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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 15. 8. S. 505-509

Besuch des Pazifiks

DER Monat Februar des Jahres 1956 war für Jehovas Zeugen auf den Hawaii-Inseln ein geschäftiger Monat. Sie trafen Anstalten für einen Kongreß und für den dritten Besuch des Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society, N. H. Knorr, und seines Begleiters, Don A. Adams. Der Kongreß sollte vom 2. bis 4. März stattfinden, und so war denn der Februar ein Monat der Vorbereitung. Der Kongreß selbst war ein wichtiges Ereignis für Jehovas Zeugen, und seine Bekanntmachung, die auf alle mögliche Weise erfolgte, spielte eine große Rolle im Werke der Vorbereitung. Fünfzigtausend Handzettel wurden gedruckt und dazu benutzt, die Bevölkerung in Honolulu zum öffentlichen Vortrag persönlich einzuladen. Neunhundert Anschlagzettel und Plakate wurden an günstigen Stellen angebracht, um das Publikum anzuziehen. Eine Reihe von Bekanntmachungen erschien in den Blättern des Ortes, um das Interesse zu fördern. Mehrere aufschlußreiche Artikel über das Werk der Gesellschaft wurden vor und während des Kongresses veröffentlicht, wobei die Presse gut mitwirkte.

Zum erstenmal benutzten die Zeugen in Hawaii das Fernsehen, um die internationale Seite dieses Kongresses der Zeugen Jehovas hervorzuheben, der unter dem Motto „Ausschließliche Ergebenheit“ stand. Ein besonderes Fernsehprogramm wurde von den Zeugen des Ortes in ihrer einheimischen Tracht vorgeführt, und dies in sechs Sprachen: Englisch, Hawaiisch, Japanisch, Koreanisch, Chinesisch und Ilocano. Dadurch wurde das Thema des öffentlichen Vortrages „Die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer vereinen“ mit Erfolg angekündigt. Bestimmt herrschte Einheit unter den vielen hier vertretenen Nationen. Auch das Radio benutzte man, um eine noch größere unsichtbare Zuhörerschaft in Zeitabständen mit kurzen Ankündigungen und Interviews zu erreichen. Ein besonderes Programm mit Fragen und Antworten wurde in Japanisch durchgeführt, auf das viele aus der allgemeinen Zuhörerschaft telefonisch reagierten.

Der Höhepunkt des Programms war am Sonntag, dem 4. März, erreicht, als der weithin angekündigte Vortrag „Die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer vereinen“ auf Stahlband aufgenommen und von einer lokalen Station, von KPOA, ausgefunkt wurde, und dies sogleich, nachdem er im Kongreßsaal, dem amerikanisch-chinesischen Klub-Pavillon, auf lebendige Art gehalten worden war. So leistete denn das Watch-Tower-Zweigbüro durch seine Presseabteilung ausgezeichnete Arbeit in dem Bestreben, die Inselbewohner zu veranlassen, diese wichtige Botschaft anzuhören.

Der Präsident und sein Sekretär sollten programmgemäß mit einem Flugzeug der Pan-American-Luftverkehrslinie am 1. März, morgens 6.30 Uhr, ankommen. Aber sie trafen schon etwas früher ein. Bereits zu dieser Tagesstunde, kurz vor der Dämmerung, waren 75 Zeugen Jehovas des Ortes zugegen, um ihnen ein typisch hawaiisches Willkommen zu entbieten, indem viele der Anwesenden den Besuchern Kränze duftender frischer Blumen umlegten, bis sie damit ganz überhängt waren. Fröhliches Lachen erscholl bei dem herzlichen Willkommen, das bei den hawaiischen Verkündigern üblich ist. Nachdem verschiedene Brüder und die Presseleute einige Bilder aufgenommen hatten, wurden die Brüder Knorr und Adams eilends ins Zweigbüro und Missionarheim weggeführt, wo sie sich mit den örtlichen Problemen befassen und die endgültigen Kongreßvorkehrungen treffen konnten.

