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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 1. 9. S. 537-542

Besuch des Präsidenten in Australien und Indonesien

NACH dem Kongreß „Triumphierendes Königreich“ in Auckland, Neuseeland, war Sydney, Australien, der nächste Halt für Don A. Adams und den Präsidenten der Gesellschaft, N. H. Knorr. Um aber dorthin zu gelangen, mußten sie von Christchurch, Neuseeland, über Melbourne fliegen. Sie sollten am Donnerstag, dem 15. März, um 17 Uhr abfliegen. Nachdem jedoch ihr großes Flugzeug bis ans Ende der Piste gefahren und dort eine Weile geblieben war, und nachdem die Mannschaft etwa eine halbe Stunde lang die Motoren ausprobiert hatte, kehrte es wieder in den Flughafen zurück. Erst um 10.30 Uhr war die Reparatur beendet. So mußten die Reisenden denn die ganze Nacht hindurch fliegen und kamen um 3.15 Uhr morgens in Melbourne, Australien, an. Hier hatte ein Bruder die Nacht über auf sie gewartet. Nachdem die Zoll- und Einreiseformalitäten hinter ihnen waren, war es für die Reisenden ein Vergnügen, mit diesem Bruder zusammen zu sein, während er sie viele Kilometer weit nach seinem Hause fuhr. Dort trafen sie etwa um 4.30 Uhr morgens ein. Sie legten sich um 5 Uhr zu Bett, mußten aber schon um 6 Uhr wieder aufstehen, um sich zum Flughafen zu begeben, wo sie ihr Flugzeug nach Sydney besteigen mußten, das um 8 Uhr abflog.

Sobald sie in Sydney ankamen, begaben sich die Brüder, die sie erwartet hatten, eilends mit ihnen zu einer Radiostation, wo Bruder Knorr mit einem populären Radiosprecher ein Interview hatte. Dieses wurde zwei Stunden später in den Mittagsnachrichten ausgefunkt. Bruder Knorr war auf den Kongreßanlagen noch nicht erschienen, doch wurde diese Radiosendung durch Lautsprecher übermittelt, und so erfuhren alle Kongreßbesucher, daß die Brüder Adams und Knorr angekommen seien.

Das australische Zweigbüro hatte einen großen Landeskongreß veranstaltet, und die Brüder kamen aus allen Teilen Australiens herbei. Sonderzüge waren für die Brüder von Perth arrangiert worden, also aus dem Gebiet, das in jenem Kontinent am weitesten im Westen liegt. Der größte Sonderzug, der je veranstaltet wurde, brachte Jehovas Zeugen über das ganze Land nach Sydney. Man berichtete, daß der Sonderzug aus Perth den größten Fahrkartenverkauf bewirkt habe, der je getätigt worden war, und die Eisenbahngesellschaft erhielt einen Scheck von £ 14 000. Dieser Zug war zweimal so lang als der reguläre West-Ost-Express, denn er brachte 436 Delegierte mit. Weitere Sonderzüge wurden eingesetzt, um die Brüder von Melbourne, Brisbane und anderen Orten herzubringen. Tausende andere kamen mit Autos und per Schiff, mit gechartertem Bus und im Flugzeug. Seit zehn Jahren hatte kein Landeskongreß mehr stattgefunden, und so tat es wohl, zu sehen, wie die Brüder aus allen Teilen des Landes herbeiströmten. Einige kamen von Perth sogar mit dem Wagen, was eine zwölftägige Reise bedeutete. Sie mußten dabei die bekannte, unfruchtbare Nullarbor-Ebene durchqueren, die 1600 Kilometer weit ganz wasserlos ist. Dies zeigt den ernsten Wunsch, sich zu versammeln, der in den Herzen der Zeugen Jehovas wohnt, um Gemeinschaft miteinander zu haben und den souveränen Herrscher des Universums anzubeten. Alle waren begeistert. Es herrschte beim Kongreß ein wirklicher Familiengeist, und die Brüder in Sydney taten alles, was sie nur konnten, um den Besuchern zu zeigen, wie willkommen sie seien, und ihnen den Aufenthalt angenehm zu gestalten.

