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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1951
w51 1. 8. S. 237-240

Weiteres Predigen auf den Inseln

IN EINER früheren Ausgabe berichteten wir über die Reisen des Präsidenten der Watchtower Society, N. H. Knorr, und seines Sekretärs, M. G. Henschel, als sie Jehovas Zeugen auf den Inseln von Bermuda, den Bahamas und Kuba dienten. Nun haben wir die Freude, den Bericht zu verfolgen, wie sie ihre Reise fortsetzten, um ihre Vereinbarungen auf Jamaika, Haiti, den Virginischen Inseln und Puerto Rico einzuhalten.

Bruder Knorr war schon früher in Jamaika gewesen, aber Bruder Henschel besuchte diese bergige, zerklüftete Insel zum erstenmal. Das Flugzeug, mit dem wir von Camaguey, Kuba, fliegen sollten, verliess Camaguey etwas spät. Der Kongress hatte am Freitag, 15. Dezember, in Kingston schon begonnen. Eine Anzahl Brüder waren am Flughafen, um die Reisenden zu begrüssen, und es ging nicht lang, so befanden wir uns im vollen Schwunge eines weiteren Kongresses; diesmal jedoch wurde alles englisch gesprochen.

Das Zweigbüro hatte Anstalten getroffen, den Kongress in Kingston, Jamaika, in der Halle der Lehrervereinigung von Jamaika abzuhalten. Das Buffet war nur etwa 90 Meter davon entfernt eingerichtet, und es wurden vorzügliche Mahlzeiten verabreicht. Auch war ein sehr dienlicher Erfrischungsstand errichtet worden. Diese Stelle war durch direktes Kabel mit dem Saal verbunden, so dass das ganze Kongress-Programm von den freiwilligen Arbeitern im Buffet mitangehört werden konnte.

Die Brüder von Jamaika veranstalteten eine sehr gute Dienstversammlung. Eine der Besonderheiten derselben war ein lebendes poetisches Drama, das die Bewahrung des Dieners des Herrn durch behandeltes Predigen darstellte. Es war eine Allegorie; die Rollen aller Beteiligten waren in poetischen Reimen abgefasst. Da gab es Charaktere wie Legion, Versuchung, Entmutigung, Herr Spott; und noch andere spielten ihre Rolle gut und bemühten sich mächtig, den Diener Jehovas zu besiegen. Doch mit dem „Schwert des Geistes“ und dem Dienst des Herrn, der ihn im Predigen der guten Botschaft tätig erhielt, war der junge Verkündiger in der Lage, alle diese Hindernisse zu überwinden. Der Punkt von Bedeutung trat wirksam hervor, und die Sache wurde tatsächlich einmal auf etwas andere Weise dargestellt. Die Zuhörer freuten sich über die Darbietung.

Die Brüder Knorr und Henschel hielten täglich Ansprachen in der Versammlung, und besonders eine Betrachtung freute die Brüder überaus. Es war die Geschichte vom reichen Mann und Lazarus in ihrer heutigen Bedeutung. Die bezüglichen Einzelheiten sind seither im Wachtturm veröffentlicht worden. Bruder Henschel behandelte viele Dienstprobleme und zeigte besonders, wie die Verkündiger des Königreiches heute ihre Zeit gebrauchen müssen, um zu beweisen, dass sie wirklich Christen sind.

Der öffentliche Vortrag, der auf Sonntagabend, 7 Uhr, anberaumt war, wurde gut bekannt gemacht. Am Sonntagmorgen fand die Taufansprache statt, und 145 Brüder wurden in der Bucht untergetaucht. Der öffentliche Vortrag lockte eine noch nie dagewesene Menge von 4500 Personen herbei. Der Saal war gedrängt voll, die Höfe zu beiden Seiten waren gefüllt, der Platz beim Buffet war voll, und die Trottoirs waren blockiert durch die Leute, die stehend den Ansprachen mittels Lautsprecher lauschten. Alle freuten sich ausserordentlich über die vorzügliche Veranstaltung. In Kingston sprach man tatsächlich von Jehovas Zeugen. Natürlich endete die Veranstaltung für die Brüder viel zu schnell; doch waren alle entschlossen, nach Rückkunft in ihren Heimgruppen das Evangelium noch besser zu predigen.

