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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 1. 10. S. 603-606

Der Präsident besucht Burma, die Philippinen und Hongkong

BEI SEINER Ankunft in Burma wurde Bruder Knorr im Flughafen von Rangoon von fünfzig Brüdern begrüßt. Es war eine Freude, die Missionare dort zu sehen und sich ihnen bei ihrem Kongreß anzuschließen. Sie hatten den Kongreß in ihrem eigenen Königreichssaal organisiert. Am Sonnabend, 7. April, wurden fünf Personen getauft. Bis Sonntag abend war die Zahl der Anwesenden auf 115 angestiegen. Missionare und andere Brüder waren mit dem Zug aus Mandalay nach Rangoon herabgekommen. Es war eine gefährliche Reise gewesen, und man hatte einen Truppenzug direkt vor dem Passagierzug hergesandt, um die Reisenden vor Banditen und Revoluzzern zu schützen. Es ist nichts Ungewöhnliches, daß die Banditen Brücken in die Luft sprengen oder Bomben auf die Schienen legen. Bisweilen haben die Züge einen ganzen Tag Verspätung, weil die Brücken repariert werden müssen. Die Regierung sucht dem Lande Frieden zu schaffen, aber seit vielen Jahren hat es im nördlichen Teil Burmas Gewalttaten gegeben. In den großen Städten herrscht Frieden und allgemeine Wohlfahrt, und die Geschäfte gehen wie gewöhnlich. Inmitten dieser Verhältnisse verkündigen die Missionare und andere Verkündiger des Königreiches Jehovas die gute Botschaft.

Der öffentliche Vortrag wurde in der Stadthalle abgehalten. Sieben Buddhistenpriester in ihren gelben Gewändern saßen in der vordersten Reihe, während andere verstreut unter den Zuhörern Platz genommen hatten. Es waren insgesamt 268 Personen zugegen. Man war sehr daran interessiert, den Vortrag „Die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer vereinen“ zu hören, und 165 blieben anwesend, um den Schlußworten des Präsidenten und den Schlußansprachen des Kongresses, der dort in der Stadthalle abgehalten wurde, zu lauschen.

Sobald die Versammlung zu Ende war, wurde Bruder Knorr eilends mit dem Auto nach Radio Burma geführt, wo er eine viertelstündige Ansprache über die einzige Radiostation hielt, die Rangoon bedient. Es war eine wahre Freude, mit den Leuten auf der Radiostation zu sprechen und ihnen die Schriften der Gesellschaft zu überreichen. Der Montag (9. April) wurde im Zweigbüro zu Diskussionen über das Werk mit den Missionaren verwendet. Es wurde hervorgehoben, daß es absolut notwendig ist, daß sich die Missionare mehr für die Sprache interessieren. Wo Missionare die Sprache eines Landes lernen, werden größere Fortschritte erzielt. Doch während der letzten zwei Jahre hat es in Burma einen Stillstand gegeben, was die Zunahme an Verkündigern betrifft, und man glaubt, daß einer der Hauptgründe darin besteht, daß die Missionare sich nicht genügend angestrengt haben, die Sprache des Landes zu erlernen. Wohl bringen sie das Argument vor, die meisten Leute sprächen ja Englisch, doch wenn dies auch der Fall wäre, warum dann den Wachtturm in Birmanisch veröffentlichen? Beim Kongreß wurde seine erste Ausgabe freigegeben, und wenn wir Zeitschriften in Birmanisch brauchen, so zeigt dies doch bestimmt an, daß jene, die im Lande wirken, die Sprache kennen sollten. Gerade die Tatsache, daß jemand, der bei einem Kongreß spricht, durch einen Dolmetscher sprechen muß, zeigt an, daß die Beherrschung der birmanischen Sprache nötig ist. Um sich mit den Leuten verständigen zu können, und daß daher jene, die die Gesellschaft vertreten, diese Sprache fließend sprechen sollten. Den Missionaren machte die Darlegung dieser Punkte Eindruck, und es ist zu hoffen, daß sie nun fleißig studieren werden. Es kann sein, daß sie, wenn sie selbst noch größere Anstrengungen machen, die Menschen in der eigenen Sprache zu erreichen, in jenem Lande Fortschritte erzielen werden. Wir können nur beten und hoffen, daß Jehova seinen Segen auf die gegebenen Anweisungen lege und daß noch weitere Menschen guten Willens, sofern es in jenem Lande noch welche gibt, dort gefunden und in die Neue-Welt-Gesellschaft eingesammelt werden. Burma ist ein ausgedehntes Feld, und es gibt noch viel Arbeit zu tun, doch um sie zu vollenden, ist eine noch größere Anstrengung von seiten der Missionare und der Versammlungsverkündiger nötig. Diese gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich muß gepredigt werden. Dies zu tun ist ihre Pflicht.