Auf den Sportanlagen war in der Mitte des Spielfeldes eine mächtige, etwa 45 m lange Bühne errichtet worden, mit einem Podium von 9 m auf 4,5 m und einem Baldachin von 4,5 m auf 2,4 m Ausmaß. Eingebaut in die Hecken auf beiden Seiten prangte in großen Lettern die Bezeichnung „Triumphierendes Königreich“. Wenn diese nachts beleuchtet war, bot sie ein sehr eindrucksvolles Bild, ja die ganze Bühne war eine wahre Augenweide. Auf einem Grundstück neben den Kongreßanlagen standen mehrere große Zelte, in denen die Cafeteria und andere Abteilungen der Kongreßorganisation untergebracht waren.

Australien hatte eine furchtbare Regenzeit hinter sich. In der Tat waren viele Teile Australiens überschwemmt worden. Tausende und aber Tausende von Tieren waren ertrunken, und viele Leute hatten ihr Heim verloren. Der Regen hielt noch an, und es regnete auch täglich beim Kongreß, wohl nicht andauernd, aber doch genügend, um alle wissen zu lassen, daß es mit dem Regnen nicht vorbei war.

Der Kongreß tagte vom 14. bis 18. März. Bis Freitag abends war die Besucherzahl auf 3646 angewachsen. An diesem Abend sprach Bruder Knorr, nachdem er fünf Jahre lang nicht mehr dagewesen war. Seine reifen, freundlichen Worte wurden von allen überaus geschätzt. Jeden Tag des Kongresses hörten die Anwesenden hilfreiche Ratschläge, und die anschaulichen Ansprachen, die Bruder Adams hielt, hinterließen allen einen tiefen Eindruck. Ein Programmpunkt am Sonnabend war besonders wirkungsvoll, da Brüder, die auf den pazifischen Inseln arbeiten, von ihren Erfahrungen erzählten, was bei den Zuhörern Spannung und Begeisterung auslöste. Dort liegt ein großes, neues, fast unberührtes Feld, und dem australischen Zweigbüro der Watchtower Society oblag die Verantwortung, Arbeiter in dieses Gebiet zu entsenden. Der Kreisdiener, der dem Kongreß auf Fidschi beigewohnt hatte, war auch bei diesem Kongreß anwesend, und er erzählte von seinen vielen Erfahrungen auf den verschiedenen Inseln des Pazifiks. Mehrmals reagierten die Zuhörer mit Beifall.

Nach mehreren Stunden, die mit Pioniererfahrungen aus dem Werk im Pazifik angefüllt waren, hielt Bruder Knorr eine besondere Versammlung mit allen ab, die sich für die Tätigkeit auf diesen Inseln, entweder für eine weltliche Tätigkeit oder für den Sonderpionierdienst, interessierten. Diese Versammlung fand in einem der großen Zelte statt, und 300 Brüder, darunter ledige Brüder und Schwestern sowie Ehepaare, einige davon mit Kindern, kamen her, um sich Auskunft darüber zu holen, wie sie auf eine dieser Inseln gelangen und dort Arbeit finden könnten. Alle, die bereit waren, sich auf diese Inseln zu begeben, gaben ihre Namen und Adressen ab, so daß die Gesellschaft versuchen kann, für sie Arbeit in einem weltlichen Betrieb zu finden. Der Gedanke ist der, Leute auf diese Inseln zu schaffen, die in der Wahrheit sind, auch wenn sie nur als Versammlungsverkündiger Zeit einsetzen können, da auf diese Weise dennoch den Inselbewohnern die Bibel erklärt wird und eilends kleine Versammlungen gegründet werden können. So sind Versammlungsverkündiger imstande, eine Last der Verantwortung zu übernehmen, die sonst gewöhnlich Pionieren, Sonderpionieren und Missionaren auferlegt wird.

Es wurde anläßlich dieses Treffens darauf hingewiesen, daß irgend jemand, der den Sonderpionierdienst aufnehmen will, dies tun könne; und die Gesellschaft werde sehen, wie sie solche Personen auf die Inseln bringe. In der Regel gelangt man aber nicht über den Missionar- oder Pionierdienst auf diese Inseln, sondern zufolge einer weltlichen Beschäftigung. Es werden dort viele Fachleute benötigt, wie Schlosser, Mechaniker, Zimmerleute, Ingenieure und andere mehr. Am Schlusse der Versammlung war es eine wahre Freude, zu sehen, wie die Brüder ihre Namen und Adressen abgaben und damit ihren Wunsch anzeigten, in dieses neue Dienstfeld einzutreten. Darauf sprachen sie mit den Brüdern, die bereits auf den Inseln gelebt hatten und zugegen waren, um zu hören, wie man sich um eine Anstellung bewerben könne und was dazu erforderlich sei. Es bedeutet für jeden einen großen Schritt vorwärts, mit Frau und Familie dort hinzugehen und das Leben sozusagen ganz neu anzufangen, um die Königreichsbotschaft an Orten zu predigen, wo sie bis jetzt noch nicht verkündigt worden ist.

