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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1952
w52 15. 5. S. 156-157

Die Alpenländer beteiligen sich an theokratischer Ausdehnung

NACH einer sehr ermutigenden Reise in Nordeuropa bestiegen N. H. Knorr, der Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society, und sein Sekretär, M. G. Henschel, in Oslo, Norwegen, am Montag, 24. September, das Kursflugzeug. Ihre Bestimmung war Zürich, Schweiz.

Als sie nach ihrer Ankunft im Zürcher Flughafen dem Flugzeug entstiegen, winkte eine Gruppe von etwa dreissig Schweizer Brüdern, darunter der Zweigdiener, Bruder Zürcher, den reisenden Brüdern zu. Es war ein liebenswürdiges Willkommen in der Schweiz, das sehr geschätzt wurde. Es ging nicht lange, und die Brüder sassen im Wagen, und vorwärts ging es, Bern entgegen.

Als die Besucher im schönen Bethelheim in Bern eintrafen, wurden sie von den Brüdern Hoffmann und Schwafert vom Bethel Wiesbaden (Deutscher Zweig) begrüsst. Diese waren anwesend, um die Frage der Versetzung einer Rotationspresse nach Deutschland näher zu untersuchen, damit dort die Zeitschriften der Gesellschaft, nach denen nun so grosse Nachfrage herrscht, gedruckt werden können.

Am Dienstagmorgen wurde eine Reise in südlicher Richtung, nach Genf, unternommen. Es war kein klarer Tag, und so blieb vieles von der Szenerie verdeckt. Dennoch bot der Genfer See mit seinen Schiffen und Kurorten und besonders mit den sich viele Kilometer dahinziehenden Weinbergen auf dem terrassierten Hügelgelände dem Ufer entlang einen prächtigen Anblick. Das Ziel war das Missionarheim in Genf. Die Reise erforderte mehrere Stunden, so dass dort zur Besprechung und zum Mittagessen mit den in Genf stationierten Gileadabsolventen nur etwa zwei Stunden verblieben. Diese wollten den Besuchern vor ihrer Abreise noch die Reformationsmauer zeigen. Die Mauer befindet sich in einem Park und erinnert an die Tage, da sich Gelehrte von den vielen überlieferten heidnischen Lehren der römisch-katholischen Kirche losrissen. Inschriften zeigen, was die Reformatoren vollbrachten, und es stehen Statuen dort von hervorragenden Männern der Reformationsbewegung wie Calvin, Beza, Huss und Knox.

Es war aber nötig, nach Bern zurückzueilen, denn auf den Abend war für die Teilgruppen der Berner Versammlung eine Veranstaltung im Grossen Kasinosaal anberaumt. Viele Jahre waren verflossen, seitdem dieser vornehme Saal in Bern von Jehovas Zeugen benutzt worden war. Vor Jahren hatte Richter Rutherford dort gesprochen, doch später hatte ein Vorurteil von religiöser Seite es fertiggebracht, dass eine Resolution gefasst worden war, um Jehovas Zeugen von dessen Benutzung auszuschliessen. Die Resolution stand noch im Protokoll des Direktionsausschusses; doch als ein Bruder auf freundliche Art mit der Leitung sprach, wobei er das Argument der Gottesdienstfreiheit und der unbefleckten Vergangenheit der Zeugen Jehovas in die Waagschale warf und zugleich auf seinem Gesuch um die Benützung des Saales bestand, machte dies einen günstigen Eindruck, und der Saal wurde an Jehovas Zeugen vermietet. So geschah es denn im Zeichen eines theokratischen Sieges, dass sich die 890 Verkündiger von Bern und Umgebung im Kasinosaal versammelten, um die Brüder Knorr und Henschel zu hören. Rückblickend auf den früheren Besuch des Präsidenten der Gesellschaft in jenem Lande konnten die Verkündiger die Zunahme sehen, denn im Jahre 1947 gab es 1645 Verkündiger, und nun sind es deren 2756, die in den Tälern und auf den Hügeln der Schweiz predigen.

Gleichwie anderswo ist es auch in der Schweiz schwierig gewesen, genügend Druckpapier zu beschaffen; doch weil die Brüder wachsamen Auges Gelegenheiten der Papierbeschaffung wahrnahmen, konnte das Drucken der Botschaft weiter bewerkstelligt werden. Eine Anzahl Länder erhalten Literatur aus der Schweiz, und sie ist ein wichtiges Zentrum theokratischer Tätigkeit.

NACH ÖSTERREICH!

Viele Jahre lang lasen Jehovas Zeugen und die Menschen guten Willens in Österreich mit grosser Freude und Wonne von den Reisen der Brüder Knorr und Henschel. Beim Lesen solcher Artikel fragten sich manche: „Wann werden wir hier das Vorrecht haben, diese Brüder in unserer Mitte zu sehen und zu einer grossen Versammlung vereint zu sein?“ Endlich war dieser Tag gekommen, als in den 150 Gruppen des ganzen Landes die gute Botschaft vom Besuch der Brüder Knorr und Henschel und von einem grossen Kongress in Wien angekündigt wurde.

