Graduierung einer weiteren Schar Missionare
ES WAR am 28. Juli 1957, einem herrlichen Sommertag, ungefähr um zehn Uhr morgens, als Milton G. Henschel über das Thema „Ahmt Jesus nach“ zu sprechen begann. Das Rednerpodium unter gelbem Dach, zwischen hohen Kiefern und von Vasen voll prächtiger Gladiolen eingerahmt, bot einen farbenfrohen Anblick. Unmittelbar vor dem Redner saßen die 103 Studenten der 29. Klasse der Wachtturm-Bibelschule Gilead, die graduiert werden sollten. Außerdem waren etwa 5300 Gäste anwesend, die ebenfalls aufmerksam zuhörten.
„Es ist keineswegs ein Zufall, daß wir heute hier sind“, begann G. Henschel. „Diese Schule ist aus der Notwendigkeit heraus geboren worden. Noch nie war es so nötig, die gute Botschaft zu verkündigen, wie heute.“ Jesus hatte diese Notwendigkeit in seinen Tagen erkannt und widmete deshalb sein Leben dieser Tätigkeit. Ja noch mehr. Wie im zehnten Kapitel des Matthäus-Evangeliums berichtet wird, sandte er die zwölf Apostel aus, damit auch sie predigten. Der Redner griff dieses Kapitel auf und wandte es Vers für Vers auf die vor ihm versammelten Missionare an.
Jesus zeigte, daß er nur ein Ziel im Auge hatte, und ebenso sollte es bei ihnen sein, damit sie nicht auf Abwege geraten. Da sie eine besondere Schulung empfangen hätten, würde von ihnen nun mehr erwartet; sie sollten die Initiative ergreifen und das, was sie beginnen, auch durchführen. Jesus zweifelte nie, er fürchtete sich nie; auch sie sollten das nicht tun. Sie sollten sich durch niemanden entmutigen lassen.
Nach dieser Ansprache begaben sich die Studenten zum Podium, um unter anderem ihre Diplome in Empfang zu nehmen. Sie waren aus sechs Ländern hergekommen und wurden in insgesamt zwanzig Länder Asiens, Afrikas, Süd-, Zentral- und Nordamerikas gesandt. Hierauf verlas ein Wortführer im Namen der Klasse einen Brief, in dem die Wertschätzung für die empfangene Schulung zum Ausdruck gebracht wurde.
Dies war die erste Gilead-Graduierung, die nicht vom Präsidenten der Watch Tower Society, Nathan H. Knorr, präsidiert wurde, da er einer Bezirksversammlung in Los Angeles beiwohnen mußte. Bevor G. Henschel sprach, der den Präsidenten als dessen Sekretär und als eines der Direktionsmitglieder würdig vertrat, richteten einige andere, die mit der Schule verbunden sind, ein kurzes Wort an die Anwesenden. Das Programm hatte um neun Uhr mit Lied und Gebet begonnen. Danach wies John Markus, ein Glied der Königreichsfarmfamilie, die Studenten darauf hin, daß sie mit Bäumchen aus einer Baumschule zu vergleichen sind, die verpflanzt werden, um immerdar Frucht zu tragen.
Darauf folgten die vier Unterweiser. H. K. Jackson wies sie auf den hohen Wert harter Arbeit hin. K. A. Adams hob das Ausharren und die Wichtigkeit des Gebets hervor. M. G. Friend betonte die Eigenschaften des Herzens und spornte die Studenten an, auszuziehen und Freude zu spenden und den Geist der Hilfsbereitschaft, Eintracht, Freundschaft und Liebe zu fördern. A. D. Schroeder stellte die Neue-Welt-Schulung der Bildung der alten Welt gegenüber.
Am Abend vorher hatten sich etwa 3000 Personen zum Studium des für diese Woche vorgesehenen Teils des Wachtturms eingefunden. Darauf folgte ein musikalisches Programm, das von den Studenten dargeboten wurde. Der letzte Teil der Graduierung während dieses Wochenendes bestand am Sonntagnachmittag darin, daß zwanzig Studenten während etwa zwei Stunden von den Segnungen der Schulung in Gilead erzählten und andere anspornten, den Missionardienst zu ihrem Lebensziel zu machen. Um vier Uhr endete das Programm mit Lied und Gebet.