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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 1. 3. S. 131-132

Warum ist die Religion um Frieden mit dem Kommunismus bemüht?

ÜBERRASCHT es dich, daß sich die Religion um Frieden mit dem Kommunismus bemüht? Hast du die Kirchen bis jetzt als Bollwerk gegen den Kommunismus betrachtet?

Dieser Eindruck mag bei dir aufgrund der entschiedenen Stellungnahmen entstanden sein, in denen die katholische Kirche in vergangenen Jahren den Kommunismus verurteilt hat. Doch solche Erklärungen hatten nur geringe Wirkung. Nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen Führer der katholischen Kirche in kommunistisch beherrschten Ländern wie Ungarn und Polen Kompromisse und schworen atheistischen Regimen die Treue.

Es stimmt, daß führende Persönlichkeiten der katholischen Kirche dieses Verhalten nicht guthießen. Über die herzliche Begrüßung, die dem sowjetischen Ministerpräsidenten anläßlich seines Besuches in Ungarn durch Joseph Groesz, den Erzbischof von Ungarn, zuteil wurde, schrieb die katholische Zeitschrift America in ihrer Ausgabe vom 26. April 1958: „Es war peinlich und abstoßend, zu sehen, wie ein katholischer Erzbischof dem Obersten der Bolschewiki die Hand drückte.“ Auch Kurienkardinal Ottaviani klagte: „Einige reichen den neuen Antichristen immer noch die Hand und wetteifern sogar miteinander, wer ihnen als erster die Hand schütteln und mit ihnen ein freundliches Lächeln austauschen kann.“

Doch diese Haltung nahm die katholische Kirche vor über einem Jahrzehnt ein. Inzwischen hat der Kommunismus an Boden gewonnen. Hat sich das auf die offizielle Stellungnahme der katholischen Kirche zum Kommunismus ausgewirkt?

Jawohl. Denn nun begrüßt selbst der Papst die höchsten Sowjetfunktionäre und tauscht mit ihnen ein freundliches Lächeln aus. Im Vatikan erscheinen regelmäßig kommunistische Staatsoberhäupter zu einer Audienz beim Papst. Und Erzbischof Agostino Casaroli stattete Moskau vor zwei Jahren als erster Vertreter des Vatikans nach der bolschewistischen Revolution vom Jahre 1917 einen Besuch ab. In einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung des Vatikans hieß es sogar, daß in der Lehre des chinesischen Kommunisten Mao Tse-tung „christliche Werte“ zu finden seien. In einem Bericht über diesen radikalen Gesinnungswechsel schrieb die in Panama erscheinende Zeitung Star & Herald am 1. September 1973:

„Der Vatikan hat den kalten Krieg mit der kommunistischen Welt eingestellt und nähert sich immer mehr der Koexistenz mit roten Regimen.

Vor fünfundzwanzig Jahren verfügte Papst Pius XII. die Exkommunikation ,atheistischer Kommunisten‘. Doch heute sendet Papst Paul VI. Bevollmächtigte in kommunistische Hauptstädte und trifft mit einigen Regierungen Abkommen.“

Bis jetzt unterhält der Vatikan zu zwei kommunistischen Ländern voll wirksame diplomatische Beziehungen, und er strebt solche Verbindungen mit weiteren Ländern an. Gemäß der New York Times „haben bis heute nur der größte und der kleinste kommunistische Staat — China und Albanien — jede Annäherung des Vatikans zurückgewiesen“.

Über die orthodoxen Kirchen war in der Zeitschrift Catholic World vom Februar 1971 zu lesen:

„Die Orthodoxe Kirche Rumäniens und die kommunistische Regierung unterhalten zur Wahrung gegenseitiger Interessen tatsächlich eine eheähnliche Verbindung, durch die die nationalistischen Bestrebungen Rumäniens begünstigt werden. Manchmal sind ausländische Besucher überrascht, wenn Präsident Nicolae Ceausescu und Patriarch Justinian gemeinsam anwesend sind, um sie zu begrüßen. ... Sowohl die Kirche als auch der kommunistische Staat gedeihen unter dieser seltsamen Verbindung, die zwischen ihnen besteht.“