Der letzte Besuch, den Bruder Knorr der Insel Jamaika im Jahre 1946 abstattete, hatte gezeigt, dass es nur 899 Verkündiger gab, die sich regelmässig am Felddienste beteiligten. Nun gibt es dort laut dem Bericht des letzten Jahres 2120 und eine Höchstzahl von 2380. Wohl hat die Zahl der organisierten Gruppen nicht sehr zugenommen, weil es im Jahre 1946 schon viele Gruppen gab, doch haben die Gruppen an Mitgliederzahl zugenommen, und die Einwohner dieser lieblichen Insel, etwa 1 388 000, wissen bestimmt, dass Jehovas Zeugen eine Botschaft des Trostes für sie haben, und viele hören zu und gestatten den Verkündigern, in ihren Wohnungen mit ihnen zu studieren. Die Zeugen sind von der Mehrung der Theokratie in Jamaika überzeugt. Der Montag nach dem Kongress war dem Überprüfen der Arbeit der Zweigstelle gewidmet, und es gab Angelegenheiten zu besorgen, bezüglich welcher die Brüder mit dem Präsidenten der Gesellschaft sprechen wollten.

Am Dienstag wurde im Tonwagen der Gesellschaft eine Reise unternommen, und dieser 1936er Ford führte uns ohne Ächzen oder Stöhnen bis zum andern Ende der Insel zu dem berühmten Kurortzentrum Montego Bay. Dies verschaffte uns die Gelegenheit, einige der andern Städte zu sehen. Es war nötig, den Weg über den Mt. Diablo zu wählen, der einer der höchsten Berge der Insel ist, und dann hinunterzufahren durch ein prachtvolles Farn-Tal, einen der schönsten tropischen Gärten der Welt. In Montego Bay war für die eintägige Versammlung das Strandtheater gemietet worden, um die Brüder vom westlichen Ende der Insel unterzubringen. Dreizehn wurden am Mittwochmorgen untergetaucht. Die Bekanntmachung des öffentlichen Vortrages erfolgte gleich nach der Taufe. Wir arbeiteten im Tonwagen, gaben Ankündigungen durch und verteilten Flugzettel vom Wagen aus. Es war bestimmt interessant, durch die gewundenen Strassen dieser Stadt zu fahren und mit ihren Bewohnern zu reden. Die Nachmittagsveranstaltung war von 310 Personen besucht, und trotz der Tatsache, dass dies die Weihnachtszeit war, wann jedermann Einkäufe machte, waren 554 Personen am öffentlichen Vortrag anwesend.

Am nächsten Tag waren wir wieder zu einer weiteren langen Ausfahrt unterwegs, um das Nordostende der Insel zu besuchen, wo das Kapitoltheater gemietet und eine eintägige Versammlung für Jehovas Zeugen von jenem Teil der Insel abgehalten wurde. Die Insel ist nur 230 Kilometer lang und 78 Kilometer breit, und während wir durch Dörfer und Städte fuhren, trafen wir immer wieder Personen an, die wir schon in Kingston getroffen hatten und die den Tonwagen erkannten; einer erwies sich als ein Verkündiger, der andere als ein Gruppendiener und wieder ein anderer als ein Bibelstudiendiener oder eine Person guten Willens. In der Tat, überall, wohin wir gingen, auch wenn wir in einem Restaurant etwas assen, erkannte man uns. Dies zeigt, wie gut Jehovas Zeugen durch ganz Jamaika bekannt sind.

Die ganze Reise von Montego Bay nach Port Antonio ging dem Nordufer entlang. Das Meer war von tiefblauer Färbung und die starke Nordbrise rief die kontrastbildenden weissen Schaumkämme auf der grossen Brandung hervor. Wir konnten die meiste Zeit das Wasser sehen, doch gelegentlich fuhren wir durch grosse Kokospalm- und Zuckerrohrplantagen. Die Regenzeit war gerade vorbei, und so sahen wir Jamaika in üppigem Grün, wo auch immer uns die gewundenen Wege über die Hügel führten. Es ist eine fruchtbare Insel für Ackerbau und auch für den Samen der Königreichswahrheit.

In Port Antonio versammelten sich um 17 Uhr 160 Brüder, um Bruder Henschel während einer halben Stunde sprechen zu hören, und dann musste er sich im Auto auf den Weg nach Kingston begeben, wo eine besondere Versammlung mit den drei Teilgruppen vorgesehen war, um Angelegenheiten hinsichtlich des Bauens weiterer Königreichssäle zu behandeln. Während der noch verbleibenden Zeit vor dem öffentlichen Vortrag, der um 19 Uhr beginnen sollte, sprach Bruder Knorr frei. An jenem Abend fanden sich 405 Personen ein, die sich für ewiges Leben in Glück auf Erden interessierten.

