Die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer vereinen
Folgender Leitartikel, den du jetzt lesen wirst, ist von besonderem Interesse. Es handelt sich um den Öffentlichen Vortrag, den N. H. Knorr, Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society von Pennsylvanien, nun vor Zuhörerschaften in den größeren Städten des südwestlichen Pazifiks und des Fernen Ostens während seiner zehnwöchigen Reise hält, die am 29. Februar dieses Jahres begonnen hat und Hawaii, Australien, Neuseeland, Indonesien, Thailand, Indochina, die Philippinen, Formosa, Südkorea, Japan und auch Alaska einschließt. Lies ihn und sieh, wie passend seine Botschaft für uns alle ist!
1. Wie sollte die ganze Menschheit als menschliche Familie sein, doch was ist ihr jetziger Zustand?
DIE ganze Menschheit sollte eins sein! Die ganze Menschheit wird noch vereint werden. Welch glückliche Zeit das sein wird! Es wird weit mehr bedeuten, als die Menschheit nur durch Reisen, Verkehr und internationale Bündnisse miteinander zu verbinden. Nie zuvor ist die Menschheit durch solche Mittel enger verbunden gewesen als heute. Nie aber war die Menschheit so ernstlich entzweit wie jetzt. Man spricht zwar von der „Menschheitsfamilie“, handelt aber nicht wie eine Familie. Auf jeder Stufe der menschlichen Gesellschaft und jedem Gebiet der Tätigkeit und des Denkens stoßen wir auf Verschiedenheiten: in bezug auf Rasse, Nationalität, Religion, Sprache, Geldwesen, die Gesellschaftsordnung, Traditionen und anderes mehr. Die Folgen hiervon sind so unheilvoll gewesen, daß sie beredt für ein rasches Vereinen der ganzen Menschheit in wahrem Sinne sprechen.
2. Was wird gemäß der sicheren Regel geschehen, wie sie Jesus, der Lehrer der Christen, erklärte, wenn der Zustand der Zersplitterung der Menschheit andauert?
2 Zufolge der vielen trennenden Einflüsse wird die Menschheit fortgesetzt zersplittert. Kein Wunder, daß Weltführer in ernster Sorge sind wegen des Mangels an Einheit und daß sie die Menschheit zu einigen suchen, ehe sie durch Atom- und Wasserstoffbomben noch mehr „zersplittert“ wird. Vor kurzem sagte ein gewisser Geistlicher, die grobe Sünde der menschlichen Gesellschaft sei ihre „Zersplitterung“. Es scheine eine Kraft am Werke zu sein, die versuche, die Menschheit nach jeder Richtung hin auseinander zu treiben, so daß wir uns dem Stand der Dinge genähert hätten, der in der Bibel der Christen vorausgesagt wurde, wo sich ‚eines jeden Hand gegen die Hand seines Nächsten erheben werde‘. (Sach. 14:13; Jes. 19:2) Die Menschheit läßt heute einer unheilvollen Selbstsucht freien Lauf, und Menschengeist wird ihrer schließlich nicht mehr Herr. Wenn diese Zersplitterung überall auf Erden weitergeht und sich ausbreitet, kann sie schließlich zu nur einem folgenschweren Ergebnis führen. Jesus, der große Lehrer der Christen, sagte, daß eine Nation, wenn sie in sich selbst uneinig sei, verwüstet werde, und wenn eine Stadt oder ein Haus gegen sich entzweit sei, es nicht bestehenbleibe, und wenn Satan, der Teufel, wider sich selbst entzweit sei, wie dann sein Reich bestehen könne? (Matth. 12:25, 26) Dieser von Jesus dargelegte Grundsatz oder diese Regel mag einfach klingen, aber die Geschichte bestätigt deren Richtigkeit. So kann denn die mit sich selbst entzweite Menschheit nicht bestehenbleiben.
3. Von welcher Wirkung sind in der Tat die Pläne der Menschen zu ihrer Vereinigung?
3 Die Menschen suchen den großen Riß durch verschiedene Pläne, die sie vorschlagen, zu heilen. Doch betrachte man einmal diese Pläne. Sie sind voneinander sehr verschieden, und gerade diese Widersprüche in den menschlichen Plänen zum Vereinen der Menschheit wirken trennend. Seit dem Jahre 1918 ist der Totalitarismus zu einer herausfordernden Stellung in den Vordergrund gerückt worden, und dies hat einen tiefen Riß unter den Menschen zur Folge gehabt.
4. Welches ist eines der ältesten totalitären Religionssysteme, und hat es sein Endziel geändert?
4 Eine totalitäre politische Herrschaft mag erst seit kurzem bestehen, aber schon lange hat es eine totalitäre religiöse Herrschaft gegeben. Es gibt Religionssysteme, die in ihrer Herrschaft totalitär sind. Die Geschichte zeigt, daß eines der ältesten davon das römisch-katholische Religionssystem ist. Durch seine Wortführer wird die Behauptung erhoben, die Rettung der ganzen Menschheit hänge davon ab, daß jedermann dem Papst in der Vatikanstadt Gehorsam bezeige. Da jenes Religionssystem sich als das einzige Mittel der Errettung der Menschen betrachtet, steht die Weltunterwerfung auf seinem Programm. Heute hat sich trotz aller seiner fehlgeschlagenen Unterwerfungsversuche sein Endziel, der Weltkatholizismus, ebensowenig verändert, wie die russischen Sowjets ihr Endziel, den Weltkommunismus, geändert haben.
5. Wie haben totalitäre Religionssysteme gehandelt, um Religionseinheit herbeizuführen, doch mit welchem Erfolg?
5 Religionssysteme von totalitärer Art können die Weltherrschaft nicht von sich aus durch rein religiöse Mittel herbeiführen. Sie mußten sich jeweils an den starken Arm des politischen Staates wenden, um mit ihren religiösen Ideen, Lehren und Forderungen eine äußerliche Eintracht der Menschen zu erzwingen. Wo diese totalitären Religionisten in der Mehrheit sind, hat diese Gewaltanwendung zur Unduldsamkeit geführt; wo sie aber in der Minderheit sind, schreien sie nach Duldsamkeit, treten dringend dafür ein und fordern sie. Sobald sie aber die Oberhand erhalten, mißbrauchen sie ihre Macht und Stellung, üben selbst Unduldsamkeit aus und wenden alle weiteren Methoden an, um anderen die Religionsfreiheit zu nehmen. Auf diese Weise aber ist keine Einheit zustande gekommen.
6. Wie stellen sich der Osten und der Westen und auch die Religion zur Frage, was Demokratie ist oder bedeutet?
6 Ein der totalitären Herrschaft entgegengesetztes System ist das der sogenannten „Demokratie“. Was ist Demokratie? Es gibt für diesen Begriff verschiedene Definitionen. Die Vereinigten Staaten von Amerika und andere westliche Länder haben ihre eigenen Definitionen dafür. Rußland und seine Satelliten haben ebenfalls ihre Definition für das, was wirkliche Demokratie ist, nämlich „Volksherrschaft“. Zum Beispiel kann man an der Grenzlinie, die Berlin in Ost und West aufteilt, auf russischer Seite die Aufschrift lesen: „Anfang des demokratischen Sektors von Groß-Berlin“. Es herrscht also große Verwirrung im Definieren ein und desselben Wortes. Daher mögen zwei verschiedene Gruppen von „Demokratie“ reden und jede dabei etwas ganz anderes meinen. Nicht nur gibt es politische Definitionen des Begriffs Demokratie, sondern es gibt auch eine religiöse Definition, die römisch-katholische. Wenn wir zur Catholic Encyclopedia [Katholische Enzyklopädie] greifen und den Artikel über Demokratie lesen, erfahren wir, daß im Jahre 1901 Papst Leo XIII. einen Brief an alle römisch-katholischen Bischöfe in der ganzen Welt richtete, in dem er den Begriff Demokratie im Sinne des Katholizismus definierte. Er faßte ihn unter dem Ausdruck „Katholische Aktion“ zusammen, und jene, die an der Katholischen Aktion teilnehmen, werden als „Christliche Demokraten“ bezeichnet. Die Zeitungen unterrichten uns, daß die Christlichen Demokraten heute auf dem Schauplatz Europas aktiv sind. All dies bewirkt keine demokratische Einheit.
7. Welche heißumstrittene Frage wird jetzt erörtert, und welche Weltorganisation sucht nun mitzuhelfen, die Antwort auf die Frage zu geben, und wie?
7 Die heißumstrittene Frage lautet gegenwärtig: Kann die Menschheit unter diesen zwei Systemen, dem demokratischen und totalitären, vereint werden? Können diese zwei Systeme Seite an Seite bestehenbleiben und gleichzeitig auf Erden herrschen? Ein politischer Versuch, sie zusammenzuhalten, ist die Organisation der Vereinten Nationen. Diese Organisation ist in Wirklichkeit die Nachfolgerin eines Versagers, des nun begrabenen Völkerbundes. Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson beantragte die Gründung des Völkerbundes, doch trat sein Land ihm nie bei. Im Jahre 1955 wuchsen die Vereinten Nationen zu einer Mitgliederzahl von sechsundsiebzig Nationen an. Noch weitere Nationen suchen dieser Organisation beizutreten, aber der Beitritt ist ihnen bis heute auf die eine oder andere Weise verwehrt worden. Alle Mitgliedstaaten haben an ihrer eigenen nationalen Souveränität festgehalten, wodurch eine stärkere Einheit verhindert wurde.
8. Welche anderen Pläne zur Herbeiführung der Einheit schlagen Menschen vor und handeln entsprechend?
8 Verschiedene Persönlichkeiten, die von den Vereinten Nationen nicht befriedigt sind, sprechen einer Weltregierung mit einer Welthauptstadt das Wort, wobei die ganze Erde in Staaten ohne nationale Souveränität aufgeteilt würde. Zum Zwecke der Verteidigung und aus anderen Gründen befürworten einige ein vereintes Europa. Andere beantragen den Panislamismus, das heißt, eine Vereinigung aller islamischen Völker zu einer einzigen politischen Körperschaft. Mittlerweile bewirkt ein ehrgeiziges Streben nach Weltherrschaft, daß in der Nachkriegs-Friedenszeit kalte Kriege geführt werden. In Verbindung mit diesen geht ein Kampf um die Beherrschung des Sinns der Menschen vor sich, indem ein Propaganda-Sperrfeuer über Grenzen hinweg gegen andere Länder eröffnet wird, um die Menschen dort geistig zu beeinflussen. In dem Bestreben, die Sprachschranken zu überwinden, hat kürzlich ein von den Vereinten Nationen ernanntes Komitee von Sprachkundigen eine neue Sprache, die „Inter-lingua“, erfunden.
DIE ZEIT HAT ES ERWIESEN
9, 10. (a) Was hat die Zeit hinsichtlich des kommunistischen Experimentes gezeigt? (b) Warum wird das totalitäre System heute gefürchtet?
9 Die Zeit hat gezeigt, wie sich die verschiedenen Pläne und Unterfangen der Menschen zur Verwirklichung der Welteinheit oder der Verminderung der Uneinigkeit auswirkten. Haben sich die achtunddreißig Jahre des kommunistischen Experiments so segensreich erwiesen, daß wir nun den Wunsch hegen, die ganze Menschheit durch totalitäre Herrschaft vereint zu sehen? Nein, sagen jene, die sie von Grund auf kennen. In der Praxis hat eine solche einen Polizeistaat zur Folge. Als Ganzes wird sie von Furcht beherrscht, Furcht bei hoch und niedrig. Die Männer in hoher Stellung, die die Plätze der Macht einnehmen, haben Angst, es könnte ein Volksaufstand ausbrechen, um sie zu stürzen; und sie mißtrauen einander. Sie fürchten sich vor den schrecklichen Säuberungsaktionen, durch die sie wegen eines unbeabsichtigten Fehltritts aus der Partei ausgestoßen werden könnten. Die Leute unter ihnen sind ebenfalls fortwährend in einem Zustand der Furcht, einer Furcht vor Strafe, wenn sie sich nicht auf die Seite der machthabenden Männer stellen. Die Freiheit, deren man sich rühmt, erweist sich lediglich als die Freiheit, sich der Kommunistischen Partei anzuschließen oder für ihre Kandidaten zu stimmen. So wird jeder unter ihr Stehende zwangsweise gleichgeschaltet; Religion, Politik, Literatur, Erziehung, Presse, Handel, Landwirtschaft, Wissenschaft, Medizin, gesellschaftliches Leben und Schauspielkunst, ja alle Gebiete der menschlichen Bestrebungen werden staatlich organisiert, und alles wird so ausgerichtet, daß es einem Monolith gleicht, der unter den wenigen herrschenden Köpfen steht. Staatsanbetung wird von allen Niedrigerstehenden verlangt, aber diese Staatsanbetung wird nicht von allen gerne gezollt.
10 Das totalitäre System muß darum mittels Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden, und es befindet sich im Krieg mit aller demokratischen Individualität, mit dem freien Unternehmertum und dem Grundsatz des Privateigentums. Heute wird es als eine Bedrohung der „freien Welt“ angesehen. Es wird wegen seiner Angriffslust und seiner erbarmungslosen Methoden gefürchtet, weil der Staat sich selbst Gesetz ist, indem er bestimmt, was recht und was falsch ist in seinen Augen. So bildet denn heute die totalitäre Herrschaft die breite Grundlage für die Teilung in Ost und West.
11. Welche Tatsachen werden bezüglich der amerikanischen Demokratie offenbar, und warum gibt es unter ihr keine wirkliche Einheit?
11 Nun, wünschen denn die Menschen im allgemeinen die Demokratie? Nein, denn nicht alles, was sie an ihr sehen, ist gut. In Amerika ist die Demokratie von Männern durchsetzt, die auf ihre eigennützigen Interessen bedacht sind. Die Volksherrschaft wird falsch ausgeübt durch verschlagene Politiker und verderbte Selbstsüchtler. Leute mit unehrlichen, egoistischen Interessen ergreifen die Gelegenheit, die Macht zu übernehmen. Wohl ist das freie Unternehmertum zugelassen, doch führt es zu einer halsabschneiderischen Konkurrenz oder zu Monopolstellungen oder zur Bildung internationaler Handelszusammenschlüsse. In gewissen Teilen des Landes wird die Freiheit durch Männer unterbunden, die sich an ihrem Orte selbst als das Gesetz vorkommen. Als sich General Eisenhower im Jahre 1952 als amerikanischer Präsidentschaftskandidat aufstellen ließ, sagte er in St. Louis, Missouri, „man könne eine unbestechliche Regierung nur dadurch erlangen, daß man der gegenwärtigen Administration Wurzel und Zweig ausbreche und sie durch ‚unbestechliche Männer und Frauen ersetze‘“. (New York Times, 21. September 1952) Brachte seine politische Republikanische Partei eine solch unbestechliche Regierung zustande, nachdem er Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika geworden war? Man frage die Sozialistische Partei! Man frage die Demokratische Partei! Man frage jene, die sich mit Politik befassen, nicht uns. Dann wird man sehen, welche Meinungsverschiedenheiten bestehen. Die Demokratie schreckt vor dem Einpartei-Staat zurück, wie er in totalitären Ländern besteht. Sie hat politische Konkurrenzparteien, aber diese Konkurrenz hemmt eine uneigennützige, vereinte Zusammenarbeit im allgemeinen Interesse, so daß es keine wahre Einheit gibt.
12, 13. (a) Was haben einige unter dem Schlagwort „Sichert der Welt die Demokratie“ verstanden, doch wie verstehen Asien und Afrika den Begriff Demokratie? (b) Was für die Welt zu tun hat die Demokratie keinen Auftrag?