Strahlend vor Freude machten sich alle an die Arbeit, um sich auf das Fest zu rüsten. Natürlich wurden grosse, wichtige Vorbereitungen in Verbindung mit dem Saal nötig, und die Brüder in Wien wussten auch, dass die vielen Besucher vom Lande mit Speise und Obdach versehen werden mussten, und sie taten alles, was in ihrer Macht stand, um es ihnen so bequem wie möglich zu machen. Die auf dem Lande Wohnenden begannen Geld für die Reise zu sparen, während andere ihre Ferien und Privatangelegenheiten so zu ordnen hatten, dass sie keine einzige Stunde der Gemeinschaft mit ihren Brüdern verpassten.

Die Wahl eines Saales war nicht leicht, da Wien, obwohl eine Stadt von fast 2 000 000 Einwohnern, keinen wirklich schönen Saal hat, der gross genug ist, eine Menge zu fassen, wie sie erwartet wurde; und die Jahreszeit gestattete keine Versammlung im Freien. So fiel denn die endgültige Wahl auf das Konzerthaus. Es ist ein prächtiger Saal, in dem nur gute, klassische Musik gespielt wird, und die Leute blickten überrascht auf, als sie die hellen, gelben Plakate sahen, die sie an diese Stätte einluden, um Hr. Knorr von Neuyork über das Thema „Ist die Religion der Weltkrise gewachsen?“ sprechen zu hören. Ein grosses Schild hing auch direkt vor dem Konzerthaus und machte diesen Vortrag viele Tage im voraus bekannt, so dass alle Vorübergehenden es unfehlbar sehen mussten.

Die Brüder Knorr und Henschel wurden am Donnerstag, 27. September, 15 Uhr, auf einem Flugplatz südlich von Wien erwartet. Trotz Wind und Regen war eine grosse Menge der Brüder vom Tramterminus aus fröhlich eine Stunde aufs Flugfeld hinausgewandert, um den Brüdern Knorr, Henschel und Rütimann (vom Schweizer Bethel), der für die Englisch sprechenden Brüder als Dolmetscher dienen sollte, ein herzliches Willkomm zu entbieten. Da waren Kinder mit Blumensträussen in den kleinen Händen, ihre Wangen glühend vor Erregung, denn wieviel hatten sie doch schon über den Besuch Bruder Knorrs gehört! Und dann kam die Enttäuschung. Erst in letzter Minute wurde ihnen gesagt, das Flugzeug müsse westlich von Wien, auf einem andern Flugfeld, landen. Die wenigen, die im Auto herausgekommen waren, konnten rechtzeitig in die Stadt zurückgelangen, um die Reisenden zu empfangen, die mit dem Bus von jenem Flugfeld herkamen, und sie waren froh, als erste die Brüder in Wien begrüssen zu können.

Am selben Tag herrschte auch auf den verschiedenen Bahnstationen grosse Erregung. Sonderzüge brachten Hunderte aus der Steiermark, aus Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, vom Tirol und Voralberg. Zweihundert waren auch aus der Schweiz eingetroffen und eine Anzahl Brüder aus England, Italien, Holland, Dänemark, Schweden, Jugoslawien, Deutschland und den Vereinigten Staaten, was diese Versammlung zu einer wirklich internationalen gestaltete. Die Sprachschranken waren bald überwunden, und Fremde machten Bemerkungen über den guten Eindruck, den sie gewannen, als sie beobachteten, welche Harmonie und Liebe zwischen Jehovas Zeugen besteht, selbst wenn sie sich nie zuvor gesehen haben.

Am Freitag, 28. September, begann die Hauptversammlung um 9 Uhr, als sich mehr als 2000 am Gesang zum Preise Jehovas beteiligten. In diesem Saal ist man es gewohnt, die Sänger nur auf der Bühne zu sehen, doch diesmal war es anders: jedermann im Saal sang aus voller Kehle und von Herzen mit. Die Zahl der am Freitag Anwesenden, 2426, stieg am Samstag auf 2773 an, und viele mussten stehen.

Ausser den Segnungen der Versammlung brachte der Samstag noch eine weitere angenehme Überraschung. Ein Berichterstatter vom Radiosender II kam, um Bruder Knorr Fragen zu stellen, und am selben Abend wurde dieses Interview um 10.15 Uhr durch Rundfunk ausgesandt. Es war im Saal angekündet worden, und alle eilten heim, um ihren Apparat auf die betreffende Station einzustellen. Zum erstenmal trugen in Wien die Radiowellen Worte zur Ehre des Höchsten, der diese Wellen gemacht hat. Voll und klar tönten die Stimmen von Bruder Knorr und Bruder Rütimann sowie des Herrn, der sie interviewt hatte. Welch ein Zeugnis für viele, einschliesslich jener, die denken, sie können sich der Zeugen Jehovas entledigen, indem sie sie einfach ausser acht lassen!

