Trachtet nach der Aufsicht Jehovas, eures Hirten
Warum ist es vernünftig, nach der Aufsicht Jehovas, unseres Hirten, zu trachten?
Weil Jehova Gott lebhaft am Wohl der Menschheit interessiert ist. Er hat dieses Interesse, obwohl die Menschen in Sünde geboren und in Ungerechtigkeit empfangen worden sind und obwohl Jehovas erhabener Thron offenbar unzählige Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Daß sich Jehova tatsächlich um die Menschen kümmert, ja daß er sich sehr für sie interessiert, geht aus den Worten hervor, die über ihn in Jesaja 40:11 stehen: „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirt, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Busen tragen, die Säugenden wird er sanft leiten.“ Aus gutem Grund konnte daher der Apostel Petrus von Jehova als dem „Hirten und Aufseher eurer Seelen“ sprechen. — 1. Petr. 2:25.a
Welche Personen in alter Zeit schauten zu Jehova als zu ihrem Hirten auf?
Adam und Eva wollten von Jehova unabhängig sein, doch ihr Sohn Abel schaute zu Jehova auf und wünschte ihm zu dienen und von ihm geleitet zu werden. Vor der Flut der Tage Noahs gab es anscheinend wenige weitere Menschen, die dies taten; unter ihnen waren Henoch, Noah und dessen Familie. Nach der Flut verwarfen die Menschen im großen und ganzen die Aufsicht Jehovas, aber bemerkenswerte Ausnahmen waren Abraham, Isaak und Jakob. Mit der Zeit hatte Jakob zwölf Söhne, und von ihnen stammten die zwölf Stämme Israels. Moses, der diese Stämme aus Ägypten herausführte, ist ebenfalls zu beachten, weil er zu Jehova als zu seinem Hirten aufschaute, ebenso wie es auch unter anderem treue Richter, Priester, Könige und Propheten taten. Sie alle dachten so wie König David, der schrieb: „Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ — Ps. 23:1.
Welchen Grundsatz für die Aufsicht, der bis heute bestehengeblieben ist, nahm Moses auf die Anregung Jethros, seines Schwiegervaters, hin an?
Moses nahm seine Verpflichtung, als Jehovas Wortführer für sein Volk zu amten, sehr ernst. Die Angehörigen dieses Volkes kamen zu ihm, um ihre Probleme in Übereinstimmung mit dem zu lösen, was Jehovas Wille für sie war. Dies erforderte, daß Moses vom Morgen bis zum Abend als Richter diente. Sein Schwiegervater Jethro, der dies beobachtete, gab ihm den Rat: „Ersieh dir aus dem ganzen Volke tüchtige, gottesfürchtige Männer, Männer der Wahrheit [zuverlässige, NW], die den ungerechten Gewinn hassen, und setze sie über sie: Oberste über tausend, Oberste über hundert, Oberste über fünfzig und Oberste über zehn.“ Moses befolgte diesen guten Rat. — 2. Mose 18:21-26.
Nach den Tagen des Moses hatte Israel weiterhin solche Oberste wie Richter, Vorsteher und Beamte, und später dienten auch Könige als solche. Viele von diesen waren jedoch keine tüchtigen Männer, die Gott fürchteten. Das führte dazu, daß die Nation siebzig Jahre lang ins Babylonische Exil kam. Als sie zurückkehrte, dienten Männer wie Serubbabel, Esra und Nehemia als treue Hirten. Als Jesus Christus kam, bekam Jehovas Volk den vortrefflichsten aller irdischen Hirten. Er wiederum wählte zwölf Apostel als Unterhirten aus. Diese bildeten zusammen mit einigen anderen eine leitende Körperschaft, die die Ernennung noch weiterer Männer zu Hirten autorisierte. Die Befähigungen der Hirten wurden auch von einigen von ihnen wie Paulus und Petrus genannt. Diese Befähigungen werden unter den christlichen Zeugen Jehovas gebührend anerkannt. — 1. Tim. 3:1-12; Tit. 1:5-9; 1. Petr. 5:1-3.
Wie können diejenigen, die heute Gott dienen möchten, nach der Aufsicht Jehovas, ihres Hirten, trachten?
Um dies zu tun, müssen sie zunächst fleißig Gottes Wort studieren. Sie müssen die Organisation finden, die Jehova Gott als obersten Hirten anerkennt, die Organisation, die treue Hirten hat, die wirklich daran interessiert sind, für die geistigen Bedürfnisse der „Schafe“ Jehovas zu sorgen. (1. Petr. 2:25) Eine solche Organisation von Christen ist diejenige, die mit der Watch Tower Society verbunden ist. Diese Organisation wirkt auf theokratische Weise, indem Jehova als der große Hirte durch Jesus Christus, seinen ‘vortrefflichen Hirten’, mittels des heiligen Geistes bewirkt, daß befähigte Männer, die Gott fürchten, ernannt werden, um als Hirten der Herde Gottes zu dienen. — Joh. 10:11.
Nach der Aufsicht Jehovas, des Hirten, zu trachten bedeutet daher, ganzherzig mit diesen seinen Unterhirten zusammenzuarbeiten. Das bedeutet, regelmäßig und treu den Zusammenkünften der Versammlung beizuwohnen und sie zu unterstützen, indem man sich daran beteiligt. Es bedeutet ebenfalls, diese Unterhirten zu unterstützen, indem man ihnen gegenüber unterwürfig ist, wie es der Apostel gebietet: „Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig.“ Und dazu gehört auch, all solchen treuen Hirten um ihrer harten Arbeit willen über alle Maßen liebevolle Achtung zu zollen. — Hebr. 13:17; 1. Thess. 5:12, 13.
[Fußnote]
a Einzelheiten siehe Wachtturm vom 1. Oktober 1969.