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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 1. 9. S. 519-524

Kongresse in Westindien

NACH einer achtundvierzigstündigen Fahrtunterbrechung in Trinidad, während der sie das Zweigbüro der Watch Tower Bible and Tract Society in Port of Spain besuchten, flogen der Präsident der Gesellschaft, N. H. Knorr, und sein Reisegefährte, M. G. Henschel, am Mittwoch, dem 13. Januar 1954, zu der wunderbaren kleinen Koralleninsel Barbados. Sie wurden vom Zweigdiener Britisch-Westindiens, Robert Newton, begleitet. Der Zweck ihrer Reise war, den Kongreß der Zeugen Jehovas im „Park der Königin“ zu Bridgetown zu besuchen.

Der Kongreß hatte schon am Dienstag morgen mit 60 Personen angefangen. Doch die Zuhörerschaft stieg schnell auf 244 Personen beim Nachmittagsprogramm an und erreichte am Abend eine Höchstzahl von 886 Besuchern. Die ankommenden Brüder erfuhren das durch die Gruppe, die sie vom Seawell-Flughafen auf Barbados abholte. Neun Brüder dieser Gruppe waren Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead. Einige waren von anderen Inseln gekommen, auf denen sie Missionararbeit leisten. Wie sie berichteten, hatte eine wirkliche internationale Zusammenkunft begonnen, denn es waren Delegierte von 7 verschiedenen Ländern und Inseln anwesend und 25 verschiedene Versammlungen vertreten.

Sie schienen alle sehr glücklich zu sein, nach Barbados zu kommen, und freuten sich auch über die Reise, denn Barbados ist ein Touristenzentrum. Es ist eine landschaftlich sehr schöne Insel mit einem ausgezeichneten Klima. Die Straßen sind schmal, und wenn man vom Flughafen durch die Zuckerrohrfelder an alten Zuckermühlen vorbei in die dichtbesiedelte Gegend fährt, sieht man viele kleine Steinhäuser, die mit Pastellfarben angestrichen sind. Man blickt auch auf den wunderbaren Strand, der nicht weit entfernt ist. Der glänzende weiße Sand des Strandes und das warme Wasser sind eine Verführung für jeden Besucher, der gern schwimmt. Die Straßen, die durch die Städte führen, sind noch schmaler. Somit ist es sehr gut, daß man im allgemeinen schmale Wagen aus Großbritannien benutzt. Das Zentrum von Bridgetown ist der Hafen, der aber für große Ozeandampfer zu klein ist. Die großen Dampfer gehen deshalb außerhalb des Hafens vor Anker, und kleinere Boote bringen die Passagiere und das Gepäck an Land. Die Barkassen und Zweimaster, die zwischen den Inseln verkehren und die in Westindien für den Handel verwendet werden, sind in großer Menge vorhanden. Sie laden Fracht aus und ein und fahren damit weiter zu anderen Inseln. Viele Fässer werden geladen, denn unter den Hauptprodukten von Barbados findet man feinen Rum und Melasse.

Barbados ist eine gastfreundliche Insel, und auf ihr geht das Königreichswerk gut voran. Die Gastfreundlichkeit, die den reisenden Brüdern gezeigt wurde, war sehr warm. Einige der Verkündiger stellten ihr Heim zur Verfügung, ein rosa Gebäude an einer schmalen Landstraße, damit die Brüder sich dort aufhalten konnten, und sie versorgten sie mit ausgezeichneten Mahlzeiten.