Bruder Knorr reiste dort am Dienstag, 10. April, um 2.45 Uhr morgens ab. Das Flugzeug flog über Bangkok, Thailand, wo ihn um 4 Uhr an jenem Morgen einige Verkündiger begrüßten. Hier schloß sich ihm für die Reise nach Manila Bruder Adams an. Das Flugzeug machte in Hongkong einige Stunden Halt, doch um sieben Uhr an jenem Abend wurden die Brüder Knorr und Adams im Flughafen von Manila von einer fröhlichen Menschenmenge in Empfang genommen.

KONGRESS „TRIUMPHIERENDES KÖNIGREICH“ IN MANILA

Monatelang hatten sich die Brüder auf den Philippinen auf ihren Landeskongreß vorbereitet. Viele der Zeugen Jehovas mußten Anstalten zu langen Reisen treffen, um nach Manila zu gelangen. Damit einige von ihnen die Reise machen konnten, mußten sie besondere Vorkehrungen treffen: Schweine aufziehen und andere Landwirtschaftsprodukte erzeugen, die sie verkaufen mußten, um die Reiseauslagen decken zu können. In Manila hatten 1800 Brüder einer Sonderversammlung beigewohnt, um das Unterkunftsproblem zu besprechen. Es wurde geschätzt, daß 12 000 Brüder nach Manila kommen würden. So war denn für reichlich Raum gesorgt worden. Sechs Wochen lang bearbeiteten die Brüder das Gebiet in der Umgebung des Rizal-Memorial-Fußball-Stadions, und 8338 Unterkünfte waren bereit. Die meisten davon wurden kostenlos abgegeben, was die warme Gastfreundschaft der Filipinos gegenüber Jehovas Zeugen zeigt, die zu diesem Kongreß herbeikamen. Wochenlange Vorbereitungen waren nötig gewesen, um Vorkehrungen für eine Cafeteria und für Erfrischungsstände zu treffen, aber alles stand nun für das große Treffen bereit.

Zu Anfang der Kongreßwoche wurde die gewohnte Trockenheit, wie sie zu dieser Jahreszeit auf den Philippinen herrscht, durch einen plötzlichen Taifun, der für Manila andauernden Regen brachte, rauh unterbrochen, doch dämpfte dies den Eifer der Brüder nicht, welche Vorbereitungen für den dreitägigen Kongreß vom Freitag, Sonnabend und Sonntag trafen. Zweihundert Brüder kamen mit dem Schiff von dem fernen Davao, einer Stadt auf der Insel Mindanao. Sechs Tage lang hatte ihre Reise gedauert, und sie hatten dabei stürmischem Wetter getrotzt, und nun wurden sie in Manila von einer Menge froher Brüder begrüßt. Als die Delegierten von Davao ankamen, wurde jedem eine sauber gedruckte Karte von Manila und Umgebung überreicht, die den Kongreßort, das Kongreßhauptbüro, das Zweigbüro der Gesellschaft und die Adressen der 26 Königreichssäle im Gebiet Manilas aufzeigte.

Am Mittwoch morgen gab es für viele einen aufsehenerregenden Anblick: Auf beiden Seiten der Straße, die am Stadion vorbeiführt, standen 45 gecharterte Busse, einige, die je 200 Brüder vom fernen Cagayan, dem nördlichen Luzon, hergebracht hatten. Die Brüder strömten in kleineren und größeren Gruppen in die Kongreßstadt. Nun hatte auch der Sturm nachgelassen und das übliche sonnige, heiße Wetter kehrte zurück, was die Vorkongreßarbeiten erleichterte. Bis Freitag morgen war alles bereit, doch hatte eine Mannschaft von 200 Brüdern die ganze Nacht arbeiten müssen, um das Fußballfeld mit Lautsprechern zu versehen und das Podium herzurichten. Das Rednerpodium, bedeckt mit einem bunten Plastikdach, war in der Mitte des Spielfeldes errichtet, und prächtige Blumen und andere Dekorationen gereichten zu einer geschmackvollen Aufmachung.