Der amerikanisch-chinesische Klub-Pavillon war für die Tagung sehr schön hergerichtet, die Bühne selbst in ein Meer von bunten tropischen Pflanzen und Blumen verwandelt worden. Alle diese verschiedenen hawaiischen Pflanzen verliehen dem Pavillon ein exotisches Aussehen. Auf jeder Seite des Podiums waren große Tafeln aufgestellt, und die Tafel links auf der Bühne (vom Zuschauerraum aus gesehen) zeigte das Ausmaß des Werkes der Zeugen Jehovas auf den hawaiischen Inseln im Jahre 1945. Die Inseln waren aus kakaofarbigem Material geschnitten und gemäß ihrer eigenen Lage auf dunkles Wasser gesetzt worden. Sterne in einer helleren Farbe versinnbildlichten die fünf organisierten Versammlungen von Hawaii, während grünlichgelbe Lettern anzeigten, daß es im Jahre 1945 auf den Inseln 102 Königreichsverkündiger gegeben hatte. Auf der anderen Seite stellte eine ähnliche, mit dem Jahre 1955 datierte Tafel die Inseln mit 17 strahlenden Sternen dar und meldete 948 Verkündiger. Diese Illustration ließ das Wachstum während einer Zeit von zehn Jahren auf einen Blick erkennen. Beide Tafeln waren mit mächtigen Blumengirlanden umrankt, was dem Ganzen eine echt hawaiische Note gab.

Da die vielen Kongreßbesucher von verschiedener Nationalität waren, war es ein Problem, eine Cafeteria zu betreiben. So waren die Mahlzeiten also ganz verschieden, doch bedeuteten sie einen Genuß und waren für die amerikanischen Besucher einzigartig. Auf dem ganzen Kongreß herrschte eine Atmosphäre des Fernen Ostens. Die Umgebung der Anlagen bildeten Palmen und tropische Vegetation. Natürlich war das Großartige an allem die geistige Nahrung, die entgegenzunehmen die Vertreter der verschiedenen Inseln hergekommen waren. Dieser Kongreß der „Ausschließlichen Ergebenheit“ erwies sich als die größte Tagung, die die hawaiischen Brüder je erlebt hatten.

Am Eröffnungstage sprach Bruder Knorr über das Thema „Christen müssen glücklich sein“. Er wies darauf hin, daß Jehovas Zeugen die glücklichsten Menschen sind, weil sie den Weg zur Rettung kennengelernt haben. Sie leben unter günstigen Verhältnissen, indem sie in enger Beziehung zu Gott stehen und den Weg zum Leben kennen und somit alle Ursache haben, glücklich zu sein. Er las viele Schriftstellen vor, um zu zeigen, daß trotz Verfolgungen und Prüfungen ein Christ glücklich sein kann. Glück kommt aus dem Erwerb von Erkenntnis, Weisheit und Verständnis. Das Glück hängt von jemandes Glauben und Überzeugung ab. Was der Redner sagte, strahlte von den glücklichen Gesichtern und aus der Freude wider, die alle bei diesem Kongreß Anwesenden zum Ausdruck brachten. Die Höchstzahl der bei den Freitagversammlungen Anwesenden belief sich auf 874.

Für Samstag war eine Taufe anberaumt, und 38 Personen symbolisierten ihre Hingabe an Jehova Gott, indem sie sich untertauchen ließen. Sie alle wurden an den nahen Strand geführt und in den Wellen des blauen Pazifiks durch Untertauchen getauft.

Am Sonnabend nachmittag war das Programm dem Pionierdienst gewidmet. Einen Teil des Programms übernahm der Vorsitzende, der vier Pionieren, die insgesamt mehr als hundert Jahre im Vollzeitdienste gestanden hatten, gewisse Fragen stellte. Ihre Worte und Erfahrungen waren ein Ansporn für andere und zeigten, daß jemand durch sorgfältiges Planen und durch das Wissen um seine Abhängigkeit vom Geiste Jehovas ein volles, glückliches Leben in diesem gesegneten Pionierdienste in Jehovas Neuer-Welt-Gesellschaft haben kann. An jenem Tage wurde viel über den Pionierdienst gesprochen, und bestimmt ist auf den Hawaii-Inseln Raum für noch mehr Pioniere und Sonderpioniere vorhanden.