Man erzählte den Besuchern, wie man wochenlang im voraus den Bekanntmachungsfeldzug in die Wege leitete und 30 000 Handzettel verteilte, um Menschen in Barbados über die öffentliche Ansprache „Nach Harmagedon — Gottes neue Welt“ zu unterrichten. 300 Anschlagstellen und 200 Einzelplakate wurden im Feldzug verwandt. 5 Radfahrerkolonnen wurden organisiert, bei denen zu einer Kolonne 10 oder mehr Fahrräder gehörten. An jedem Fahrrad waren Plakate befestigt, die die öffentliche Ansprache ankündigten. 3 große Banner, die den öffentlichen Vortrag bekanntmachten, wurden über drei der belebtesten Straßen von Bridgetown gespannt, und eins davon hing über der Hauptpforte des „Parks der Königin“. Eine große Bekanntmachungstafel, 3 × 2,5 Meter, war vor dem Königreichssaal in der Bay Street — eine der Hauptstraßen — aufgestellt. Darüber hinaus wurde in vier Zeitungen auf Barbados viel veröffentlicht, was der Ankündigung diente und zusammen 60 Spaltenzentimeter Neuigkeiten über den Kongreß ausmachte. Somit wurden alle Leute auf dieser Insel, die nur 34 Kilometer lang und 23 Kilometer breit ist, über die Anwesenheit der Zeugen Jehovas wegen dieses Kongresses in Kenntnis gesetzt. Viele hörten darüber im Radio. Einer der Gileadabsolventen sprach sieben Minuten über den Zweck des Werkes. Darüber hinaus wurden 700 Briefe an Menschen guten Willens ausgesandt, um sie einzuladen, den Neue-Welt-Gesellschaft-Kongreß zu besuchen.

Der „Park der Königin“, in dem der Kongreß abgehalten wurde, ist ein sehr schöner, sauberer öffentlicher Platz. Er ist durch ein Eisengitter eingezäunt, und die Wege und Blumen im Park sind sehr gepflegt. Es stehen dort auch viele Bäume; und es war ein Segen für die Brüder, die dem Kongreß beiwohnten, daß sie im Schatten sitzen durften. Das Schirmdach reichte beim Kongreß bei weitem nicht für alle Besucher aus. Der Hintergrund der Bühne war sehr schön dekoriert. Eine Inschrift aus Blumen und Farnen lautete: „Neue-Welt-Gesellschaft-Kongreß der Zeugen Jehovas“. Die Brüder hatten die Buchstaben aus Holz ausgesägt und Löcher durch sie gebohrt, in die sie jeden Tag frische Blumen hineinsteckten. Die Goldblumen und das grüne Farnkraut bildeten als Hintergrund einen herrlichen Kontrast. Zu ihrer Verschönerung wurden auf der Bühne Blumentöpfe aufgestellt.

Die Bühne war natürlich das Zentrum der Attraktion, denn die Brüder erhielten ja auch ihre Unterweisung von dort. Sie sahen Demonstrationen darüber, wie sie im Felddienst vorangehen, wie sie die öffentliche Ansprache ankündigen und im Pionierdienst Fortschritte machen sollten. Eine Anzahl Pioniere, die auf Barbados oder auf anderen nahe gelegenen Inseln arbeiten, erzählten Erfahrungen und zeigten, wie wichtig es ist, daß Menschen Anstrengungen machen, sich diesem Werk anzuschließen und darin zu bleiben. Alle Pioniere kamen bei einem Programmpunkt zusammen, und die besuchenden Brüder sprachen mit ihnen, befaßten sich mit ihren Problemen und ermutigten sie, in ihrem gesegneten Vollzeitdienst weiterzuarbeiten.

Den Höhepunkt der Tätigkeit des Tages bildete Bruder Knorrs Ansprache am Abend über das Thema „Echte Liebe ist praktisch“. Dieser Vortrag wurde von 714 Personen gehört, die unter dem Schirmdach oder um das Schirmdach herum saßen. Alle waren dankbar für die Illustrationen, die ihnen gegeben wurden, wie sie noch taktvoller mit den Brüdern umgehen und Wertschätzung für den Dienst und die guten Dinge zeigen könnten, die Brüder tun. Bruder Knorr zeigte, wie man die Schwächen anderer berücksichtigen sollte und praktische Liebe im täglichen Leben zeigen könnte. Es gab danach viele Kommentare unter den Brüdern, die ihre Wertschätzung für diese ausgezeichnete Ansprache zum Ausdruck brachten.

