Modernes Wissen rechtfertigt die Bibel
DIE Bibel beansprucht, das Wort des einen wahren Gottes, Jehovas, zu sein. „Alle Schrift ist von Gott inspiriert.“ (2. Tim. 3:16, NW) Diese Behauptung setzt das Dasein des Urhebers der Bibel offensichtlich voraus. Rechtfertigt modernes Wissen den Glauben, daß Gott wirklich existiert? Jawohl.
Als vernunftbegabte Geschöpfe wissen wir, daß jede Wirkung eine entsprechende Ursache hat. Wenn wir also die ungeheure Weite, die Ordnung und Anordnung des Sternenhimmels durch das Palomarfernrohr betrachten, wenn wir die Wunder und Schönheiten der Natur sehen, die schon das bloße Auge erblickt, und wenn wir die Welt mittels des Elektronenmikroskopes betrachten, können wir nicht anders als zur Schlußfolgerung gelangen, daß all dieses Vorhandene eine Ursache haben muß, welcher unendliche Macht und Weisheit innewohnt.
Wenn der Mensch seinen eigenen Körper immer besser kennenlernt, wenn er versteht, wie seine verschiedenen Systeme funktionieren und zusammen wirken, wie er Enzyme und Hormone hervorbringt, wie sein Gehirn arbeitet usw., hat er immer mehr Grund zu der Schlußfolgerung, daß dieser wunderbarste aller Apparate einfach nicht ein Produkt des Zufalls oder einer blinden Kraft sein kann, die der Intelligenz ermangelt, wie dies die „Natur“ ist.
Und während wir die vielen zusammenwirkenden Umstände betrachten, die nötig sind, damit der Mensch auf Erden überhaupt leben kann, z. B. die Entfernung der Erde von der Sonne, die Schnelligkeit des Umlaufes der Erde um die Sonne und der Drehung um ihre eigene Achse, die Zusammensetzung der Atmosphäre der Erde, die Entfernung des Mondes von der Erde, die Art, wie sich das Pflanzen- und Tierreich im Erzeugen und Gebrauch von Sauerstoff und Kohlensäure ergänzen, so fragen wir: Wie könnten alle diese Dinge und viel anderes aus reinem Zufall auf einem Planeten zusammentreffen? Dies ist unmöglich, und daher bieten sie reichliche Beweise — um die Worte von A. Cressy Morrison, des ehemaligen Präsidenten der New Yorker Akademie der Wissenschaften, anzuführen —, daß ‚der Mensch nicht allein dasteht [Man does not stand alone]‘. Wahrlich, wer im Lichte all dieser Beweise behaupten sollte, es gebe keinen Gott, der macht sich selbst zu einem Toren. — Ps. 14:1.
Rechtfertigt das moderne Wissen den Glauben an die Echtheit der Bibel ebenso vollständig, als es den Glauben an die Existenz des höchsten Seienden, Jehovas Gottes, rechtfertigt? Jawohl.
Gottes Wort, die Bibel, gibt das Alter des Universums nicht an. Das moderne Wissen hat erst kürzlich die Schätzung dieses Alters, 1,8 Milliarden Jahre, verdoppelt, es also auf 3,5 Milliarden Jahre hinaufgesetzt. In bezug auf die Vorbereitung der Erde für den Menschen hat die neuzeitliche Erkenntnis die in der Bibel angegebene Reihenfolge bestätigt: zuerst Erscheinung des Lichts, dann des Landes, darauf der Pflanzenwelt, dann der Geschöpfe des Meeres, ferner der Vögel und Landtiere und schließlich des Menschen. Die geologischen Beweise bestätigen nicht die Evolutionstheorie, sondern, um den verstorbenen französischen Wissenschaftler Lecomte du Noüy zu zitieren: die Schöpfung hat „alle unbefriedigenden Kennzeichen einer Urschöpfung“ an sich. (Die Bestimmung des Menschen, S. 89, 92, 96) Die Paläontologie unterstützt die Erklärung der Bibel, daß Gott die verschiedenen Tiere „jedes nach seiner Art“ aus der Erde hervorbringen ließ. (1. Mose 1:21, 24, 25) Der verstorbene Lucien Cuenot, einer der hervorragenden Biologen Frankreichs, schrieb, daß „der Evolutionssaft nicht mehr zirkuliere“. Er gibt dadurch zu, daß es gegenwärtig keine Anzeichen einer Evolution gebe, und kurz vor seinem Tode verwarf er die Evolutionstheorie gänzlich, zur großen Bestürzung seiner Kollegen in der Wissenschaft. Da gemäß Sir Arthur Keith und Professor D. M. S. Watson außer der Evolutionstheorie nur die „spezielle, plötzliche Erschaffung“ in Frage kommt, wie sie in der Bibel beschrieben wird, hat dadurch Lucien Cuenot sein gewichtiges Wort zugunsten der Bibel eingelegt.