Am Tage zuvor hatte Bruder Knorr eine Versammlung mit Pionieren abgehalten, die sich für die Wachtturm-Bibelschule Gilead interessierten, und 129 waren anwesend. Viele nahmen nun an der Sonnabend-Versammlung teil, in der Hoffnung auf einen etwas baldigeren Eintritt ins Missionarwerk. Von den 129 Anwesenden füllten 65 das Voranmeldungsformular aus und gaben so dem Wunsche Ausdruck, nach Gilead zu gehen und eines Tages von der Gesellschaft als Missionare in Auslandsgebiete gesandt zu werden.

Der Sonnabend war ein echter Tag des Dienstes, denn am Morgen versammelten sich alle Versammlungs- und Kreisdiener, insgesamt 315, und Bruder Knorr hielt ihnen eine einstündige Ansprache über die Tätigkeit im Felde und beantwortete darauf eine Stunde lang ihre Fragen. Man spürte an diesem vierten Tage des Kongresses die echte Begeisterung der Brüder über das große Werk, das noch auf Erden zu tun ist, und viele sahen ihren Weg klar vorgezeichnet und unternahmen Schritte, selbst abenteuerliche, um die Königreichsinteressen in größeren und kleineren Orten der pazifischen Inseln zu fördern. Einige dieser Inseln haben nur zwei bis dreitausend Einwohner, und in einigen der Dörfer, wo Missionare und Versammlungsverkündiger wirken, gibt es sogar nur zwei bis dreihundert Einwohner. Bereits wohnen auf diesen Inseln 25 Versammlungsverkündiger. Diese hatten Australien seit Bruder Knorrs letztem Besuch vor fünf Jahren verlassen, um dort hinzugehen, doch ist zu hoffen, daß sich innerhalb der nächsten Jahre mindestens hundert nach diesen kleinen Orten begeben werden, von denen berichtet wird, es seien kleine, über den blauen Pazifik verstreute Paradiese.

DER ÖFFENTLICHE VORTRAG UND DIE TÄTIGKEIT DANACH

Der Kongreß nahm allzu rasch ein Ende, und Sonntag war der große Tag, dem jedermann entgegenblickte. Bei der Versammlung am Morgen waren 3791 Personen anwesend, und trotz des strömenden Regens saßen viele in dem offenen Raum und freuten sich über die Vorträge. Mittags ließ der Regen etwas nach, und es wurde ziemlich kühl. Bedrohlich hingen die ganze Zeit schwere Wolken am Himmel, aber es hatte für diesen Tag mit Regnen aufgehört. Kurz vor drei Uhr strömten die Menschen in großen Mengen herbei. Die Tribünen wurden gedrängt voll, und die Sitzplätze, die sich gegenüber der Rednertribüne befanden, waren bald alle besetzt, und Hunderte von Leuten standen noch. Als man die Zählung vornahm, ergab sich die Zahl von 8149 Anwesenden. Es wurde angekündigt, daß kurz nach dem öffentlichen Vortrag der Präsident der Gesellschaft nochmals sprechen werde, und zwar über Verhältnisse in Rußland und ihre Auswirkung auf Jehovas Zeugen; und zu dieser Ansprache blieben noch 6573 Personen da.