Bruder Knorr musste ebenfalls an jenem Abend nach Kingston zurückkehren, weil für den nächsten Tag der Flug nach Haiti vorgesehen war. Der Mond schien hell, und die Heimreise durch die Berge und Täler war höchst interessant. Auch war es lieblich, gerade ausserhalb der Stadt an vielen Brüdern vorüberzufahren, die zum Vortrage gekommen waren und nun heimwärts wanderten in die zerklüfteten Berge, wo sie wohnen. Einige fuhren auf Fahrrädern, die meisten aber gingen zu Fuss. Alle grüssten uns, als wir vorüberfuhren.

Bruder Henschel hatte eine sehr schöne Versammlung in Kingston, indem er im gedrängt vollen Königreichssaal der Zentralteilgruppe vor 525 Brüdern sprach. Er las einen Brief von Bruder Knorr an die drei Teilgruppen vor, worin Gedanken dargelegt waren über die Ausdehnung des Werkes in dieser bedeutenden Hauptstadt Jamaikas. Die Anregungen wurden einstimmig angenommen, und zweifellos wird das Werk eilends vorangehen. Im Jahre 1946, als Bruder Knorr seinen ersten Besuch machte, hatte es 209 Verkündiger in einer einzigen Gruppe gegeben. Zu jener Zeit wurde angeregt, diese in drei Teilgruppen aufzuteilen und drei Königreichssäle zu bauen. Dies taten sie, und seit 1946 haben sie sich so gemehrt, dass sie nun 800 regelmässige und unregelmässige Verkündiger zählen. Daher planen sie jetzt, zwei weitere Königreichssäle in verschiedenen Teilen der Stadt zu bauen, und zweifellos wird das Werk mit einer ähnlichen Zunahme vorangehen.

Wiederum verging die Woche viel zu schnell, und die Zeit zur Abreise kam. Dreissig Brüder begleiteten uns an den Palisadoes-Flughafen, elf Kilometer von Kingston entfernt, um zu sehen, wie wir ungefähr um 13.20 Uhr in dem von Menschenhand gemachten grossen Vogel der Pan-America-Fluglinie zum nächsten Halt nach Port-au-Prince in Haiti abflogen. Wir hatten die Woche, die wir in Jamaika mit den Tausenden von theokratischen Dienern Jehovas verbrachten, sehr genossen.

HAITI

Den westlichen Teil der Insel nimmt das tropische Haiti ein, und die meisten Leute kennen ihn als Santo Domingo. Er ist sehr gebirgig und ziemlich primitiv. Die Dominikanische Republik nimmt das östliche Ende ein, den grösseren Teil der Insel. Haiti ist eine Republik von Farbigen. Das Volk spricht Französisch und Kreolisch, ja ungefähr 90 Prozent bedienen sich dieser letzteren Sprache. Französisch ist die Sprache der Behörden, während Kreolisch die Sprache ist, die jedermann spricht. Jahrhundertelang hat man dort die katholische Religion gelehrt, doch macht es der katholischen Geistlichkeit nichts aus, wenn ihre Leute die Voodoo-Religion ausüben, und man sagt, die meisten Leute auf dem Lande täten dies. Es ist ganz in Ordnung für sie, zu zwei Religionen zu gehören, solange nur die eine die katholische ist. Welch seltsame Weise, die Wahrheit zu lehren, sofern sie die Wahrheit hätten! Eine solche Duldung des Dämonenkultes erklärt, wie es kommen kann, dass die Japaner ihre Vorfahren anbeten und dennoch das sind, was sie als „gute Katholiken“ bezeichnen.

Es handelt sich nicht so sehr darum, das Volk das zu lehren, was in der Bibel geschrieben steht, denn das hat die katholische Kirche während Jahrhunderten nicht interessiert. Es handelt sich darum, eine mächtige Organisation aufzubauen, die sich heute als von mehr politischer denn religiöser Art erwiesen hat. In der Tat, die Vatikanstadt ist ein Vatikanstaat; sie ist nicht nur das Zentrum einer religiösen Organisation, sondern sie muss als eine Regierung anerkannt werden. Sie hat sich nicht von der Welt getrennt, wozu Christus Jesus doch ermahnt hatte. Er hatte gesagt, er sei in der Welt, bilde aber keinen Teil davon. Aber die römisch-katholische Hierarchie will ein Teil der alten Welt sein und wird natürlich mit ihr in der Schlacht von Harmagedon untergehen.

