Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w54 15. 2. S. 124-126
  • Kommunisten ködern katholischen Klerus

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Kommunisten ködern katholischen Klerus
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • „IN WIRKLICHKEIT NEGATIVE ERGEBNISSE ERZEUGT“
  • WARUM KEIN BOLLWERK GEGEN DEN KOMMUNISMUS
  • Warum ist die Religion um Frieden mit dem Kommunismus bemüht?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
  • Ein Jesuit weist auf die Schuld der Hierarchie hin
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
  • Der Wunsch — der Vater des Gedankens
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
  • Welche Auswirkungen hatte das „Heilige Jahr“?
    Erwachet! 1976
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 15. 2. S. 124-126

Kommunisten ködern katholischen Klerus

ZWISCHEN Glauben und Unglauben, zwischen solchen, die an die Existenz Gottes glauben und anderen, die sie verneinen, besteht heute offener Krieg. Die letzteren sind in der Hauptsache die Kommunisten, dagegen gehören diejenigen, die am lautesten den materialistischen Marxismus der Kommunisten brandmarken, Kreisen der römisch-katholischen Hierarchie an. In Ländern mit offensichtlich katholischen Minderheiten, in denen nicht die kommunistische Gefahr besteht, z. B. in den Vereinigten Staaten, stellt sich die Hierarchie als ein Bollwerk gegen den Kommunismus hin. Mit Stolz weist sie auf den Eifer ihrer Söhne, Laien und Geistlichen, wie McCarthy und Sheen, hin, die den Kommunismus bekämpfen. Aber wie erfolgreich ist die Hierarchie in Ländern, wo sie katholische Mehrheiten besitzt und wo wirkliche Gefahr besteht? Laßt uns sehen.

In Italien, das mehr als 99 Prozent katholisch ist, erhielten die stark linksstehenden und kommunistischen Parteien 35,5 Prozent aller Stimmen während der letzten nationalen Wahl, was eine Zunahme bedeutet. Und in Frankreich, das gemäß dem Catholic Almanac zu 85 Prozent katholisch ist (andere Quellen geben 97,5 Prozent an), erhielten die Kommunisten bei ihrer letzten Wahl fünf Millionen oder 26,5 Prozent aller Stimmen. Das war mehr, als irgendeine andere Partei verzeichnen konnte.

Und nicht nur auf die katholische Bevölkerung solcher Länder greift der Kommunismus über, sondern er hat sogar Einfluß auf die Geistlichkeit, besonders in Frankreich. Dort haben gemäß Dr. W. O. Lewis, beisitzender Sekretär der Welt-Allianz der Baptisten, etwa 2000 Priester seit 1945 die Kirche verlassen. The Christian Century vom 20. September 1953 berichtet über einen französischen katholischen Priester und dominikanischen Mönch, Maurice Montuclard. Weil er im Jahre 1952 ein Buch veröffentlichte, das marxistische Auffassungen offenbarte, und weil er außerdem die „Kirchenjugend“-Bewegung anführte, die eine ausgesprochene Sympathie für die Kommunistische Partei Frankreichs zeigt, wurde er auf Verfügung der Hierarchie geächtet. Er bat, seinen Geistlichenstand aufgeben und zum Laientum zurückkehren zu können, was ihm gestattet wurde. Er zog es vor, sich in marxistischer Politik statt katholischer Religion zu betätigen.

Aus der zeitweiligen Ächtung der „Arbeiter-Priester“ von seiten des Papstes ist zu erkennen, daß der obengenannte Fall kein Einzelfall ist. Seit einigen Jahren, etwa von 1944 an, hat es den Anschein, als versuchten gewisse katholische Priester mit Erlaubnis ihrer Vorgesetzten, französische Katholiken vom Kommunismus zurückzugewinnen. Dabei legten sie ihre priesterlichen Talare ab und zogen Arbeitskleider an, um als Kumpane mit französisch-katholischen Arbeitern in Fabriken, auf Schiffen, Docks und Farmen zusammen zu wirken. Einige gaben sich als Priester zu erkennen, andere wiederum nicht. Die Bewegung wuchs von sieben auf etwas über hundert bis zum Jahre 1953 an.