12 Nicht alle Demokratien sind gleich. Nicht jedermann gibt der amerikanischen Art den Vorzug. Heute ist das Wort „Demokratie“ ein populärer Begriff geworden. Während des ersten Weltkrieges erfand Woodrow Wilson als amerikanischer Präsident das Schlagwort „Sichert der Welt die Demokratie!“ Seither sind demokratische Anstrengungen in vielen Teilen der Erde gemacht worden. Viele haben das Schlagwort „Sichert der Welt die Demokratie“ in dem Sinne ausgelegt, daß es bedeute: „Macht die Welt demokratisch.“ Aber nicht die ganze Welt will demokratisch sein, und nicht alle, die es sein wollen, blicken nach Amerika als der Musterdemokratie. M. A. Thomas, ein Geistlicher aus Indien, erklärte am 5. Dezember 1955 in Dayton, Ohio, anläßlich einer Zusammenkunft der Abteilung Auslandsmissionen des Nationalrates der Kirchen Christi in den USA, daß „weder die amerikanische Demokratie noch das amerikanische Christentum ernst genommen werden können, solange die Rassentrennung in vielen Gebieten noch allgemein bestehe“. (New York Times, 6. Dezember 1955) Anläßlich der siebenten Landesversammlung des Kirchlichen Frauenvereins, die in Cleveland, Ohio, stattfand, sprachen mehrere Geistliche. Darüber stand in der New York Times vom 9. November 1955 zu lesen; „Die Vereinigten Staaten arbeiten den Kommunisten direkt in die Hand, da sie den Wunsch der Massen in Asien und Afrika, ihre Geschicke selbst zu leiten, nicht verstehen — so sagte Ehrwürden Dr. James H, Robinson den 3000 Delegierten … Ehrwürden Dr. M. A. Thomas … erklärte warnend, daß die Demokratie nicht den ‚Schatten einer Chance‘ in Asien habe, es sei denn, eine radikal soziale und wirtschaftliche Ausgleichung werde bald Tatsache.“
13 Nein, der Demokratie ist kein Auftrag gegeben worden, diese Welt zu demokratisieren. Sie muß überall auf Erden anderen Menschen die Freiheit lassen, ihre eigene lokale oder nationale Regierung zu wählen. Das ist ihr Recht. Unglücklicherweise jedoch trägt dies nicht zur Einheit der Menschheit bei.
14. (a) Wie wurde Papst Pius XII. in bezug auf religiöse Einheit im Jahre 1950 enttäuscht? (b) Was hatte die Religionskonferenz in Lund, Schweden, im Jahre 1952 über Religionseinheit zu sagen?
14 Religiöse Geistliche kritisieren wohl, aber die Weltreligionen bieten keine Lösung des Problems der Menschheit. Im Jahre 1950 feierten die Römisch-Katholischen ein „Heiliges Jahr“. Papst Pius XII. nannte es das „Jahr der großen Rückkehr“, in der Hoffnung und mit dem Gebet, daß die protestantischen Sekten in die Religionshürde der sogenannten „Mutterkirche“ zurückkehren würden. Das Jahr 1950 verging, aber die „große Rückkehr“ der protestantischen Religionszweige zur Vereinigung mit der Vatikanstadt erfolgte nicht. Die Protestanten sind nicht nur von der Vatikanstadt getrennt, sondern sind auch unter sich uneins. Im August 1952 fand die Dritte Weltkonferenz über Glauben und Ordnung in Lund, Schweden, statt, und es wurden von ihren fünf Unterkomitees Berichte darüber erstattet, „wie die Einheit unter christlichen Kirchen in Lehre, Anbetung und Kommunion erreicht werden könnte“. Diese Berichte offenbarten so große Unterschiede in den Gedanken und der Auslegung, daß, um die New York Times vom 26. August 1952 anzuführen, „Erzbischof Athenagoras von der Orthodoxen Kirche von Zypern versicherte: ‚Wir können die Kircheneinheit bis in etwa zweihundert Jahren erwarten, vorher nicht.‘“ Am Schlusse der zweiwöchigen Konferenz berichtete die New York Times vom 29. August: „Die zersplitterten Kirchen der Welt haben versagt in ihrem Bemühen, einen Entwurf für eine vereinte Christenheit zu skizzieren, so erklärten heute ihre Vertreter am Schlüsse einer zweiwöchigen Konferenz. ‚Wir haben unsere Differenzen weder behoben, noch eine einfache Methode gefunden, mittels der wir der Welt zeigen könnten, wie Einheit erreicht werden kann‘, so hieß es im Bericht über die Dritte Weltkonferenz über Glauben und Ordnung.“ Nun lautet die große Frage: Können die Völker der Christenheit und die übrigen Menschen zweihundert Jahre auf die Einheit des Menschengeschlechts warten? Die bedrohliche Zukunft antwortet: Nein!
15. Was also sehen wir bezüglich menschlicher Pläne und Vorschläge zum Vereinen der Menschheit?
15 Wenn wir also die hervorragendsten menschlichen Pläne und Vorschläge überblicken, sehen wir, daß kein einziger davon die ganze Welt erfaßt hat. Weder ein einzelner davon noch alle zusammen haben sich für die Aufgabe als groß genug erwiesen. Sie haben die menschlichen Bestrebungen lediglich entzweit und zersplittert. Die Menschen werden nie etwas schaffen, daß sie wirklich vereinen würde.
NICHT BLOSS EIN TRAUM
16. Weshalb ist das Vereinen der Menschheit zu einer Bruderschaft kein täuschender Traum, und welcher menschliche Versager hat in dieser Hinsicht ihre eigenen Pläne zum Scheitern gebracht?
16 Ist denn das Vereinen der Menschheit zu einer Bruderschaft nur ein täuschender Traum? Nein! Warum denn nicht? Haben nicht die schlauen Pläne und Bestrebungen der Menschen alle verfehlt, diesen Gedanken der „Bruderschaft der Menschen“ aus dem Traumreich ins Reich der Wirklichkeit zu versetzen? Jawohl, aber dennoch ist es kein bloßer Traum, denn es ist der Wille des einen höchsten Herrschers, den die Menschen nicht in Betracht gezogen haben: des Schöpfers des Menschen selbst. Was zu vollbringen unvollkommenen, selbstischen, sterblichen Menschen unmöglich gewesen ist, ist Gott, unserem Bildner, möglich. Sein Wille wird bestimmt auf Erden geschehen, so wie er droben im Himmel geschieht. Er gab dem ganzen Menschengeschlecht einen gemeinsamen Lebensanfang. Man höre, was ein Asiate, der christliche Apostel Paulus, zu den europäischen Philosophen in Athen, Griechenland, vor neunzehnhundert Jahren sagte: „Der Gott, der die Welt geschaffen hat und alle Dinge in ihr, dieser Eine, der der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, noch wird er von Menschenhänden bedient, als ob er etwas benötigte, weil er selbst allen Leben und Odem und alle Dinge gibt. Und er brachte durch e i n e n Menschen jede Menschennation ins Dasein, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen, und er verordnete die bestimmten Zeitabschnitte und die festgesetzten Wohngrenzen der Menschen, damit sie Gott suchen … Denn durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren, wie auch gewisse von euren Dichtern gesagt haben: ‚Denn wir sind auch seines Geschlechts.‘“ (Apg. 17:24-28, NW) Die Menschen haben verfehlt, diesen Gott zu suchen und seinen Wegen zu folgen. Daher haben ihre eigenen Pläne fehlgeschlagen.
17. Weshalb sind wir alle gleich, was Leib, Fleisch, Sterben, Eheschließung und Blut betrifft?
17 Unter der Haut sind wir alle gleich. Ungeachtet, wo man auf Erden lebe, sind doch alle gleich, was den Körper betrifft, wenn auch von verschiedener Hautfarbe. Warum? Weil Gott, der Schöpfer, das Menschengeschlecht von nur „e i n e m Menschen“, von Adam, abstammen ließ. Eva, die Frau des ersten Menschen, wurde von Gott aus einer Rippe gebaut, die Adams Körper entnommen worden war. Ist das ein kindischer Gedanke? Nein, denn Jesus Christus hat selbst gesagt: „Habt ihr nicht gelesen [in der Heiligen Schrift], daß der, welcher sie schuf, sie am Anfang als Mann und Weib schuf und sprach: ‚Aus diesem Grunde wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein‘? So daß sie nicht länger zwei, sondern ein Fleisch sind.“ (Matth. 19:4-6, NW; 1. Mose 2:21-24) Somit sind wir alle e i n Fleisch. Alle sind Menschen vom Staube dieser e i n e n Erde, auf der wir leben. Beim Tode kehren wir alle zum Staube der Erde zurück, die hellerfarbigen Rassen wie auch die dunklerfarbigen Rassen (eine in absolutem Sinne weiße Rasse gibt es nicht). Wie einer stirbt, so stirbt der andere, denn beide stehen unter dem einen gemeinsamen Todesfluche, so daß in dieser Hinsicht keine Rasse einer anderen überlegen ist. (Pred. 3:18-21) Wir können alle untereinander heiraten. Durch solche Ehen von Gliedern irgendeiner Rasse oder Farbe mit irgendwelchen anderen werden Kinder geboren, nicht Kinder gemischten Blutes, sondern Kinder eines Blutes, obwohl sie verschiedenen Familienlinien entstammen. Indem gewisse Familien sich darauf spezialisierten, sich mit Gliedern ihrer eigenen Familie zu verheiraten, sind gewisse Züge, Merkmale und andere Dinge in den Kindern solcher Inzuchtnachkommen stärker hervorgetreten, doch ist das Blut trotzdem nur ein Menschenblut.
18. Weshalb sollte der Westen in Anbetracht des Ortes, wo die Wiege der Menschheit stand, nicht über den Osten herrschen? Wessen Vorherrschaft soll, wie vorausgesagt, bald enden?
18 Warum also sind wir nicht alle eins? Die Tatsachen zeigen, daß die Wiege des Menschengeschlechts im Orient, nicht im Abendland gestanden hat, in Asien, nicht in Europa oder Afrika. Warum also sollte der Westen den Osten beherrschen? Vor kurzem machte in der Stadt New York der berühmte deutsche Pastor Niemöller die Voraussage, daß das Ende der „Herrschaft des weißen Mannes“ nahe sei. (New York Times, 12. November 1955, Seite 8) Warum aber sollte irgendeine Gruppe von Menschen dominieren? Warum sollten nicht alle als e i n e Menschheitsfamilie leben?
19. (a) Mit wem war die Menschheit zu Anfang eins? (b) Was ist der Name des Schöpfers, und wie zeigt die Erfahrung Ägyptens, daß wir seinen Namen nicht auf die Seite schieben sollten?
19 Wo hat denn all unsere gegenwärtige Uneinigkeit ihren Anfang genommen? Zu Beginn waren die Menschen auf Erden eins mit Gott, dem Schöpfer, und mit seinen unsichtbaren Geistsöhnen im Himmel; denn alle waren Geschöpfe des einen Schöpfers. Wie aber lautet des Schöpfers Name, so daß wir wissen können, über wen wir sprechen? Wenn unten im Süden, in Ägypten, die Israeliten vor fast dreitausendfünfhundert Jahren Gottes Propheten Mose fragten: „Welches ist sein Name?“ hieß Gott Mose erwidern: „‚Jehova, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt.‘ Dies ist mein Name für ewig, und dies ist mein Gedenkname von Generation zu Generation.“ Schiebe diesen Namen nun nicht verächtlich beiseite. Pharao, der Herrscher Ägyptens, herrschte Mose an: „Ich kenne Jehova gar nicht, und außerdem werde ich Israel nicht fortschicken.“ Deswegen wurden Pharao und sein Land Ägypten durch Jehova Gott schwer bestraft, indem Pharaos viele Kriegswagen und Militärstreitkräfte schließlich im Roten Meer wie Ratten in der Falle zugrunde gingen. — 2. Mose 3:13-15; 5:1, 2; 14:23 bis 15:19, NW.
20. Wer hat in Gottes großer Familie zuerst Uneinigkeit verursacht, und wie nannte ihn Gott, und warum?
20 Einer der himmlischen Geistsöhne Jehovas begann Uneinigkeit in Gottes großer Familie im Himmel und auf Erden zu verursachen. Er stellte sich gegen Jehova Gott, um die Gewalt über das Menschengeschlecht zu erlangen, gleichwie sich später Pharao Jehova widersetzte in dem Versuch, die Herrschaft über die Israeliten als seine Sklaven zu behalten. In der hebräischen Sprache nannte Jehova Gott diesen untreuen Sohn Satan, was „Widersacher, Gegner“ bedeutet. Weil dieser gegnerische Geist die erste Lüge aussprach, indem er Gott verleumdete, um die Mutter des ganzen Menschengeschlechts zur Sünde gegen Gott zu verleiten, nannte Jehova Gott ihn Malschín oder Teufel. Dieser Name bedeutet „Verleumder“. (Hiob 1:6, 7; Off. 12:9; 20:2) Vollständige, universelle Einheit wird erst kommen, nachdem Satan, der Teufel, und seine Anhänger vernichtet sein werden.
21. Von wessen Familie erhielt die Menschheit einen neuen, gerechten Anfang, wann und wo?
21 Der zehnte Mensch in der Abstammungslinie seit dem ersten Menschen Adam war Noah. Dieser wandelte in Harmonie mit Gott. Als die große erdenweite Flut kam, wurden alle von ihr verschlungen, die mit Gott nicht in Einheit waren. Es blieb nur eine Familie übrig, von der die Menschheit einen neuen, gerechten Anfang erhalten konnte: Noahs Familie. Von Noahs drei Söhnen, Sem, Ham und Japhet, entsprangen die drei großen Zweige der einen Menschheitsfamilie, und zwar von da an, als die große Arche auf dem Berg Ararat in Asien landete, in der Noahs Familie durch die Flut hindurchgelebt hatte. — 1. Mose 8:4, 15-18; 9:18, 19.
22. Wie wurde unter den Menschen von neuem Uneinigkeit hervorgerufen, und welche Rolle spielte Babylon in bezug auf unsere vielen Sprachen und die Weltherrschaft?
22 Eine Zeitlang bestand nun Einheit zwischen Gott und Menschen. Dann nutzte Satan, der Teufel, den freien Willen des Menschen und seine ererbte Sündhaftigkeit aus und begann die Einheit zwischen Noahs Nachkommen und Gott zu zerstören. Später suchten sich in Babylon, im südwestlichen Asien, jene, die mit Gott nicht in Einheit waren, zu einem Unterfangen zu vereinen, das sich gegen Gottes gutes Vorhaben mit der Menschheit richtete. Um ihre zu einem bösen Zweck zuwege gebrachte Einheit zu sprengen, störte Gott durch ein Wunder die Einheit ihrer Sprache, indem er sie plötzlich viele Sprachen sprechen ließ, die von derjenigen Noahs verschieden waren, und versah sie natürlich nicht mit Dolmetschern. Da sie einander nicht mehr verstehen konnten, zerstreuten sie sich aus Babylon. Heute sind von Beamten der Französischen Akademie 2796 Sprachen gezählt worden. Später wurde Babylon stark genug, um das Babylonische Reich zur Beherrschung der Welt aufzurichten. Aber innerhalb weniger als hundert Jahren ließ Jehova Gott die babylonische Weltmacht vernichten. Seine Zeugen, die in Babylon gefangengehalten wurden, setzte er in Freiheit, damit sie seine reine Anbetung in Jerusalem wiederherstellten. (Jes. 43:8-21) Von Noah an, also seit der Sintflut, sind die treuen Zeugen Gottes Jehovas mit Gott eins geblieben.
23. Wie hat Satan, der Teufel, seine Welt zu vereinen gesucht, doch mit welchem Ergebnis?
23 Der christliche Apostel Johannes schrieb an seine Mitchristen: „Wir wissen, daß wir aus Gott sind; doch die ganze Welt liegt in der Gewalt des Bösen [dessen, der böse ist].“ (1. Joh. 5:19, NW) Die Wahrheit dieses Textes bedarf hier keiner Erörterung. Der Böse, Satan, der Teufel, hat versucht, in seiner eigenen Welt Einheit zu schaffen, indem er Jehovas Zeugen, die mit seiner Welt nicht eins sind, aus dem Dasein auszulöschen trachtete. Er führte sogar den Tod des größten Zeugen Jehovas, Jesu Christi, des Sohnes Gottes, der vom Himmel kam, herbei. Aber Gott, der Allmächtige, weckte seinen „treuen und wahrhaftigen Zeugen“ am dritten Tage von den Toten auf und ließ ihn Später in den Himmel zurückkehren. (Off. 1:5; 3:14; Joh. 18:37) Satan, der Teufel, ist nie imstande gewesen, Jehovas Zeugen auszurotten. Auch kann er seine eigenen Diener nicht zur Einheit bringen, die Diener, mit denen sich Jehovas Zeugen hinsichtlich ihrer Politik und Religion, ihrer sozialen oder kommerziellen Einrichtungen nicht vermischen.
24. (a) Warum kann Satan seine irdische Organisation nie eins machen? (b) Welcher entscheidenden Frage steht sie gegenüber, und wer wird sie beantworten?
24 Es wird Satan nie gelingen, in seiner sichtbaren Organisation auf Erden Einheit zu schaffen. Wie könnte er dies auch zuwege bringen, wenn er doch selbst die Einheit des lebenden Universums störte, als Adam, der vollkommene Mensch, in seiner paradiesischen Heimat, im Garten Eden, lebte? Satan ist nicht imstande, das vollkommene Band der Einheit — aufrichtige Liebe — zu beschaffen. Er kann seiner sichtbaren Organisation keine solch vereinende Liebe vermitteln, weil er die Liebe haßt, denn vor allem haßt er Gott, der Liebe ist. ‚Liebe ist aus Gott.‘ (1. Joh. 4:7, 8, 16, NW) Heute steht Satans sichtbare Organisation vor einer entscheidenden Frage. Es ist nicht die Frage: Soll die ganze Menschheit unter einer Demokratie oder unter dem Kommunismus leben? nein, sondern die entscheidende Frage lautet: Soll die ganze Menschheit unter Satan, dem Teufel, uneins bleiben, oder soll sie eins werden unter Gott, ihrem Schöpfer? Gott, der Allmächtige, wird diese Frage beantworten, nicht Menschen. Dies wird ewige Segnungen für uns bedeuten.
25. Wie wurde die Rettung aller gehorsamen Menschen durch einen einzigen menschlichen Erlöser möglich gemacht, und wie wurde Gottes einziggezeugter Sohn zu diesem Erlöser?
25 Adam, der erste vollkommene Mensch, schloß sich Eva, seiner Frau, an, als sie sich von Gott losriß. Durch seine Sünde des Ungehorsams brachte er Unvollkommenheit und Tod nicht nur über sich selbst, sondern auch über alle seine Nachkommen, wir, die heute Lebenden, eingeschlossen. (Röm. 5:12) Weil wir als menschliche Familie eins sind, und weil all unsere Sündhaftigkeit und der Tod von einem Menschen herrühren, wurde die Rettung aller gehorsamen Menschen durch einen einzigen vollkommenen menschlichen Erlöser oder Retter möglich gemacht. Dieser könnte nicht ein Sohn des Sünders Adam, sondern mußte der Sohn des sündenlosen Gottes sein. Daher sandte Jehova Gott seinen einziggezeugten Sohn aus dem Himmel. Wie denn? Er versetzte das Leben seines Sohnes vom Himmel her in den Schoß der jüdischen Jungfrau Maria, damit er als vollkommenes Menschengeschöpf geboren werde. Jehova Gott selbst gab ihm den Namen Jesus, und dieser Name bedeutet „Jehova ist Rettung“. (Matth. 1:18-25; Luk. 1:26-35) „Christus“ bedeutet „Gesalbter“, und Jesus würde im Alter von dreißig Jahren, nachdem er im Wasser getauft worden war, der Christus, denn dann salbte Jehova Gott Jesus mit seinem heiligen, vom Himmel gesandten Geist zum Hohenpriester und König einer gerechten neuen Welt. — Matth. 3:13-17; Luk. 3:21-23; Apg. 10:37, 38.
26. Warum kam Gottes Sohn nicht auf die Erde, um als vollkommener Mensch für immer dazubleiben, und was gibt uns somit Gott durch seinen Sohn?
26 Der Sohn Gottes kam nicht auf die Erde, um für immer ein vollkommener Mensch zu bleiben. Um ein vollkommener Mensch zu werden, mußte er seinen himmlischen Leib und seine Macht und Stellung droben aufgeben. Ebenso mußte er, um in den Himmel zurückzukehren, sein vollkommenes menschliches Fleisch, Blut und Bein, aufgeben, um wieder eine Geistperson zu werden. „Ein Geist hat nicht Fleisch und Bein.“ „Fleisch und Blut können Gottes Königreich nicht ererben.“ (Luk. 24:39 und 1. Kor. 15:50, NW) Gottes liebendes Vorhaben mit der Menschheit bestand darin, daß Jesus sein Menschenleben Gott als ein vollkommenes Opfer darbrachte, um so die willigen Menschen von der Sünde und ihrer Strafe, dem Tode, zurückzukaufen. Daher kann so, wie durch die Sünde eines einzigen Menschen (unseres ersten menschlichen Vaters, der vollkommen war) der Tod über uns alle gekommen ist, auch durch den Opfertod eines einzigen vollkommenen Menschen, Jesu Christi, uns allen, die sein Opfer annehmen, ewiges Leben zukommen. Wir können daher verstehen, wie wahr folgende Worte sind: „Der Lohn, den Sünde zahlt, ist der Tod, aber die Gabe, die Gott gibt, ist ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn.“ — Röm. 6:23, NW.
27. (a) Welche Hoffnung also gibt uns Gott, und welches Mittel steht ihm zur Verfügung, um sie wahr zu machen? (b) Warum wird es nur e i n e Regierung geben, und unter wen werden sich also alle stellen, die das Leben lieben?
27 So hält uns denn Jehova Gott in Gerechtigkeit und Liebe die herzerfreuende Hoffnung vor Augen, daß die ganze Menschheit unter ihrem Schöpfer und seinem Christus eins gemacht werden wird. Nicht nur hat er es beschlossen und in der Heiligen Schrift vorausgesagt, sondern, wie wir gesehen haben, besitzt er auch das Mittel, dies gerechterweise zu verwirklichen. Wie nun durch seinen Sohn Jesus Christus diese Einheit unter Gott, dem Schöpfer und Vater, Tatsache werden wird, lesen wir in folgenden Worten: „Als er [Jesus] sich in seiner Beschaffenheit als Mensch sah, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl. Eben darum hat ihn Gott auch in eine übergeordnete Stellung erhoben und ihm huldvoll den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen steht, damit sich in dem Namen Jesu jedes Knie all derer beuge, die im Himmel und die auf der Erde und die unter der Erde sind, und damit jede Zunge öffentlich bekenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ (Phil. 2:8-11, NW) Außerdem lesen wir in Römer, Kapitel 13, Vers 1: „Jede Seele sei den höheren obrigkeitlichen Gewalten untertan, denn es gibt keine Obrigkeit, wenn nicht von Gott herkommend.“ Ja, ‚bei Gott steht die Macht‘. (Ps. 62:11, Me) So muß denn eines künftigen Tages das ganze Universum geeint werden unter Jehova Gott, dem Schöpfer, dem allmächtigen Herrscher der ganzen Schöpfung. Er bildet die eine Regierung, vor der sich alle Geschöpfe im Himmel und auf Erden beugen, die sie anerkennen und der sie gehorchen müssen. Bereits hat er den Herrscher dieser Regierung bestimmt. Es ist sein einst geopferter Sohn Jesus Christus, der nun im Himmel verherrlicht ist und alle Macht und Autorität zu herrschen besitzt. Alle Lebenden im Himmel und auf Erden, seien es Engel oder Menschen, müssen sich unter ihn stellen, und alle vernünftigen Personen, die ewiges Leben lieben, werden dies weislich tun.
28. Wie wird Gott eilends alle Ursachen der Uneinigkeit unter den Menschen wegräumen?
28 Gott, der Allmächtige, hat die Macht, diese himmlische Herrschaft aufzurichten, um die ganze Schöpfung eins zu machen. Er besitzt auch die Macht, die Erde von aller Opposition gegen die Herrschaft einer solchen Regierung zu säubern. Er wird alle Ursachen der Uneinigkeit unter den Menschen beseitigen. Wie denn? Indem er sich mit all den entzweiten Mächten auseinandersetzt? Nein! Gottes geschriebenes Wort sagt, er werde es durch einen raschen Schlag im kommenden universellen Krieg von Harmagedon tun, in dem er diese gegenwärtige alte Welt der Uneinigkeit wegfegt. Satan, der Teufel, ist der Urheber all dieses Mangels an Einheit. Somit wird Gott Satans Organisation im Himmel und auf Erden vernichten. Satans unsichtbare Organisation im Himmel steckt hinter all der Bosheit und Uneinigkeit, die heute auf Erden herrscht. Daher wird Gott sie vernichten. Er wird Satans sichtbare Organisation, die durch Politik, eigennützige Geschäftemacherei und falsche Religion beherrscht wird und aus der Menschheit Gewinn schlägt, aus ihrer tiefverwurzelten Stellung herausreißen und so die Erde reinfegen. Dann wird er eine vollständig neue Welt mit einer neuen unsichtbaren Herrschaft und einer neuen irdischen Gesellschaft schaffen.
29. (a) Indem Gott welche Eigenschaft verleiht, besitzt er das System, durch das er die Menschheit vereinen kann? (b) Welche zwei großen Gebote müssen wir also halten?
29 Jehova Gott verfügt über das eine System, durch das die ganze Menschheit eins werden kann. Er beschafft das notwendige Band der Einheit, und dieses Band ist Liebe. Die ganze Menschheit hungert in Wirklichkeit nach Liebe, vor allem nach der Liebe Gottes und dann nach der Liebe des Nächsten. Gott hat den Menschen seine Liebe dargeboten. Wie denn? Sein Sohn Jesus Christus sagte, auf welche Weise, als er sprach: „Denn so sehr liebte Gott die Welt, daß er seinen einziggezeugten Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ (Joh. 3:16, NW) Alle Menschen ihrerseits müssen Gott und müssen sich gegenseitig lieben. Indem sie das tun, werden sie den zwei großen universellen Geboten gehorchen, wie Jesus es erklärt hat: „‚Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite, ihm gleichkommende, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘“ Und Jesus hat gezeigt, daß dein Nächster dein Mitmensch ist, auch wenn er heute noch zu einem anderen Volke als du gehören sollte, so wie sich ein Jude von einem Samariter unterschied. (Matth. 22:37-39, NW; Luk. 10:29-37) Solche, die nach der Einheit der Menschen trachten, müssen sich vereinen zur gemeinsamen Liebe zu ihrem großen Schöpfer und Lebengeber Jehova Gott und zur Liebe zu seinem Sohne, den er als Opfer und Erlöser für die Menschheit gegeben und als König der neuen Welt bestimmt hat. Ferner müssen sie auch ihren Mitmenschen lieben, denn wenn sie ihren Mitmenschen nicht lieben, den sie sehen und mit dem sie hier auf Erden leben müssen, dann lieben sie Gott nicht wirklich, den sie weder sehen noch sehen können. Gott liebt unseren Nächsten; und auch wir müssen unseren Nächsten lieben.
30. (a) Warum braucht die ganze Menschheit einen neuen Vater? (b) Wen gab Gott als solchen, und wie nahm dieser das weg, was die Juden von anderen Nationen trennte?
30 Um die ganze Menschheit ferner eins zu machen, gibt uns Jehova Gott in der gerechten neuen Welt einen neuen Vater. Adam, der erste Mensch, war der Vater, den er damals, im Garten Eden, gab. Aber jener Vater brachte über uns alle, über seine Kinder, den Tod, weil er die Vollkommenheit und somit das Recht auf Leben nicht bewahrte. Adam übertrat den Befehl und das Gesetz seines Schöpfers. So erwies er sich für uns als Todbringer statt als Lebengeber. Er starb wegen seiner Sünde. Alle Generationen seiner Nachkommenschaft sind eine nach der anderen weggestorben, und auch wir sterben dahin. So wurde denn Adam nicht unser Ewigvater. Der eine, den unser Schöpfer gibt, ist sein eigener lebendiger Sohn, Jesus Christus, der als vollkommener Mensch für uns gestorben ist, nun aber als ein unsterblicher Geist in seiner ursprünglichen himmlischen Heimat lebt. „So steht auch geschrieben: ‚Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele.‘ Der letzte Adam wurde ein lebengebender Geist.“ (1. Kor. 15:45, NW) Jesus Christus war auf Erden von Nationalität Jude, und die Juden waren durch ihr ihnen von Gott gegebenes Gesetz von den anderen Nationen abgesondert. Jesus erfüllte den Zweck jenes Gesetzes. Indem er eines Opfertodes nicht nur für Juden, sondern für die ganze Menschheit starb, nahm er das weg, was die Juden von jeder anderen Nation trennte. Er machte es den Menschen aller Nationen möglich, Christen zu werden und in der vereinten Anbetung des einen Gottes, Jehovas, zu e i n e r Herde zu werden. — Eph. 2:11-19.
31. Wie wird die gerettete Menschheit dadurch eins werden, daß sie e i n e n Vater hat?
31 In der kommenden neuen Welt wird Jesus der unsterbliche Vater der ganzen Menschheit werden und ihr auf einer paradiesischen Erde vollkommenes Menschenleben geben. Jehovas eigene Prophezeiung sagt: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben.“ (Jes. 9:6, 7, Fußn.) Da er als vollkommener Mensch geboren wurde und sein menschliches Leben als Hoherpriester geopfert hat, heilt er den Riß, der zwischen uns und unserem Schöpfer entstand. Gleichwie die ganze Menschheit jetzt ein Fleisch und eine Familie ist, weil sie vom ersten Menschen Adam abstammt, so werden alle erretteten Menschen in der neuen Welt eins werden, da sie Kinder des großen Herrschers und Friedefürsten, des „Ewigvaters“, werden. Sein eigener Vater ist Gott, der Schöpfer. Durch Jesus werden daher alle erretteten Menschen einen einzigen erhabenen oder großen Vater, Jehova, haben.
32. Warum wird es keine Familienzwistigkeiten und Feindschaften mehr geben, und weshalb werden alle e i n e Rasse mit e i n e r Sprache sein?
32 Die ganze Menschheit wird mit diesem einen Urquell des Lebens, dem Schöpfer aller, in Verbindung bleiben müssen. Wenn ihm alle in Liebe anhangen, werden alle wie eine einzige Familie in Liebe zusammenhalten. Es wird keine Familienstreitigkeiten und Feindseligkeiten unter den Menschen mehr geben. Sie werden ihr ewiges Leben durch keinen menschlichen Vater erlangen, sondern jeder einzelne wird es direkt von dem einen „lebengebenden Geist“, dem Ewigvater, erhalten. Dies wird sie alle zu e i n e r Nation machen, e i n e r Rasse, und ihr Ewigvater wird sie e i n e Sprache lehren.
33. Wann wurde die Neue-Welt-Herrschaft auf die Schulter des Ewigvaters gelegt, und wann wird keine weitere Uneinigkeit mehr hier auf Erden geduldet werden?
33 Der Schöpfer der Neuen-Welt-Regierung hat nun die Herrschaft auf die Schulter des Ewigvaters gelegt, auf Jesus Christus im Himmel. Dies ist in Übereinstimmung mit dem Gebet, das zu Gott zu beten Jesus seine Nachfolger lehrte: „Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden.“ (Matth. 6:9, 10) Im Jahre 1914 legte Jehova Gott die Herrschaft auf die Schulter seines Sohnes. Der Zeitplan der Bibel, bestätigt durch Weltereignisse, die die biblische Prophezeiung erfüllen, beweist dies. Folglich wird das Vereinen der ganzen Menschheit unter ihrem Schöpfer bald nicht mehr nur eine Hoffnung sein, sondern eine beglückende Wirklichkeit werden. Die in den Himmeln aufgerichtete Regierung hat dort keine weitere Uneinigkeit zugelassen. Sie hat Satan, den Teufel, und seine unsichtbare Dämonenorganisation von dort hinausgetan. Sie hat sie in die Nähe unserer Erde hinabgeworfen. Diese bösen Geistermächte, Satan und seine Dämonen, sind für die jammervollen Zustände, die heute in dieser Welt herrschen, verantwortlich. Das einzige, was die gegenwärtige Welt vereint, ist die Gegnerschaft wider Gott und seine Regierung, die auf Christi Schulter ruht. Aus diesem Grunde ist es angebracht, daß der Gott der neuen Welt diese alte Welt, dieses System der Dinge, vernichtet, das Satan, den Teufel, zum Gott und Herrscher hat. (Off. 12:7-13, 17; 2. Kor. 4:4) Seit dem Hinauswerfen Satans und seiner Dämonen aus dem Himmel ist keine weitere Uneinigkeit mehr droben in Gottes heiligen Himmeln zugelassen worden, und keine weitere Uneinigkeit wird nach dem universellen Krieg von Harmagedon, der jetzt so nahe ist, hier unten auf Erden geduldet werden. — Off. 20:11 bis 22:3.
