Gileads siebenunddreißigste Abschlußfeier
DIE Abschlußfeiern der Gileadschule der Watch Tower Bible and Tract Society waren schon immer ein Anlaß zur Freude, aber die der siebenunddreißigsten Klasse war es ganz besonders. Diese Klasse setzte sich aus 103 Studenten aus 50 Ländern zusammen.
Die Feier fand am Montag, dem 26. November 1962 in Brooklyn, dem Hauptsitz der Gesellschaft, statt. Das Programm begann um 15.30 Uhr mit einem Lied und einem Gebet. Nach den Eröffnungsworten N. H. Knorrs, des Präsidenten der Schule und der Gesellschaft, ergriffen die vier Unterweiser kurz das Wort.
Fred Rusk stützte seine Ausführungen auf Jesaja 2:2-4. Er verglich die christliche Laufbahn der Studenten mit der Besteigung eines hohen Berges, von dem aus man das Heiligtum der Anbetung Jehovas sehen könne. Zum Schluß ermahnte er sie, das Haus Jehovas zu lieben und sich würdig zu erweisen, darin bleiben zu dürfen. Harry Peloyan verglich die Studenten mit frisch geschärften Speeren, die nun beweisen müßten, von welchem Material sie seien, indem sie in den ihnen zugeteilten Gebieten ausharrten. Ulysses Glass ging von Jakobus 1:22-25 aus und legte den Studenten besonders nahe, stets Täter des Wortes Gottes zu sein und einander jederzeit als Brüder zu betrachten, ungeachtet der Stellung, die sie als Aufseher einnehmen würden. Edward Dunlap, der Schulsekretär, erinnerte sie an die wichtige Rolle, die die Freude spielt, und zeigte ihnen, wie sie durch diese gestärkt werden und wie sie sie durch das Gebet, das Geben, die Anteilnahme am Geschick anderer und durch eine Betrachtung der Früchte ihrer Arbeit erhalten könnten.
Danach wurden die vielen Telegramme, die aus etwa fünfzig Ländern aller sechs Erdteile eingegangen waren, bestätigt und einige davon, soweit es die Zeit erlaubte, auch vorgelesen. Dann sprach der Fabrikdiener, Max Larson. Er betonte die Wichtigkeit der Schulung, die die Studenten genossen hätten, und wies darauf hin, daß sie jetzt ebenfalls in der Lage seien, andere zu schulen. Auch der Bethelheimdiener gab in seinen Ausführungen über Jehova, den großen Töpfer, wertvolle Ratschläge. — Jes. 64:8.
Der nächste Redner war Fred Franz, der Vizepräsident der Gesellschaft. Er sprach über das dem Christen anvertraute Gut. Seine Ausführungen stützten sich vornehmlich auf 1. Timotheus 6:20 und 2. Timotheus 1:12-14. Die vorzügliche Unterweisung, die die Studenten in den vergangenen zehn Monaten empfangen hätten, sei ein Teil des ihnen anvertrauten Gutes oder des „Bildes gesunder Worte“, sagte er. Sie sollten zu diesem Gut oder dem „Bild gesunder Worte“ nun ständig hinzufügen und auch darauf achten, daß es nicht etwa durch eitle Reden, die das, was heilig sei, verletzten, aus ihrem Denken verdrängt werde, zum Beispiel durch Dinge, die in Epheser 5:3-5 erwähnt würden.
Darauf folgte der Hauptvortrag, den N. H. Knorr hielt. Er behandelte das Thema „Befähigt zum Lehren“ und stützte sich dabei auf 1. Timotheus 3:2 und 2. Timotheus 2:24. Die Studenten seien nicht zum Besuch dieser Schule eingeladen worden, weil sie keine guten Lehrer gewesen seien, sagte er, sondern gerade weil sie gute Arbeit geleistet hätten, habe man es für gut erachtet, ihnen diese Ausbildung zukommen zu lassen, um aus ihnen noch bessere Lehrer zu machen. Sie sollten imstande sein, sagte er noch, allen Menschen die Wahrheit in einfachen, leichtverständlichen Worten darzulegen, aber noch viel wichtiger sei es, daß sie ihre Brüder in der Christenversammlung belehren könnten. Manchmal gelte es vielleicht, mit den Widerspenstigen streng zu verfahren, dennoch sollten sie stets geduldig und freundlich sein. Um gute Lehrer zu bleiben, sollten sie wie David beten: „Leite mich in deiner Wahrheit“ und: „Lehre mich deinen Willen tun.“ Ja, sie sollten ihn darum bitten, sie zu veranlassen, seinen Willen zu tun. — Ps. 25:4, 5, 9; 143:10, ZB.
Nach der Ansprache des Präsidenten, N. H. Knorrs, erhielten die Studenten ihre Gebietszuteilung. Sie wurden in 64 Länder gesandt, wo sie als Sonderpioniere, Missionare, Kreis-, Bezirks-, Zweig- oder Zonendiener wirken sollen. Darauf verlas ein Student, Alexander Tharp, eine Resolution, die die Klasse vorher angenommen hatte und in der sie Jehova und auch all ihren Brüdern dankte, die dazu beigetragen hatten, daß ihnen diese Schulung in Gilead ermöglicht wurde oder ihnen so sehr zum Nutzen gereichte. Es waren in der Tat Worte inniger Dankbarkeit. Diese Klasse hatte auch besonders Grund, dankbar zu sein, denn sie genoß nicht nur die übliche Ausbildung für Missionare, sondern wurde auch täglich in der Durchführung der Arbeiten in Bethelheimen, Zweigbüros und Druckereien geschult.
Von 17.45 bis 19.30 Uhr war eine Pause, während der ein gutes Abschiedsessen eingenommen wurde. Dann wurde das Programm fortgesetzt. Es begann mit einem verkürzten Wachtturm-Studium, bei dem das für jene Woche vorgesehene Thema „Fasse Mut — Gottes Königreich ist nah!“ betrachtet wurde und an dem sich eine vorher bestimmte Gruppe von Studenten beteiligte. Danach schilderten etwa vierzig Studenten ihre Erfahrungen und Eindrücke und äußerten ihren Dank und ihre Wertschätzung für die empfangene Schulung. Mit dem Lied „O geh mit Gott“ und einem Gebet von Bruder Knorr endete das schöne, sehr auferbauende Programm um 23.30 Uhr.