Am Sonnabend abend hielt Bruder Adams eine aufrüttelnde Ansprache über „Die rechte Art der Kriegführung“. Er zeigte, daß der christliche Dienst nicht von der heutigen Welt des Materialismus in den Schatten gestellt werden darf. Er verglich die gegenwärtige Lage damit, wie jemand durch ein breites Fenster schauen und die neue Welt mit ihren Segnungen klar sehen könne. Wird das Fenster sauber und jemandes Vision von der Neuen-Welt-Tätigkeit ungetrübt gehalten, und läßt der Betreffende die Königreichswahrheiten nicht aus den Augen, so wird er zuerst nach dem Königreiche trachten. Läßt aber jemand einmal zu, daß das Fenster schmutzig wird oder sich mit einem Belag von Interesse für Gold, Silber oder kommerzielle Dinge bedeckt, so wird es automatisch zu einem Spiegel, in dem er nur eins, nur sich selbst, sehen kann. Dann ist die Neue-Welt-Vision dahin. Die Ansprache war von äußerst praktischem Wert und spornte die bei diesem Anlaß anwesenden 903 Prediger sehr an.

Der Sonntag sollte das große Ereignis bringen, auf das sich alle Zeugen Jehovas so gefreut hatten. Sie waren begierig, zu sehen, welches Ergebnis all ihre Arbeit des Bekanntmachens und Vorbereitens für den öffentlichen Vortrag hatte. Wie glücklich waren da alle, als sie sahen, wie sich der Pavillon füllte, so daß die Menge noch in die Zelte strömte, die außerhalb des Pavillons errichtet worden waren, da man diese ungewöhnlich große Menge erwartet hatte; und auch diese Zelte füllten sich noch. Dem Vortrage Bruder Knorrs wurde vorzügliche Aufmerksamkeit zuteil, während er sein Thema entwickelte und zeigte, daß der große Schöpfer die ganze Menschheit in die eine neue Welt hineinbringen werde, und daß die Menschheit, ungeachtet ihrer Nationalität, Hautfarbe oder Sprache, unter ihrem Schöpfer eins werden soll. Er wies darauf hin, daß die Gegenwart die Zeit ist, da die Menschen Stellung beziehen müssen, um ewiges Leben zu erlangen. Als man die Menge zählte, erwies es sich, daß 1355 Personen verschiedener Nationalität und aus allen Lebensschichten hergekommen waren, um diesen ermutigenden Vortrag anzuhören, der im Wachtturm vom 1. April bereits veröffentlicht worden ist.

Alle Zeugen Jehovas und viele Menschen guten Willens, die beim öffentlichen Vortrag anwesend waren, blieben noch da, um die Schlußworte des Präsidenten zu hören, die beim öffentlichen Vortrag angekündigt worden waren. Sie betrafen Jehovas Zeugen in Rußland, und es war erhebend, zu erfahren, in welcher Weise Jehovas Geist sich bei seinem Volke offenbart, und dies trotz der fast unüberwindbar scheinenden Hindernisse, die Jehovas Zeugen in Rußland in den Weg gelegt werden, um sie am Predigen der guten Botschaft des Königreiches zu hindern. Die Brüder von Hawaii waren entzückt, vom Eifer der Brüder in Rußland zu hören. Es machte sie noch entschlossener denn je, fortzufahren und die gute Botschaft vom Königreich bis in jeden Winkel der Inseln zu bringen. Begeistert stimmten sie auch zu, ihre lieben Grüße an die Brüder aller Teile der Erde zu senden, besonders an jene, die im Südpazifik wohnen, wohin die beiden Besucher nun reisten.

Es gibt auf den hawaiischen Inseln noch viel zu tun, was das Predigen der guten Botschaft betrifft, denn Hunderttausende wohnen dort, die für das Königreich noch nicht Stellung bezogen haben. Aber sicherlich wird es nach einigen Jahren nur noch wenige geben, die nicht Gelegenheit gehabt haben werden, von den wunderbaren Vorkehrungen zu erfahren, die Jehova Gott geschaffen hat, um die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer zu einer einzigen Gesellschaft zu vereinen.

AUF DEN FIDSCHIINSELN

Wegen eines Orkans im Südpazifik gab die Pan-American-Fluglinie den Reisenden bekannt, daß Flugzeuge nach jener Richtung 24 Stunden auf dem Boden bleiben sollten. So verließen die Brüder Knorr und Adams erst am Dienstag abend, um 10.30 Uhr, die Schar der mehr als 200 Brüder, die sie zum Flugplatz begleitet hatten, und traten ihren Weg nach dem Südpazifik an. Ein kurzer Halt wurde auf der Insel Canton gemacht, um Brennstoff zu fassen. Diese Koralleninsel weit draußen im Pazifik besteht aus nur einem schmalen Streifen Landes. Die Reisenden landeten dort kurz vor der Dämmerung, und es war überraschend, zu sehen, wie schnell auf dieser pazifischen Insel das Dunkel dem Tageslicht weicht. Es erfordert nur wenige Minuten.

Von neuem unterwegs, dauerte es nicht lange und die Reisenden erreichten Fidschi, aber wegen des starken Windes und Regens konnte das Flugzeug nicht sogleich im Flughafen Nandi landen. Die Wolken hingen tief über dem Flugfeld, und so mußte das Flugzeug etwa eine Stunde kreisen, bis es Nachricht erhielt, daß sich die Wolkendecke genügend gehoben habe, damit es auf der Landepiste landen könne. Unten regnete es in Strömen. Schon als das Flugzeug die Insel erreicht hatte, wurde beobachtet, daß die Wege mit Wasser überflutet waren und sich große Seen gebildet hatten. Da mußte bestimmt der Orkan in der Nähe getobt haben. Mehrere Brüder waren da, um die Besucher im Flughafen Nandi willkommen zu heißen. Schon vorher waren Vorkehrungen getroffen worden, Bruder Adams zu den Kongreßbesuchern in Suva sprechen zu lassen, während Bruder Knorr seine Reise in einem anderen Flugzeug nach Neuseeland fortsetzte, da in Auckland bereits ein weiterer Kongreß begonnen hatte. Die im Gespräch mit den Brüdern verbrachte Stunde des Wartens war herzerfreuend. Dann aber kam die Zeit der Abreise für Bruder Adams, und die Gruppe mußte nach Suva weiterreisen, hieße es „schwimmen oder sinken“.

Ein Taxi wurde gemietet, und die Brüder machten sich auf den Weg über die aufgeweichten Straßen und durch die tiefen Pfützen nach Suva, das mehr als 200 km weit entfernt auf der anderen Seite der Insel lag. Es ging auch nicht lange, und sie kamen an einen Fluß, der über die Ufer getreten war; weder ein Lastauto noch sonst ein Wagen kam hindurch, es sei denn, er konnte tauchen und so auf die andere Seite gelangen. Aber da keine solchen Vehikel zur Verfügung standen, stieg man aus dem Taxi aus, rollte die Hosen auf, zog Schuhe und Socken aus und watete hinaus zu einem Ruderboot mit Außenbordmotor. Der neugeformte Strom floß zwar reißend dem Meer entgegen, doch brachte der Amateursteuermann die Reisenden glücklich hinüber. Wieder mußten sie ein Taxi mieten, das sie einige Kilometer weiterbeförderte, und dann kam die gleiche Prozedur, da man den zweiten angeschwollenen Strom überqueren mußte, um das Land Rover zu erreichen, da man nach Suva fahren sollte. Man beendete die Reise mit diesem Taxi, aber es war eine rauhe Fahrt, und oft ging es auf der Straße durch Wasser, das bis zur Achse reichte. Einmal mußte man eine überflutete Straße überqueren, indem man einem Schienenstrang entlang fuhr. Aber nach vielen aufregenden Momenten, die unvergeßlich bleiben werden, erreichten die Brüder eine Stunde vor Beginn des öffentlichen Vortrages Suva.

Der Kongreß war bereits im Gange, und alle Brüder waren hocherfreut zu erfahren, daß der Sondervertreter aus dem Hauptbüro eingetroffen sei und sie ihn nun über das Thema „Die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer vereinen“ sprechen hören würden. Zufolge des Klimawechsels hatte sich Bruder Adams in Honolulu eine Erkältung zugezogen, und nun war wegen seiner Reisestrapazen, und weil er unterwegs nach Suva durchnäßt worden war, seine Stimme nicht im besten Zustand. Er fing an, den öffentlichen Vortrag zu halten, aber nach etwa 20 Minuten versagte seine Stimme. Daher gab er sein Manuskript dem Vorsitzenden, dem Kreisdiener Bruder Helberg, der meisterhafte Arbeit im Vorlesen eines Manuskriptes leistete, das er doch nie zuvor gesehen hatte. Die Brüder waren hochbeglückt über die Botschaft, ebenso die Außenstehenden, die herzugekommen waren, ihn zu hören, und die Menge der in der Stadthalle von Suva Anwesenden stieg so auf insgesamt 170 an.