Jehovas Zeugen begegnen in Haiti einem wirklichen Problem, nämlich der Frage, wie sie dem Volke die Wahrheit darbieten sollen. Erstens müssen sie die katholischen Lehren überwinden, die eine Anzahl der Bewohner glauben, worauf sie aber nicht allzu sehr bauen; und zweitens müssen sie gegen die Voodoo-Bräuche kämpfen, die mit Spiritismus zu tun haben. Auch die Sprache ist ein richtiges Hindernis. Als Bruder Knorr im Jahre 1946 dieses Land zum erstenmal besuchte, befanden sich dort nur zwei Missionare und zwei weitere Personen, die am Predigen des Evangeliums interessiert waren. Seither hat die Gesellschaft weitere Missionare in das Land gesandt, und das Werk hat zugenommen, so dass es dort heute 12 Missionare gibt, und im Jahre 1950 waren es im Durchschnitt 86 Verkündiger mit einer Höchstzahl von 99 für das Jahr. Diese Evangeliumsdiener leisten ausgezeichnete Arbeit. Sie gehen in die kleinen Dörfer und Städte und arbeiten in Landgegenden. Ungeachtet, wohin man geht, findet man Leute, mit denen man reden kann. Sie aber von der Wahrheit zu überzeugen, ist eine andere Sache. Es erfordert Geduld, Freundlichkeit, Ausdauer und Verständnis für die Menschen.

Als wir im Flughafen eintrafen, war die Hauptversammlung schon im Gange. So begaben wir uns direkt in den Königreichssaal, um mit den Ansprachen zu beginnen. Die Brüder aus den verschiedenen Teilen des Landes hatten sich im Königreichssaal versammelt und erfreuten sich dort eines Festmahls guter Dinge. Es wohnten 74 Personen der Versammlung bei, und am Sonntagnachmittag, am Tage vor Weihnachten, wurde der öffentliche Vortrag im Freien, im Theátre de Verdue im schönen Ausstellungspark am Rande des Hafens, abgehalten. Anwesend waren 474. An jenem Morgen wurden 13 Brüder in einer Bucht, Club Thorland genannt, getauft. Eine gute Buffet-Einrichtung war vorhanden, und wenn die Versammlung, im Vergleich zu derjenigen in Kuba, auch klein war, so waren doch alle Kongressabteilungen zu finden.

Die Verkündiger waren ganz und gar nicht rückständig im Bekanntmachen der guten Botschaft mit Plakaten, Flugzetteln, Zeitschriftendienst auf den Strassen und dem Benachrichtigen der Menschen guten Willens. Alle freuten sich über die gute Besucherzahl beim öffentlichen Vortrag am Nachmittag. Offensichtlich waren viele sehr befriedigt davon, denn an jenem Abend fanden sich im Königreichssaal, der mehr als anderthalb Kilometer von der Stelle entfernt liegt, wo der öffentliche Vortrag stattfand, 101 Personen ein, und dies am Weihnachtsabend, wenn so viele Leute gern daheimbleiben bei ihren Angehörigen. Dies zeigt jedoch, dass die Leute nicht allzu sehr mit dem Weihnachtsgeist erfüllt sind, den man bei religiösen Leuten erwarten könnte. Sie ziehen im Gegenteil mit knallendem Feuerwerk umher und halten grosse Voodoo-Feiern ab, indem sie gewisse Opfer darbieten, und all dies, wie es scheint, mit der Gutheissung der katholischen Kirche. Es scheint, dass man auf all jenen Inseln im karibischen Gebiet die Weihnachtsfeier ziemlich gleich begeht, wie die Amerikaner ihren 4. Juli feiern. Bestimmt bietet dies kein friedsames Bild, noch sind es friedliche Klänge, womit der angebliche Geburtstag des Friedefürsten gefeiert wird.