Australien ist ein Land mit wachsender Bevölkerung. Tausende sind aus allen Teilen Europas dort eingewandert. So war es denn keine Überraschung, zu finden, daß 22 verschiedene Nationalitäten bei diesem Kongreß vertreten waren. Zum erstenmal wurden bei einem Kongreß in Australien Versammlungen in verschiedenen Sprachen veranstaltet, und 95 besuchten die deutsche Veranstaltung, 69 die griechische, 31 die holländische, 63 die italienische und 42 die polnische. Auch waren Besucher von den pazifischen Inseln anwesend, Eingeborene und auch Australier, die dort arbeiten, aber für den großen Anlaß nach Sydney gekommen waren. Manche dieser Leute hatten unter den Verwüstungen des Krieges und unter den Verfolgungen Hitlers oder Stalins zu leiden gehabt, oder kamen aus anderen europäischen Ländern, und so war es überaus interessant, zu beobachten, wie die Brüder in fast atemloser Stille dem lauschten, was Bruder Knorr über die tatsächlichen Erlebnisse ihrer treuen Gefährten unter dem kommunistischen Regime zu sagen hatte. An diesen letzten Vortrag wird man sich noch lange erinnern, und man wird davon erzählen, denn ohne Zweifel ist er allen Anwesenden tief zu Herzen gegangen. Mit dem Lied Nr. 16 wurde ein weiterer Kongreß des „Triumphierenden Königreiches“ zum Abschluß gebracht, doch war er für viele Besucher noch nicht vorbei. Am Montag kamen etwa tausend in das Zweigbüro in Sydney und besichtigten das Bethelheim der Gesellschaft und die Druckerei in Strathfield, einem Vorort von Sydney. Viele weitere besuchten einige der neuen Königreichssäle, die vor kurzem in Sydney errichtet wurden, um zu sehen, wie diese erbaut worden waren. Nachdem die Besucher die schönen, von den Versammlungen in Sydney gebauten Königreichssäle besichtigt haben, werden sie wahrscheinlich nach der Rückkehr in ihr Gebiet einen eigenen Königreichssaal bauen wollen.

Am Montag morgen hielt Bruder Knorr mit allen Kreis- und Bezirksdienern in einem dieser Königreichssäle eine Versammlung ab, in der er das Werk der Kreisdiener umriß, ihre Fragen beantwortete und mit Hilfe dieser Diener eine noch größere Ausdehnung im Lande vorbereitete.

Am Donnerstag nach dem Kongreß begab sich eine Anzahl Brüder in die Kinos in Sydney, um sich die Wochenschau über die Taufe anzusehen, die in Sydney einige Tage vorher stattgefunden hatte. Eine der großen Wochenschau-Gesellschaften hatte ihren Fotografen nach der Taufstätte entsandt und einige sehr schöne Bilder aufgenommen; und es wurde berichtet, daß der Kommentar wunderbar abgefaßt war, indem die Zahl von 220 getauften Brüdern erwähnt wurde. Diese Filmwiedergaben begannen am Donnerstag, und binnen weniger Tage sollten nun die meisten Kinos im ganzen Lande diese Bilder zeigen. Zweifellos werden durch diese Bekanntmachungen Millionen von Menschen in ganz Australien etwas von diesem wunderbaren Kongreß und von der Neuen-Welt-Gesellschaft hören, und dies wird Jehovas Zeugen von einem Ende des Landes bis zum anderen die Gelegenheit bieten, zu erklären, warum sich die Brüder im Wasser taufen ließen, und was das Königreich des Himmels bedeutet.

Die Tage nach dem Kongreß wurden damit verbracht, die Aufzeichnungen im Büro nachzuprüfen und zu sehen, was zur Förderung des Werkes in Australien und auf den pazifischen Inseln getan werden kann. Die Zeit ging allzu rasch vorbei, um all das zu erledigen, was notwendig war, obwohl die Reisenden noch einen Tag aufgehalten wurden, weil die Fluggesellschaft einen Flug abgesagt hatte. Sie wurden dann für den Flug nach Djakarta des folgenden Tages vorgemerkt. Eine stattliche Anzahl war am Flughafen erschienen, um ihnen Lebewohl zu sagen, und alle hofften. daß nicht wieder fünf Jahre vergehen würden, bis jemand vom amerikanischen Büro nach Australien käme. Alle fühlten sich aber durch den wunderbaren Kongreß „Triumphierendes Königreich“ und wegen des andauernden gesunden Wachstums der Neuen-Welt-Gesellschaft in Australien sehr erquickt.

KONGRESS UND GEDÄCHTNISMAHLFEIER IN INDONESIEN

Der nächste Halt mit einem Tage Verspätung war Djakarta, Indonesien. Der Flug war lang und ermüdend. Doch gewann man schöne Natureindrücke, z. B. von einem Vulkan, der 3600 m in den Himmel hineinragt und einen Krater hat, der groß genug ist, eine Stadt zu verschlingen. Die Hunderte von kleinen Inseln leuchteten in der Tiefe gleich smaragdgrünen, silberumrandeten Juwelen aus dem Meere. Der Kongreß war bereits im Gange, als die Besucher auf Djakarta landeten. Als der Präsident sich nach dem Kongreßsaal begab, bemerkte er, welch große Veränderung seit März 1951, dem Datum seines ersten Besuches in Indonesien, vor sich gegangen war. Damals hatte es nur 20 Brüder in der Stadt Djakarta gegeben, die etwas Predigtdienst taten. Nun waren 223 anwesend, einige waren von den Hauptinseln herübergekommen, die unter der neugegründeten Regierung Indonesiens stehen. Es war gut, alte Bekannte wiederzusehen; und die Besucher freuten sich auch über viele neue Gesichter. Das war ein Beweis des guten Widerhalls, den das Predigen der Botschaft vom Königreich während der letzten fünf Jahre gefunden hatte, denn nun gab es in Indonesien eine neue Verkündigerhöchstzahl von 261. Außerdem waren in den letzten fünf Jahren auch viele Holländer, die die Wahrheit kennengelernt hatten, sowie Eurasier nach Europa ausgewandert. Viele zum Dienste befähigte Brüder waren herangewachsen, und es gab nun auf den drei großen Inseln mehrere starke, gesunde Versammlungen und auf anderen Inseln in der Umgebung der bedeutendsten Inseln auch alleinstehende Verkündigergruppen. In der Stadt Djakarta allein gibt es eine holländische und zwei indonesische Teilversammlungen.

In dieser schnellebigen, überfüllten Stadt Djakarta war es schwierig, Unterkünfte für die Besucher zu finden, doch konnte es schließlich geschafft werden. Um die Versammlungen abzuhalten, wurde es nötig, drei verschiedene Säle zu mieten. Eine Cafeteria-Einrichtung wurde im Hinterhof des Hauses eines Bruders eingerichtet. Für viele war dies der erste Kongreß, und viele Brüder hatten dafür zum erstenmal die Insel, wo sie geboren waren, verlassen. Dies zeigt die Macht, mit der die Wahrheit auf die Brüder einwirkt, um in ihnen den Willen zu wecken, in diesen letzten Tagen zusammenzukommen. Alle waren für die Vorkehrungen, die Jehova Gott für sie in ihrem jungen theokratischen Leben getroffen hat, sehr dankbar. Für einige von ihnen bedeutete es eine achttägige, mehr als 2500 km umfassende Schiffsreise. Da viele von ihnen arm sind, konnten sie sich nicht komfortable Kabinen leisten, sondern kampierten oben auf dem Deck der Schiffe, auf denen sie reisten. Wieder andere kamen mit dem Zug von der blühenden Versammlung Surabaja her.

Alle Brüder waren glücklich und begierig, in den Felddienst zu ziehen und machten wunderbare Erfahrungen. Sie freuten sich alle, unter den Zuhörern zu sitzen und den Brüdern aus verschiedenen Teilen des Landes, welche Vorträge hielten und an den Demonstrationen teilnahmen, zuzuhören. Hier ist eine neue Organisation, jung und kraftvoll, in der sich nicht viele Gereifte befinden; aber dennoch suchen alle eins zu sein, und es gelingt ihnen auch. In erzieherischer Hinsicht war es eine sehr wertvolle Versammlung. Ein Missionar bemerkte, daß die Dienstversammlung irgendeinem Kongreß in der weiten Welt zur Ehre gereicht hätte. Jehovas Geist kann in kurzer Zeit viel bewirken, wenn jemand ihm gegenüber im Herzen recht eingestellt ist. Die Herzen der Missionare, die in diesem Lande wohnen, schlagen warm. Wenn sie diese Neuen sehen, können sie nun. zurückblicken auf die kurze Zeitspanne jahrelanger harter Arbeit, da sie ihnen Hilfe leisteten, so daß sie am Programm teilnehmen und gut beitragen konnten zu einem so vorzüglichen Ergebnis. Dadurch fühlen sie sich schon reich dafür belohnt, daß sie ihre Heimat und ihr Heim verließen, um Tausende von Kilometern weit über Land und Meer in ein neues Land zu reisen und dort eine neue Sprache und neue Menschen kennenzulernen. Hier haben sie neue Brüder gefunden.