Um diese Zeit hatte es aufgehört zu regnen, und das Wetter war jetzt viel besser. Am nächsten Tage ging der Kongreß weiter; Bruder Adams konnte zwei Vorträge über das Werk der Zeugen Jehovas halten und die Brüder mit guter geistiger Nahrung versehen. Allen Besuchern schien es, als ob die Freude keine Grenzen fände, denn Jehovas Zeugen waren zum ersten Mal auf einem so großen Kongreß auf Fidschi versammelt.

Im Königreichssaal hatten die Brüder eine einzigartige Bühne mit lebenden Bananenstauden hergerichtet, die Früchte trugen, ferner mit Blumen, bunten Croton-Arten und mit Tapa aus Fidschi und mit gewobenen Matten als Schmuck. Die Kongreßbesucher kamen von Samoa her, das etwa 1000 km östlich liegt, und von der über 640 km nördlich gelegenen Insel Rotuma sowie von den zwei Hauptinseln der Fidschigruppe. Zufolge einer solchen Mischung von Südseeinsulanern bot die Szenerie einen farbenfrohen Anblick. Die Sulus der Fidschibewohner, die Lavalas der Samoaner und die indischen Saris — alle trugen zur Zierde des Saales bei. Den Wänden entlang waren Aufschriften in der Fidschi-Sprache angebracht, ferner in Hindustani, Samoanisch und Rotumanisch. Da gab es keine Rassenschwierigkeit, denn alle hatten sich als Teil von Gottes Neuer-Welt-Gesellschaft zu einem Zweck versammelt. Diese guten Leute aus den verschiedenen Orten des Südpazifiks sagten: ‚Nun wissen wir wirklich, was ein Kongreß ist, was es bedeutet, mit Brüdern von Übersee und von verschiedenen Inseln zusammenzukommen.‘ Es war ein kleiner Kongreß, aber ein wahrhaft lebendiger.

Folgende interessante Erfahrungen wurden anläßlich des Kongresses auf Fidschi über die Arbeit auf den Inseln und über den vorzüglichen Fortschritt erzählt, der dort gemacht wird. Ein Sonderpionier, der in Samoa arbeitet, berichtete von einem Schuljungen, der die Wahrheit angenommen und daran festgehalten hat, obwohl ihn die Seinen enteigneten und ihn von daheim fortzugehen zwangen. Er wohnt nun bei den Brüdern, wird täglich reifer und mehrt sein Verständnis. Obwohl er um des Königreiches willen sein Zuhause verlassen hat, besitzt er nun, so wie Jesus es von ähnlichen Fällen sagte, hundertfach Brüder und Schwestern und dazu die Hoffnung auf Leben in der neuen Welt.

Der Kreisdiener erzählte, wie er von einer Gruppe Interessierter, die auf einer der Inseln wohnen, gehört habe. Als er auf die Insel gehen wollte, um ihnen behilflich zu sein, sich zu theokratischer Tätigkeit zu organisieren, teilten ihm die Amtspersonen mit, es gäbe dort keine Unterkunft, und daher müßten sie es ablehnen, ihn ins Land hereinzulassen. Als jedoch die Menschen guten Willens davon hörten, reservierten sie ein Grundstück für ihn und richteten für ihn einen Wohnort her, so daß er hinkommen und ihnen helfen kann, mehr von der Wahrheit und von Gottes neuer Welt der Gerechtigkeit zu erfahren. Er hofft, diese zerstreuten Schafe auf seiner nächsten Inselreise besuchen zu können.

TÄTIGKEIT IN NEUSEELAND

Während sich Bruder Adams und seine Gefährten auf dem Wege nach Suva befanden, wurde Bruder Knorr im Flughafen Nandi (Fidschi) zurückgehalten, weil einer der Motoren des Flugzeuges so naß geworden war, daß man gewisse Teile erst trocknen mußte, bevor der Flug fortgesetzt werden konnte. Schließlich konnte die Reise angetreten werden, und nach 24stündiger Tour von Honolulu her traf Bruder Knorr gegen Ende der Kongreßveranstaltungen an jenem Tage in Neuseeland ein. Der Freitag, Sonnabend und Sonntag waren arbeitsreiche Tage, denn sie waren ausgefüllt mit Zusammenkünften, an denen Kreis- und Bezirksdiener und Pioniere teilnahmen. Dazu kam noch ein Interview, das durch Radio gefunkt wurde, ferner folgten Gespräche mit den Brüdern beim Kongreß. Der Carlaw-Fußballpark war für diesen Kongreß „Triumphierendes Königreich“ der Zeugen Jehovas gewählt worden, weil es in Auckland, Neuseeland, keinen anderen Ort gab, der nach ihrer Erwartung für alle, die am Sonntag erscheinen würden, Platz genug geboten hätte. Die ganze Veranstaltung fand im Freien statt, was sehr angenehm war. Man hatte keinen Regen erwartet. Aber der Orkan, der in der Nähe von Fidschi wütete, wandte sich südwärts und brachte für die letzten Tage des Kongresses etwas Regen, doch nicht soviel, daß er die Veranstaltung störte; und das Programm nahm seinen Verlauf, bei Regen oder bei Sonnenschein.

Man hatte die Bühne draußen auf dem Spielfelde aufgestellt und sie mit prächtigen Sträuchern, Blumen und Farnkraut ausgeschmückt. Während der Abendversammlungen stand sie in farbigem Scheinwerferlicht, das von Lampen herstrahlte, die unter den Blumen installiert worden waren, was sehr zu ihrer Verschönerung beitrug. Eines Abends jedoch, während Bruder Knorr sprach und es regnete, begannen die heißen Glühbirnen zu explodieren, so daß er unter widrigen Umständen sprechen mußte. Am ersten Abend belief sich die Anzahl der in Auckland Anwesenden auf 1726. Dies waren gerade 200 weniger, als man bei einem früheren, dem besten Kongreß von Neuseeland, gezählt hatte. Am nächsten Tag indes stieg die Besucherzahl auf 2200 an, und bis Sonnabend auf 2317. Der Sonnabend morgen war besonders interessant, als 173 neue Verkündiger die Hingabe ihres Lebens an den Dienst Jehovas durch die Wassertaufe symbolisierten. Dies war fast die doppelte Zahl irgendeiner früheren Schar, die in Neuseeland zu gleicher Zeit getauft worden war.

Alle Ansprachen, die während der Veranstaltung durch Redner vom Orte gehalten wurden, waren dieselben, wie sie im vorigen Sommer während der Kongresse „Triumphierendes Königreich“ schon in ganz Nordamerika und Europa benutzt wurden. Die Brüder fanden sie sehr lichtbringend und ermutigend, und sie wurden dadurch gestärkt, den Dienst für Jehova fortzusetzen. Alle Ansprachen der Brüder Adams und Knorr waren jedoch von denen verschieden, die sie im Sommer 1955 gehalten hatten. Bruder Adams traf am Sonnabend abend aus Fidschi ein. Sein Flugzeug hatte eine kleine Verspätung erfahren. Aber einige Brüder holten ihn ab und brachten ihn im Eiltempo zum Kongreß, zu dem er um 19 Uhr sprechen sollte. Er traf dort um 19.07 Uhr ein. Aber die Brüder hatten vom Flughafen aus telefoniert, damit das Programm, bis er eintreffe, seinen Fortgang nehme.

