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  • Ist dieser Schatz etwas für dich?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 1. 6. S. 336-342

Ist dieser Schatz etwas für dich?

„Folglich ermahne ich euch, Brüder, auf Grund der Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein Schlachtopfer darzubringen, das lebendig, heilig, vor Gott annehmbar ist — ein heiliger Dienst mit eurer Kraft der Vernunft.“ — Röm. 12:1, NW.

1, 2. (a) Welcher Schatz ist von unvergleichlichem Wert, und für wen ist er zugänglich? (b) Weshalb ist es ein schwerwiegender Entschluß, nach dem Besitz dieses Schatzes zu trachten?

DIE Edelsteinsammlung von berückendster Schönheit in der Welt sind die britischen Kronjuwelen. Sie bilden einen kostbaren Schatz, der schon von einer Menge von Menschen bewundert worden ist. Obwohl sich aber viele danach gesehnt haben, einige dieser Edelsteine zu besitzen, besteht für viele nicht die entfernteste Möglichkeit, je in ihren Besitz zu gelangen. Doch gibt es einen Schatz, den sie besitzen können und der von weit größerem Wert ist als Kronjuwelen. Der Wert dieses Schatzes beruht nicht auf Seltenheit, und deshalb ist er allen zugänglich, die ihn haben möchten. Gewisse Dinge aber werden von einer Person gefordert, bevor sie ihn besitzen kann. Sie muß also diese Forderungen sorgfältig betrachten und dann entscheiden, ob dieser Schatz etwas für sie ist.

2 Der Schatz von unvergleichlichem Wert ist der Vollzeitdienst für den großen Urheber des Lebens, für Jehova Gott. Welche Juwelensammlung könnte mit ihm verglichen werden in Anbetracht der Tatsache, daß er dem, der danach greift und ihn festhält, ewiges Leben bringt? Was ist schon ein kostbarer Stein oder ein ganzer Raum voll kostbarer Steine im Vergleich zum Leben? Es ist daher kein Wunder, daß der Apostel Paulus solche Dinge im Vergleich zur Erkenntnis und zum Dienste für Gott als Unrat ansah. Dies ist natürlich eine Einschätzung von Werten, die jener der Welt ganz entgegengesetzt ist. Das ist der Grund, weshalb die Entscheidung, die Hand nach dem Schatz des Vollzeitdienstes auszustrecken, eine sehr ernste ist, und daß sie sorgfältige Erwägung fordert. Jemand muß wissen, was er tut. Er muß Verständnis und Wertschätzung für Königreichsdienst besitzen und muß in dem Maße, wie es seine Zeit erlaubt, schon in diesem Dienste gestanden haben.

DIE RICHTIGE GEISTIGE EINSTELLUNG

3. Was sollte die geistige Haltung eines Christen sein?

3 Zu denen, die Gott gerne dienen möchten, sagt der Apostel Paulus, wie wir dies in Römer 12:2 (NW) aufgezeichnet finden: „Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet dadurch umgewandelt, daß ihr euren Sinn neu gestaltet, damit ihr euch selbst von dem guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes überzeugen mögt.“ Dies bedeutet, daß jemand seine feste Ansicht über Werte ändern muß. Statt die gleiche Ansicht wie die Welt über materiellen Reichtum zu haben, muß er ihn so wie Paulus betrachten. Er wird ihm nicht die vorherrschende Stellung in seinem Leben einräumen wie früher. Jetzt betrachtet er den Dienst für den großen Lebengeber, für Jehova Gott, als von höchstem Wert. Auf diese Weise hört er auf, sich nach dem gegenwärtigen System der Dinge zu formen. Er gibt sein Leben hin, um Gottes Willen so zu tun, wie Jesus ihn tat, der sagte: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe“. (Luk. 22:42, NW) Auch gelangt er zu jener Einstellung, die David beschrieben hat: „Dein Wohlgefallen [deinen Willen, Me] zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.“ (Ps. 40:8) Dann widmet er sich dem Königreichsdienst zusammen mit anderen, die diesen Schritt der Hingabe getan haben. Diese Gott Hingegebenen bilden nun eine Neue-Welt-Gesellschaft treuer Zeugen, die Zeugnis geben für die Oberhoheit und das Vorhaben Gottes, Jehovas.