Die Reisenden waren sehr glücklich, mit den treuen Missionaren in diesem Lande zusammenzukommen und mit ihnen ihre Probleme zu besprechen und die gute Arbeit zu sehen, die zur Förderung der Königreichsinteressen getan wird. Sie haben gute Anstrengungen gemacht, die Sprache zu erlernen, und sie studieren mit den Leuten, obwohl noch keine Literatur in Kreolisch vorhanden ist. Sie waren hocherfreut, zu hören, dass die Gesellschaft bald eine Broschüre in Kreolisch herausgeben wird, um das Ausdehnungswerk vorantreiben zu helfen. Noch mehr Arbeiter und auch noch mehr Geduld und Beharrlichkeit sind in diesem Lande nötig, denn hier gibt es gewisse Schwierigkeiten hinsichtlich des Reisens und der Unterkunftbeschaffung usw., die in vielen andern Ländern nicht bestehen. Es muss aber gesagt werden, dass das Volk dort demütig und, wie man glaubt, bereit ist, die Wahrheit anzunehmen.

ARBEIT AUF DEN VIRGINISCHEN INSELN

Die Gesellschaft hat ein Zweigbüro in Puerto Rico, und dieses Büro nimmt sich des Werkes auf der Insel Puerto Rico und auch auf den Virginischen Inseln an. Der Präsident der Gesellschaft war noch nie auf den Virginischen Inseln, doch waren vor einigen Jahren Missionare dorthin gesandt worden, und sie haben grossartige Arbeit geleistet. Es wurde beschlossen, die Bezirksversammlung in Charlotte Amalie auf St. Thomas der Virginischen Inseln abzuhalten. Eine Anzahl Brüder von Puerto Rico mieteten ein Pan-America-Flugzeug, und 52 von uns flogen am Freitagmorgen, 29. Dezember, von San Juan nach St. Thomas. Begrüsst wurden wir dort durch die Kongressbesucher von St. John, St. Croix und St. Thomas, die schon versammelt waren. Die Versammlungen fanden im Königreichssaal an der Gartenstrasse statt, und es waren 120 Personen anwesend, die sich dieser kleinen Versammlung auf der kleinen Insel erfreuten.

Die Stadt Charlotte Amalie — die Insel zählt wohl etwa 10 000 Einwohner — hat bestimmt ein Zeugnis erhalten, denn alle Verkündiger von Puerto Rico, viele von ihnen Missionare, gaben mit den ortsansässigen Brüdern zusammen Zeugnis. Sie benutzten Flugzettel, Plakate, Zeitschriften, und es wurde auch etwas Arbeit von Tür zu Tür getan. Jedermann in der Stadt hatte in den Zeitungen gelesen, dass Jehovas Zeugen eine grosse Versammlung abhalten würden, und der Felddienst liess keine Frage mehr darüber aufkommen. Es war interessant, mit den Verkündigern auf dem Marktplatz zu arbeiten, wo am Samstagmorgen Leute aus allen Teilen der Insel mit ihren Waren erscheinen, um sie zu verkaufen. Die Einheimischen der Insel sind mit der Wahrheit gut vertraut, denn die Missionare, welche vier Jahre lang dort gewesen sind, haben bestimmt ihre Anwesenheit bekanntgemacht durch ihre ernsten Bemühungen, das Evangelium vom Königreich zu predigen; und die Leute nahmen all die Zeitschriften, welche die Verkündiger anzubieten hatten, entgegen.

Am Samstag zog der Kongress vom Königreichssaal nach der höheren Lehranstalt von Charlotte Amalie um. Das Gebäude der höheren Lehranstalt war vor vielen Jahren auf einer kleinen Halbinsel erbaut worden, die in den Hafen hinausragt. Sie ist günstig gelegen. Die Insel von St. Thomas besitzt einen der lieblichsten Häfen, die man finden kann. Wenn es auch bei weitem nicht der grösste ist, bildet das Land darum doch einen fast vollendeten Kreis, und er hat nur eine verhältnismässig kleine Mündung und ist sehr tief. Die Insel ist sehr bergig, so dass sich das Land vom Rande des Wassers direkt in die Wolken zu erheben scheint. Hotels und Privathäuser sind wie Tupfen über die Berge hin verstreut, welche im Monat Dezember sehr grün aussehen. An einigen Hügeln konnten wir die glatten Oberflächen von Wasserauffangvorrichtungen sehen, denn die Virginischen Inseln sind in bezug auf Trinkwasser vom Regen abhängig. Tatsächlich, St. Thomas ist ein kleines grünes Juwel, gefasst in einem Rahmen kristallklaren Wassers — für Touristen ein Spielplatz von schönster Art!