Während die Probleme in Neuseeland mit den verschiedenen Brüdern besprochen wurden, besonders mit den Kreisdienern, trat zutage, daß es in sozusagen allen größeren Städten des Landes Versammlungen gibt und nur noch sehr wenig nichtzugeteilte Gebiete vorhanden sind. Wir finden dort mehr als 2500 Verkündiger, die den 2 131 000 Einwohnern von Neuseeland predigen. Während auf jeden Verkündiger durchschnittlich etwa 840 Leute entfallen, zu denen er sprechen kann, muß man sich doch daran erinnern, daß es annähernd 2 128 500 Leute gibt, die nicht im Besitz der Wahrheit sind. Durch richtige Organisation und gutes Durcharbeiten des Gebietes kann allen diesen Gelegenheit geboten werden, etwas von der neuen Welt zu erfahren. Die Brüder in Neuseeland sind entschlossen, das Gebiet systematisch durchzuarbeiten und die Leute selbst entscheiden zu lassen, ob sie die Wahl für Gottes Königreich treffen oder an der alten Welt der Ungerechtigkeit festhalten wollen. Bisweilen mögen sich Jehovas Zeugen damit begnügen, nur einen Verkündiger für je 400—500 Leute in einem Lande zu haben. Wenn dieser Durchschnitt auch gut sein mag und einen gesunden Zustand in bezug auf den Predigtdienst unter der ganzen Bevölkerung anzeigt, darf man doch, was das Durchführen des Predigtdienstes unter der ganzen Bevölkerung betrifft, nie die gewaltige Zahl Menschen aus den Augen verlieren, die Jehova und den Weg zum ewigen Leben noch nicht angenommen haben. Dies trifft auf Neuseeland zu. Die Brüder sind ganz zuversichtlich, daß sie binnen kurzer Zeit, wahrscheinlich noch dieses Jahr, 3000 Verkündiger im Dienste haben werden. Sie verstehen auch, daß das Zeugniswerk noch nicht vollendet ist, auch wenn es dort keine unbearbeiteten Gebiete mehr gibt.

Der Präsident der Gesellschaft traf Anstalten, in einige der größeren Städte Sonderpioniere zu entsenden und einen Teil dieser Städte für konzentrierte Tätigkeit zu reservieren. Es hat sich gezeigt, daß, je mehr ein Gebiet von den Zeugen Jehovas durchgearbeitet wird, um so schneller die Versammlung wächst. Jehovas Zeugen sollten sich mit ihren Fortschritten nie begnügen, denn solange Jehova dieses Evangelium vom Königreich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis predigen lassen will, müssen sie in ihrem Dienste fleißig vorangehen. Sie müssen pflanzen und bewässern, und Jehova wird den Ertrag geben.

Als der Sonntagmorgen anbrach, war der Himmel bedeckt und ein leichter Sprühregen fiel. Aber dies hielt die Zeugen nicht davon ab, die Morgenversammlung zu besuchen. Bruder Adams hielt die Schlußansprache am Sonntagmorgen, betitelt „Gott ein Opfer des Lobes darbringen“, die in Wahrheit ein passender Schluß für das Festmahl am Morgen war.

Gegen Mittag hellte sich der Himmel auf, und um drei Uhr, zu der Zeit, für die der öffentliche Vortrag angekündigt worden war, strömten die Menschen herbei, um den weithin bekanntgemachten Vortrag anzuhören; weithin bekanntgemacht, nicht etwa durch Zeitungen oder Radiostationen, sondern durch Jehovas Zeugen selbst. Alle waren glücklich, zu erfahren, daß 3510 Personen zugegen gewesen waren, um diesen wichtigen Vortrag des Präsidenten der Gesellschaft zu hören. Die Tatsache, daß 1200 Besucher dieses Vortrages aus Auckland selbst stammten, zeigt bestimmt, daß es noch viele gibt, die sich für die Botschaft vom Königreiche Gottes interessieren. Viele Leute gaben ihre Adresse ab, da sie weitere Aufklärung zu erhalten wünschten; und zweifellos wird das Werk in Auckland sehr rasch zunehmen. Dies ist die Stadt mit reger Tätigkeit in Neuseeland, und die Gesellschaft gedenkt, dort ein Besitztum zu erwerben und ihr Zweigbüro von Wellington nach Auckland zu verlegen. Natürlich sind die Brüder in Auckland sehr begeistert darüber und brennen darauf, das Zweigbüro der Watch Tower Bible and Tract Society in ihrer Stadt errichtet zu sehen. Die Brüder in Auckland werden den Bau dieses Hauses gut unterstützen. Als Bruder Knorr in Auckland weilte, verwandte er ziemlich viel Zeit darauf, verschiedene Stellen zu besichtigen, entschloß sich schließlich zum Ankauf eines bestimmten Grundstücks und ließ Pläne des Gebäudes anfertigen, das dort erstellt werden könnte. Wiewohl die Hauptstadt des Landes Wellington ist und sich das Zweigbüro jetzt dort befindet, ist doch Auckland eine Stadt von schnellerem Wachstum. Es ist der erste Hafen, den Handelsschiffe in diesem Lande anlaufen, und von dort gelangt alles mindestens eine Woche früher nach Neuseeland, als wenn es zuerst nach Wellington geht und von dorther verteilt werden muß. Das Werk in Neuseeland ist sicherlich mit großen Sprüngen vorangegangen, denn innerhalb der letzten zehn Jahre schnellte die Verkündigerzahl von 536 auf 2519 hinauf, und für die nächsten Jahre bestehen noch größere Aussichten.