4. Welche Haltung nehmen einige gegenüber dem Vollzeitdienst ein?

4 Der Mehrheit dieser Gott hingegebenen Christen obliegen Pflichten und Verantwortlichkeiten, die sie daran hindern, ihre ganze Zeit dem Königreichsdienste zu widmen. Doch dies bedeutet nicht, daß sie nicht nach dem Schatz des Vollzeitdienstes trachten sollen, wenn dieser Dienst für sie überhaupt möglich ist. Es gibt indes manche, die ohne Frage eine von Engeln ausgerichtete Einladung, mit den mächtigen Engeln in Jehovas himmlischen Höfen zu dienen, annehmen würden, die aber ihre Ohren verschließen, wenn der Vollzeit-Königreichsdienst erwähnt wird. Wenn sie willens sind, Gott an einem gewissen Platz in seinem Universum Vollzeitdienst zu leisten, warum sollten sie sich dann nicht dafür interessieren, ihm an einem anderen Platz Vollzeitdienst darzubringen? Ändert etwa der Ort, an dem Dienst für ihn verrichtet wird, oder ändert die andere Art und Weise, in der er durchgeführt wird, seinen Wert? Sind sie bereit, nur dann Jehova Vollzeitdienst zu leisten, wenn es ohne Beschwerden und Verfolgung geht? Vergessen sie, daß sie zur Zeit, da sie den Schritt der Hingabe an Gott taten und ihn durch die Wassertaufe symbolisierten, ihrer früheren Handlungsweise abstarben? Indem sie sich im Wasser untertauchen ließen, zeigten sie an, daß dies der Fall war. Als sie aus dem Wasser wieder herauskamen, sollten sie fortan nach dem Willen Gottes leben. Denkst du nicht, daß Gott von ihnen erwartet, daß sie ihre ganze Zeit seinem Dienste widmen, sofern sie das tun können?

5. An was für einem Dienste hat Jehova Gefallen?

5 Wenn du zu denen gehörst, die diesen Schritt der Hingabe getan haben, und in der Lage bist, Jehova Vollzeitdienst darzubringen, warum tust du es denn nicht? Meintest du es vielleicht nicht ernst, als du ihm dein Leben hingabst? Starbest du in bezug auf deinen eigenen selbstischen Lebenslauf ab, oder setzt du ihn immer noch an die erste Stelle? Der Apostel Paulus sagt: ‚Bringt eure Leiber als ein Schlachtopfer dar, das lebendig, heilig, vor Gott annehmbar ist — als heiligen Dienst.‘ (Röm. 12:1, NW) Dies bedeutet nicht, daß man den Dienst für Jehova als etwas Nebensächliches betrachtet, etwas, das man tut, wenn man gerade noch etwas Zeit erübrigen kann. Er soll nicht an zweiter Stelle, also nicht erst n a c h den persönlichen Interessen kommen. Er sollte als das Wichtigste betrachtet werden. Jene, die verfehlen, ihm den ersten Platz einzuräumen, haben ihre feste Ansicht über Werte noch nicht geändert und sind noch nicht umgestaltet worden, so daß sie sich nicht mehr nach der gegenwärtigen Welt oder dem jetzigen System der Dinge formen lassen. Sie stellen den Schatz des Vollzeitdienstes noch nicht über die Reichtümer der Welt. Sich Gott darzustellen, bedeutet, sich seinem Dienste völlig hinzugeben. Es bedeutet, seine Zeit, Kraft, Fähigkeiten und Besitztümer dem Tun des Willens Gottes und nicht dem Tun des eigenen Willens zu widmen. Dies ist ein heiliger Dienst, und er ist ihm wohlgefällig und annehmbar. Damit er dies aber sei, mußt du ihn mit der Kraft deiner Vernunft tun. Du mußt dir völlig im klaren sein, was du tust und warum du es tust.

ER DARF NICHT LEICHTGENOMMEN WERDEN

6. (a) Sollte jemand den Vollzeitdienst unüberlegt aufnehmen, sozusagen hineinspringen? (b) Was sind einige der Grunderfordernisse für diesen Dienst, und weshalb sind sie unerläßlich?

6 Wenn du den Vollzeitdienst zu deinem Schatz gemacht und dich im Herzen auf ihn eingestellt hast, wirst du in diesem Dienste stehen wollen. Behalte aber im Sinn, daß er nicht etwas ist, in das man hineinspringen kann, nur weil man im Augenblick gerade dafür begeistert ist. Es ist ein wertvoller Schatz, der nicht leichtgenommen oder nur vorübergehend ergriffen werden kann. Bevor also jemand den Vollzeitdienst aufnimmt, zolle er ihm sorgfältige Erwägung. Er sollte daran denken, daß die Schwierigkeiten, denen er im Teilzeitdienst begegnet, im Vollzeitdienst noch zunehmen. Er sollte die Erfordernisse prüfen und entscheiden, ob er fähig sei, ihnen zu entsprechen. Er sollte die Kosten überschlagen. Sind sie für ihn zu hoch? Muß er zu vielem entsagen, was persönliche Interessen, Annehmlichkeiten und materielle Besitztümer betrifft? Es ist eine Entscheidung, die auf Grund der Liebe jemandes zu Gott und der Willigkeit, ihm zu dienen, getroffen werden muß. Er muß eine echte Liebe zu Jehova und zum Dienst für diesen Höchsten besitzen, ehe er überhaupt daran denken kann, nach diesem Schatz zu greifen. Er muß tief interessiert sein am Königreichsdienst und an der Ausdehnung der theokratischen Organisation. Er sollte in der Erkenntnis der biblischen Wahrheiten reif sein, die ihm durch diese Organisation zukommt. All dies ist unerläßlich, denn jene, die den Vollzeitdienst aufnehmen, so wie die Apostel es taten, werden ihre Sondervertreter. Andere erwarten von ihnen, daß sie ein reifes Verständnis der Schrift besitzen und im eifrigen Königreichsdienst ein Beispiel seien.

7. Soll der Vollzeitdienst als eine vorübergehende Beschäftigung betrachtet werden?

7 Hast du diesen Schritt nach vorn einmal getan, so solltest du nicht wieder rückwärts gehen. Der Vollzeitdienst für Gott ist keine zeitweilige Beschäftigung. Er ist nicht etwas, was man einige Monate oder einige Jahre tun und dann wieder aufgeben kann, wenn man seiner müde geworden ist. Die Treuen, die diesen Dienst in vergangenen Zeitaltern aufnahmen, hielten trotz Entmutigung und Beschwerden daran fest. Sie ‚ermatteten nicht‘, allezeit Gutes zu tun. (Gal. 6:9) Einmal in den Vollzeitdienst eingetreten, blieben sie darin. Der Königreichsdienst ist heute nicht leichter als die Dienstaufgaben, die s i e zu erfüllen hatten. Sie brachten viele Beschwerden und Schwierigkeiten mit sich. So tritt denn nicht mit dem Gedanken in den Dienst ein, er sei leicht, um ihn sogleich einzustellen, wenn du feststellst, daß dies nicht der Fall ist.

VIELERLEI ARBEIT FÜR VOLLZEITDIENER

8. Warum werden Vollzeitdiener benötigt?

8 In Jehovas Organisation gibt es viele Plätze für Vollzeitdiener. Ein großes Werk ist zu tun, damit sein Befehl, die gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu verkündigen, durchgeführt werde. Viele Leute müssen erreicht und in Gottes Wort der Wahrheit unterrichtet werden. Zu Zehntausenden gehen die Menschen auf diese gute Botschaft ein, doch wie Jesus vorausgesagt hat: „Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige.“ (Matth. 9:37, NW) Noch mehr Vollzeitdiener werden benötigt, sich der Ernte des Meisters anzunehmen. Wie können Personen in entlegenen Gebieten oder fernen Ländern erreicht werden, wenn Gottes Organisation nicht über gottergebene Personen verfügt, die willens sind, ihre ganze Zeit dem Königreichsdienste zu widmen? In Apostelgeschichte 16:9 lesen wir von der Vision, die der Apostel Paulus von einem Manne von Mazedonien hatte, der dastand und flehte: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ Da Paulus für Jehova Vollzeitdienst leistete, war er frei, sich in dieses andere Land zu begeben und dort Menschen guten Willens auf den Weg des Lebens zu weisen. Er dachte dabei weder an sich selbst noch an seine eigenen Interessen. Jehovas Interessen lagen ihm am Herzen, und er war bereit, dorthin zu gehen, wohin irgend er geleitet wurde.