Am Donnerstag morgen um 8 Uhr versammelten sich die Brüder zur Taufansprache, und danach fuhren die Anwärter zum Königreichssaal in der Bay Street, die nicht weit von der See entfernt ist. Von dort konnten sie zum Brown-Strand gehen. Einundzwanzig Brüder und vierzehn Schwestern symbolisierten ihre Hingabe an den allerhöchsten Gott Jehova, indem sie sich im Wasser untertauchen ließen. In der Zwischenzeit gingen die meisten Brüder, die auf dem Kongreßgelände geblieben waren, in den Königreichsdienst, um die öffentliche Ansprache anzukündigen, die am Abend gehalten werden sollte. Später kamen sie zum „Park der Königin“ zurück, gingen in die Cafeteria, die für den Kongreß organisiert war, und freuten sich dann über das Programm am Nachmittag.

Ein hervorstechendes Merkmal des Nachmittagsprogramms war die Unterweisung, wie das Buch „Make Sure of All Things“ [engl.] gebraucht werden könne. Dieses Buch erweist sich für die Königreichsverkündiger in Barbados als sehr hilfreich. Viele Leute kennen die Bibel, und es wird viel über die Bibel diskutiert. Dieses Buch bildet einen Teil der Ausrüstung, mit der alle Königreichsverkündiger gut vertraut sein sollten. Ein Gileadabsolvent demonstrierte, wie man „Make Sure of All Things“ auf Barbados praktisch gebrauchen könnte. Ein anderer Höhepunkt des Nachmittagsprogramms war die Ansprache Bruder Knorrs über „Lasse deinen Fortschritt allen offenbar sein“. Danach las der Zweigdiener eine Resolution vor, die durch 804 Zeugen und Menschen guten Willens, die anwesend waren, einmütig angenommen wurde. Das Nachmittagsprogramm beendete der Vorsitzende mit Bemerkungen der Wertschätzung gegenüber den Behörden und dem Parkkomitee für ihre Zusammenarbeit in der Beschaffung aller Dinge, die zu einem erfolgreichen Kongreß auf Barbados notwendig waren.

Im Sinn vieler Brüder erhob sich die Frage: Wird das Wetter für den öffentlichen Vortrag gut sein? Es war klar, daß das Schirmdach nicht die ganze Volksmenge fassen könnte, die bei gutem Wetter kommen würde. Alle hofften, daß das gute Wetter andauern möge. Einige drohende Wolken bildeten sich abends am Himmel, aber wurden schnell fortgeblasen, und ein schöner, klarer tropischer Sternenhimmel herrschte vor. Unter diesem herrlichen Dach lauschten 2804 Personen dem Präsidenten der Gesellschaft, als er über das Thema „Nach Harmagedon — Gottes neue Welt“ sprach. Sie freuten sich, als sie danach den Vortrag in gedruckter Form erhielten.

Barbados ist für Jehovas Zeugen ein fruchtbares Land. Seine Bevölkerung umfaßt ungefähr 200 000 Personen. Auf dieser kleinen Insel, die nur 166 [engl.] Quadratmeilen umfaßt, gibt es heute 500 Königreichsverkündiger, die Jehova jeden Tag lobpreisen. Sie sind mit 18 Versammlungen verbunden. Die Insel bildet gerade einen Kreis für sich, und es gibt noch viele Königreichsfrüchte, die auf Barbados geerntet werden müssen. Das geht aus der Zahl der Zuhörer beim Kongreß hervor: Über 800 Verkündiger und Menschen guten Willens, also mehr Verkündiger als je zuvor, waren anwesend. Dazu kommt die große Zahl von 2000 Personen, die den öffentlichen Vortrag besuchten und damit ihr Interesse zeigten. Alles das macht Jehovas Zeugen auf Barbados sehr glücklich, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbunden zu sein, und sie blicken freudig vorwärts auf die große Mehrung in den kommenden Monaten. Die kleine Insel am Rande des Atlantischen Ozeans wird von Jehovas Zeugen in der ganzen Welt mit Interesse beobachtet. Alle möchten sehen, welche Fortschritte gemacht werden.

