Gilead graduiert seine 28. Klasse
AM 3. FEBRUAR 1957 wurden 105 Studenten von der Wachtturm-Bibelschule Gilead graduiert, darunter 47, die aus 21 anderen Ländern gekommen, also nicht Amerikaner waren. Die Studenten standen im Alter zwischen zwanzig und neunundfünfzig Jahren. Einige waren Ehepaare, andere gehörten dem ledigen Stande an. In den fünfeinhalb Monaten bewältigten sie soviel Lehrstoff, wie ein normales College sonst in einem Jahr durchnimmt.
Um den Graduierungsfeierlichkeiten beizuwohnen, waren Freunde und Verwandte aus 18 Staaten und aus 3 Provinzen Kanadas erschienen. Da waren Leute aus Oklahoma und Kalifornien anwesend, und ein Sonderbus brachte 41 eifrige Zeugen aus Montreal.
Am Sonnabendabend leitete N. H. Knorr, der Präsident der Gileadschule und der Watch Tower Society, das wöchentliche Wachtturm-Studium. Darauf folgte ein musikalisches Programm, an dem sich eine Anzahl Studenten beteiligte. Präsident Knorr schloß danach die Feierlichkeiten ab, indem er über einige Höhepunkte seiner vor kurzem gemachten Reise nach Europa, dem Nahen Osten und Asien Bericht erstattete.
Das Sonntagmorgen-Programm begann um 9 Uhr mit Lied und Gebet. Der Königreichsfarmdiener, Johannes Markus, und die vier Unterweiser, Karl Adams, Harold Jackson, Maxwell Friend und der Schulsekretär A. D. Schroeder, erteilten den Graduierten zum Abschied Ratschläge.
Markus riet der 28. Klasse, in ihren Missionargebieten in der Hoffnung zu arbeiten oder zu pflügen, später auch an der Ernte teilhaben zu können. (1. Kor. 9:10) Jackson sagte der Klasse, daß sie sich nicht mit den Worten rühmen sollte, „Ich habe Gilead besucht“, sondern mit den rechten Früchten, die die Gileadschulung ihnen hervorzubringen hilft. (2. Kor. 1:12-14) Adams riet den Studenten, ihre Freude lebendig zu erhalten. ‚Was immer ihr tut, tut es mit ganzer Seele als Jehova‘, sagte er. (Eph. 6:6-8) Friend ermutigte alle, die höchste Bildung fortzusetzen, nämlich das vollkommene Gesetz zu erfüllen. (Matth. 22:37-39) Der Schulsekretär Schroeder spornte die Studenten liebreich an, in ihrer Hingabe an Gott standhaft zu bleiben, wobei ihnen fünf Dinge helfen würden: freudig zu sein, sich stärken und trösten zu lassen, die Einheit zu bewahren und in Frieden zu leben.
Nun war es an der Zeit, die Ansprache vom Präsidenten Gileads, N. H. Knorr, zu hören, der über das Thema sprach „Seid ihr befähigt, zu lehren?“ und sich dabei auf den Text in 2. Timotheus 2:24 stützte. „Man hat nie ausgelernt“, sagte er. „Ihr müßt stets Erkenntnis von Jehova zu erlangen suchen, müßt also stets Lernende sein. Aber gleichzeitig müßt ihr auch stets Lehrer sein.“ Er ermunterte die Studenten, „demütig und sanftmütig zu bleiben und mit Milde zu unterweisen“. Er versicherte den neuen Missionaren, daß Jehova Gott sie stützen werde, auch wenn dieses böse System der Dinge ihnen Widerstand und Verfolgung entgegenbringen würde.
Nach der Ansprache kamen die Studenten einer nach dem anderen, um ihre Diplome in Empfang zu nehmen und zu erfahren, wohin sie geschickt würden. Sie wurden dreiunddreißig Ländern zugeteilt, darunter Bolivien, Liberia, Puerto Rico, Mauritius, Zypern, Honduras, Nordborneo, der Goldküste, Libanon, Kanada, Indien, Venezuela, Marokko, Paraguay, Belgien, Hawaii, Frankreich, Nordrhodesien, Britisch-Guayana, Panama, Peru, Brasilien, Westdeutschland, Nikaragua, Dänemark, Norwegen, Schweden, Irische Republik, Neufundland, Njassaland, Chile, den Vereinigten Staaten und Österreich.
Am Nachmittag gaben die Studenten vom Podium aus eine Stunde lang ihrer warmen Wertschätzung Ausdruck und erzählten persönliche Erfahrungen. Dies war für die 2154 Personen, die dieser herzerquickenden Winter-Graduation beigewohnt hatten, ein lieblicher Höhepunkt!