DIE SICH HEUTE DER EINHEIT ERFREUENDEN
34. Wer ist heute auf Erden unter sich eins und in Einheit mit dem Schöpfer?
34 Gibt es heute in dieser Welt der Uneinigkeit denn keine Einheit unter Menschen, die unter dem Schöpfer des Menschengeschlechts stehen? Doch, es gibt sie! Diese Einheit besteht innerhalb der theokratischen Herde Gottes Jehovas. Seine Herde sind die Menschen, die er in seinem Wort wie folgt anspricht: „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und ich bin Gott.“ (Jes. 43:12) Diese Zeugen sind in erster Linie ein Überrest der gesalbten Nachfolger Jesu Christi, die einem himmlischen Rufe gefolgt sind, um mit ihm auf seinem himmlischen Thron zur Segnung aller Familien der Erde zu regieren. Außer diesen schließt die Herde des Großen Hirten nun Hunderttausende von Menschen aus allen Familien der Erde ein. Jesus Christus erwähnte diese als seine „anderen Schafe“. Er sagte, die Zeit müsse kommen, und sie ist in unseren Tagen gekommen, da er diese „anderen Schafe“ einsammle und sie mit dem Überrest seiner Königreichsmiterben zusammenbringe, und sie würden alle „e i n e Herde“ unter „e i n e m Hirten“ sein. Unter diesen besteht heute gottgemäße Harmonie.
35. Welche öffentlichen Beweise dafür wurden im Jahre 1953 in New York erbracht?
35 Als öffentlichen Beweis dieser Einheit des Volkes Jehovas denke man an ihren achttägigen internationalen Kongreß im Juli 1953, der im Yankee-Stadion, New York, abgehalten und als der „Neue-Welt-Gesellschaft-Kongreß“ bekannt wurde. Diesen Kongreß besuchten mehr als 125 000 Zeugen Jehovas aller Farben und Sprachen aus sechsundneunzig Ländern. Der Montag des Kongresses wurde „Nordamerikatag“ genannt, der Dienstag „Tag der Inseln des Atlantiks“, der Mittwoch „Südamerikatag“, der Donnerstag „Asientag“, der Freitag „Afrikatag“, der Sonnabend „Europatag“ und der letzte Sonntag „Tag der pazifischen Inseln“, und dementsprechende Berichte und Erfahrungen wurden bekanntgegeben, die mit der Bezeichnung dieser Tage übereinstimmten. Am Sonntag, dem 26. Juli 1953, schnellte die Zahl der Besucher auf 165 829 hinauf, die zum öffentlichen Vortrag „Nach Harmagedon — Gottes neue Welt“ herbeigekommen waren.
36. Welche Beweise hiervon wurden in noch weit größerem Umfang im Jahre 1955 erbracht?
36 Um aus noch jüngerer Vergangenheit weitere Beweise von dieser Einheit der Herde des Schöpfers auf Erden in noch viel größerem Umfang zu erhalten, betrachte man den Bericht über die Kongresse „Triumphierendes Königreich“, die von Jehovas Zeugen vom 22. Juni bis 28. August 1955 veranstaltet wurden. Diese Kongresse wurden während zehn aufeinanderfolgender Wochen in dreizehn größeren Städten Nordamerikas, Englands und des europäischen Festlandes in neun Sprachen abgehalten. Dort strömte Jehovas Volk seiner Neuen-Welt-Gesellschaft aus über sechzig Ländern zusammen, so daß mehr als 300 000 Delegierte anwesend waren. Das Beispiel Jesu Christi nachahmend, wurden 13 016 Personen im Wasser getauft, und die große Gesamtzahl von 403 628 hörte den öffentlichen Vortrag „Weltbesiegung nahe — durch Gottes Königreich“.
37. Trotz welcher Dinge hat sich ihre Einheit bis jetzt als unverbrüchlich erwiesen?
37 Als Glieder seiner Neuen-Welt-Gesellschaft sind Jehovas Zeugen entschlossen, diese erdenweite Einheit zu bewahren. Bis jetzt hat sich ihre Einheit als unverbrüchlich erwiesen, und dies trotz aller Verfolgungen, die auf sie gehäuft wurden, trotz aller politischen Unterschiede, die Katholiken, Protestanten und Juden voneinander trennten, trotz Weltkriegen und kleineren Kriegen, die Katholiken veranlaßten, gegen Katholiken zu kämpfen, und Protestanten gegen Protestanten. Der Geist der Welt Satans hat die Christenheit in sich selbst entzweit. Aber der eine liebende Geist Gottes Jehovas hat Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde in Einheit erhalten. (Eph. 4:3-6) Sie sind nun in 158 Ländern tätig. Doch ungeachtet, in welchem Lande sie leben, ungeachtet, von welcher Hautfarbe und welcher Nationalität sie seien und welche Sprache sie sprechen, halten sie zusammen, ihre Einheit ist heute eine geprüfte und erprobte Tatsache.
38. Wie wissen wir, daß die neue Welt herbeigekommen ist, und wann wird vollständige Vernichtung von Gott plötzlich über die alte Welt kommen?
38 Diese Einheit wird in Gottes neue Welt hineindauern. Anhand aller Beweise aus der Bibel und aller Weltereignisse und Weltzustände, die diese Beweise stützen, erkennen wir, daß die neue Welt nahe ist. Die Anstrengungen der Menschen, diese alte Welt zur Einheit zu bringen und sie weiterhin in Funktion zu erhalten, werden fehlgehen. Gottes Wort sagt, daß gerade die Anstrengungen des Menschen, das Menschengeschlecht eins zu machen, zu den Beweisen gehören, daß wir das Ende dieser alten Welt erreicht haben und vor der Schlacht von Harmagedon stehen, in der Satans Weltorganisation vernichtet werden wird, und daß wir uns an der Schwelle der neuen Welt Gottes befinden. Wie sein Wort es erklärt, muß die Zeit kommen, da sie „Friede und Sicherheit!“ sagen werden, als ob sie ihr Ziel der Welteinheit erlangt hätten. Wann immer sie das sagen werden, dann, so sagt der christliche Apostel Paulus, wird plötzlich und augenblicklich Vernichtung über sie hereinbrechen, wie die Geburtswehen über eine Schwangere, und sie werden der vollständigen Vernichtung, die. durch Gottes Hand kommt, keineswegs entrinnen. — 1. Thess. 5:1-3.
39. Welche Welt wird in Harmagedon obsiegen, und was wird sie all denen bringen, die auf Gottes Seite stehen?
39 Die Schlacht von Harmagedon wird ein universeller Kampf sein, denn die ganze Organisation Gottes wird sich gegen Satans Organisation stellen. Es wird eine Schlacht zweier zusammenprallender Welten sein: der alten und der neuen Welt. Die von Gott geschaffene neue Welt wird obsiegen und unter den Menschen erdenweit Einheit herbeiführen. Noch mehr als das: universelle Einheit! Einheit wird im ganzen Himmel herrschen, in dem alle Engel unter Gottes König Jesus Christus stehen, und mit ihm werden sie die Schlacht von Harmagedon schlagen. Jehovas Zeugen auf der Erde werden an jener Schlacht in keiner Weise teilzunehmen brauchen. Zu ihnen wird gesagt: „Die Schlacht ist nicht euer, sondern Gottes.“ (2. Chron. 20:15, NW) Sie blicken zu Jehova Gott auf, daß er die Schlacht durch Jesus Christus schlage und seine Souveränität über das ganze Universum kundtue.
