegen und verbreiteten sie bald in ganz Neuyork-Stadt.
ERKENNTNIS GOTTES-TAG
Die Einrichtungen der Watch Tower Society mit ihrer Ausrüstung und ihren Anlagen werden zum Dienste des Volkes des Herrn aufrechterhalten und gebraucht, um die Erkenntnis des Wortes und Vorhabens Jehovas auszubreiten. Am Samstagnachmittag und -abend hatten die Kongressbesucher die Gelegenheit, zu hören, wie die Radiostation WBBR, die Druckerei und das Büro, das Bethel Brooklyn und die Bibelschule Gilead zum Predigtwerke gebraucht werden, wodurch die Kenntnis von der Theokratie bis zu den Enden der Erde ausgebreitet wird.
Die Ansprache „Lebengebende Erkenntnis annehmen“ war ebenfalls für das Samstagprogramm vorgesehen. Sie wurde von N. H. Knorr gehalten und erwies sich als ein weiterer Anlass, dem Volke des Herrn ein reiches Mahl von geistiger Nahrung darzureichen. Und als Nachspeise gab es eine doppelte Überraschung — das neue Buch „Dies bedeutet ewiges Leben“ — in Englisch und auch in Spanisch!
Nachdem man am Nachmittag solch hochherzige Gaben aus der Hand des Herrn empfangen hatte, dachte man nicht daran, dass derer, die der Abendversammlung beiwohnten, noch mehr wartete, als F. W. Franz über „Neue Systeme der Dinge“ sprach. Was Franz in seiner Einführung sagte, erwies sich bestimmt als wahr, bevor die Versammlung vorüber war, dass nämlich nach Jehovas Anordnung eine Reihe guter Dinge zu noch besseren und grossartigeren Dingen führe, was schliesslich einen Höhepunkt der Güte erreiche, der nichts mehr zu wünschen übriglasse.
Ehe die Stunde vorbei war, widerhallte das Yankee-Stadion vom lautesten, längsten Beifall der ganzen acht Tage. Des Herrn bestimmte Zeit war gekommen, zu offenbaren, dass einige der „Kinder“, die er nach Harmagedon ‚zu Fürsten auf der ganzen Erde einsetzen‘ wird, zu den „andern Schafen“ gehören. ‚Hier, heute abend, gibt es in unserer Mitte eine Anzahl voraussichtlicher Fürsten der neuen Erde!‘ kündigte Franz an, worauf eine langanhaltende Ovation einsetzte, der tiefes Schweigen folgte, als er den Beweis aus der Bibel erbrachte.
LEBEN IN DER NEUEN WELT-TAG
Gleich Jesus, dem ersten christlichen Pionier, und gleich seinen Jüngern, die denselben Pionierspuren folgten, gibt es heute Tausende treuer Pioniere in der ganzen Welt, die sich am selben Vollzeitwerk beteiligen. Zehn Geschwister aus ebensovielen Teilen der Erde sprachen während der Morgenversammlung am letzten Tage darüber, wie diese Pioniere für die neue Welt leben und wirken und an ihrer Mehrung teilhaben. Doch diese grosse Mehrung, so sagte R. L. Anderson, erfordert mehr Pioniere. Die Ernte ist gross. Der Vollzeit-Erntearbeiter sind verhältnismässig wenige. Es war daher sehr erfreulich, zu sehen, dass 1730 dem Rufe Folge leisteten, indem sie Pionieranmeldebogen verlangten, und 281 füllten sie aus und meldeten sich während der Versammlung zum Pionierdienste an.
Der Höhepunkt des ganzen Kongresses näherte sich. Bald sollte nun die weit und breit bekanntgemachte Frage „Kannst du ewig in Glück auf Erden leben?“ beantwortet werden. Würde die Bevölkerung Neuyorks herzukommen, um diesen wichtigen Vortrag anzuhören? Drohende Regenwolken verdunkelten den Himmel. Drei Uhr kam, und kein Platz war mehr frei. Ausserhalb jenes grössten Stadions in Neuyork warteten in den Buffet-Zelten und auf Plätzen und Strassen der Umgebung mehr als 25 000 weitere Personen, um die Antwort durch die Lautsprecher zu hören. Weitere 11 000 waren im Wohnwagenlager anwesend. Nach tatsächlicher Zählung fand es sich, dass insgesamt 123 707 da waren, ausserdem die grosse Radiozuhörerschaft der Station WBBR. Alle waren begeistert zu vernehmen, wie N. H. Knorr in seiner Antwort bewies: „Du kannst ewig in Glück auf Erden leben“! Es liegt an dir! Verlass den zum Tode führenden Lauf. Wähle das Leben, damit du lebest! Um ihre Freude am Schlusse noch zu steigern, erhielten alle Anwesenden gratis die Broschüre, die diesen so wichtigen Vortrag enthält — eine Viertelmillion Exemplare!
Eine kurze Pause folgte, worauf J. O. Groh, der Kongressdiener, und sein Gehilfe, Clarence Newcomb, einen Bericht darüber abgaben, wie die Organisation dieses grössten Kongresses von Christen, der je auf Erden abgehalten wurde, hinter den Kulissen arbeitete. Dann das Finale, eine Ansprache von Bruder Knorr, die von Herz zu Herz ging und worin er seine Geschwister anspornte: „Lasst eure Hände nicht erschlaffen“. Jetzt ist keine Zeit, seinen Lauf zu verlangsamen, nachlässig zu werden oder die Sache aufzugeben. Kehret in eure Heimgebiete zurück, o ihr treuen Diener des Herrn, denn noch gibt es viele Tausende weiterer, denen ihr helfen müsst, Glieder der zunehmenden Gesellschaft der neuen Welt zu werden.
Für viele bedeutete der Abschied vom Yankee-Stadion am Sonntagabend, 6. August, noch nicht das Ende ihres glücklichen Besuches in Neuyork. Die Kongressbesucher strömten dann zu Tausenden mehrere Tage lang durch das Bethel und die Druckerei Brooklyn. Am Montag, Dienstag und Mittwoch besuchten 29 460 das Bethel, und 35 081 gingen durch die Druckerei, und was sie überall sahen, war ein Beweis von der Mehrung der Theokratie.