9. Was erwartet Jehova von jenen, die seinen Schatz des Dienstes annehmen?

9 Dieser Gehorsam und diese Willigkeit zu dienen, sind das, was Jehova Gott von jenen erwartet, die den Schatz des Vollzeitdienstes annehmen. Widerspenstige, eigenwillige Personen sind für ihn nicht von Wert. Er wünscht Diener zu haben, denen es eine Lust ist, seinen Willen zu tun, und die gerne irgendwelchen Anweisungen gehorchen, die ihnen durch die theokratische Organisation zukommen. So wie Christus Demut und Gehorsam an den Tag legte, sollten es auch seine Nachfolger tun. Sie sollten somit willens sein, dorthin zu gehen, wo immer die Organisation sie hinsendet. Sie sollten die Willigkeit eines Propheten Jesaja bekunden, der sagte: „Hier bin ich, sende mich.“ (Jes. 6:8) Eine Person mit dieser geistigen Einstellung ist begierig, Jehovas Willen zu tun, und wird nicht zögern, von größeren Dienstvorrechten Gebrauch zu machen, wenn sie ihr angeboten werden, zum Beispiel jene eines Pionierverkündigers.

10. Weshalb muß ein Pionier persönlich seine Angelegenheiten, seine Arbeit organisieren?

10 Wenn jemand als Pionier am Vollzeitdienste teilnimmt, hat er wenig Zeit für persönliche Bestrebungen. Es ist ein Dienst, der sorgfältige Zeiteinteilung erfordert. Der Pionierverkündiger muß von Haus zu Haus predigen, muß Nachbesuche machen und Heimbibelstudien abhalten. Er muß die Stundenquote erreichen, die von der theokratischen Organisation festgesetzt ist. Außerdem muß er mit der Ortsversammlung der Jehova hingegebenen Diener zusammenarbeiten, indem er jenen beisteht, die Hilfe im Königreichsdienst benötigen. Einige Pioniere mögen Stellungen als Aufseher in den Versammlungen erhalten, was ein zusätzliches Dienstvorrecht für sie ist. Auch müssen sie im Erweisen von Liebe und Barmherzigkeit und im Bekunden von Verständnis vorangehen. Außer der Durchführung eines persönlichen Studiums, das unumgänglich nötig ist, müssen sie für ihre persönlichen Bedürfnisse besorgt sein, was eine weltliche Teilzeit-Beschäftigung erfordern mag. Um ein solch reiches Arbeitspensum zu bewältigen, muß der Pionierverkündiger persönlich seine Arbeit organisieren. Er muß für jeden Tag im voraus planen. Deshalb ist der Pionier-Vollzeitdienst keine leichte Sache. Er bedeutet harte Arbeit und erfordert daher Personen, die Reife an biblischem Verständnis besitzen und ihre Lust daran finden, Jehovas Lob zu verkündigen, Personen, die sich vor Arbeit nicht scheuen.

11. Welche Aussicht hat ein fleißiger Pionier, und wie kann er sich darauf vorbereiten?

11 Der Vollzeitdiener, der sich als ein fleißiger Pionier erweist, hat die Aussicht, eingeladen zu werden, die Wachtturm-Bibelschule Gilead zu besuchen, um besondere Schulung im Predigtdienste zu erhalten. Dort wird er fortgeschrittene Unterweisung in der Heiligen Schrift erhalten und auch Schulung zur Durchführung des Königreichsdienstes in anderen Ländern. So wird er gewappnet, um der Organisation Jehovas Sonderdienste zu leisten, ähnlich jenen, die der Apostel Paulus leistete. In Gilead erlangt er noch größere Wertschätzung für die Organisation und erkennt noch besser, wie sie funktioniert. Er lernt die Notwendigkeit der Organisation wie auch sein Verhältnis zu ihr noch besser kennen. Da Gilead dazu bestimmt ist, eines Verkündigers Erkenntnis und Verständnis schriftgemäßer Wahrheiten zu mehren, kann er sich durch fleißiges Studium der Veröffentlichungen, die durch die theokratische Organisation regelmäßig herausgegeben werden, am besten auf diese Schule vorbereiten. Er muß mit der neuesten geistigen Speise, die vom Tische Jehovas kommt, auf dem laufenden bleiben.