Diese Priester traten nicht nur dem von Kommunisten geleiteten französischen Arbeiterverband bei, sondern ergriffen auch die Initiative als Beamte örtlicher Gewerkschaften und wurden in kommunistischen Friedensbewegungen sehr eifrig. Ein Arbeiterpriester wurde als Glied einer Streikpostenkette in Bordeaux getötet. Am 28. Mai 1952 wurden zwei Priester verhaftet und von der Polizei mit Knütteln geschlagen, die sie den Demonstranten abgenommen hatte. Die Priester hatten nämlich an einer sehr lauten Demonstration gegen die Anwesenheit General Ridgways in Frankreich teilgenommen, die von den Kommunisten inspiriert worden war und eine Verletzung des Gesetzes bedeutete.

„IN WIRKLICHKEIT NEGATIVE ERGEBNISSE ERZEUGT“

Die Arbeiterpriester erwarteten — gemäß der New Yorker Times vom 12. März 1953 — für die nächsten Generationen keine greifbaren Ergebnisse und ganz bestimmt nicht, daß solche sich zu ihren Lebzeiten einstellten. Es gab Ergebnisse — aber auf eine Art, die man weder erwartet noch vorausgesehen hatte. Der Bericht eines Korrespondenten der Associated Press sagt über diesen Vorfall, daß „viele einflußreiche Franzosen — Politiker und Geistliche — im letzten Monat während der großen Streikwelle, die sich über das ganze Land ausbreitete, darüber empört waren, unter den feurigsten Streikenden einige Arbeiterpriester zu finden.“ Und die Zeitschrift Time vom 23. Juni 1952 berichtete: „Wie die Kritiker des Arbeiterpriestersystems sagen, sind es manchmal die Priester und nicht ihre Arbeitskameraden, die bekehrt werden.“

Der religiöse Schriftleiter des in Los Angeles erscheinenden Mirror vom 19. September 1953 erkannte die Lage und erklärte, daß die Arbeiterpriester-Bewegung nicht allein ihren Zweck, nämlich „der Propaganda der Roten gegen die Kirche zu widerstehen und den schwankenden Gläubigen am Ufer des Marxismus neue Glaubenskraft zu bringen“, verfehlt habe, „sondern in Wirklichkeit negative Ergebnisse erzeugt habe“. „Der Heilige Stuhl war nicht glücklich über den Weg, den die Arbeiterpriester-Bewegung eingeschlagen hatte.“

Ein Zeichen für die Unzufriedenheit des „Heiligen Stuhls“ war die Warnung des Papstes an die Priester, die kommunistischen Theorien nicht als „allein wirkungsvoll zu betrachten oder sie als einen fruchtbareren Beitrag zur Lehre oder als eine wirksame Kraft“ anzusehen. (New Yorker Times, 13. September 1953) Vier Tage später ordnete der Vatikan für alle römisch-katholischen Seminare in Frankreich an, ihren Studenten jede Arbeit in Fabriken zu verbieten, damit sie keinen Kontakt mit der französischen Arbeiterklasse bekommen. Einige Priester „seien sehr nahe daran, die Grundsätze der Kommunistischen Partei zu unterstützen“. Wie offen gibt man damit die Niederlage zu!

Die New Yorker Times vom 3. Oktober 1953 sagte, daß die ‚Franzosen das Verbot der Arbeiterpriester bekämpfen und daß katholische Kreise die Idee der Industrie-Missionen, die vom Vatikan kritisiert werde, verteidigen‘. Der Bann des Vatikans stieß auf harten Widerstand, wobei der bemerkenswerteste Einwand vom Kardinal und Erzbischof von Paris zu hören war. Der päpstliche Nuntius übermittelte den Wunsch des Vatikans, alle Arbeiterpriester — inzwischen war die Zahl auf über 100 angestiegen — zu ihren Diözesen zurückzurufen und sie zum Anziehen ihrer Talare zu bewegen, die sie gegen Arbeitsanzüge eingetauscht hatten. Mit der endgültigen Entscheidung hatte man jedoch wegen des starken Widerstandes gewisser bedeutender Glieder der französischen Hierarchie, die über die Wirkung auf die katholischen Arbeiter in Sorge waren, gezögert. Der Kardinal von Paris hatte aber zur gleichen Zeit die Priester scharf davor gewarnt, sich vom Kommunismus verschlingen zu lassen. Ferner sagte er, „ein gewisser Geist der Unabhängigkeit“ beginne sich unter den Arbeiterpriestern zum Schaden des Gehorsams zur Kirche bemerkbar zu machen.