Eine ähnliche Freundschaft zwischen Kirche und Staat besteht in der Sowjetunion. Tatsächlich kam das Berufungsgericht des Staates New York vor einigen Jahren, als es sich mit einem Fall zu befassen hatte, in den das Moskauer Patriarchat verwickelt war, zu dem Schluß: „Man ist gezwungen, anzunehmen, daß die russische Kirche als Werkzeug der kommunistischen Machthaber gebraucht wird.“

Bemerkenswert ist, daß die russische Kirche und andere orthodoxe Kirchen, die die Unterstützung der Kommunisten genießen, in den Weltrat der Kirchen aufgenommen worden sind. Unter ihrem Einfluß hat der Weltrat „marxistisch-christliche Dialoge“ angeregt. Aber weshalb bemühen sich die Kirchen um Frieden mit dem atheistischen Kommunismus?

Weil sie fürchten, daß ihre Religion ohne dieses Bemühen von den kommunistischen Mächten ausgelöscht wird. Die Kirchen machen daher Zugeständnisse; sie gehen Kompromisse ein. Die Baptisten zum Beispiel sind in der Sowjetunion eine „anerkannte“ Religion. Aber selbst ihre eigenen Mitglieder beklagten sich gemäß dem Korrespondenten der New York Times, Grose, darüber, daß „Baptistenführer zu nachgiebig gegenüber der staatlichen Obrigkeit gewesen seien“.

Dasselbe trifft auf die katholische Kirche zu. Die in Panama erscheinende Zeitschrift Star & Herald berichtet: „Die Annäherung des Papstes an den Kommunismus gründet sich, wie aus dem Vatikan verlautet, auf die Realität, und die diplomatischen Initiativen des Papstes werden als der einzig realistische Weg betrachtet, die Kirche und ihre schätzungsweise 65 Millionen Anhänger in kommunistischen Ländern zu schützen.“

Aber warum sind kommunistische Führer ihrerseits bereit, mit den Kirchen zu verhandeln und ihnen Zugeständnisse zu machen? Weil immer noch ein Großteil der Bevölkerung ihrer Länder religiös ist und weil sie, wie sie sagen, dadurch, daß sie die Kirche dulden, das Volk leichter beeinflussen können. So hieß es in einem Bericht in der Zeitschrift The National Catholic Reporter vom 17. Dezember 1971:

„Der kubanische Ministerpräsident Fidel Castro sagt, daß er als Revolutionär die wachsende Zusammenarbeit zwischen Marxisten und Christen in Lateinamerika als ,etwas Nützliches‘ betrachte.“

Es sollte einen aber eigentlich nicht verwundern, daß die weltliche Religion um Frieden mit dem Kommunismus bemüht ist. Diese Taktik ist nicht neu. Immer wieder haben die Kirchen unmoralische Beziehungen zu den politischen Mächten aufgenommen. Im Jahre 1933 bemühte sich zum Beispiel der Vatikan um ein Abkommen mit dem Naziregime und unterzeichnete ein Konkordat, das von jedem katholischen Bischof verlangte, vor seinem Amtsantritt einen „Treueid“ auf die Regierung zu leisten.

Wie weit zu gehen die Kirche bereit wäre, zeigen die Worte Papst Pius XI., der sagte: „Das Oberhaupt der katholischen Kirche würde es als seine Pflicht betrachten, mit dem Teufel zu verhandeln, ... wenn vernünftige Gründe die Hoffnung unterstützten, daß solche Verhandlungen die Interessen der Religionen der Menschheit schützen oder fördern würden“ (Brooklyn Eagle vom 21. Februar 1943).

Kein Wunder, daß die Bibel die Weltreligion als „die große Hure“ bezeichnet, „mit der die Könige der Erde Hurerei begingen“ (Offb. 17:1, 2). Die Kirchen sind deutlich von Christus abgerückt, der verkündete: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt“ und der von seinen Nachfolgern sagte: „Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 18:36; 17:16). Wenn du daher Gott wohlgefallen möchtest, darfst du kein Teil der Religion sein, die mit Gotteshassern „ins Bett gegangen“ ist.

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