Noch etwas anderes trug sehr dazu bei, den öffentlichen Vortrag bekanntzumachen, und lieferte viele Gelegenheiten, den Leuten auf den Strassen, in den Trams, in Läden und Restaurants Zeugnis zu geben. Bei Beginn der Hauptversammlung hatte jeder ein kleines Abzeichen erhalten, auf dem das Publikum zum öffentlichen Vortrag eingeladen wurde, und man heftete dieses auf den Mantel oder das Kleid. Das weckte die Neugierde der Bevölkerung Wiens, und viele waren für eine Erklärung dankbar. Alle mussten Notiz nehmen, und Jehovas Zeugen wurden das Stadtgespräch. Diese kleinen Abzeichen hatten auch den Anlass gegeben, dass die Radiostation ein Interview wünschte.

Das Programm der Hauptversammlung bestand aus lehrreichen und ermutigenden Ansprachen der Brüder Knorr, Henschel und anderer. Zwei Ansprachen, die Bruder Franz, der Vizepräsident der Gesellschaft, bei Anlass der andern grossen Kongresse gehalten hatte, wurden den Brüdern vorgelesen, so dass sie ein ganz ähnliches Programm hatten wie ihre Brüder in London, Frankfurt und andernorts. Als die Menschen guten Willens erfuhren, dass alle Redner Vollzeitverkündiger seien, drückten manche, die erst seit kurzem mit der Wahrheit vertraut wurden, ihre Wertschätzung dafür aus, dass es hier nicht sei wie in andern Religionsorganisationen, wo man wohl gut rede, aber im täglichen Leben doch nicht bereit sei, die Beschwerden zu ertragen, die ein wahrer Nachfolger unseres Herrn zu überwinden hat.

Glückliche Stunden scheinen Flügel zu haben; und der letzte Tag, der Sonntag, kam nur zu schnell. Alle drei Säle des Konzerthauses und auch das Foyer und die Gesellschaftsräume waren mit Lautsprechern versehen. Lange vor drei Uhr, der Zeit, da der öffentliche Vortrag beginnen sollte, war jeder Platz besetzt, und 4467 Personen lauschten mit grösstem Interesse den Erklärungen Bruder Knorrs. Sie waren so logisch, ja so den Tatsachen entsprechend und auf die Schrift gegründet, dass Leute, die vorher nie etwas von diesem Thema gewusst hatten, ihrer Wertschätzung für alles Gehörte Ausdruck gaben, und ein gewaltiger Applaus bewies, wie sehr die Zuhörerschaft dem Redner zustimmte.

Es waren noch 3373 anwesend, als Bruder Knorr die Schlussworte sprach. Als der Augenblick kam, da Bruder Knorr „Lebewohl“ sagen musste, klatschten die Brüder so lange, dass es schien, als ob sie ihn noch etwas länger da behalten wollten.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges, 1945, zeigten die ersten von Österreich eingegangenen Berichte, dass es dort 421 Verkündiger der guten Botschaft von der Theokratie gab. Während die Jahre vergingen, schlossen sich jährlich Hunderte weiterer in der Königreichs­verkündigung an. Im Juni 1951 war eine Höchstzahl von 2702 Verkündigern erreicht. Dies ist aussergewöhnlich in einem Land, wo mehr als 90 Prozent römisch-katholisch sind und wo etwa 25 Prozent des Gebietes von der Besetzung durch die russischen Streitkräfte und kommunistische Propagandisten betroffen ist. Der Geist der Brüder ist sehr gut, und sie sind glücklich, dass ihnen neun Absolventen der Wachtturm-Bibelschule Gilead beistehen, darunter der Zweigdiener Bruder Voigt.

In ganz Österreich und in allen Ländern Westeuropas ist die theokratische Organisation fest verwurzelt. Jehova hat all die Arbeit der Brüder und Schwestern reich gesegnet, und es sind Zunahmen zu verzeichnen wie nie vorher. Ihre Freude und die Freude der Königreichsverkündiger in der ganzen Welt ist ihnen aus den empfangenen Segnungen zugeflossen und auch aus den Berichten, die von den treuen Verkündigern Osteuropas auf diese oder jene Weise durch den sogenannten „eisernen Vorhang“ eintrafen. Obwohl das Werk von den kommunistischen Regierungen verboten worden ist, haben doch einzelne Verkündiger der guten Botschaft von Gottes Königreich an ihrem Dienstamt festgehalten und den Menschen gepredigt, wann und wo immer es möglich war. So haben sich im Dienstjahr 1951 in der Tschechoslowakei, in Ungarn und Jugoslawien neue Verkündiger-Höchstzahlen ergeben, und dies trotz heftigem Widerstand und der Gefangensetzung von Hunderten. Die Verkündiger sind auch in den andern „roten“ Ländern am Werke. All dies ist ein Beweis, dass die Botschaft der Schlusswarnung erschallt, so wie Jehova dies in den biblischen Prophezeiungen voraussagen liess; und die Furchtlosigkeit und Treue der Zeugen Jehovas, während sie für reine, unbefleckte Anbetung vor ihren und Gottes Feinden eintreten, „ist für [die Feinde] ein Beweis des Verderbens, für [Jehovas Treue] aber der Rettung; und dieses Anzeichen ist von Gott“. — Phil. 1:27-29, NW.

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