Der Kongreß wurde von Bruder Stewart, dem Zweigdiener und Kongreßvorsitzenden, eröffnet. Sein Vortrag und alle Ansprachen, die folgten, wurden in Englisch gehalten und gleichzeitig in Tagalog und Ilocano übersetzt. Die Zuhörer, die nördlich des Rednerstandes saßen, hörten die Ansprache in Ilocano, während der mittlere Teil, direkt vor dem Podium, sie in Englisch anhörte; und der südliche Teil der Versammlung hörte sie in Tagalog. Jeder Dolmetscher trug einen Kopfhörer, so daß er nicht durch das Anhören einer zweiten Sprache verwirrt wurde. Auf diesen Inseln werden 86 Dialekte gesprochen, doch wurden während des Kongresses die zwei Hauptdialekte benutzt, und so konnten die meisten anwesenden Brüder alles verstehen.

Viele interessante Erfahrungen wurden beim Kongreß erzählt. Eine Sonderpionierin, die nur vier Monate in ihrem Gebiet gewesen war, berichtete, daß, obwohl sich in der Stadt kein Interesse gezeigt habe, als sie eintraf, sie nun von zwölf Personen guten Willens zum Kongreß begleitet worden sei, und daß sich zwei davon taufen ließen. Viele Sonderpioniere, die in entlegene Gebiete gehen, finden schnell Menschen guten Willens und gründen binnen kurzem Versammlungen.

Die Veranstaltungen am ersten Tage gingen mit einem Vortrag des Präsidenten, den 11 460 Personen anhörten, zu Ende. Sogleich nach Schluß der Abendversammlung wurden die Brüder eingeladen, noch etwas länger dazubleiben und um 20.30 Uhr eine Radiosendung anzuhören. Bruder Knorr wurde von zwei bekannten Radio-Persönlichkeiten interviewt, und zwar in einem Programm, betitelt „Das Neueste“. Normalerweise dauert dieses Programm eine halbe Stunde, aber die Fragesteller wurden am Thema dermaßen interessiert, daß diese Sendung 45 Minuten in Anspruch nahm. Die Brüder sagten, daß dieses Interview auf den Philippinen ein gewaltiges Zeugnis gewesen sei, weil es in einen Programmpunkt aufgenommen worden war, dem am meisten Interesse entgegengebracht wird. Im Verlauf der 45 Minuten wurden die Lehren und das Werk der Zeugen Jehovas besprochen, und Bruder Knorr konnte auch etwas von der Ausdehnung des Werkes der Zeugen Jehovas erzählen.

Für Sonnabend morgen, acht Uhr, war eine Taufe vorgesehen. Um diese Zeit befanden sich 10 000 Brüder im Stadion. Die Zeugen wurden gemäß ihren Dialekten in neun Gruppen aufgeteilt, und auf eine Aufforderung hin traten sie nach vorn in die Rennbahn vor das Podium, um die zwei Fragen, die am Ende des Vortrages gestellt wurden, anzuhören und darauf zu antworten. Obwohl diese Täuflinge viele verschiedene Sprachen sprechen, hörte doch jeder diese Fragen in seinem eigenen Dialekt und beantwortete sie demgemäß, denn die Fragen wurden von fähigen Brüdern vom Englischen in folgende Sprachen übersetzt: Tagalog, Ilocano, Cebu-Visaya, Hiligaynon-Visaya, Benguet, Pampango, Ibanag und Pangasinan. Es war ein spannendes Erlebnis, diese 434 Brüder zu sehen, die sich Jehova hingegeben hatten und aus vielen Sprachgebieten stammten, nun aber alle die eine reine Sprache redeten — die Wahrheit aus Gottes Wort!

Die Besucher hielten anläßlich dieses Kongresses auf den Philippinen dieselben Ansprachen, die sie an anderen Orten gehalten hatten. Am Sonnabend abend erreichte der Besuch mit 11 567 eine Höchstzahl. Die Brüder, die der ergreifenden Schilderung des Präsidenten über das Werk in Rußland folgten, waren erschüttert, als sie von der brutalen Verfolgung ihrer Mitdiener hinter dem Eisernen Vorhang hörten, bekundeten aber Begeisterung, als sie von ihrer Lauterkeit erfuhren. Die wunderbare Standhaftigkeit, die Einheit und Glaubensstärke der bedrängten Brüder in Rußland bilden für Jehovas Zeugen überall einen Ansporn.

Das Programm vom Sonntag war sehr reichhaltig. Außer Bruder Adams sprach am Vormittag Bruder Barry, der japanische Zweigdiener. Den Höhepunkt des Programms bildete der öffentliche Vortrag, der um 17 Uhr stattfand. Als Bruder Knorr seine Ansprache begann, stand die Sonne tief am Himmel, und so fand die Menge, die in das Stadion und dessen zwei unbedeckte Teile links und rechts des Podiums strömte, reichlich Platz im kühlen Schatten. Es waren 17 259 Personen anwesend, was bedeutete, daß sich mindestens 5000 Menschen guten Willens versammelt hatten, um die Botschaft „Die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer vereinen“ anzuhören. Als die Tropensonne an diesem Schlußtag des Kongresses „Triumphierendes Königreich“ unterging, hatten alle Versammelten das Gefühl, gestärkt und getröstet worden zu sein und waren von neuem entschlossen, den großartigen, ihnen von Jehova erteilten Auftrag, die gute Botschaft von seinem Königreich überall zu verkündigen, zu erfüllen.

In den letzten Jahren hat das Einsammlungswerk auf den Philippinen gewaltige Fortschritte gemacht. Im Jahre 1945 gab es dort 2000 Verkündiger der guten Botschaft. Diese Zahl ist in nur zehn Jahren auf über 24 000 angestiegen. Die Brüder dort sind sehr enthusiastisch und reden gern. Und wenn sie reden, denken sie natürlich zuerst an die Wahrheit. Deshalb hat sich die Wahrheit im ganzen Land schnell ausgebreitet. Viele Brüder sind aufrichtig bemüht, den Königreichsinteressen in ihrem Leben den ersten Platz einzuräumen. Eine Überprüfung der Pionierkartei ergab, daß von den 500 Pionieren und Pionierinnen und 35 Kreisdienern beinahe alle unverheiratet sind und so ihre besten Jahre im Vollzeitdienst verbringen, bevor sie sich durch die Pflichten und Verantwortlichkeiten des Ehelebens binden lassen. Sie waren alle sehr glücklich, und es ist ganz offensichtlich, daß Jehova ihre Bemühungen reichlich segnet. Viele dieser Brüder verzeichnen in ihren Gebieten große Zunahmen, da die Menschen guten Willens die Wahrheit anhören und sich ihnen im Dienstwerke anschließen.

NACH CHINA WEITER

Früh am nächsten Morgen bestiegen die Brüder Knorr, Adams und Barry ein Flugzeug nach Hongkong. Sie nahmen die Erinnerungen an den größten und glücklichsten Kongreß, der je auf den Philippinen stattgefunden hatte, mit, und die philippinischen Brüder blieben zurück mit der festen Entschlossenheit, die empfangenen Ratschläge in die Tat umzusetzen und ihren Teil zu tun, um den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, den Tempel Jehovas, zu bringen. — Mal. 3:10.

Binnen weniger Stunden glitt das Flugzeug mit den drei Brüdern an Bord im Tiefflug zwischen den Bergen hindurch, die den Flughafen von Hongkong dicht umgeben. (Dies ist einer von den Flughäfen, wo jeder Reisende wünscht, daß der Pilot sich gut auskenne, um eine sichere Landung vollziehen zu können.) Die Missionare und die einheimischen Brüder, die ihre Ankunft erwarteten, waren glücklich, sie zu begrüßen. In Hongkong herrscht rege Tätigkeit. Es sind viele große Veränderungen im Gange. Ganz in der Nähe des Flughafens sahen die Brüder, wie eine Anzahl Arbeiter einen großen Hügel abtrugen und planierten, um Baugelände für die übervölkerte Stadt zu beschaffen. Dies geschieht an mehreren Stellen. Ungefähr 2 250 000 Menschen leben zusammengedrängt in dem kleinen Gebiet des Freihafens Hongkong und im angrenzenden Kaulun. Viele dieser Leute sind Flüchtlinge, die in den letzten fünf Jahren vom chinesischen Festland her nach Hongkong kamen. Da sie in eine bereits übervölkerte Stadt strömten und nicht wußten, wohin sie gehen sollten, waren sie gezwungen, sich mit kleinen Holz- oder Wellblechhütten so gut es ging zu behelfen. Die Lage hat sich jedoch schon bedeutend gebessert. Nachdem im Dezember [1953] durch einen Großbrand große Teile der sogenannten „Squatter“-Viertel zerstört wurden, schritt die Regierung sofort ein und ließ für die Leute Betonhäuser bauen. Obwohl diese nur mit dem Allernotwendigsten versehen sind, wurde die Lage dadurch doch wesentlich verbessert, denn nun haben die Leute wenigstens ein Dach über dem Kopf und brauchen nicht auf den Straßen zu wohnen.

Da Hongkong mit dem chinesischen Festland politisch verbunden ist, war es bis dahin möglich, mit den Brüdern in Schanghai in Kontakt zu bleiben. Es wird dort weiterhin gute Arbeit geleistet, was das Einsammeln der „anderen Schafe“ betrifft, obwohl es fast unmöglich ist, von Haus zu Haus zu wirken, ohne bei dieser Tätigkeit gestört zu werden. Bruder Knorr freute sich sehr, während seines Besuches in Hongkong einen Brief von den Brüdern aus Schanghai zu erhalten, der hier auszugsweise wiedergegeben wird:

„Grüße im Namen Jehovas an Dich selbst und die mit Dir reisenden Brüder von Deinen Brüdern hier in Schanghai! Die Versammlung Schanghai freut sich, daß Du nun die Gelegenheit hast, mit ihren Brüdern in Hongkong zusammenzukommen. Wir bedauern sehr, daß es Dir nicht möglich ist, zu uns heraufzukommen, und daß niemand von uns herabkommen kann, um Dich dort zu treffen. Aber zufolge der herrschenden Verhältnisse steht dies völlig außer unserer Macht. Wir werden aber die ganze Zeit an Dich denken und Jehova bitten, daß er Dich bei Deinem Besuch in Hongkong und in den anderen Versammlungen hier in Asien segnen und durch seinen Geist leiten möge. Wir können nur hoffen, daß der Tag nicht zu fern ist, da auch wir die Freude eines Besuches von Dir haben werden.

Wir möchten diese Gelegenheit wahrnehmen, um Dir unsere herzliche Liebe zu versichern und Dich zu bitten, all unseren Brüdern, denen Du auf Deiner Reise im Osten begegnest und bei der Rückkehr auch der Bethelfamilie in Brooklyn unsere lieben Grüße zu übermitteln.

Sei allezeit unseres aufrichtigen Wunsches versichert, in Jehovas Königreichsdienst voranzugehen, die gute Botschaft vom Königreich auf jede mögliche Weise zu verkündigen, uns eng an die Neue-Welt-Gesellschaft zu halten und durch Jehovas unverdiente Güte, die uns in Christus Jesus, unserem regierenden König zuteil wird, so zu leben und zu handeln, wie sie es tut. Wir sind sehr dankbar für all die Hilfe, die wir empfangen, z. B. durch die neuesten anläßlich der Kongresse im vergangenen Sommer herausgekommenen biblischen Schriften und den fortwährenden Strom von Wahrheiten, der uns regelmäßig durch Jehovas gegenwärtigen Mitteilungskanal zufließt. Es ist unser Gebet, daß es uns weiterhin vergönnt sei, diese geistige Speise nutzbringend zu gebrauchen, um noch mehr Menschen in dieser großen Stadt an den einzigen Ort der Sicherheit zu führen, nämlich zur Neuen-Welt-Gesellschaft, die unter dem triumphierenden Königreich unseres Gottes, Jehovas, steht.“

Alle Zeugen Jehovas in der ganzen Welt schätzen die Liebe und den Eifer ihrer Brüder in Schanghai, China, und es wird ihnen eine Freude sein, ihrer im Gebet zu gedenken.

In Hongkong hatte der Kongreß im Saal des „Social Club“ an der Nathanstraße im Innern der Stadt Kaulun einen guten Anfang genommen und erhielt am Montag nun durch die Ankunft der drei aus Manila kommenden Brüder noch mehr Schwung. Bruder Barry hielt den Brüdern am Nachmittag eine vorzügliche Ansprache, während Bruder Knorr im Zweigbüro weilte, um mit dem Zweigdiener über die Probleme zu sprechen, denen die Brüder in jenem Gebiet begegnen. Jede Minute wurde ausgenützt, da im Reiseprogramm nur ein zweitägiger Aufenthalt in Hongkong vorgesehen war. Am Abend sprachen die Brüder Knorr und Adams zu den Brüdern. Es war eine Freude, zu sehen, mit welch gespannter Aufmerksamkeit die Brüder zuhörten und wie schnell sie sich Notizen machten oder angeführte Schriftstellen in ihrer chinesischen Bibel nachschlugen. In Kaulun besteht eine sehr schöne Versammlung, ebenso in Hongkong. Es sind viele junge Leute mit diesen Versammlungen verbunden, und viele von ihnen leisten gute Arbeit im Felddienst, da es ihnen Freude macht, neue Dinge zu studieren und kennenzulernen.

Anläßlich der Zusammenkunft mit den Missionaren, die am folgenden Morgen stattfand, wurde indes festgestellt, daß viele, die sich der Organisation in den letzten Jahren angeschlossen und die Grundwahrheiten kennengelernt haben, zufolge des heftigen Widerstandes seitens ihrer Familienangehörigen oder aus Gleichgültigkeit nach einiger Zeit wieder abgefallen sind. Was könnte da getan werden? Es wurde darauf hingewiesen, daß, wenn sich jemand der Versammlung anzuschließen beginnt und mit in den Dienst geht, es noch nicht bedeutet, daß er reif und imstande ist, Widerstand zu ertragen und im Glauben festzustehen. Eine genaue Erkenntnis und fortgesetzte Gemeinschaft sind nötig. Die Brüder wurden deshalb ermuntert, den Neueren gegenüber Geduld und Liebe zu bekunden, indem sie das Studium mit ihnen fortsetzen, bis sie in der Wahrheit gut gegründet sind und ein gewisses Maß Reife erreicht haben.

In diesem Zusammenhang wurde bemerkt, daß die Sprache für die Missionare immer noch eine Schranke bildet, indem sie sie hindert, ihren Chinesisch sprechenden Brüdern auf beste Weise zu dienen. Da in diesem Gebiet mehrere chinesische Dialekte gesprochen werden und viele Leute fließend Englisch sprechen, hatten es die Brüder nicht als nötig befunden, größere Anstrengungen zum Erlernen der Sprache zu machen. Doch bei den Zusammenkünften wurden alle Ansprachen verdolmetscht. Auch wird Der Wachtturm in die chinesische Sprache übersetzt. Somit besteht offensichtlich die Notwendigkeit, mit den Leuten in der Sprache zu verkehren, die ihnen am geläufigsten ist. Es wurden nun Vorkehrungen getroffen, daß die Missionare sich jetzt auf die Beherrschung der Sprache konzentrieren, und es ist anzunehmen, daß ihnen dies eine große Hilfe sein wird, um dem gewöhnlichen Volk zu dienen. Bruder Knorr bewarb sich sogar um die Mithilfe der Versammlung, indem er die Brüder anwies, nie mehr mit den Missionaren Englisch, sondern nur noch Chinesisch zu sprechen, bis sie die Sprache fließend sprechen gelernt hätten. Nach dieser Ansprache kam ein kleines Chinesenmädchen zu Bruder Knorr und sagte zu ihm, sie wünsche, daß auch er Chinesisch lerne und daher werde sie nur noch Chinesisch mit ihm sprechen! Es besteht die Hoffnung, daß alle chinesischen Brüder und Schwestern nun die Lehrer der Missionare und die Missionare ihre Schüler in bezug auf die chinesische Sprache werden.

Bei den meisten Versammlungen waren zwischen 80 und 100 Personen zugegen, und so kam man mit vielen der Brüder zusammen und konnte etwas von ihren Erfahrungen hören. Der Dienstagabend war der Höhepunkt des Kongresses. Der öffentliche Vortrag war auf 20 Uhr angesetzt und fand im Lokal des Pfadfinderbundes in Kaulun statt. Die Verkündiger und Missionare brachten von überallher ihre Freunde und Menschen guten Willens mit, damit sie diese wichtige Botschaft hören konnten, und alle waren hocherfreut, als sie erfuhren, daß 294 anwesend waren. Damit ist aber nur ein ganz kleiner Teil dieses dichtbevölkerten Gebietes erreicht, und es gibt noch viel zu tun. Die Brüder wurden ermuntert, wenn irgend möglich, in den Pionierdienst einzutreten, damit dem Mangel an reifen Brüdern in diesem Gebiet abgeholfen werde. Und während die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft in Hongkong weiterhin pflanzen und den Samen der Wahrheit bewässern, blicken alle zu Jehova auf, daß er seinen reichen Segen zum Wachstum gebe.

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