Die dort zum Kongreß versammelten Glieder des Volkes Gottes schätzen bestimmt die guten Worte, die die Brüder Adams und Knorr an sie richteten, und sie waren in der Tat dankbar für die Ankündigung, daß die Zeitschrift Der Wachtturm statt zwölf Seiten von nun an sechzehn aufweisen werde, und freuten sich über die lobenden Bemerkungen in bezug auf die gute Arbeit, die die indonesischen Brüder mit dem Wachtturm in ihrer eigenen Sprache geleistet haben. Man hat dort nun eine Auflage von 5000 Exemplaren des Wachtturms erreicht, der direkt dort in Djakarta übersetzt und gedruckt wird. Im Jahre 1952 wurden die Studienartikel dieser Zeitschrift aus dem Englischen übersetzt und dann vervielfältigt. Als aber das Werk zunahm und die Nachfrage nach der Zeitschrift größer wurde, wurde die Drucklegung der Zeitschrift einem lokalen Drucker übertragen. Im Jahre 1952 belief sich die Zahl der ersten Auflage auf 250 Exemplare, und jetzt, im Jahre 1956, erreichte die Auflage vom 1. April die Zahl von 5000. Die Zuhörer waren überglücklich, zu erfahren, daß die Zeitschrift von nun an 16seitig herauskomme, und waren dann noch überraschter, als man ihnen sagte, daß, wenn die reguläre Auflagezahl des Wachtturms 5000 bliebe, weil sie sich Mühe geben würden, ihn zu verbreiten, die Gesellschaft auch die Zeitschrift Erwachet! in die indonesische Sprache übersetzen würde. Diese gute Botschaft wurde mit einer Begeisterung aufgenommen, die für die Neue-Welt-Gesellschaft typisch ist. Die Zeitschriftenverbreitung durch die Verkündiger in Indonesien ist ausgezeichnet. Mit Leichtigkeit kann dort die Zeitschrift in vielen Sprachen verbreitet werden. Es fällt nicht schwer, in einer Stunde 25 Zeitschriften von Laden zu Laden oder auch von Haus zu Haus zu verbreiten; und an einem Morgen 40 Zeitschriften im Zeugnisdienste abzugeben, ist nichts Ungewöhnliches. Einer der Missionare erlangte an einem einzigen Morgen neun neue Abonnements im Dienst von Laden zu Laden. Die Leute, die in Indonesien leben, schätzen es sehr, daß die Zeitschrift in ihrer eigenen Sprache veröffentlicht wird. Da die Gesellschaft nicht viele Publikationen in Indonesisch herausgegeben hat, dürfte durch den Nachdruck, der auf die wöchentliche Verbreitung des Wachtturms gelegt wird, bestimmt die Umlaufzahl der Zeitschrift sehr schnell erhöht werden.

Am Sonntag morgen, dem 25. März, waren alle besonders glücklich, als der Zweigdiener einen ganz ausgezeichneten Vortrag über Hingabe an Gott und Wassertaufe hielt. Obwohl er noch keine fünf Jahre als Missionar dort weilt, spricht er die dortige Sprache schon sehr fließend. Sechzehn Brüder aus verschiedenen Teilen des weit ausgedehnten Gebietes antworteten auf die ihnen gestellten Tauf-Fragen mit einem Ja.

Am Nachmittag wurde eine Versammlung abgehalten mit Pionieren, Missionaren und solchen, die sich für den Pionierdienst interessieren. Bruder Knorr hatte die Gelegenheit, Fragen zu beantworten und eine Anzahl zu ermutigen, den Pionierdienst aufzunehmen. Er wies darauf hin, daß einige, über welche schon gute Berichte als Versammlungsverkündiger vorliegen, direkt in den Sonderpionierdienst eintreten können, also nicht zuerst als allgemeine Pioniere beginnen müßten, sofern sie willig seien, ihre ganze Zeit dem Predigen der guten Botschaft im Gebiet einer Insel zu widmen. Es wird mit einer guten Reaktion gerechnet. Etwa 30 Verkündiger waren bei dieser Versammlung zugegen.

