Gileads erste Graduierung in Brooklyn
DER Montag, der 27. November 1961, wird noch lange nicht vergessen werden. „Die Bethelfamilie freute sich darauf, eine Klasse der Gileadschule hier zu haben“, sagte der Präsident zu den 720 Zuhörern, unter denen sich auch die 100 Studenten der sechsunddreißigsten Klasse der Gileadschule befanden. „Für euch ist der heutige Tag ein besonders gesegneter Tag“, sagte er zu den Absolventen.
Fred Rusk, einer der Unterweiser, gab ihnen den Rat, sich stets an die Worte Jesu zu erinnern: „Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts.“ (Joh. 8:54) „Vermehrtes Wissen, gepaart mit Liebe — das ist eine wunderbare Kombination“, sagte Harry Peloyan, ein anderer Unterweiser, „vermehrtes Wissen ohne Liebe — das sollte für uns nie zutreffen!“ U. V. Glass wies darauf hin, daß diese Klasse, die als erste in Brooklyn war, „ein Vorrecht hatte wie noch keine“. Keine andere Klasse hörte so viele Vorträge von Gliedern der leitenden Körperschaft und der Bethelfamilie. Keine andere Klasse kam so eng mit der Organisation des Hauptbüros in Verbindung. Der Schulsekretär, Edward Dunlap, verglich diese Verbindung mit der Schulung, die Paulus, ein Glied der leitenden Körperschaft der Urkirche, Timotheus zuteil werden ließ.
Nachdem einige Telegramme und Glückwünsche aus aller Welt verlesen worden waren, hörten die Studenten den Fabrikdiener, Max Larson. Er sagte ihnen, daß die Ausbildung, die sie auf organisatorischem Gebiet, d. h. im Interesse eines geordneten Vorgehens erhalten hätten, ihnen helfen werde, im Dienst erfolgreich zu sein. George Couch, der Betheldiener drückte seine Wertschätzung für das gute Beispiel aus, das sie durch ihre Bereitwilligkeit und Zusammenarbeit gegeben hätten.
Der Vizepräsident der Gesellschaft, Fred Franz, erinnerte die Absolventen daran, daß sie sich in einem geistigen Krieg befänden. Er beleuchtete besonders die Ausbildung, die sie in organisatorischer Hinsicht in der Zentrale der sichtbaren Organisation Jehovas genossen hatten, und sagte: „Ihr seid hier geschult worden, damit ihr im Notfall einspringen könnt.“ „Es wird eine Zeit kommen, in der es in der Organisation Lücken geben wird“, führte er weiter aus, indem er auf die zu erwartenden Bemühungen des Teufels hinwies, Personen, „die eine besondere Verantwortung in der Organisation tragen, gewissermaßen die Säulen, aus ihren Stellungen zu verdrängen“. „Jede Bresche in der Kampffront muß geschlossen werden. Das zu tun, habt ihr nun das Vorrecht und die Gelegenheit. Dazu seid ihr hier geschult worden.“ — Jes. 58:12.
Bruder Knorr sprach dann über die Notwendigkeit, mutig zu sein und Jehova mit geeintem Herzen zu fürchten. „Der Teufel wird euch zu Kompromissen veranlassen wollen“, sagte der Redner und wies auf die Gefahr hin, eingesperrt zu werden, und auf das Bemühen des Feindes, die Organisation von innen heraus zu verderben. „Viele von euch werden als Diener mit besonderer Verantwortung betraut werden. Als Aufseher werdet ihr euren Dienst sehr ernst nehmen müssen.“ Er fuhr fort: „Ihr solltet vor eurer Dienstaufgabe keine Angst haben. Seid Jehova dafür dankbar.“ Die Absolventen wurden aufgefordert, die Bescheidenheit Jesu und die Bereitwilligkeit des Paulus nachzuahmen, der arbeitete, um seinen Dienst zu erfüllen. Was sie tun würden, wenn sie von der Verbindung mit der Gesellschaft abgeschnitten werden sollten, fragte er sie. Ob sie das Werk fortsetzen würden. Er ermahnte sie, ihre Brüder zu ermuntern, sie aufzuerbauen und ihnen voranzugehen. Sie sollten der Verantwortung, die ihre Aufgabe mit sich bringe, auf sich nehmen. „Möge Jehova euch segnen.“ „Ihr habt euren Glauben nun vermehrt“, sagte der Präsident, „und so, wie ihr nun einen größeren Glauben habt, schenkt die Gesellschaft auch euch mehr Glauben. Wir glauben, daß ihr mehr leisten werdet.“
Die sechsunddreißigste Klasse erhielt tatsächlich eine vorzügliche Ausbildung in bezug auf die organisatorischen Aufgaben in einem Zweigbüro, die Überwachung der Predigttätigkeit, die Gründung neuer Versammlungen und die Erschließung neuer Gebiete. Sie studierte die Geschichte der wahren und der falschen Religion, nahm eine analytische und mit Auslegungen verbundene Vers-für-Vers-Betrachtung der ganzen Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (in Englisch) vor. So ausgerüstet, gingen sie nun nach vorn, um ihre Zuteilung in Empfang zu nehmen und dann als Missionare, Pioniere, Glieder von Bethelfamilien, als Kreis-, Bezirks- oder Zweigdiener in dreiundfünfzig Länder hinauszuziehen.
Um 19.30 Uhr begann ein verkürztes Wachtturm-Studium, bei dem sich eine ausgewählte Gruppe von Studenten zu dem Thema äußerte „Träger eines furchteinflößenden Namens“. Dann rief der Präsident einige Studenten auf das Podium, die als Vertreter von vierundvierzig Ländern ein kurzes Abschiedswort sprachen. Übersprudelnd von Dankbarkeit, brachten sie ihre Liebe zu Jehova und ihre Wertschätzung für die zehnmonatige Schulung zum Ausdruck. Der erste von ihnen sagte, Jehovas Organisation werde immer schöner, je genauer man sie betrachte. Alle waren dankbar, daß sie die neue Gileadschule hatten besuchen dürfen.
Das interessante Programm, in dem Erfahrungen und Eindrücke der Studenten aus dem Leben in Gilead wiedergegeben wurden, endete um 23.30 Uhr mit einem Lied. Dann sprach Bruder Knorr noch ein Gebet. Gileads erste Graduierung in Brooklyn war ein Fest, das von Jehova reich gesegnet worden war.