Am 14. November verkündigten drei französische Kardinäle, daß sie die Einwände des Vatikans gegen die Mission der Arbeiterpriester überwunden hätten. Aber sie könne nicht in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben. Nur besonders ausgewählte Priester könnten darin dienen, und nur für begrenzte Zeit. Sie müßten Verantwortlichkeiten in den Gewerkschaften meiden und in Gemeinschaft mit Priestern leben. Das ist wohl kaum der gleiche Plan!

WARUM KEIN BOLLWERK GEGEN DEN KOMMUNISMUS

Inwieweit kann die Römisch-katholische Kirche ein Bollwerk gegen den Kommunismus sein, wenn sie es sich nicht einmal leisten kann, ihre Priester der roten Propaganda auszusetzen, Priester, die von der frühesten Kindheit an im römisch-katholischen Dogma aufgewachsen sind. Warum zeigen diese Priester mehr Interesse an der marxistischen Reform auf sozialem, politischem und ökonomischem Gebiet, als daran, ihre Religion zu predigen? Kann es sein, daß etwas mit ihrer geistigen Nahrung nicht stimmt?

Ja, dem römischen Katholizismus ist eine Schwäche angeboren, wenn er sich dem kommunistischen Problem nähert. Er verfehlt, zu erkennen, daß wahres Christentum mit dieser alten Welt nichts gemein hat, sondern sich von ihr getrennt halten muß. Um selbstsüchtiger Vorteile willen schließt die Hierarchie mit dem Cäsar Freundschaft, schloß sie doch auch mit Hitler, Mussolini und Franco Konkordate ab. Sie ist sogar willig, mit dem kommunistischen Rußland zu verhandeln, wenn sie dadurch für sich selbst Vorteile gewinnen kann. Ja, die Hierarchie würde sogar mit dem Teufel verhandeln, wie sich Papst Pius XI. äußerte. — Brooklyner Eagle vom 21. Februar 1943.

Jesus aber arbeitete weder mit dem Cäsar noch mit dem Teufel zusammen. Er wurde weder mit Herodes Antipas noch mit Pilatus handelseinig. Er sagte vielmehr offen: „Mein Königreich ist kein Teil von dieser Welt“. (Joh. 18:36, NW) Seine engen Nachfolger hatten ebenfalls nichts mit der Welt zu tun. Sie hielten sich von ihr abgesondert und warnten davor, daß Christen Feinde Gottes würden, wenn sie Freunde der Welt werden: „Ehebrecherinnen! wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist?“ (Jak. 4:4, NW) Sie hoffen und vertrauen nicht auf die Pläne und Versuche der Menschen, sondern auf Gottes Königreich. — Matth. 6:9, 10; 1. Kor. 15:25-28; 2. Pet. 3:13; Off. 21:1-4.

Das gleiche trifft heute zu. Ergebene Christen können, ja völlig erleuchtete Christen werden nichts mit dem Kommunismus zu tun haben, noch mit irgendeiner anderen Ideologie dieser Welt. Sie werden sich nicht von den schmeichlerischen Worten des Kommunismus fangen lassen. Sie sehen nämlich deutlich, daß der Kommunismus seine materielle Wohlfahrt tatsächlich auf Kosten der Lauterkeit und Loyalität eines Menschen Gott gegenüber anbietet. Das ist gerade die Versuchung, die der Teufel in der Wüste über Christus Jesus brachte: ‚Alle Königreiche dieser Welt und ihre Herrlichkeit, wenn du mit mir zusammenarbeitest!‘ — Matth. 4:8-10, NW.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen