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  • Ich wuchs mit Jehovas Organisation in Südafrika heran
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
w93 1. 4. S. 19-23

Ich wuchs mit Jehovas Organisation in Südafrika heran

Von Frans Muller erzählt

ALS mein Bruder David und ich im Jahr 1948 eines Abends an den Zug kamen, mit dem wir gewöhnlich vom Hauptbahnhof in Kapstadt aus nach Hause fuhren, bemerkten wir zu unserem Erstaunen ein Schild mit der Aufschrift „Nur für Weiße“. Die Nationale Partei hatte die Wahl gewonnen und die Apartheidpolitik eingeführt.

Gewiß war die Rassentrennung in Südafrika wie in den meisten afrikanischen Ländern schon seit der Kolonialzeit praktiziert worden. Jetzt aber hatte man sie gesetzlich verordnet, und wir durften nicht mehr mit Südafrikanern dunklerer Hautfarbe in demselben Eisenbahnwagen fahren. Nach 45 Jahren wird die Apartheid nach und nach abgeschafft.

Während der ganzen Zeit, in der die Apartheid gesetzlich verordnet war, diente ich als ein Vollzeitdiener der Zeugen Jehovas, und das war gar nicht so einfach, weil wir unseren Dienst nicht so durchführen konnten, wie wir gern wollten. Ich bin jetzt 65 Jahre alt und kann zurückblicken auf das wunderbare Wachstum der Organisation Jehovas im südlichen Afrika, dankbar für das Vorrecht, fortwährend mit ihr gewachsen zu sein.

Ein christliches Erbe

Als Jugendlicher mußte mein Vater meinem Großvater jeden Morgen aus der Bibel vorlesen. So entwickelte mein Vater eine tiefe Liebe zu Gottes Wort. Er war im Kirchenvorstand der Niederländisch-Reformierten Kirche in Potgietersrus, als ich im Jahr 1928 geboren wurde. In jenem Jahr erhielt er von meinem Onkel das Buch Die Harfe Gottes.

Vater sagte Mutter zwar, sie solle das Buch verbrennen, da es von einer Sekte komme. Doch Mutter behielt es, und eines Tages nahm Vater das Buch zufällig zur Hand, schlug es auf und las die Überschrift: „Peinigt Gott irgend jemanden?“ Wohl war er überzeugt, die Bibelforscher (wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden) seien im Unrecht, aber seine Neugier obsiegte, und so fing er an, darin zu lesen. Er konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Als er schließlich in den frühen Morgenstunden zu Bett ging, sagte er: „Meine Liebe, ich fürchte, sie haben die Wahrheit.“

Am nächsten Tag radelte Vater 50 Kilometer weit zum nächsten Bibelforscher und bat ihn um weitere Bücher. Gewöhnlich las er bis spät in die Nacht. Er versuchte sogar, den Pfarrer der Niederländisch-Reformierten Kirche von den biblischen Wahrheiten, die er lernte, zu überzeugen in der Hoffnung, die Kirche würde Änderungen vornehmen. Da seine Bemühungen aber fehlschlugen, trat er aus der Kirche aus und begann, eifrig zu predigen. Die Wahrheit der Bibel wurde zu seinem Lebensinhalt und zur wichtigsten Sache bei uns zu Hause. In jenem Umfeld wuchs ich auf.

Vater wurde später Pionier, das heißt Vollzeitprediger. Er reiste weite Strecken mit einem alten Ford, Modell T, um zu predigen. Nach ein paar Jahren mußte er mit dem Pionierdienst aufhören, damit er für die Bedürfnisse unserer wachsenden Familie sorgen konnte, doch er blieb im Predigtwerk sehr aktiv. So manchen Sonntag fuhren wir 90 Kilometer weit, um mit ihm in Pietersburg in den Predigtdienst zu gehen.

Ein erfolgreiches Geschäft

Irgendwann eröffnete Vater eine kleine Gemischtwarenhandlung. Bald war sie doppelt so groß geworden, und ein zweiter Laden kam hinzu. Reiche Farmer stiegen in Vaters Geschäft ein, und schließlich betrieben sie gemeinsam einen Großhandelsmarkt und sechs über ein großes Gebiet verteilte Einzelhandelsgeschäfte.

Einige meiner älteren Brüder traten ebenfalls in die Firma ein und hatten die Aussicht, reich zu werden. Indes begann unser Geistiggesinntsein zu leiden. Wir paßten uns immer mehr den weltlichen Freunden und Nachbarn an, die uns zu ihren Parties einluden. Vater erkannte die Gefahr, berief eine Familienkonferenz ein und beschloß, das Geschäft zu verkaufen und nach Pretoria zu ziehen, damit wir mehr im Dienst für Jehova tun könnten. Er behielt nur einen Laden, der von Angestellten geführt wurde.

Meine Brüder Koos und David fingen mit dem Pionierdienst an, den schon meine ältere Schwester Lina durchführte. Unsere zehnköpfige Familie setzte in einem Monat im Jahr 1942 insgesamt 1 000 Stunden im Predigtwerk ein. In jenem Jahr gab ich mich Jehova hin und ließ mich taufen.

Weshalb ich frühzeitig von der Schule abging

Der Zweite Weltkrieg war gerade auf dem Höhepunkt, als mich 1944 Gert Nel, ein reisender Aufseher der Zeugen Jehovas, fragte, ob ich plane, mich den Reihen der Pioniere anzuschließen. „Ja“, antwortete ich, „in zwei Jahren, wenn ich mit der High-School fertig bin.“

Warnend sagte er zu mir: „Paß auf, daß Harmagedon dich nicht auf der Schulbank überrascht!“ So dachten damals viele Zeugen Jehovas. Weil ich nicht von Harmagedon überrascht werden wollte, ging ich also von der Schule ab und fing am 1. Januar 1945 mit dem Pionierdienst an.

Als erstes sandte man mich nach Vereeniging bei Johannesburg, wo ich mit Piet Wentzel und Danie Otto zusammenarbeitete. Häufig setzte ich über 200 Stunden monatlich im Predigtdienst ein. Nach einiger Zeit wurde Piet nach Pretoria versetzt, und Danie mußte den Pionierdienst aufgeben, um seinem alten Vater auf der Farm zu helfen. So blieb ich als einziger Zeuge Jehovas übrig und mußte mich um 23 Heimbibelstudien in Vereeniging kümmern.

Kurz darauf erhielt ich einen Brief vom Zweigbüro mit der Bitte, nach Pretoria zu ziehen. Damals verstand ich nicht, warum man mich versetzte; später wurde mir aber klar, daß es nicht ratsam gewesen wäre, einen unerfahrenen 17jährigen ganz allein auf sich gestellt zu lassen. Ich brauchte noch viel Schulung und hätte leicht den Mut verlieren können.

Nachdem ich einige Zeit in Pretoria gedient und die nötige Erfahrung gesammelt hatte, wurde ich eingeladen, den Sonderpionierdienst aufzunehmen. Piet Wentzel und ich organisierten für Jugendliche, die nach Pretoria kamen, um Pionier zu werden, eine praktische Schulung im Dienst. In der Zwischenzeit war Piet zum reisenden Aufseher in dem Gebiet ernannt worden. Später heiratete er meine Schwester Lina; heute dienen die beiden gemeinsam im Zweigbüro in Südafrika.

Martie Vos, ein attraktives junges Mädchen, das in einer Familie von Zeugen Jehovas aufgewachsen war, gehörte zu denen, die nach Pretoria kamen, um Pionier zu werden. Wir verliebten uns, waren aber als Teenager noch zu jung zum Heiraten. Als wir in unterschiedliche Gebiete geschickt wurden, blieben wir jedoch brieflich in Kontakt.

Betheldienst und Gileadschule

Im Jahr 1948 wurde ich eingeladen, im Zweigbüro der Watch Tower Society in Kapstadt zu dienen. Damals hatten die 17 Mitarbeiter, die in drei gemieteten Büros und einer kleinen Druckerei in der Nähe arbeiteten, keine gemeinsame Unterkunft. Einige waren bei Familien untergebracht, andere wohnten in Pensionen.