Das Büro der Luftlinie berichtete den zwei Reisenden aus Brooklyn und dem Zweigdiener aus Trinidad, daß die Maschine aus Großbritannien Verspätung habe. So gingen die Reisenden erst um 23.30 Uhr zum Flughafen und sagten dann ihren Freunden Lebewohl. Auf dem Flughafen wurde ihnen erklärt, daß das Flugzeug der BOAC beträchtlich später käme. Es wurde 3.15 Uhr morgens, am Freitag, dem 15. 1., ehe das Flugzeug nach dem Flugplatz Piarco, Trinidad, abflog. Die Reisenden erreichten ihren Bestimmungsort Port of Spain um 5.00 Uhr am Tage der Eröffnung des Kongresses in dieser Stadt.

HINDERNISSE IN TRINIDAD ÜBERWINDEN

In Trinidad, wie in vielen anderen Ländern und Städten, ist das Hauptproblem bei der Veranstaltung eines Kongresses, den Platz dafür zu finden. Es wurde eine Liste der voraussichtlichen Möglichkeiten aufgestellt. Es gibt einige schöne Plätze in Port of Spain, die für einen Kongreß ideal wären, aber für Jehovas Zeugen nie erhältlich waren. Die Brüder entschieden jedoch, alles zu unternehmen, ohne Rücksicht darauf, was man ihnen schon vorher auf solche Anträge mitgeteilt hatte.

Die Tribüne auf dem Rennplatz im „Park der Königin“ in Savannah wurde beantragt. Sie liegt im Herzen der Stadt und hat alle anderen Vorbedingungen, um eine große Masse unterzubringen. Briefe wurden zwischen dem Komitee und Jehovas Zeugen ausgetauscht. Es schien, daß sie sich um ihre Pferde in den Gehegen sorgten und meinten, Jehovas Zeugen könnten sie scheu machen. Im letzten Brief sagte man einfach, die Fläche könnte man Jehovas Zeugen nicht geben. Wenn man dort vorbeikommt, kann man allerdings beobachten, daß bei Veranstaltungen die Menschenmengen nicht gerade stumm sind. Auch während der Karnevalszeit wird dieser Platz benutzt. Viele Kapellen und Musiker, die recht laut werden, füllen den Platz. Wenn solcher Lärm die Pferde nicht erschrecken kann, dann kann sie bestimmt nichts mehr erschrecken. Später besuchte der Erzbischof von York Trinidad und hatte natürlich keine Schwierigkeiten, auf diesem Rennplatz eine Ansprache zu halten, die über das Radio übertragen wurde. Nicht ein Laut wurde bisher darüber gehört, daß die Pferde gestört wurden durch das, was er sagte.

Wie es sich mit der Tribüne auf dem Rennplatz verhielt, so auch mit dem Kricket-Platz. Man sagte, er sei nicht für religiöse Zwecke gebaut worden. Der Unionpark lehnte den Antrag ebenfalls ab. Die Zeit ging schnell voran, und schließlich war die Aussicht auf passende Plätze bis dahin gleich Null. Der Kongreß mußte aber irgendwo abgehalten werden. Einige Geschäftsleute der East Indian Company bauten in der Innenstadt neue Gebäude, die man als letzte Zuflucht hätte gebrauchen können, wenn sie erhältlich und rechtzeitig fertiggestellt wären. Eine Person wurde interviewt und schien eine günstige Haltung einzunehmen. Ja, Jehovas Zeugen könnten eines ihrer Gebäude, die gebaut wurden, benutzen. Sie sollten rechtzeitig fertig sein. Nach einiger Zeit konnte man immer noch keinen Fortschritt im Bau dieses Gebäudes feststellen. Schließlich ließen die Brüder die Hoffnung fallen, dieses Gebäude zu benutzen.

Die Gebrüder Bahadoorsingh waren im Begriff, eine neue Hemdenfabrik zu bauen und hatten einer Missionarschwester erzählt, daß man die Fabrik benutzen könnte, obwohl sie zu der Zeit den Bau des Gebäudes gerade erst angefangen hatten. Als letzte Rettung sahen sich die Brüder diese Stelle an und man versicherte ihnen wiederum, daß sie das Gebäude frei benutzen könnten, wenn es ausreichend fertiggestellt wäre. Der 15. Dezember wurde als Tag der Entscheidung festgesetzt. Er kam, und man versprach wenigstens die Benutzung eines Stockwerkes. Die Bekanntmachung konnte schließlich vorbereitet werden! Eine große Ankündigungstafel von 27 × 1,8 Meter wurde angefertigt, die man am Gebäude an der Straßenseite aufhängen wollte, und eine kleinere Tafel für das Ende des Gebäudes. Über 50 000 Handzettel und 600 Plakate und 200 Anschlagstellen wurden hergerichtet. Man benutzte bei der Bekanntmachung auch interesseerweckende Fragen und Schlagsätze. Ein Programm wurde aufgestellt, für die Presse Freigaben aufgesetzt, und so waren die Kongreßvorbereitungen in vollem Gange. Das war eine Zusammenkunft, bei der die Brüder mehr durch Glauben und Hoffnung wandelten als durch Schauen.

Das war ungefähr die Situation, als die Brüder Knorr und Henschel am Montag morgen, dem 11. Januar, ankamen und sich mit den Aufzeichnungen im Zweigbüro zu befassen begannen. Die Gebrüder Bahadoorsingh hatten alles möglich gemacht, um die obere Etage herzurichten. Ihre Männer arbeiteten wie Ameisen, um das Notwendige fertigzustellen. Sie hatten Ankündigungstafeln aufgehängt und richteten eine Bühne her. Als Bruder Knorr und der Zweigdiener das Gebäude am Dienstag abend besichtigten, versicherten die Brüder, sie hätten alles zur rechten Zeit fertig. Vorübergehende elektrische Installationen wurden vorgenommen, die Toilettenanlagen und auch die Wasseranlage sollten fertig sein. Man hatte eine sehr freundliche, zum Teil auch biblische Unterhaltung.

Am Freitag morgen, dem 15. Januar, war das Gebäude, obgleich es noch nicht fertiggestellt war, mit Menschen überfüllt. Alles war für das Morgenprogramm bereit. Das obere Stockwerk war praktisch fertiggestellt. Lediglich an der Ostseite fehlte etwas, an dem Arbeiter so schnell wie möglich arbeiteten. Eine geschmackvoll dekorierte Bühne mit einem weißen Wachtturm war an der Westseite aufgebaut worden. Große weiße Buchstaben auf grünem Hintergrund gaben den Begriff „Jehovas Zeugen“ wieder. An der hinteren Bühnenwand sah man ein wunderbares Transparent mit dem Jahrestext, der in gleichen Farben und mit dem gleichen Bandeffekt ausgestattet war wie unser Kalender. Palmzweige verdeckten das äußere Ende der Bühne und auch die Lautsprecheranlage. An der Südwand war eine Serie Bilder angebracht, zuerst ein großes Ölgemälde, das die Segnungen der paradiesischen Erde darstellt. Dann folgten kleinere Bilder, wie sie auf Seite 81 des Wachtturms vom 1. Februar 1954 veröffentlicht worden waren, die die tägliche Tätigkeit der Zeugen Jehovas zeigten.