In seiner Schlußansprache unterrichtete der Präsident der Gesellschaft alle Brüder über das Werk in Rußland und wies darauf hin, daß keinerlei „Gehirnwäsche“ oder barsche Behandlung gegenüber den Zeugen Jehovas ihren Eifer im Predigen der Königreichsbotschaft dämpfen werde. Bestimmt lassen sich die Brüder, die hinter dem Eisernen Vorhang, und auch jene, die in Rußland selbst leben, durch die Verfolgung in ihrer Tätigkeit nicht aufhalten, sondern bleiben glücklich in Jehova und in dem Werke, das er ihnen zur Betreuung anvertraut hat. Wenn unsere Brüder in Rußland und anderen Ländern der Welt unter so ungünstigen Verhältnissen mit solchem Eifer arbeiten können, dann sollten bestimmt Jehovas Zeugen in Ländern, wo man noch Redefreiheit genießt, viel mehr leisten, in Neuseeland sind die Aussichten auf das künftige Einsammlungswerk groß.

Gleich nach dem Kongreß wurde eine Flugreise nach Wellington angetreten, um das Zweigbüro zu besichtigen, und es wurden Wege und Mittel zur weiteren Ausdehnung besprochen. Dann flogen die Brüder nach Christchurch, wo für den Mittwochabend eine öffentliche Versammlung veranstaltet worden war. Nicht viele der Zeugen Jehovas waren schon in diese große Stadt auf der Südinsel zurückgekehrt, da viele mit dem Wagen und per Schiff reisten und einige sich gerade in den Ferien befanden. So waren denn an jenem Mittwochabend wahrscheinlich nicht mehr als etwa 100 von den 130 Verkündigern in Christchurch zugegen; doch trotzdem belief sich die Gesamtzahl der Anwesenden auf 257. Die Leute waren sehr daran interessiert, die zum Ausdruck gebrachten Gedanken zu hören, und man glaubt, daß dieser Vortrag der Ortsversammlung dort zu noch größerem Wachstum verhelfen wird infolge des Interesses, das durch die Bekanntmachung des Vortrages und auch durch den Vortrag selbst geweckt worden ist.

Neuseeland ist ein schönes Land. Wenn man von dem nördlichen Teil nach dem südlichen fliegt, erhält man die Gelegenheit, die Szenerie in all ihrer Mannigfaltigkeit zu sehen; schneebedeckte, kegelförmige Berge, dann das Meer, zerklüftetes Hügelland und grüne Weiden. Gerade im Westen von Christchurch erstreckt sich eine Bergkette, die man als Südalpen bezeichnet, und gegen Süden hin — so sagt man — sei die Gegend eine der allerschönsten der Welt, mit Fjorden, Bergen und üppigem Wachstum. Natürlich ist Neuseeland ein großes Schafland, und man kann dort überall diese friedlichen Tiere auf den Hügeln weiden sehen. Dabei denkt man unwillkürlich an Jesu Worte: ‚Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich sammeln.‘ Das Einsammlungswerk geht in Neuseeland denn auch voran — alles zur Ehre und zum Ruhme des Namens Jehovas!

[Karte auf Seite 505]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Hawaii Fidschiinseln Neuseeland

[Bilder auf Seite 505]

D. A. Adams

N. H. Knorr

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