12. Wie sollte ein Gileadabsolvent seine Dienstaufgabe ansehen?

12 Ein Gileadabsolvent sollte bei seiner Graduierung eine viel tiefere Wertschätzung für den Schatz des Vollzeitdienstes haben. Mit Freuden wird er irgendein ihm zugeteiltes Gebiet annehmen und sich mit der Absicht dorthin begeben, mindestens drei Jahre dort zu bleiben. Nachdem er am Ende dieser Zeit auf Besuch heimgekehrt ist, wird er wieder in sein Auslandsgebiet zurückgehen und dort im Vollzeitdienste Jehovas bleiben wollen. Er wird alle Anstrengungen machen, sich an seine Dienstaufgabe zu halten, ungeachtet wie unangenehm oder entmutigend sie sein mag. Er wird nicht daran denken, sie aufzugeben, sondern wird die vorzüglichen Beispiele der Standhaftigkeit, die Gottes treue Diener alter Zeiten im Vollzeitdienste gegeben haben, stets im Sinn behalten. Er wird schließlich vertraut werden mit einer fremden Umgebung und mit eigentümlichen Gewohnheiten der Menschen in seinem Gebiet, wenn er sich in seinem Sinn entsprechend einstellt. Mit der Zeit wird er dieses Gebiet als seine Heimat ansehen und wird finden, daß die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft dort ebenso liebenswert sind wie in anderen Ländern.

DIENST IM BETHEL

13. Erkläre den Zweck des Bethels.

13 Um den Königreichsdienst zu organisieren und damit Gott hingegebene Christen mit Bibeln und Bibelstudienhilfen versehen werden können, ist es nötig geworden, daß die theokratische Organisation in der ganzen Welt sogenannte „Bethelheime“ einrichtete. In diesen Heimen leben und arbeiten Verkündiger, die den Schatz des Vollzeitdienstes aufgenommen haben. Sie verwenden ihre ganze Zeit darauf, die Interessen Jehovas zu wahren. In welchem Land auch immer sich ein Bethelheim befindet — diesen Namen tragen die Zweigbüros der Watch Tower Society — ist es der Mittelpunkt der dortigen theokratischen Tätigkeit. Diese Stätten sind dem Dienste des Höchsten geweiht und sind in der Tat „das Haus Gottes“, was der Name „Bethel“ bedeutet.

14, 15. (a) Welche Ansicht über das Bethel sollte man haben?

14 Wenn ein Gott hingegebener Christ zum Vollzeitdienste voranschreitet, mag es sein, daß er die Wahl trifft, im Bethel zu dienen. Entspricht er den Anforderungen und wird seine Bewerbung angenommen, so tritt er in ein wunderbares Gebiet des Vollzeitdienstes ein. Um aber volle Wertschätzung für den Dienst im Bethel zu haben, muß er Jehovas Organisation als Ganzes sehen sowie den lebenswichtigen Platz, den das Bethel darin einnimmt. Er darf das Bethel nicht als ein Kloster ansehen, wo man in Abgeschlossenheit lebt und seine ganze Zeit mit Nachsinnen und Gebet verbringt. Denn davon ist es weit entfernt. Statt dessen ist es eine Stätte emsiger Tätigkeit. Es ist ein Ort, wo von allen erwartet wird, daß sie produktiv, nicht unproduktiv seien. Nicht nur muß sich jemand der Pflichten annehmen, die ihm dort zugeteilt werden, sondern er muß sich auch im Dienste des Predigens der guten Botschaft vom Königreich betätigen.

15 Alle, die in die Neue-Welt-Gesellschaft hineingekommen sind, sollten das richtige Verständnis in bezug auf das Bethel besitzen. Personen, die es als passenden Ort ansehen, wo man gleichgültige oder eigensinnige Kinder schulen könne, sollten ihre Ansicht ändern, denn das Bethel ist kein solcher Ort. Es ist das Haus Gottes, ein Ort, wo Diener, die sich Jehova hingegeben haben, ihre ganze Zeit darauf verwenden, ihn zu ehren und zu preisen und auch den Interessen der christlichen Organisation zu dienen. Es ist keine Schule zur Besserung ungezogener Kinder. Es ist nicht dazu bestimmt, die Aufgabe zu erfüllen, die Eltern zu erfüllen verfehlten. Personen, die ins Bethel kommen, sollten Evangeliumsdiener sein, die Jehovas Zeugen der ganzen Welt repräsentieren. Sie sollten Personen sein, die die theokratische Organisation gern in solch verantwortliche Dienststellen einsetzt.

16, 17. (a) Mit welcher Einstellung sollte jemand den Dienst im Bethel antreten? (b) Wie lange sollte er dableiben?

16 Der Dienst im Bethel sollte nie leichtgenommen werden. Niemand sollte sich für diesen Dienst bewerben in der Absicht, es eben einmal damit zu versuchen. Es handelt sich hier um Vollzeitdienst, und man sollte ihn mit der vollen Absicht, darin zu bleiben, antreten. Wenn du eingeladen würdest, in Jehovas himmlischen Höfen zu dienen, würdest du da sagen: „Nun, ich will es einmal versuchen und sehen, wie es mir da gefällt“? Es mag vieles geben, was du lieber tätest, als die ganze Zeit im Königreichsdienste zu stehen, denn dieser bedeutet harte Arbeit; aber solches sollte nicht in Betracht gezogen werden. Jehova zu dienen ist deine Pflicht, deine Verantwortung, ist das, was zu tun du zugestimmt hast, als du dich ihm hingabst. So sollten denn jene, die sich dem Vollzeitdienste widmen, es aus dem Grunde tun, weil sie den großen Souverän lieben und ihm als Sklaven dienen wollen. Wenn du dich als ein Sklave Jehova hingibst, dann dreht sich die Frage nicht darum, was d i r gefällt, sondern was i h m gefällt. Somit ist der Betheldienst nicht etwas, das nur versucht werden sollte. Er ist ein gesegnetes Dienstvorrecht, das gehegt und gepflegt und sehr hochgehalten werden muß.

17 Die Tatsache, daß jemand das Leben im Bethel nicht so finden mag, wie er es erwartet hatte, ist kein Grund, diese Stätte wieder zu verlassen, nachdem er nur wenige Tage, wenige Wochen oder wenige Monate hier gearbeitet hat. Wer ins Bethel kommt, sollte mit dem Entschluß kommen, mindestens drei Jahre dazubleiben, und dies ungeachtet der Prüfungen, denen er begegnen mag. In der Tat, im Bewerbungsbogen zum Betheldienst heißt es ausdrücklich: Bist du bereit, wenn deine Anmeldung angenommen wird, mindestens drei Jahre lang im Bethel treu zu dienen? Wenn ein Bewerber dies bejaht, sollte er es ernst meinen. Man erinnere sich daran, was in Prediger 5:4 geschrieben steht: „Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle.“ Demgemäß erwartet die theokratische Organisation, daß Bethelbewerber Personen von Lauterkeit seien, die ihre Übereinkunft, mindestens drei Jahre im Bethel Vollzeitdienst zu leisten, halten werden. Natürlich besteht die Hoffnung, daß der Betreffende noch viel länger in diesem besonderen Vollzeitdienste bleibt. Lebenslanger Dienst im Bethel ist das eigentliche Ziel, und es ist von vielen treuen Christen erreicht worden.

VIELE PRÜFUNGEN

18. (a) Was sollte der Vollzeitdiener erwarten? (b) Führe Beispiele von Einzelpersonen an, die wohl Grund gehabt hätten, entmutigt zu sein, den Dienst aber nicht aufgaben.

18 Es muß im Sinn behalten werden, daß jemand, der in den Vollzeitdienst für den Schöpfer eintritt, bestimmt viele Prüfungen haben wird. Dies erfuhren die treuen Menschen der alten Zeit, die diesen Schatz des Dienstes annahmen. Dasselbe sollte heute erwartet werden. Es wurde auch vom Apostel Paulus vorausgesagt, der sprach: „Alle, die mit Gottergebenheit in Gemeinschaft mit Christus Jesus leben wollen, werden auch verfolgt werden.“ (2. Tim. 3:12, NW) Verfolgung wegen der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich und der Bewahrung christlicher Lauterkeit ist aber nur eine der Prüfungen, womit ein Vollzeitdiener zu kämpfen hat. Zum Beispiel ist Entmutigung eine Anfechtung, welcher Pioniere und Missionare beständig standhalten müssen. Tag für Tag mit wenig oder gar keinem Erfolg zu arbeiten ist sehr entmutigend; und von Natur ist man geneigt, zu sagen: „Was nützt es bloß?“ Gerade zu dieser Folgerung möchte Satan dich bringen. Er will nicht, daß du Jehova dienst, weder die ganze Zeit noch einen Teil deiner Zeit. Er will, daß du den Dienst aufgibst. Doch denke daran, wie entmutigend es für Noah gewesen sein mag, der während vierzig bis fünfzig Jahren predigte, ohne irgendeinen Erfolg zu erzielen, ausgenommen bei seinen nächsten Angehörigen. Ließ er sich so weit entmutigen, daß er den Vollzeitdienst für Jehova aufgab? Ließ er sich den wunderbaren Schatz des Dienstes entgleiten, nur weil die Leute seiner Tage auf seine Predigt nicht eingingen? Und was ist von Jeremia zu sagen? Gott sagte ihm, schon ehe er zu predigen begann, daß die Leute nicht auf ihn hören würden. Sagte aber Jeremia: „Was nützt es bloß?“ Ließ er sich durch Entmutigung zum Schweigen bringen? Verließ er seinen Dienst und sagte er zu Gott, sein Dienst sei Zeitverschwendung? Er tat es nicht. Er verharrte darin gleichwie Noah. Diese zwei treuen Menschen wußten, daß sie Gottes Willen taten, da sie seinen Interessen dienten, auch wenn sie tauben Ohren predigten. Indem sie trotz der Gleichgültigkeit ihren Dienst fortsetzten, bewiesen sie ihre Lauterkeit.

19, 20. Was ist erforderlich, um im Vollzeitdienste bleiben zu können?

19 Wie aber steht es mit dir? Wenn du zu jenen gehörst, die den Schritt der Hingabe getan haben, um dem Höchsten zu dienen, und wenn du den Schatz des Vollzeitdienstes angenommen hast, hegst und pflegst du ihn dann genügend, um vierzig oder fünfzig Jahre predigen zu können, ohne daß jemand auf das, was du predigst, einginge, und ließest du trotzdem diesen Schatz nicht fahren? Könntest du dich in ein Gebiet begeben, von dem du im voraus wüßtest, daß keine einzige Person deine warnende Botschaft beachten würde, und könntest du in diesem Gebiet dennoch jahrelang bleiben, ohne es zu verlassen? Das zu tun, erfordert Mut. Es erfordert Entschlußkraft. Es erfordert Wertschätzung für den Dienst Jehovas. Es erfordert wahre Liebe zu Jehova. Seine Diener in alter Zeit besaßen diese Eigenschaften. — Und du?

20 Wir dürfen nicht nachlassen im Tun dessen, was recht ist, denn „zur bestimmten Zeit werden wir ernten, wenn wir es nicht aufgeben“. (Gal. 6:9, NW) Um nicht nachzulassen, muß eine Person Gottes Wort beständig studieren und muß darüber nachsinnen. Nicht nur muß sie über die wunderbaren Segnungen nachsinnen, die Jehova jenen verheißen hat, die treu im Dienste ausharren, sondern sie muß auch an die vorzüglichen Beispiele der Standhaftigkeit denken, die in der Bibel zu finden sind. Wenn Gottes Diener in vergangenen Zeiten in Prüfungen und unter entmutigenden Umständen durchhalten konnten, dann kannst auch du es. Sie waren Menschen gleichwie du. In 1. Korinther 15:58 (NW) gibt uns der Apostel Paulus folgenden gesunden Rat: „Demzufolge, meine geliebten Brüder, werdet standhaft, unbeweglich und habt allezeit im Werk des Herrn viel zu tun, wissend, daß eure Mühe in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist.“ Wenn es daher auch scheinen mag, deine Predigttätigkeit sei fruchtlos, so ist doch deine Mühe niemals umsonst. Dein täglicher Dienst ist ein Opfer des Lobes für Jehova, und dies allein ist Grund genug, im Vollzeitdienste standhaft zu sein.

21. Was haben gewisse Personen geschehen lassen, und welche Frage entsteht dadurch?

21 Gottes Diener müssen bestimmt mit Hindernissen und Versuchungen rechnen. Ließen aber Christus und andere Treue zu, daß solche Dinge ihnen den Schatz des Vollzeitdienstes raubten? Ihr Herz und Sinn war nur auf das eine gerichtet: auf treuen Dienst für Jehova. Sie ließen nicht zu, daß irgend etwas sie daran hinderte. Es gibt jedoch heute Personen, die einst den Schatz des Vollzeitdienstes als Pioniere besaßen, es aber an dieser geistigen Einstellung fehlen ließen. Sie gestatteten, daß ihre zeitweilige weltliche Arbeit sie verlockte, den Pionierdienst beiseite zu schieben, um die ganze Zeit weltliche Arbeit zu tun. Nun — wo ist ihr Herz? Beim Tun des Willens Gottes oder beim Tun ihres eigenen Willens? Besteht ihr Schatz in materiellen Gütern oder im Vollzeitdienst? Da wir wissen, daß Satan uns anklagt, wir liebten uns selbst mehr als Gott, wollen wir ihm nie Gründe für diese Anschuldigung geben.

22. Welche tiefgreifenden Fragen kann sich jemand stellen?

22 Wenn du nun gerade einer der Gott hingegebenen Diener bist und keine Verpflichtungen hast oder dich davon frei machen könntest, warum hast du dir dann den Schatz des Vollzeitdienstes nicht zu eigen gemacht? Dienst du Jehova Gott aus Liebe oder aus selbstischen Gründen, wie Satan dies behauptet? Wenn du Jehova aus Liebe dienst, warum hältst du dich denn davon zurück, ihm Vollzeitdienst zu leisten, da dir dies doch möglich ist? Ist dieser Schatz denn nicht etwas für dich? Ist er etwa nur für andere bestimmt? Lockt dich denn nicht der Gedanke, dem großen Lebengeber die ganze Zeit hindurch zu dienen? Hältst du dich davon zurück, weil du keine Lust daran findest, Gottes Willen allezeit zu tun?

23. Was sollte jemand zu tun entschlossen sein, der den Schatz des Vollzeitdienstes erlangt?

23 Wenn du andererseits beschließen solltest, daß dieser Schatz etwas für dich ist, und wenn du danach greifst, um ihn dir zu eigen zu machen, dann sei entschlossen, mit all deiner Kraft daran festzuhalten! Laß ihn nie mehr los! Verlaß den Vollzeitdienst nicht, wenn Verfolgung über dich kommt. Verlaß ihn nicht, wenn du zufolge von Entmutigung niedergeschlagen bist. Stelle deinen Dienst nicht ein, wenn finanzieller Gewinn dich locken sollte. Verlaß ihn nicht wegen Müdigkeit zufolge langjährigen Dienstes. Statt den Vollzeitdienst aufzugeben, halte an diesem Schatze fest! Erfasse ihn fester als du Kronjuwelen faßtest, wenn sie dir gehörten. Laß nie zu, daß dein Blick getrübt werde, so daß du seine strahlende Schönheit nicht mehr siehst. Verliere nie deine Wertschätzung dafür. Freue dich darüber, so wie die Engel, die Patriarchen, die Propheten und die Apostel sich darüber freuten und ihn hegten und pflegten. Vergiß nie, daß es dafür ewigen Lohn gibt, und daß seine Segnungen mit nichts verglichen werden können!

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