Die Brüder leisteten gute Arbeit durch freiwillige Dienste. Das machte einen guten Eindruck auf die Arbeiter und die Eigentümer. Einer der Besitzer fragte einen Bruder, ob sie für ihre Arbeit bezahlt würden. Als er hörte, daß es nicht der Fall sei, rief er aus: „Dann muß ich mich mit der Sache beschäftigen!“

Der noch nicht fertiggestellte Kellerstock wurde für den Gebrauch freigegeben. Hier wurden die Cafeteria und die Erfrischungsstände eingerichtet.

220 Personen versammelten sich am Freitag morgen zum Felddienst und waren bald dafür entlassen. Im ganzen Geschäftsviertel sah man Plakatträger. Sie leisteten gute Arbeit bei der Ankündigung des öffentlichen Vortrages. Ja, man beteiligte sich an allen Arten des Dienstes. Am Nachmittag wuchs die Zuhörerzahl auf 709 Personen an, die 3 Brüdern zuhörten, die die Wichtigkeit und den Zweck der Zeitschrift Der Wachtturm erklärten und auch, wie man sie studieren sollte.

Am Freitag abend erlebte man eine erfreuliche Mehrung auf 1055 Zuhörer. Die Begrüßungsansprache des Vorsitzenden wurde begeistert aufgenommen, und man schenkte den einzelnen Punkten des Programms gute Aufmerksamkeit. Klar und sonnig brach der Sonnabend an — der Tag versprach genauso schön zu werden wie der Freitag. Er erwies sich als ein Tag, der mit vielen unvorhergesehenen Ereignissen ausgefüllt wurde. Das Morgenprogramm vor dem Dienste verlief glatt. Dann aber störte ein Mißklang die Harmonie des Kongresses. Der Bürgermeister und einige Männer des Stadtrats besichtigten das Gebäude und fingen an, Fehler zu finden. Einige sprangen auf dem zweiten Flur auf und nieder, um festzustellen, ob die Decke zu erschüttern sei. Es war noch keine Erlaubnis für die Benutzung des Gebäudes gegeben worden, weil es noch nicht fertiggestellt worden war. Man hielt eine Besprechung ab, der der Zweigdiener beiwohnte, aber es war alles nutzlos. Die Bauabteilung erließ einen Räumungsbefehl, und somit mußte der Kongreß abgebrochen werden. Um 13.30 Uhr gab der Vorsitzende bekannt, daß sich alle zum Woodford Square begeben sollten, da das Gebäude nicht mehr benutzt werden dürfte, der Bürgermeister aber Erlaubnis erteilt hätte, für den Rest des Kongresses auf den Square zu gehen.

Die Brüder begaben sich ruhig hinaus und konnten auch schnell mit bemerkenswertem Eifer die Ausrüstung entfernen. In kurzer Zeit wurden die Lautsprecheranlage und die Stühle und anderes notwendiges Material auf dem Platz aufgebaut, der sich im Herzen der Stadt befindet. Das Nachmittagsprogramm konnte gerade pünktlich beginnen. Der Umzug war ein Erstaunen und eine Enttäuschung. Aber Jehovas Zeugen sind nicht schnell zu entmutigen. Der Platz war mit Bäumen bewachsen und bot somit viel schattige Stellen. Das Wetter war ideal. Die Lautsprecheranlage funktionierte ausgezeichnet und erreichte alle Brüder und sogar einige Vorübergehende. Am Sonnabend abend wuchs die Zuhörerzahl auf 1419 Personen an.

Das Sonntagprogramm wurde mit dem Taufdienst eröffnet. Die Brüder nahmen recht früh Platz, da Bruder Knorrs Vortrag um 10 Uhr beginnen sollte. Eine große Menge von 984 Personen hörte ruhig der Taufansprache zu. Die Anwärter, 125 an der Zahl, standen auf und beantworteten beide Fragen mit einem lauten „Ja“. Busse warteten und fuhren sie zur Stelle, wo sie untergetaucht wurden. Sie konnten rechtzeitig zum öffentlichen Vortrag wieder zurück sein.