An jedem Arbeitstag kamen die 17 Mitglieder der Bethelfamilie im Umkleideraum der kleinen Druckerei zur morgendlichen Anbetung zusammen. Die meisten von uns mußten sich ihr Mittagessen selbst besorgen. Nach der Arbeit fuhren wir dann zu unseren Unterkünften in verschiedene Teile von Kapstadt. Auf einer solchen Fahrt sahen mein Bruder David und ich, wie bereits erwähnt, zu unserem Erstaunen ein Schild mit der Aufschrift „Nur für Weiße“.

Als ich anfing, im Zweigbüro in Kapstadt zu arbeiten, wurde mir klar, daß ich noch viel zu lernen hatte. Deshalb fragte ich Bruder Phillips, den Zweigaufseher: „Was muß ich tun, um aufzuholen?“

„Frans“, erwiderte er, „mach dir keine Sorgen ums Aufholen. Sieh nur zu, daß du Schritt hältst!“ Ich habe mich stets bemüht, dies zu befolgen, und habe eines gelernt: Wer mit dem Schritt hält, was die Organisation Jehovas an geistiger Speise und Anleitung zur Verfügung stellt, der wächst auch fortwährend mit ihr.

Im Jahr 1950 erhielt ich die Einladung, die 16. Klasse der Wachtturm-Bibelschule Gilead zu besuchen und als Missionar ausgebildet zu werden. Die Schule befand sich damals in South Lansing (New York), etwa 400 Kilometer nördlich von Brooklyn (New York). Als ich vorübergehend in der Weltzentrale der Zeugen Jehovas in Brooklyn mitarbeitete, konnte ich mit eigenen Augen den Kern der sichtbaren Organisation Jehovas beobachten. Die rückhaltlose Ergebenheit derer zu sehen, die dort die Führung übernehmen, erfüllte mich mit tiefer Wertschätzung für Jehovas Organisation.

Mein weiterer Dienst

Nach meiner Rückkehr nach Südafrika wurde ich als reisender Aufseher für den Norden Transvaals ernannt, wo ich aufgewachsen war. Sechs Jahre lang hatten Martie und ich uns regelmäßig Briefe geschrieben; dann heirateten wir im Dezember 1952, und sie begleitete mich im Reisedienst. Es war herzerwärmend, zu sehen, wie sehr die Brüder unsere Besuche schätzten.

Einmal dienten wir beispielsweise in einer Versammlung auf dem Land. Die Familie, bei der wir wohnten, entschuldigte sich, weil es zum Tee oder Kaffee keine Milch gab. Später erfuhren wir, daß sie ihre einzige Milchkuh verkauft hatte, um genug Benzin kaufen zu können, damit sie mit uns in entlegene Teile ihres Gebiets fahren und den dort lebenden Farmern predigen konnte. Solche Brüder haben wir sehr geliebt!

Manchmal fühlte ich mich der Arbeit als Kreisaufseher nicht gewachsen, besonders wenn ich Probleme behandeln mußte, bei denen es um ältere Personen ging. Einmal war ich so mit den Nerven am Ende, daß ich Martie sagte, sie solle sich nicht wundern, wenn wir wegen meiner fehlenden Erfahrung in den Pionierdienst zurückversetzt würden. Sie versicherte mir, sie würde gerne in jedem Dienstzweig tätig sein, solange wir nur im Vollzeitdienst bleiben könnten.

Stellt euch unsere Überraschung vor, als wir bei der Ankunft in der nächsten Versammlung einen Brief vorfanden, mit dem ich zum Bezirksaufseher ernannt wurde! Fast zwei Jahre lang bereisten wir ganz Südafrika und Namibia, das damalige Südwestafrika. Wegen der Apartheid war unsere Arbeit jedoch oft nicht einfach. Häufig verwehrte man uns, schwarze Townships zu betreten, und manchmal erteilte man keine Genehmigung für Kongresse.

Im Jahr 1960 hatten wir beispielsweise die Genehmigung eingeholt, einen Bezirkskongreß in Soweto abzuhalten. Die schwarzen Brüder aus weit entfernten Versammlungen hatten bereits die Zug- und Busfahrkarten für die Anreise gekauft, doch die Regierung erfuhr von unserem Vorhaben und widerrief die Genehmigung. Diskret wandten wir uns an einen uns freundlich gesinnten Verwalter in einer Stadt 20 Kilometer außerhalb von Johannesburg. Er stellte uns entgegenkommenderweise sogar noch bessere Anlagen zur Verfügung, so daß über 12 000 Anwesende einen wunderbaren Kongreß genießen konnten.

Wie hat sich doch die Lage in den letzten Jahren geändert! Heute, nach Abschaffung der Apartheid, können wir uns überall frei versammeln, ganz gleich, ob ein Gebiet von Schwarzen, Weißen, Mischlingen oder Indern bewohnt wird. Alle können ungeachtet ihrer Rasse beieinandersitzen und sich der Gemeinschaft erfreuen. Heute haben nur noch die Sprachunterschiede einen Einfluß darauf, wo sich jemand hinsetzen möchte.

Eine schmerzliche Lehre

Mein Vater beging 1947 einen schweren Fehler. Weil sein Geschäft, das etwa 200 Kilometer von seinem und Mutters Wohnort entfernt lag, nicht ehrlich geführt wurde, warf es keine Gewinne mehr ab, so daß Vater allein dorthin zog, um es wieder selbst zu führen. Dadurch oft und über lange Zeit hinweg von Mutter getrennt, geriet er in Versuchung und mußte ausgeschlossen werden.

Auf schmerzliche und sehr persönliche Weise führte mir das vor Augen, daß es nicht genügt, eifrig die Wahrheit der Bibel zu verkündigen. Ein jeder muß sich an die biblischen Grundsätze halten (1. Korinther 7:5). Viele Jahre später wurde Vater wieder in die Christenversammlung aufgenommen, und er diente treu, bis er 1970 starb. Meine liebe Mutter blieb treu bis zu ihrem Tod 1991.

Weitere Segnungen

Martie und ich besuchten 1958 den größten je von Jehovas Zeugen abgehaltenen Kongreß im Yankee Stadium und in den Polo Grounds in New York. Wir waren überglücklich, zu der wunderbaren Organisation Jehovas zu gehören. Am Sonntag nachmittag unter den mehr als 253 000 Anwesenden zu sein war ein Erlebnis, das wir nie vergessen werden. Hier war nach unserem Empfinden wirklich ‘eine große Volksmenge aus allen Nationen’ friedlich versammelt (Offenbarung 7:9, 10). Martie blieb in New York und besuchte die Gileadschule, während ich nach Südafrika in den Bezirksdienst zurückkehrte.

Nachdem Martie von der 32. Klasse der Gileadschule heimgekehrt war, wurden wir 1959 eingeladen, im Zweigbüro in Südafrika zu dienen, das sich damals bei Elandsfontein östlich von Johannesburg befand. Über die Jahre hinweg konnte ich beobachten, auf wie vielen Gebieten die Organisation Fortschritte gemacht hat, insbesondere das Wachstum in bezug auf Liebe und Mitgefühl. Ich habe gelernt, daß Jehova seine Organisation durch Jesus Christus leitet und die gebraucht, die sich zur Verfügung stellen.

Für einen zehnmonatigen Schulungskurs in der Zweigorganisation besuchte ich 1962 erneut Brooklyn (New York). Das erwies sich als hilfreich, denn 1967 wurde ich zum Zweigaufseher für Südafrika ernannt. Im Jahr 1976 führte man Zweigkomitees ein, so daß jetzt die Verantwortung für wichtige Entscheidungen in Südafrika auf die Schultern von fünf erfahrenen christlichen Ältesten verteilt ist.

Das Leben mit der Apartheid

Die Apartheidgesetze wirkten sich auf den Ablauf in unserem Zweigbüro aus. Als 1952 das Bethelheim in Elandsfontein errichtet wurde, war es gesetzlich vorgeschrieben, die schwarzen und die gemischtrassigen Brüder in einem zusätzlichen Hintergebäude unterzubringen. Das Gesetz verlangte auch, daß sie getrennt von den Weißen in sogenannten Afrikanerquartieren aßen. Später richtete man es ein, daß sie in der Bethelküche essen konnten. So war die Lage, als wir 1959 ins Bethel kamen. Alles in mir sträubte sich gegen diese Trennung aufgrund der Rasse.