40. Was werden jene, die Gottes Anerkennung besitzen, in Harmagedon erfahren, und mit wem wird die „neue Erde“ beginnen?
40 Alle jene daher, die jetzt Frieden mit Gott schließen und eins mit ihm und seiner Herrschaft werden, die auf der Schulter Christi ruht, werden seine Anerkennung erhalten, also in Harmagedon unter Gottes Schutz gelangen. Sie werden unter Gottes Schutz stehen und somit geborgen sein, wenn jene große Katastrophe die alte Welt mit Vernichtung überfluten wird. Jenen, die jetzt Gott suchen und sich bestreben, seinen Willen zu erkennen und zu tun, wird von Gott Bewahrung zuteil. Als e i n e Herde werden sie in die neue Welt eingehen, gleichwie Noah und seine Familie durch die Flut hindurch gelangten, die die böse Welt seiner Tage wegraffte. Mit dieser vereinten Herde von Zeugen und Dienern Gottes Jehovas wird die „neue Erde“ beginnen. Sie wird ewiglich bestehen. Nachdem der Apostel Petrus die Zerstörung der gegenwärtigen Welt beschrieben hat, sagt er: „Es gibt neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten; und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ — 2. Pet. 3:13. NW.
41. Was wird mit der Einheit der Harmagedon-Überlebenden geschehen, und wie werden auf Erden noch weitere mit ihnen einsgemacht werden?
41 Die Regierung des Ewigvaters, des Friedefürsten, wird als die „neuen Himmel“ über die „neue Erde“ herrschen. Die Harmagedon-Überlebenden werden bereits seine „e i n e Herde“ von Zeugen Jehovas geworden sein, eine schon organisierte Neue-Welt-Gesellschaft. Diese Einheit aller menschlichen Überlebenden unter ihrem Schöpfer und seinem König wird nie zerstört werden. Der Friedefürst wird nicht nur die friedevolle Einheit der Überlebenden bewahren, sondern noch andere mit ihnen vereinen. Wen denn? Heute trennt die Macht des Todes alle jene, die in den Gedächtnisgrüften oder Gräbern schlafen, von den Lebenden. Durch die Macht des allmächtigen Gottes wird der Ewigvater die Toten mit den Lebenden vereinen, indem er alle, die in den Grüften sind und sich im Gedächtnis Gottes befinden, zum Leben auf Erden auferwecken wird. Als Gott vor neunzehnhundert Jahren Jesus Christus auferweckte, war dies nicht nur eine Gewähr dafür, daß er Christi gesalbte Nachfolger zu unsterblichem Leben im Himmel auferwecken wird, sondern auch, daß er alle, die in den Gräbern der Erde ruhen, zum Leben auf der „neuen Erde“ auferwecken wird. (Joh. 5:28, 29; 1. Kor. 15:12-20) Jesus Christus wird nach Harmagedon tausend Jahre herrschen, und diese Auferstandenen werden Gelegenheiten in Fülle haben, während seiner Herrschaft mit all denen zur Einheit zu gelangen, die unter ihrem Wieder-Erschaffer und seinem König leben. Ewige Vernichtung wartet derer, die sich weigern, durch Jesus Christus mit Gott eins zu werden.
42. Welches Wortbild malt uns Jehova durch Jesaja, den Propheten, von der Einheit und dem lieblichen Frieden der Menschheit unter ihrem König?
42 Indem die göttliche Prophezeiung ein Wortbild von der Einheit und dem lieblichen Frieden der Menschheit malt, der unter dem von ihrem Schöpfer bestimmten König herrschen wird, sagt sie: „Gerechtigkeit wird der Gurt seiner [des Königs] Lenden sein, und die Treue der Gurt seiner Hüften. Und der Wolf wird bei dem Lamme weilen, und der Pardel bei dem Böcklein lagern; und das Kalb und der junge Löwe und das Mastvieh werden zusammen sein, und ein kleiner Knabe wird sie treiben. Und Kuh und Bärin werden miteinander weiden, ihre Jungen zusammen lagern; und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Und der Säugling wird spielen an dem Loche der Natter, und das entwöhnte Kind seine Hand ausstrecken nach der Höhle des Basilisken. Man wird nicht übeltun, noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen Gebirge; denn die Erde wird voll sein der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ — Jes. 11:5-9.
43. Warum ist Erkenntnis nötig, um in die neue Welt zu gelangen, in der diese Einheit herrscht, und wo können wir sie finden?
43 Um in diese neue Welt der ewigdauernden Einheit des Menschengeschlechts unter der Herrschaft unseres Schöpfers eingehen zu können, ist es unbedingt nötig, daß wir jetzt, vor der Schlacht von Harmagedon, jene „Erkenntnis Jehovas“ erlangen. Als Beweis hierfür steht geschrieben, daß Gott Drangsale über jene bringe, die sein Volk bedrängen, und dies „bei der Offenbarung des Herrn Jesus, wenn er vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer jene gebührend bestrafen wird, die weder Gott kennen noch der guten Botschaft bezüglich unseres Herrn Jesus gehorchen. Diese Menschen werden die Strafe ewiger Vernichtung zahlen, hinweggetan vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke.“ (2. Thess. 1:6-9, NW) Ferner steht geschrieben: „Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis.“ (Hos. 4:6) Warum denn in Harmagedon aus Mangel an Erkenntnis Vernichtung erleiden? Die lebenrettende Erkenntnis ist für dich vorhanden. Wo denn? Sie ist bei Jehovas Zeugen zu finden, denn wenn der Schöpfer ihnen nicht die Erkenntnis gegeben hätte, könnte er nicht zu ihnen sagen: „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova.“
44. Warum sich von nun an zum Erlangen weiterer Erkenntnis mit Jehovas Zeugen verbinden?
44 Um mehr Erkenntnis zu erlangen, verbinde dich von nun an mit der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas. Es ist heute die einzige Organisation auf Erden, in der wirklich gottgemäße Harmonie und Einheit unter dem einen Hirten Jesus Christus waltet. Es ist die einzige sichtbare Organisation, die heute der Menschheit die Hoffnung und die Zuversicht bietet, durch die unvermeidliche Weltkatastrophe in Harmagedon hindurch- und in Gottes neue Welt hineinzuleben.
45. Was zu tun werden wir jetzt ermahnt, da Jehova beginnt, ‚alle gehorsamen Menschen unter ihrem Schöpfer eins zu machen‘?
45 Nimm diese gute Botschaft freudig an. Überzeuge dich, daß es die Wahrheit ist, Gottes Wahrheit, die in seinem unfehlbaren Wort, der Heiligen Schrift, zu finden ist. Komme weiterhin mit Jehovas Zeugen zusammen. Studiere mit ihnen die Heilige Schrift. Nimm die biblischen Schriften, die sie dir bringen, entgegen. Mache Gebrauch von ihrem Angebot, auch in deine Privatwohnung zu kommen, um ein persönliches Heimbibelstudium mit dir zu beginnen und weitere dieser wunderbaren, hoffnungerweckenden, biblischen Wahrheiten kennenzulernen. Mache sie dir zu eigen. Laß sie deinen Sinn umgestalten, damit sie dein Leben zu ewigem Leben in der neuen Welt umwandeln. Setze deine Hoffnung in Gottes Verheißung und halte daran fest. Tue den Schritt der Hingabe an Gott, um mit ihm, dem Schöpfer, eins zu werden. Diene und gehorche ihm, dem Herrscher, mehr als Männern dieser Welt. Bleibe also auf dem Wege, auf dem du dich nun befindest, während du diese Botschaft liest. Bleibe eins mit der unverbrüchlich vereinten Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen des Schöpfers. Im Verein mit ihnen liebe ihn und diene ihm jetzt, da er durch Jesus Christus beginnt, ‚die ganze gehorsame Menschheit unter ihrem Schöpfer eins zu machen‘!
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