Der Vortrag „Die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer vereinen“ wurde am Sonntag nachmittag um fünf Uhr im Gedung Kesenian gehalten und ins Indonesische übertragen. Diese Ansprache konnte nicht öffentlich angekündigt werden, da im Augenblick keine öffentlichen Vorträge gestattet sind, aber Religionsorganisationen dürfen ihre eigenen Versammlungen abhalten, und Leute, die sich dafür interessieren, können ihnen beiwohnen. Es kamen 271 Personen zu der Veranstaltung, und 241 blieben noch da, um die Schlußworte zu hören, nämlich den Bericht über die Erfahrungen, die Jehovas Zeugen hinter dem Eisernen Vorhang machen. Es wurde darauf hingewiesen, daß, „wenn sie unter solchen Umständen predigen und ihre Lauterkeit bewahren können, dann auch wir hier, die wir unter viel günstigeren Umständen leben, entschlossen sein sollten, zu predigen und unseren Predigtdienst bei jeder Gelegenheit auszudehnen, während die Verhältnisse noch günstig dafür sind.“ Der Kongreß schloß bei gehobener Stimmung ab, doch für die in Indonesien Wohnenden kam noch ein weiterer segensreicher Tag hinzu, weil die Zeit für die jährliche Feier zum Gedächtnis an den Tod Jesu Christi herbeigekommen war.

Montag, der 26. März, war der 14. Nisan, und an diesem Tage feierten Jehovas Zeugen nach 6 Uhr abends rund um die Erde das Mahl zum Gedächtnis an das wunderbare Opfer, das Christus Jesus niedergelegt oder auf dem Altar Jehovas dargebracht hat. Indem sie im Symbol von seinem Fleisch aßen und von seinem Blut tranken, nahmen sie am Gemeinschaftsopfer teil, das in den Hebräischen Schriften veranschaulicht wird. Der neue Tag nimmt in diesem Teile der Welt seinen Anfang, und so gehörten wahrscheinlich die Brüder in Djakarta zu den ersten, die am Tische Jehovas das Festmahl feierten, worauf in Asien und dann in Europa und schließlich in Nord- und Südamerika Tausende folgten, die alle dasselbe Abendmahl feierten. Hier in Djakarta waren 268 versammelt (dazu feierten Hunderttausende weiterer anderswo mit), aber nur ein einziger von dieser Gruppe genoß von den Symbolen. Alle anderen genossen nicht davon, was anzeigte, daß sie zu den „anderen Schafen“ gehören und einem vollkommenen irdischen Leben in der neuen Welt der Gerechtigkeit entgegenblicken, die unter dem Königreich des Himmels steht, daß sie aber zudem die wunderbare, von Christus Jesus getroffene Vorkehrung und ihn selbst als König anerkennen, auf dessen Schulter die Herrschaft ruht.

Es gibt in Indonesien noch viel Arbeit zu tun. Dies ist sozusagen ein neues Land, das Unabhängigkeit, Freiheit und Selbstverwaltung erlangt hat. Ein großes Aufbauwerk muß dort fortgesetzt werden. Zusammen mit diesem Aufbauwerk in Indonesien müssen Jehovas Zeugen eine sehr wichtige Ankündigung ergehen lassen, daß nämlich Gottes Königreich die Hoffnung der ganzen Menschheit ist. Im Jahre 1947 gab es dort nur 13 Verkündiger. Heute sind es deren 261. Und diese müssen über 80 Millionen Einwohner bedienen, die mehr als 200 Dialekte sprechen. So steht denn den wenigen Verkündigern dort viel Arbeit bevor. Seitdem die Missionare im Jahre 1951 dort eintrafen, sind sie den wenigen Verkündigern im Lande eine große Hilfe gewesen. Aber heute ist das Kreis- und auch das Bezirksdienstwerk organisiert. Die Kreis- und Bezirksdiener reisen große Strecken weit, um den Versammlungen zu dienen, und die Gesellschaft freut sich, diese Ausgaben zahlen zu können, um Jehovas Zeugen auf all den Inseln die richtige Unterweisung und Trost zu vermitteln. Das Echo ist dort während einer Reihe von Jahren bis heute sehr gut gewesen, und sie haben nun eine neue Höchstzahl von 261 Verkündigern erreicht. Überall freuen sich Jehovas Zeugen, daß sie so gut voranrücken und so schnell zur Reife voranschreiten.

Viele der indonesischen Brüder waren zum Flughafen gekommen, um den Brüdern Knorr und Adams Lebewohl zu sagen, als sie sich darauf vorbereiteten, nach Singapur weiterzufliegen. In zwei Stunden überflogen diese Brüder viele Inseln von Indonesien, und als sie im Flughafen landeten, standen dort wieder dreißig Brüder bereit, um sie in der angenehmen Stadt Singapur herzlich willkommen zu heißen.

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