Die Bibel erklärt, der Quell des Lebens sei bei Jehova Gott zu finden. (Ps. 36:9) Einst dachte der Mensch, das Leben habe durch Selbst- oder „Urzeugung“ begonnen, aber jetzt weiß er, daß alles Leben aus vorhergehendem Leben kommt, und dies wird als das „biogenetische Gesetz“ bezeichnet.
Wissenschaftler vergangener Zeiten vertraten die Ansicht, die Flut der Tage Noahs sei örtlich begrenzt gewesen, aber die neuzeitliche Erkenntnis, besonders wie sie in der Geologie und Archäologie vertreten ist, liefert uns Beweise dafür, daß die Welt der Mammute und anderer ähnlicher Ungetüme ein katastrophales Ende fand, und Wissenschaftler haben in Italien, der Schweiz, England und den Vereinigten Staaten „selbst oben auf hohen Bergen ganze Bäume“ vorgefunden, „die tief in die Erde versunken waren, ferner Zähne und Knochen von Tieren, ganze Fische, Meermuscheln, Ähren usw., alles versteinert“; und all dieses hätte nie dorthin gelangen können, außer durch eine weltweite Flut. — Encyclopedia of Religious Knowledge.
Die moderne Erkenntnis rechtfertigt zudem die Weisheit vieler Züge des Gesetzes Moses. Zu den Tieren, die als Nahrung verboten waren, gehörte das Schwein, das der Trichinose unterworfen ist, das Kaninchen, das der Tularämie ausgesetzt ist, gewisse Fische, die Bandwürmer haben können usw. Das Fleisch wurde untersucht und durfte nicht gegessen werden, wenn es über zwei Tage alt war. Das Fleisch von Tieren, die von sich aus verendeten, durfte nicht verspeist werden; Opfer gewisser Krankheiten waren unter Quarantäne zu stellen, hygienische Einrichtungen waren obligatorisch.
Im 18. und 19. Jahrhundert standen viele Bibelkritiker auf und griffen die vielen historischen Berichte der Bibel an, aber modernes Wissen hat die Bibelkritiker beschämt und die Bibel gerechtfertigt. J. G. Duncan sagt in seinem Werke Accuracy of Old Testament in Light of Recent Palestinian Archaeology [Die Genauigkeit des Alten Testaments im Lichte jüngster archäologischer Entdeckungen in Palästina, engl.]: „Ich denke nicht, daß es noch lange möglich sein wird — wenn es auch jetzt möglich ist —, daß wir die bemerkenswerte Genauigkeit der Einzelheiten in den Erzählungen des Alten Testaments ableugnen. Vorfälle, die bisher als Legende betrachtet wurden, haben sich durch kürzliche Entdeckungen als geschichtlich wahr erwiesen … Tatsächliche geschichtliche Ereignisse bilden den Hintergrund all der Erzählungen.“ Und der verstorbene Sir Frederic Kenyon sagt in seinem Werk The Bible and Archaeology: „Die Archäologie hat noch nicht ihr letztes Wort gesprochen; die schon erzielten Ergebnisse bestätigen aber das, was der Glaube befürwortet, nämlich daß die Bibel durch zunehmendes Wissen nur gewinnen kann.“
Weil die ursprünglichen Manuskripte der Bibel nicht vorhanden sind, haben viele die Echtheit der bestehenden Abschriften angezweifelt. Aber in vergangenen Jahren sind Papyrus-Manuskripte der Christlichen Griechischen Schriften entdeckt worden, die so nah in die Zeit der Originale zurückreichen, daß — wie Sir Kenyon sich ausdrückt — „die Echtheit und die allgemeine Unversehrtheit der Bücher des Neuen Testamentes als endgültig festgestellt betrachtet werden kann“. Auffallende Beweise der Echtheit des „Alten Testaments“ wurden im Jahre 1947 durch die Tote-Meer-Rolle des Jesaja entdeckt, die sich, wenige belanglose Abweichungen ausgenommen, als mit dem besten massoretischen Text übereinstimmend herausstellte, obwohl sie tausend Jahre früher geschrieben wurde. Tausend Jahre des Abschreibens ohne merklichen Unterschied im Text!
Wahrlich, das moderne Wissen rechtfertigt die Bibel!