Die Zeit verging sehr schnell. Ein ständiger Strom an Menschen kam durch die verschiedenen Tore auf den Platz. Alle Sitze waren besetzt, und viele Ansammlungen bildeten sich unter den Bäumen und sogar im Sonnenlicht in der Nähe des Podiums, um den Hauptvortrag zu hören. Wolken erschienen und verzogen sich wieder, aber das Wetter sah nicht nach Regen aus. Der Morgen war sehr angenehm, und von den Hügeln wehte eine angenehme Brise. Die Ansprache wurde um eine halbe Stunde verlegt, um den zwei Kirchen am Platz die Gelegenheit zu geben, ihre Gottesdienste zu beenden.

Die Zuhörerschaft war weiter angewachsen und wurde durch jene vergrößert, die gerade aus der Kirche kamen. Sie hörten den Argumenten Bruder Knorrs und seiner Erklärung über Harmagedon und die folgenden Zustände der neuen Welt aufmerksam zu. Als er am Ende seiner Ansprache begann, frei zu sprechen, schenkte jedermann seinen Bemerkungen über das Werk und die Ziele der Zeugen Jehovas noch mehr Aufmerksamkeit. Einige gutbekannte Persönlichkeiten befanden sich unter den Zuhörern, einschließlich eines hohen Regierungsbeamten. Jeder war glücklich, zu hören, daß 3269 Personen zum öffentlichen Vortrag anwesend waren. Es ist wirklich wahr, daß jede Beeinträchtigung nur zu einer Propaganda wird. Eine solche Menge hätte niemals in dem Bahadoorsingh-Gebäude untergebracht werden können.

Die abschließenden Programmteile begannen um 13.00 Uhr. Die meisten der Zuhörer waren noch auf dem Gelände, um das Nachmittagsprogramm anzuhören. Die Zählung ergab 2454. Bruder Newton sprach über die Haus-zu-Haus-Schulung, und am Ende verlas er die gleiche Resolution, die im Yankee-Stadion angenommen worden war. Sie wurde einmütig angenommen. Dann folgte eine Serie von Demonstrationen über den Gebrauch des Buches „Make Sure of All Things“.

In seiner Schlußansprache erklärte Bruder Knorr den Teilnehmern des Kongresses die sieben zusätzlichen Erfordernisse, die außer dem Glauben für solche notwendig sind, die anerkannte Diener Jehovas sind. Über die Selbstbeherrschung sagte er, daß man, wenn man zu spät zu den Zusammenkünften kommt oder gruppenweises Zeugnisgeben nicht unterstützt, einen Mangel an Selbstbeherrschung zeige. Alle wurden ermutigt, über die Wahrheit nachzudenken und auf sich selbst fortlaufend achtzuhaben, damit der Fortschritt des einzelnen offenbar werde.

Am Schluß seiner Ansprache sagte Bruder Knorr den Brüdern „Auf Wiedersehen“, auch für Bruder Henschel, und stimmte zu, ihre Liebe zu den Brüdern zu bringen, die er auf seiner restlichen Reiseroute treffen würde, und zu jenen im Bethelheim. Das Flugzeug würde in wenigen Minuten am Flughafen eintreffen und sie nach Surinam bringen. Somit müßten sie die Zusammenkunft vor der Zusammenfassung des Wachtturms und der Schlußansprache des Vorsitzenden verlassen. Die Brüder waren traurig, daß die Zeit des Scheidens so schnell gekommen war, aber freuten sich auch, daß sie die Brüder Knorr und Henschel bei sich haben konnten. Während der Kongreß bis zum Schluß weiterging, fuhren zwei Missionare mit ihren Autos die Brüder und einige andere Missionare zum Flughafen. Nach einem kurzen angenehmen Besuch fuhren die reisenden Brüder zum nächsten Kongreß in Paramaribo, und sie waren glücklich darüber, daß die Neue-Welt-Gesellschaft in Trinidad auf fast 40 Versammlungen angewachsen war und nun 1200 Menschen Jehova dort Lobpreis darbringen.

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