Nach einiger Zeit widerrief die Regierung die Erlaubnis, unsere Brüder in einem Hintergebäude des Bethelheims wohnen zu lassen. Die Brüder mußten deshalb in einer etwa 20 Kilometer entfernten Township wohnen. Manche wohnten in Mietwohnungen, andere in Junggesellenherbergen. Diese unerträgliche Situation bestand viele Jahre lang.

Bethelerweiterung

Unterdessen mußte das Bethel in Elandsfontein vergrößert werden. Nachdem man es dreimal erweitert hatte, waren wir an unserer Grundstücksgrenze angelangt. Die leitende Körperschaft wies uns an, nach einem anderen Grundstück in einer Gegend Ausschau zu halten, wo die örtlichen Behörden uns hoffentlich gestatten würden, ein Bethel zu bauen, in dem auch unsere schwarzen Brüder wohnen dürften. Jeden Morgen betete die Bethelfamilie zu Jehova, er möge das doch irgendwie ermöglichen.

Welch ein freudiger Tag war es, als wir endlich ein geeignetes Grundstück in einem Außenbezirk von Krugersdorp, westlich von Johannesburg, fanden! Dennoch schrieb man uns vor, wieder ein separates Gebäude für unsere schwarzen Brüder zu errichten. Wir fügten uns, aber man genehmigte uns nur die Unterbringung von 20 schwarzen Personen. Glücklicherweise begann sich die Lage Mitte der 80er Jahre zu ändern. Die Regierung lockerte die strengen Apartheidgesetze, und mehr schwarze, gemischtrassige und indische Brüder wurden eingeladen, mit uns im Bethel zu dienen.

Heute haben wir eine glückliche, geeinte Bethelfamilie, und jeder kann ungeachtet seiner Rasse oder Hautfarbe in jedem der Gebäude wohnen. Überdies erhielten wir nach jahrelangem Ringen endlich die gesetzliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft. Eine gesetzliche Vereinigung ist gegründet worden, die als „Jehovas Zeugen von Südafrika“ eingetragen ist. Nun haben wir eigene Standesbeamte, und in den schwarzen Wohngebieten schießen die Königreichssäle wie Pilze aus dem Boden.

Welche Fortschritte hat doch die Organisation Jehovas gemacht, seit ich vor vielen Jahren ins Zweigbüro nach Kapstadt kam! Die kleine 17köpfige Familie ohne Bethelheim ist zu einer großen Bethelfamilie von über 460 Personen geworden, und wir haben einen modernen Bethelkomplex mit hochkomplizierten Computern, Rotationsmaschinen und einem wunderschönen Bethelheim. Ja, es war für mich wirklich ein Vorrecht, mit der Organisation Jehovas in Südafrika heranzuwachsen. Aus ungefähr 400 Königreichsverkündigern vor etwa 50 Jahren, als ich mit dem Dienst begann, sind heute fast 55 000 geworden.

Ich bin Jehova sehr dankbar, daß ich während der letzten 40 Jahre eine Frau an meiner Seite hatte, die mich stets unterstützt hat. „Mein Becher ist wohlgefüllt“ (Psalm 23:5). Martie und ich schätzen es sehr, zu der vom Geist geleiteten Organisation Jehovas gehören zu dürfen, und wir sind entschlossen, Jehova auch in Zukunft in seinem Haus, dem Bethel, zu dienen und mit seiner voranschreitenden Organisation Schritt zu halten.

[Karten auf Seite 19]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

ANGOLA

ZAIRE

SAMBIA

SIMBABWE

BOTSUANA

NAMIBIA

SWASILAND

LESOTHO

SÜDAFRIKA

Pretoria

Johannesburg

Kapstadt

Port Elizabeth

SÜDATLANTIK

INDISCHER OZEAN

STRASSE VON MOSAMBIK

[Bild auf Seite 20]

Piet Wentzel und Frans Muller (links) 1945 im Pionierdienst

[Bild auf Seite 23]

Frans und Martie Muller

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