Zufolge der prächtigen Lage der höheren Lehranstalt erhöhte jederzeit eine frische Brise den Genuss der an den Versammlungen Anwesenden. Der öffentliche Vortrag wurde am Sylvesterabend, 31. Dezember, abgehalten, und 320 Personen waren anwesend, eine ganz stattliche Zahl für jenen Tag des Jahres. Sie bekundeten ausgezeichnetes Interesse, und zweifellos wird das Zeugniswerk weiterhin auf dieser Insel und auf andern der Virginischen Inseln Fortschritte machen. Bestimmt war es ein Vergnügen, mit all diesen Missionaren, den Gruppenverkündigern und den lokalen Pionieren verbunden zu sein und ihren Eifer zu sehen. Während einiger Zeit war es auf den Virginischen Inseln schwierig gewesen, die Brüder davon zu überzeugen, dass Jehovas Zeugen dort seien, um dort zu bleiben, und sie hatten ein Verlangen gehabt, sich zurückzuhalten und in den Kirchensystemen zu bleiben. Doch jetzt haben sie sich von den Kirchen freigemacht, und die Brüder und Schwestern werden getauft und ziehen aus ins Feld und verkündigen dort die Botschaft wie alle andern Zeugen Jehovas in der ganzen Welt. Dies hat natürlich in den Kirchen etwas Staub aufgewirbelt, weil dadurch viele gute Kirchgänger die Kirche verlassen haben.

Am Montagmorgen, 1. Januar, waren die Kongressbesucher, die von Puerto Rico herübergekommen waren, alle am Flughafen versammelt und warteten auf ihr Charterflugzeug, eine DC-4-Maschine, und 54 Personen hatten einen sehr angenehmen Flug nach San Juan zurück. Das der Stadt gehörende Teatro Tapia im unteren Stadtteil von San Juan — tatsächlich ein prächtiges Opernhaus — war für einen öffentlichen Vortrag für jenen Nachmittag gemietet worden. Zuerst sprach Bruder Henschel zu den Verkündigern, die sich am Neujahrstag in San Juan versammelt hatten. Es waren 281 Brüder dort. Bruder Knorr hielt seine öffentliche Ansprache, und der Zweigdiener diente als Dolmetscher. Es gab eine kurze Pause von fünfzehn Minuten, und dann sprach Bruder Knorr wieder zu den Brüdern, und zwar über das Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus. Es war bestimmt eine Freude, die Gelegenheit zu haben, nochmals die Brüder von Puerto Rico zu besuchen. Puerto Rico scheint einer der Knotenpunkte zu sein für Reisen nach Südamerika und die Inseln der westlichen Hemisphäre. So ist es denn Bruder Knorrs Freude gewesen, mit diesen Brüdern etwas öfter zusammen zu sein als mit denen von andern Zweigstellen.

Es wurden Vorkehrungen getroffen, von Puerto Rico nach den Vereinigten Staaten zurückzufliegen, und dieser Flug fand am Mittwoch, 3. Januar, statt. Er bedeutete einen rapiden Wechsel von tropischen zu winterlichen Verhältnissen.

Somit sehen wir, dass die Inseln durch ihre Bewohner ihren Schöpfer, Jehova Gott, lobpreisen, während die theokratische Ausdehnung immer mehr auch kleine Flecken Landes erreicht, die auf der Karte unbedeutend erscheinen. Es ist etwas Wunderbares, zu sehen, wie der Geist Jehovas über die ganze Erde gegangen ist und in Gottes Zeugen wirkt, um jene, die Gerechtigkeit lieben und seiner Verheissung der neuen Welt glauben, zu Ihm und zur theokratischen Organisation hinzuziehen. Wir freuen uns, zu sehen, dass Menschen von allen Arten, allen Nationalitäten, Anwärter werden auf die Segnungen des Lebens, und dass sie die gute Botschaft zu predigen beginnen. Und während wir sehen, wie die gute Botschaft in diesen Tagen grosser politischer Mächte der Welt selbst unbedeutende Inseln erreicht, haben wir jede Ursache zu frohlocken, denn wir wissen, dass bestimmt das vollendete Ende kommt, wenn die gute Botschaft in der ganzen Welt zu einem Zeugnis gepredigt sein wird.

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